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Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch Seite 147

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danzschutz. Da es sich bei einer Pendelung um einen im Vergleich zum Kurzschluss langsamen Vorgang
handelt, kann die Änderungsgeschwindigkeit der Impedanz als sicheres Kriterium herangezogen werden.
Wegen der Symmetriebedingungen wird die aus den Mitkomponenten der Ströme und Spannungen gewon-
nene Mitimpedanz ausgewertet.
Logik
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Pendelsperre. Im oberen Teil ist die Stromsymmetrieüberwa-
chung zu erkennen. Eine Freigabe wird erteilt, wenn eine dreipolige Anregung vorliegt und kein Gegensys-
temstrom vorhanden ist. Zur Pendelerkennung wird ein Pendelpolygon (PPOL) benutzt, dass größer als das
Auslösepolygon (APOL) ist. Der Abstand beider Polygone ist (gemeinsam für R- und X-Richtung) einstellbar.
Per Einstellparameter kann gewählt werden, ob sich das Auslösepolygon nur auf die Kennlinie Z1 oder auf die
Kennlinien Z1 & Z2 bezieht. In letzterem Fall ist das Auslösepolygon der maximale Impedanzwert.
Messprinzip
Das Pendelpolygon, der Abstand zum Auslösepolygon, das Auslösepolygon und die Änderungsgeschwindig-
keit des Impedanzwertes bilden das Kriterium für die Pendelsperre. Es wird der erste Impedanzwert nach
Eintritt in das Pendelpolygon (zum Zeitpunkt Tein) verglichen mit dem letzten außerhalb des Polygons (zum
Zeitpunkt Tein-Δt) verglichen. Die Zeit Δt wird durch das Messintervall bestimmt, das bei einer Periode liegt.
Ist die daraus bestimmte Änderungsgeschwindigkeit des Impedanzzeigers kleiner als ein eingestellter Wert ΔZ/
Δt, wird auf Pendelung erkannt. Zu einer Blockierung der Impedanzstufe kommt es erst, wenn der Impedanz-
zeiger in das Auslösepolygon APOL eintritt.
Liegt der erste Impedanzwert innerhalb von PPOL und gleichzeitig im APOL, dann wird sofort auf einen Kurz-
schlussvorgang geschlossen, da mindestens ein Impedanzwert zwischen PPOL und APOL liegen muss. Der
Abstand des Pendelpolygons PPOL vom Auslösepolygon APOL und die Änderungsgeschwindigkeit ΔZ/Δt
werden so aufeinander abgestimmt, dass die Pendelungen sicher erfasst werden und es zur Blockierung der
gewünschten Impedanzzone (Z1 oder Z1 & Z2) des Impedanzschutzes kommt. Die Blockierung ist solange
wirksam, bis der gemessene Impedanzzeiger das Auslösepolygon bzw. Pendelpolygon wieder verlässt, die
Änderungsgeschwindigkeit überschritten wird oder durch Unsymmetrie die Pendelkriterien nicht mehr erfüllt
werden. Die Blockierzeit der Pendelsperre ist ferner durch eine parametrierbare Zeit (T WIRK) begrenzt.
Blockierung der Impedanzstufen
In der Regel wird die Pendelsperre auf die Impedanzstufe Z1 angewandt, da deren Verzögerung T1 gering
eingestellt wird. Die Verzögerungszeit T2 der Zone Z2 muss dann entsprechend hoch eingestellt werden. Die
Übergreifzone Z1B kann definitionsgemäß keine Pendelung aufweisen, da bei offenem Netzschalter eine
zweite Maschine für Pendelungen fehlt. Ebenso wird die ungerichtete Überstromstufe (T3) von der Pendel-
sperre nicht blockiert.
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
Funktionen
2.14 Impedanzschutz
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