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Anforderungen An Die Stromwandler; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Der zweite Ast führt zu einer höheren Stabilisierung im Bereich hoher Ströme, bei denen Stromwandlersätti-
gung auftreten kann. Sein Fußpunkt wird in Adresse 2044 FUSSPUNKT 2 eingestellt und bezieht sich auf den
Transformator-Nennstrom. Die Steigung wird unter Adresse 2043 STEIGUNG 2 eingestellt. Mit Hilfe dieses
Kennlinienastes kann man die Stabilität bei Stromwandlersättigung beeinflussen. Größere Steigung bedeutet
höhere Stabilisierung.
Zusatzstabilisierung bei Stromwandlersättigung
Im Bereich sehr hoher durchfließender Ströme bei äußerem Kurzschluss wird eine Zusatzstabilisierung
wirksam, die unter Adresse 2061 EXF-STAB (Sättigungsstabilisierung) eingestellt wird. Man beachte, dass der
Stabilisierungsstrom die arithmetische Summe der Ströme durch die Wicklungen ist, also doppelt so hoch wie
der durchfließende Strom selbst. Der voreingestellte Wert von 4.00 sollte deshalb beibehalten werden. Die
maximale Zusatzstabilisierungsdauer wird unter Adresse 2062 T EXF-STAB in Vielfachen von einer Periode
eingestellt. Diese Zeit ist die maximale Dauer der Blockierung nach Verlassen des Zusatzstabilisierungsgebietes
bei stromstarken externen Fehlern. Die Einstellung hängt u.a. von der Abschaltzeit des vorgelagerten Schutzes
ab. Die Voreinstellung von 15 ist durchaus praktikabel.
Verzögerungszeiten
In speziellen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Auslösung des Differentialschutzes mit einer
Zusatzzeitstufe zu verzögern. Die Verzögerungszeit 2026 T I-DIFF> wird gestartet, wenn auf inneren Fehler
im Transformator erkannt worden ist. 2036 T I-DIFF>> ist die Zeitverzögerung der Auslösestufe 2031 I-
DIFF>>. Für jede der Differentialstufen und für jede Phase ist jeweils eine eigene Zeitstufe vorhanden. Die
Rückfallverzögerung ist mit der für alle Schutzfunktionen gültigen Mindestauskommandodauer gekoppelt. Alle
Einstellzeiten sind Zusatzverzögerungszeiten, die die Eigenzeiten (Messzeit, Rückfallzeit) der Schutzfunktion
nicht einschließen.
2.9.4

Anforderungen an die Stromwandler

Die Anforderungen an die Stromwandler bestimmt die Differentialschutzfunktion. Dabei beherrscht die
Schnellauslösestufe (ΙDiff >>) über das Momentanwertverfahren sicher die stromstarken inneren Kurz-
schlüsse. Für die Festlegung des primären Wandlernennstromes gilt die in der Praxis allgemein übliche Vorge-
hensweise. Er ist ≥ dem Nennstrom des Schutzobjektes zu wählen.
2.9.4.1

Funktionsbeschreibung

Auslegungsempfehlungen
Der äußere Kurzschluss bestimmt die Anforderungen an die Stromwandler infolge des möglichen Gleich-
stromgliedes. Dabei sollte die sättigungsfreie Zeit bei einem durchfließenden Kurzschlussstrom mindestens 5
ms betragen. Die folgenden zwei Tabellen zeigen die Auslegungsempfehlungen. Es wurden dabei die Normen
IEC 60044-1 und IEC 60044-6 berücksichtigt. Zur Umrechnung der Anforderungen in die Kniepunktspan-
nungen werden die erforderlichen Gleichungen in
Tabelle 2-5
Erforderliche Betriebsüberstromziffer
mit
K
td
Ι
pSC
Ι
pN
R
BC
R
BN
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
Überstromziffern
transienter Dimensionierungsfaktor
primärer symmetrischer Kurzschlussstrom
primärer Wandlernennstrom
angeschlossene Bürde
Nennbürde
2.9 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
Tabelle 2-7
angegeben.
Resultierende Nennüberstromziffer
Funktionen
119

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