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Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch Seite 442

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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Kontrolle des empfindlichen Erdstromschutzes IEE-B
Den empfindlichen Erdstromschutz IEE-B unter Adresse 5401 auf Block. Relais schalten.
Bei stehendem Generator ist über die Prüfwicklung des Wellenstromwandlers ein Strom (Höhe wird unter
anderem durch die Anzahl der Prüfwindungen bestimmt) einzuspeisen und das Ansprechen des Schutzes mit
dem Voreinstellwert (Prüfstrom sollte der doppelte Wert sein) zu überprüfen. Hier geht es vordergründig um
die Verdrahtungsprüfung und um die zusätzliche Kontrolle des Schutzansprechens sowie der richtigen Rangie-
rung (Signalisierung).
Die nachfolgenden Primärversuche sind nach Abschluss der Inbetriebnahme „Synchronisierung" durchzu-
führen.
Dabei ist wie folgt vorzugehen:
Generator mit dem Netz synchronisieren und Last fahren
Über das Bedienprogramm DIGSI einen Störschrieb starten und mit SIGRA den dominierenden Frequenz-
anteil bestimmen. Dazu ist anschlussabhängig die Störschriebspur vom Eingang Ι
werten. Je nach Ergebnis ist das entsprechende Messverfahren unter Adresse 5406 einzustellen. Gegebe-
nenfalls kann man alle 3 Varianten (Grundschwingung, 3. Harmonische bzw. 1. und 3. Harm.)
prüfen und abschließend im Schutz das Verfahren mit dem besten Ergebnis wählen.
Nach Einstellung des Messverfahrens den Störstrom aus den Betriebsmesswerten auslesen.
Schutzansprechwert durch Multiplikation des Störstroms mit einem Sicherheitsfaktor (minimal 1,5)
berechnen und anschließend im Schutz einstellen (Adresse 5402).
Überprüfen, dass der Schutz bei diesem Strom nicht anregt. Gegebenfalls sind unterschiedliche Erre-
gungszustände zu fahren.
Bei laufendem Generator ist ein Prüfwiderstand (0 - 30 Ω) über einen Schleifring in der Nähe des Lagers
zwischen Generatorwelle und Erde anzuschließen. Der Widerstandswert ist zu erniedrigen bis der Schutz
anspricht. Bei „Klappern" der Anregung ist die Haltezeit unter Adresse 5407 etwas zu verlängern. Diese
Zeit sollte jedoch eine Sekunde nicht überschreiten.
Nach Abschluss der Prüfung ist der empfindliche Erdstromschutz scharf zu schalten, d.h. Adresse 5401 auf =
Ein.
100 % Ständererdschlussschutz – Ermittlung des Korrekturfaktors für den parallelen Belastungswiderstand
Bei Anlagen mit parallelem Belastungswiderstand kann dieser sich wirkleistungsabhängig ändern und beein-
flusst das Messergebnis deutlich im fehlerfreien Zustand. Über den Parameter 5313 KORR. Rb-PAR. erfolgt
leistungsabhängig die Korrektur.
Um den Parameter zu bestimmen, sind 2 Messungen mit dem Schutzgerät erforderlich. Dies setzt voraus, dass
der Primär-Sekundärwiderstand (Parameter 5310 SES Rps) richtig eingestellt ist.
Unter den Betriebsmesswerten/Erdschlussmesswerte können Sie den Widerstands-Messwert direkt ablesen.
Benutzen Sie den sekundären Messwert
PARALLEL =∞ ein und zusätzlich die Schutzfunktion mit Parameter 5301 100% SES-SCHUTZ = Block.
Relais.
Im fehlerfreien Fall entspricht der Betriebsmesswert dem parallelen Belastungswiderstand. Lesen Sie den Wert
der Adresse 764
elle Wirkleistung. Hierzu benutzen Sie unter den Betriebsmesswerten den Prozent Messwert 641
Leerlauf
Maximale Wirkleistung (z.B. 0,85
P/S
)
N
Den Korrekturfaktor ermitteln Sie über die nachfolgende Beziehung:
[korrektur_rb-parallel, 1, de_DE]
442
R SES= (Adresse 764). Stellen Sie dazu den Parameter 5311 Rb-
R SES= für 2 Betriebszustände (Leerlauf, maximale Wirkleistung) aus. Notieren Sie die aktu-
Messwert
R
b1
R
b2
Messwert Wirkleistung (p.u.)
R SES=
P
P
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
bzw. Ι
auszu-
ee1
ee2
P = .
1p.u.
2p.u.
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch

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