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2.28
Asynchronlaufschutz
Der Asynchronlaufschutz schützt Synchronmaschinen vor unzulässiger Beanspruchung und vermeidet eine
Gefährdung der Netzstabilität. Unzulässige Beanspruchung kann durch lokale Übererwärmung im Läufer,
Torsionsbeanspruchung der gesamten Generator-/Turbineneinheit, etc. auftreten. Bei Ausfall oder Störungen
in der Erregung geht die Synchronmaschine in den Asynchronlauf über. Dieser kann zu Überschreitung des
zulässigen Polradwinkels oder zu Pendelungen des Polradwinkels führen. Das ist der typische Untererregungs-
fall.
Wenn kraftwerksnahe Kurzschlüsse nicht schnell genug abgeschaltet werden, können Wirkleistungspende-
lungen des Synchrongenerators mit dem Netz auftreten. Das ist die typische Situation für einen Außertrittfall.
Diese Wirkleistungspendelungen führen ebenfalls zu Polradpendelungen.
Der Asynchronlaufschutz überwacht den Polradwinkel, zählt das Durchpendeln des Polradwinkels und führt
einstellabhängig zur Abschaltung.
Nur wenn eine externe Polradwinkelerfassung am Generator vorhanden ist, kann die Schutzfunktion einge-
setzt werden. Der Polradwinkel muss als 4-20 mA-Signal verfügbar sein.
Funktionsbeschreibung
2.28.1
Die Funktion Asynchronlaufschutz erfasst einen Asynchronlauf von Synchrongeneratoren unter Verwendung
des Polradwinkels. Der Polradwinkel wird über einen separaten Winkelgeber gemessen und über einen
Messumformer als 4-20 mA-Signal am 7UM62 eingekoppelt.
Mit diesem Schutzkriterium können 2 Fehlerzustände erfasst werden:
•
Asynchronlauf durch Fehler in der Erregung (Untererregungsschutz, ANSI 40)
•
Asynchronlauf infolge von Wirkleistungspendelungen mit dem Netz (Außertrittfallschutz, ANSI 78)
Wie im folgenden Bild dargestellt, wird das Überschreiten eines zulässigen Winkels bewertet.
[polradwinkelueberwachung-130503, 1, de_DE]
Bild 2-107
Bestimmung des Polradwinkels
Das folgende Bild zeigt die Gesamtanordnung. Der externe Winkelgeber erfasst über ein Messsystem an der
Generatorwelle den Polradwinkel, der auf die Generatorklemmenspannung bezogen ist. Der Polradwinkel wird
dem digitalen Schutz als 4-20 mA-Signal zur Verfügung gestellt und über einen Messumformer eingekoppelt.
Als Messumformer kann der Eingang MU1 oder MU2 benutzt werden. Mit dem Parameter WINKELEINGANG
teilen Sie dem Gerät mit, welcher Messumformereingang benutzt wird.
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
Polradwinkelüberwachung
Funktionen
2.28 Asynchronlaufschutz
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