Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch Seite 83

Inhaltsverzeichnis

Werbung

Zeitkonstante
Der Überlastschutz bildet den Übertemperaturverlauf gemäß der thermischen Differentialgleichung nach,
deren Lösung im stationären Betrieb eine e-Funktion ist. Die ZEITKONSTANTE τ (Adresse 1603) ist bestim-
mend für das Erreichen der Grenzübertemperatur und damit für die Auslösezeit.
Ist die Überlastkennlinie der zu schützenden Maschine vorgegeben, so ist die Auslösekennlinie des Schutzes so
auszuwählen, dass sie sich mit der Überlastkennlinie weitgehend zur Deckung bringen lässt, zumindest bei
kleinen Überlastungen.
Entsprechendes gilt auch, wenn die zu einem bestimmten Überlastwert zugehörige zulässige Einschaltzeit
angegeben ist.
Wenn der Parameter des Funktionsumfanges 116 ÜBERLAST auf Anwenderkennl. eingestellt ist, wird die
Zeitkonstante intern berechnet und ist nicht sichtbar.
Warnstufen
Durch Einstellung der thermischen Warnstufe Θ WARN (Adresse 1604) kann eine Warnmeldung vor Erreichen
der Auslöseübertemperatur abgegeben werden und somit z.B. durch rechtzeitige Lastreduzierung eine
Abschaltung vermieden werden. Gleichzeitig stellt diese Warnstufe die Rückfallschwelle für das Auslösekom-
mando dar. Erst wenn diese Schwelle unterschritten wird, fällt der Auslösebefehl zurück.
Die thermische Warnstufe wird in % der Auslöseübertemperatur angegeben.
Hinweis: Bei einem üblichen Wert von K-FAKTOR = 1,1 ergibt sich bei Anliegen des Maschinennennstromes
und angepasstem primären Wandlerstrom ein Übertemperaturendwert von
[uebertemperaturendwert-020901-ho, 1, de_DE]
der Auslöseübertemperatur. Die Warnstufe sollte also zwischen Endübertemperatur bei Nennstrom (in diesem
Fall also 83 %) und Auslöseübertemperatur (100 %) eingestellt werden.
Mit den Daten des Beispiels hat bei Nennstrom der thermische Speicher einen Wert von
[thermischer-speicher-020901-ho, 1, de_DE]
Auch eine strommäßige Warnstufe (Parameter 1610 I WARN) ist vorhanden. Diese ist als Sekundärstrom in A
anzugeben und sollte gleich oder etwas unterhalb des dauernd zulässigen Stromes K-FAKTOR · Ι
stellt werden. Sie kann auch statt der thermischen Warnstufe verwendet werden; die thermische Warnstufe
wird dann auf 100 % eingestellt und ist dadurch praktisch unwirksam.
Verlängerung der Zeitkonstante bei Stillstand
Die unter Adresse 1603 parametrierte Zeitkonstante gilt für den Fall der laufenden Maschine. Bei Auslauf oder
Stillstand kann sich die Maschine jedoch wesentlich langsamer abkühlen. Dieses Verhalten lässt sich durch
eine Verlängerung der Zeitkonstanten um den Kτ-FAKTOR (Adresse 1612) bei Stillstand der Maschine
abbilden. Auf Stillstand der Maschine wird dabei erkannt, wenn der Strom den Schwellwert LS I> (siehe
Randtitel „Stromflussüberwachung" in Abschnitt Anlagendaten 1) unterschreitet.
Soll keine Unterscheidung der Zeitkonstanten erfolgen, so belässt man den Verlängerungsfaktor Kτ-FAKTOR
= 1.0 (Voreinstellung).
Strombegrenzung
Mit dem Parameter 1615 I GRENZ wird festgelegt, bis zu welchem Stromwert die Auslösezeiten nach der
vorgegebenen Formel berechnet werden. Dieser Grenzwert bestimmt also in den Auslösekennlinien (siehe
Kapitel „Technische Daten", Abschnitt „Überlastschutz") den Übergang in den waagerechten Teil der Kennli-
nien, in dem es bei steigenden Stromwerten zu keiner weiteren Verkürzung der Auslösezeiten kommt. Der
Grenzwert ist so zu bemessen, dass auch beim größtmöglichen Kurzschlussstrom die Auslösezeiten des Über-
lastschutzes mit Sicherheit über denen der Kurzschlussschutzeinrichtungen (Differentialschutz, Impedanz-
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
Funktionen
2.6 Überlastschutz
einge-
N sek
83

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis