2.32
Anlaufzeitüberwachung
Beim Einsatz des 7UM62 an Motoren schützt die Anlaufzeitüberwachung den Motor vor zu langen Anlaufvor-
gängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt
sche Hochspannungsmotoren werden bei mehreren Anläufen hintereinander thermisch bis an die Grenztem-
peratur belastet. Verlängern sich die Anlaufvorgänge z.B. durch zu große Spannungseinbrüche beim
Zuschalten des Motors, zu große Lastmomente oder blockiertem Läufer, so wird vom Schutzgerät ein
Ausschaltkommando generiert.
Funktionsbeschreibung
2.32.1
Motoranlauf
Als Kriterium für einen Motoranlauf wird das Überschreiten einer (einstellbaren) Stromschwelle I ANL.
ERKENN. gewertet und damit die Berechnung der Auslösezeit freigegeben.
Die Schutzfunktion besteht aus einer stromabhängigen und einer unabhängigen Auslösestufe.
Stromabhängige Auslösezeit
Die stromabhängige Verzögerungszeit der Auslösung kommt nur bei nicht blockiertem Läufer zum Tragen.
Damit werden verlängerte Anlaufzeiten bei verringertem Anlaufstrom infolge von Spannungseinbrüchen beim
Zuschalten des Motors richtig bewertet und eine zeitgerechte Auslösung ermöglicht. Die Auslösezeit wird
entsprechend folgender Formel ermittelt:
[t-aus-ausloesezeit-020828-ho, 1, de_DE]
mit
t
AUS
t
A max
Ι
Ι
A
Ι
ANL. ERKENN
[ausloesezeit-in-abhaengigkeit-anlaufstrom-020828-ho, 1, de_DE]
Bild 2-123
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
tatsächliche Auslösezeit zum fließenden Strom Ι
Auslösezeit zum Nenn-Anlaufstrom Ι
tatsächlich fließender Strom (Messgröße)
Nenn-Anlaufstrom des Motors (6502, ANLAUFSTROM)
Anregeschwelle zum Erkennen eines Motoranlaufes (6505, I ANL.
ERKENN.)
Auslösezeit in Abhängigkeit des Anlaufstromes
2.32 Anlaufzeitüberwachung
2.6
Überlastschutz). Insbesondere läuferkriti-
(6503, MAX. ANLAUFZEIT)
A
Funktionen
249