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Empfindlicher Erdstromschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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2.26

Empfindlicher Erdstromschutz

Der empfindliche Erdstromschutz dient zur Erfassung von Erdschlüssen in isoliert betriebenen oder hochohmig
geerdeten Kreisen. Diese Stufe arbeitet mit den Beträgen des Erdstromes. Ihr Einsatz ist daher dort sinnvoll,
wo die Höhe des Erdstromes eine Aussage über den Erdfehler erlaubt. Dies kann z.B. der Fall sein bei elektri-
schen Maschinen in Sammelschienenschaltung am isolierten Netz, wenn beim Maschinenerdschluss der Stän-
derwicklung die gesamte Netzkapazität Erdstrom liefert, bei Netzerdschluss aber der Erdstrom wegen der
geringen Maschinenkapazität vernachlässigbar ist. Der Strom kann über Kabelumbauwandler oder Holmgreen-
schaltung erfasst werden.
Das Schutzgerät 7UM62 erlaubt es, die empfindliche Erdstromerfassung entweder dem Eingang Ι
zuzuordnen. Diese Wahl wird bei der Projektierung (siehe Abschnitt
Wegen der hohen Empfindlichkeit ist dieser Schutz nicht geeignet zur Erfassung von Erdkurzschlüssen mit
großen Erdströmen (über etwa 1 A an den Klemmen für empfindlichen Erdstromanschluss). Sollte dieser
Schutz dennoch als Erdkurzschlussschutz benutzt werden, müsste ein zusätzlicher, externer Stromwandler als
Zwischenwandler verwendet werden.
Hinweis: Der empfindliche Erdstromschutz kann den selben Strommesseingang (Ι
Ständererdschlussschutz als gerichteter oder ungerichteter Schutz für Sammelschienenschaltung verwendet.
Der empfindliche Erdstromschutz greift damit auf dieselbe Messgröße zurück, wenn unter Adresse 150
ERDSCHLUSS = gerichtet oder unger.m.U0&I0 ausgewählt sind.

Funktionsbeschreibung

2.26.1
Anwendung als Läufererdschlussschutz
Auch zur Erfassung von Erdschlüssen der Läuferwicklung ist die empfindliche Erdstromerfassung einsetzbar,
wenn der Läuferkreis mit einer netzfrequenten Spannung künstlich gegen Erde verspannt wird (siehe
Bild
2-102). In diesem Fall wird der maximal fließende Erdstrom durch die Höhe der gewählten Verspannung
U
und durch die kapazitive Ankopplung an den Läuferkreis begrenzt.
V
Für diesen Anwendungsfall als Läufererdschlussschutz ist eine Überwachung des Messkreises vorgesehen. Der
Messkreis gilt als geschlossen, wenn der aufgrund der Erdkapazität des Läuferkreises auch bei gesunder Isola-
tion fließende Erdstrom einen parametrierbaren Mindestwert IEE< überschreitet. Wird der Wert unter-
schritten, wird nach einer kurzen Wartezeit (2 s) eine Störungsmeldung abgesetzt.
Messverfahren
Der Erdstrom wird zunächst numerisch gefiltert, so dass nur die Grundschwingung des Stromes in die
Messung eingeht. Dadurch ist die Messung auch unempfindlich gegen Einschwingvorgänge bei Erdschlussein-
tritt und Harmonische.
Der Schutz ist zweistufig aufgebaut. Bei Überschreiten des ersten parametrierten Schwellwertes IEE> wird
eine Anregung erkannt; das Auslösekommando wird nach Ablauf der Verzögerungszeit T IEE> abgegeben.
Bei Überschreiten des zweiten parametrierten Schwellwertes IEE>> wird die Anregung erkannt; das Auslöse-
kommando wird nach Ablauf der Verzögerungszeit T IEE>> abgegeben.
Beide Stufen können über eine Binäreingabe blockiert werden.
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
2.26 Empfindlicher Erdstromschutz
2.2.3
Funktionsumfang) getroffen.
) benutzen, den auch der
ee2
Funktionen
oder Ι
ee1
ee2
217

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