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Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch Seite 117

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geführt (siehe Bild „Schaltgruppenanpassung mit geerdetem Sternpunkt" in der Funktionsbeschreibung dieses
Abschnittes).
In isolierten oder gelöschten Netzen kann man nur dann auf die Nullstromelimination verzichten, wenn der
Sternpunkt der geschützten Transformatorwicklung keinerlei Erdverbindung hat, auch nicht über Petersen-
spule bzw. über einen Überspannungsbegrenzer! Dann wird der Transformator bei einem Doppelerdschluss
mit einem Fußpunkt im Schutzbereich immer abgeschaltet, unabhängig von einer eventuellen Doppelerd-
schlussbevorzugung (siehe Randtitel „Nicht geerdeter Sternpunkt" und Bild „Schaltgruppenanpassung am
Beispiel Y(N) d5 ohne Sternpunkterdung").
Ansprechwerterhöhung bei Anlauf
Als zusätzliche Sicherheit gegen Überfunktionen beim Zuschalten eines zuvor stromlosen Schutzobjektes kann
die Ansprechwerterhöhung bei Anlauf unter Adresse 2005 KL-ERHÖH ANLAUF eingeschaltet werden. Da
diese Möglichkeit insbesondere für den Schutz von Generatoren und Motoren vorgesehen ist, ist die Vorein-
stellung bei Wahl des Schutzobjektes 2Wickl.Trafo zunächst auf Aus eingestellt.
Die zugeordneten Parameter sind unter den Adressen 2051, 2052 und 2053 zu finden. Mit 2051 ANLAUF-
STAB wird der Ansprechwert für die Erkennung eines Anlaufes eingestellt. Die Einstellung Ι/Ι
Funktion unwirksam. Mit dem ANLAUF-FAKTOR wird der Erhöhungsfaktor der Ansprechwerte bei Anlauf fest-
gelegt. Für den Schutz eines Transformators wird empfohlen, die Voreinstellung 2052 ANLAUF-FAKTOR =
1.0 beizubehalten. Eine Erhöhung auf 2.0 sollte vorgenommen werden, wenn externe Lasten, wie Motoren
und Transformatoren geschaltet werden. Durch die großen Zeitkonstanten kann bei ungleichen Stromwand-
lern durchaus der Kennlinienast b kurzzeitig überschritten werden.
Stabilisierung mit Harmonischen
Die Einschaltstabilisierung des Gerätes kann unter Adresse 2006 INRUSH 2.HARM. aus- und eingeschaltet
werden. Sie basiert auf der Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen 2. Harmonischen. Bei Lieferung ist
ein Verhältnis Ι
2fN
Stabilisieren notwendige Anteil ist jedoch parametrierbar. Um im Ausnahmefall bei besonders ungünstigen
Einschaltbedingungen stärker stabilisieren zu können, kann unter Adresse 2071 2. HARMONISCHE ein klei-
nerer Wert eingestellt werden.
Crossblockierung
Die Einschaltstabilisierung kann mittels der „Crossblock"-Funktion erweitert werden. Das bedeutet, dass bei
Überschreiten des Oberschwingungsanteils in nur einer Phase alle drei Phasen der ΙDIFF>-Stufe blockiert
werden. Die Zeit nach Überschreiten der Differentialstromschwelle, für die diese gegenseitige Blockierung
wirksam werden soll, wird unter Adresse 2072 CROSSB. 2. HARM eingestellt. Die Einstellung erfolgt in Viel-
fachen von einer Periode. Bei Einstellung 0 kann der Schutz auslösen, wenn der Transformator auf einen
einphasigen Fehler geschaltet wird, auch wenn in einer anderen Phase ein Rushstrom fließt. Bei Einstellung ∞
ist die „Crossblock"-Funktion stets wirksam. Die einzustellende Blockierdauer wird bei der Inbetriebnahme fest-
gelegt. Der voreingestellte Wert von 3 Perioden hat sich als praktikabel erwiesen.
Außer der zweiten Harmonischen kann im 7UM62 eine weitere Harmonische, die n-te Harmonische, zur Stabi-
lisierung herangezogen werden. Unter Adresse 2007 STAB n.HARM. kann diese Oberschwingungsstabilisie-
rung ausgeschaltet werden oder die Harmonische gewählt werden. Zur Auswahl stehen die dritte und fünfte
Harmonische.
Stationäre Übererregung ist durch ungeradzahlige Oberschwingungen gekennzeichnet. Hier eignet sich die
dritte oder fünfte Harmonische zur Stabilisierung. Da bei Transformatoren häufig die dritte im Trafo eliminiert
wird (z.B. in einer Dreieckswicklung), wird meist die fünfte verwendet.
Auch bei Stromrichter-Transformatoren spielen ungeradzahlige Harmonische eine Rolle, die beim inneren
Kurzschluss nicht vorhanden sind.
Der Anteil an Harmonischen, der zum Sperren des Differentialschutzes führt, wird unter Adresse 2076 n.
HARMONISCHE eingestellt. Bei Verwendung der fünften Harmonischen als Übererregungsstabilisierung sind
z.B. 30 % (Voreinstellung) üblich.
Die Oberschwingungsstabilisierung arbeitet für jede Phase individuell. Wie bei der Einschaltstabilisierung ist es
jedoch möglich, den Schutz so einzustellen, dass bei Überschreiten des zulässigen Oberschwingungsanteils im
Strom nur einer Phase auch die übrigen Phasen der Differentialstufe ΙDIFF> blockiert werden (sog. „Cross-
block"-Funktion). Die Zeit nach Überschreiten der Differentialstromschwelle, für die diese gegenseitige
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
von 15 % eingestellt, das in der Regel unverändert übernommen werden kann. Der zum
fN
2.9 Differentialschutz und seine Schutzobjekte
NObj.
Funktionen
= 0 macht die
117

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