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Anfahrüberstromschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Funktionen
2.8 Anfahrüberstromschutz
2.8
Anfahrüberstromschutz
Gasturbinen können durch einen Anfahrumrichter hochgefahren werden. Ein mittels einer Steuerung getak-
teter Umrichter speist in den Generator einen Strom ein und erzeugt ein Drehfeld, dessen Frequenz langsam
erhöht wird. Der dadurch rotierende Läufer treibt die Turbine an. Ab ca. 70 % der Nenndrehzahl wird die
Turbine gezündet und weiter auf der Nenndrehzahl gebracht. Der Anfahrumrichter wird dabei abgeschaltet.
2.8.1

Funktionsbeschreibung

Anfahrvorgang
Die charakteristischen Größen während des Anfahrvorganges sind in folgendem Bild dargestellt. Es ist zu
beachten, dass alle Größen auf die Nennwerte normiert sind.
[charakteristische-groessen-anfahrvorgang-020904-ho, 1, de_DE]
Bild 2-27
Geht man von der Möglichkeit eines Kurzschlusses im Generator während des Anfahrvorganges aus, so benö-
tigt man einen Kurzschlussschutz über den gesamten Frequenzbereich.
Hier bietet die im 7UM62 realisierte automatische Anpassung der Abtastfrequenz an die aktuelle Generatorfre-
quenz enorme Vorteile, da über den gesamten Frequenzbe-reich die gleiche Empfindlichkeit gilt. Diese Nach-
führung beginnt beim Übergang zwi-schen 10 Hz und 11 Hz. Damit sind sämtliche Kurzschlussschutzfunkti-
onen wie Überstromzeitschutz, Impedanzschutz und Differentialschutz mit gleicher Empfindlichkeit wie bei
Nennfrequenz wirksam.
Der Anfahrüberstromschutz ist eine Kurzschlussschutzfunktion, die unterhalb von 10 Hz arbeitet. Der Arbeits-
bereich wurde für 2 Hz bis ca. 10 Hz (Wechsel in den Betriebzustand 1) ausgelegt. Danach wirken obige Kurz-
schlussschutzfunktionen.
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Charakteristische Größen beim Anfahrvorgang einer Gasturbine (S
P
= 2,9 MW)
Anfahrumrichter
= 150 MVA; U
= 10,5 kV;
N
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SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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