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Funktionen
2.4 UMZ I>> (mit Richtungsentscheidung)
2.4
UMZ I>> (mit Richtungsentscheidung)
Der Überstromzeitschutz dient als Reserveschutz für den Kurzschlussschutz des Schutzobjektes oder als Reser-
veschutz für nachgeschaltete Netzteile, wenn Fehler dort nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, so dass es zu
einer Gefährdung des Schutzobjektes kommen kann.
Das Schutzgerät 7UM62 erlaubt es, die Überstromzeitschutzfunktion entweder den Eingangsübertragern der
Seite 1 oder der Seite 2 zuzuordnen. Diese Wahl wird bei der Projektierung (siehe Abschnitt
umfang) getroffen.
Damit auch bei inneren Fehlern in jedem Fall ein Ansprechen erfolgen kann, wird der Schutz bei Generatoren
in der Regel an den in der Sternpunktzuführung der Maschine befindlichen Stromwandlersatz angeschlossen.
Ist dies anlagenbedingt nicht der Fall, kann die Stufe Ι>> mit einer Kurzschlussrichtungserfassung kombiniert
werden und einen Kurzschluss im Generator ohne Einbuße an Selektivität in Schnellzeit abschalten.
Die Ströme werden zunächst numerisch gefiltert, so dass nur die Grundschwingungen der Ströme in die
Messung eingehen. Dadurch ist die Messung auch unempfindlich gegen Einschwingvorgänge bei Kurzschluss-
eintritt und gegen verlagerte Kurzschlussströme (Gleichstromglied).
Funktionsbeschreibung
2.4.1
Stufe Ι>>
Jeder Leiterstrom der Seite 1 oder 2 (je nach Projektierung) wird einzeln mit dem gemeinsamen Ansprechwert
I>> verglichen und bei Überschreiten gemeldet. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten T I>>
wird ein Auslösesignal an die Matrix abgegeben. Der Rückfallwert liegt etwa 95 % unter dem Ansprechwert.
Richtungserfassung
Ist diese Schutzfunktion den Eingangsübertragern der Seite 1 zugeordnet worden, so kann die Ι>>-Stufe mit
einem (abschaltbaren) Richtungsglied ausgestattet werden, das eine Auslösung nur bei Fehlern in Rückwärts-
richtung (Richtung Maschine) erlaubt.
Damit kann diese Stufe insbesondere in Fällen eingesetzt werden, in denen keine Stromwandler im Stern-
punkt des Generators vorhanden sind und dennoch bei Fehlern im Generator in Schnellzeit abgeschaltet
werden soll.
Die Richtungsdefinition im
benutzt, ist als Richtungsentscheid vorwärts einzustellen.
[selektivitaet-durch-kurzschlussrichtungserf-020823-ho, 1, de_DE]
Bild 2-13
Die Richtungserfassung erfolgt leiterselektiv mit einer kurzschlussfremden Spannung. Als fehlerfremde Span-
nung wird die im Normalfall senkrecht auf dem Zeiger des Fehlerstromes stehende verkettete Spannung
benutzt
(Bild
2-14). Dies wird bei der Berechnung des Richtungsvektors im Rechtsdrehfeld durch Drehung um
+90°, im Linksdrehfeld durch Drehung um –90° berücksichtigt. Bei Leiter-Leiter-Fehlern kann sich die Lage der
Richtungsgeraden verschieben, abhängig vom Zusammenbruch der Kurzschlussspannung.
66
Bild 2-13
gilt für den Wandler der Seite 1. Wird der Stromwandler der Seite 2
Selektivität durch Kurzschlussrichtungserfassung
2.2.3 Funktions-
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017
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