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Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch Seite 124

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Funktionen
2.10 Erdfehlerdifferentialschutz
zusätzliche Bewertung des Sternpunktstromes (siehe auch oben)
Über den Sternpunktstromwandler kann nur ein Strom fließen, wenn es sich um einen Erdkurzschluss
handelt. Damit werden im fehlerfreien Fall Überfunktionen bei Übertragungsfehlern der Leiterstrom-
wandler vermieden. Die Maßnahme wirkt auch bei Kurzschlüssen ohne Erdbeteiligung. Voraussetzung für
diese Maßnahme ist die Applikation mit Sternpunktstromwandler. Sie ist bei Generatoren in Sammel-
schienenschaltung größtenteils nicht möglich.
Auswertung der Nullstromrichtung
Mit dieser Überwachung soll eine Überfunktion bei äußeren Erdkurzschlüssen vermieden werden. Hierzu
wird die Nullstromrichtung bewertet. Unter idealen Verhältnissen müssen die Ströme aufgrund der Defi-
nition bei einem inneren Erdkurzschluss in Phase und bei einem äußeren in Phasenopposition sein. Der
Grenzwinkel ist 90°. Gemäß folgendem Bild ist die Überwachung in 2 Bereiche eingeteilt. Bei eindeutigen
Verhältnissen erfolgt eine sofortige Freigabe (Bereich I) bzw. Sperrung (Bereich III). Im Bereich II wird
eine zusätzliche Messwiederholung durchgeführt und danach entschieden. Sind die Nullströme zu klein
(Bereich IV), dann wirkt das Richtungskriterium nicht, in diesem Fall wird 0° angenommen.
[arbeitsbereiche-richtungskriterium-020904-ho, 1, de_DE]
Bild 2-52
Leiterstromüberwachung
Um Überfunktionen bei äußeren Kurzschlüssen infolge von Stromwandlersättigung auszuschließen, wird
die Schutzfunktion ab einem maximalen Leiterstrom blockiert. Hierzu werden die Leiterströme auf der
Seite 1 überwacht. Überschreitet ein Leiterstrom den Schwellwert, dann ist die Blockierung wirksam.
Diese Blockierung ist nicht nachteilig, da stromstarke Fehler durch andere Schutzfunktionen wie Differen-
tialschutz, Impedanzschutz und Überstromschutz beherrscht werden.
Nullspannungsüberwachung
Wenn aufgrund der Zuschaltung von Lasten die Leiterstromwandler sekundärseitig Nullströme abbilden
und der Sternpunktstrom nicht direkt ausgewertet wird, sollte die Nullspannung als Überwachungs-
prinzip eingesetzt werden. Sie stabilisiert auch bei äußeren Kurzschlüssen ohne Erdbeteiligung. Aus den
Leiter-Erde-Spannungen wird die Nullspannung berechnet. Wird eine Nullspannung festgestellt, so hat
dies ein Freigabesignal zur Folge.
Logik
Die Verknüpfung aller Signale und die wesentlichen Einstellparameter, sowie abgegebenen Meldungen sind
im folgenden Logikdiagramm dargestellt. Die Funktion ist über den Eingang
diesem Eingang können auch unter Nutzung des CFC weitere Blockierungen vorgenommen werden, wenn
z.B. die gemessene Nullspannung über den U
Spannungseingänge an einen Spannungswandler in V-Schaltung notwendig.
In folgendem Bild erkennt man die Leiterstromblockierung und die Freigabe über die berechnete Nullspan-
nung. Es schließt sich die Überwachung der Stabilisierungskennlinie mit der möglichen zusätzlichen Abfrage
des Sternpunktstromes und die Winkelfreigabe an. Sind alle Bedingungen erfüllt, erfolgt die Anregung des
Erdstromdifferentialschutzes. In der Regel ist das nachfolgende Zeitglied T I-EDS> auf Null eingestellt.
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Arbeitsbereiche des Richtungskriteriums
-Eingang einkoppelt werden soll. Dies ist bei Anschluss der
E
>EDS block blockierbar. Mit
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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