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Einstellhinweise - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Funktionen
2.23 Ständererdschlussschutz 90 %

Einstellhinweise

2.23.2
Allgemeines
Der 90 % Ständererdschlussschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung
unter Adresse 150 ERDSCHLUSS = gerichtet; unger. mit U0 oder unger.m.U0&I0 eingestellt wurde.
Ist unger. mit U0 ausgewählt, so werden die den Erdstrom betreffenden Parameter ausgeblendet. Ist eine
der Optionen gerichtet oder unger.m.U0&I0 ausgewählt, sind die den Erdstrom betreffenden Parameter
zugänglich. Bei Maschinen in Sammelschienenschaltung muss eine der beiden letztgenannten Optionen
eingestellt werden, da nur über den Erdstrom eine Unterscheidung zwischen Netzerdschluss und Maschinen-
erdschluss möglich ist. Bei Einsatz als „Erddifferentialschutz" wird Adresse 150 ERDSCHLUSS =
unger.m.U0&I0 eingestellt. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt. Unter
Adresse 5001 SES-SCHUTZ kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden oder nur das Auslösekom-
mando gesperrt werden (Block. Relais).
Verlagerungsspannung
Kennzeichnend für den Eintritt eines Erdschlusses im Ständerkreis ist das Auftreten einer Verlagerungsspan-
nung. Das Überschreiten des eingestellten Wertes 5002 U0 > bildet daher die Anregung für den Ständererd-
schlussschutz.
Die Einstellung ist so zu wählen, dass der Schutz nicht auf betriebliche Unsymmetrien anspricht. Dieser
Gesichtspunkt ist vor allem bei Maschinen in Sammelschienenschaltung wichtig, da sich alle Spannungsun-
symmetrien des Netzes ebenfalls auf den Spannungsstern der Maschine auswirken. Der Ansprechwert soll
mindestens das Doppelte betrieblicher Unsymmetrien betragen. Üblich ist ein Wert von 5 % bis 10 % der
vollen Verlagerungsspannung.
Bei Maschinen in Blockschaltung ist der Ansprechwert so hoch zu wählen, dass Verlagerungen bei Netzerd-
schlüssen, die sich über die Koppelkapazitäten des Blocktransformators auf den Ständerkreis auswirken, nicht
zum Ansprechen führen. Hierbei ist auch die Dämpfung durch den Belastungswiderstand zu berücksichtigen.
Hinweise zur Dimensionierung des Belastungswiderstandes befinden sich in der Druckschrift
von Maschinenschutzeinrichtungen
pelten Verlagerungsspannung. Die endgültige Festlegung des Einstellwertes erfolgt bei der Inbetriebnahme
mit Primärgrößen.
Verzögerung
Die Auslösung bei Ständererdschluss wird um die unter Adresse 5005 T SES eingestellte Zeit verzögert. Bei
der Verzögerung ist auch die Überlastbarkeit der Belastungseinrichtung zu berücksichtigen. Alle eingestellten
Zeiten sind Zusatzverzögerungszeiten, die die Eigenzeiten (Messzeit, Rückfallzeit) der Schutzfunktion nicht
einschließen.
Erdstrom
Die Adressen 5003 und 5004 sind nur für Maschinen in Sammelschienenschaltung bedeutsam, wo 150
ERDSCHLUSS = gerichtet oder unger.m.U0&I0 eingestellt wurde. Für Blockschaltung sind die folgenden
Hinweise ohne Belang.
Der Ansprechwert 5003 3I0 > wird so eingestellt, dass dieser Wert beim Erdschluss im Schutzbereich vom
Erdstrom sicher überschritten wird.
Da der Erdschlussreststrom im gelöschten Netz sehr klein ist, allgemein auch um von Netzverhältnissen unab-
hängig zu sein, wird normalerweise ein Erdungstransformator mit ohmschem Belastungswiderstand vorge-
sehen, der den Wattreststrom im Erdschlussfall erhöht. Hinweise zur Auslegung von Erdungstransformator
und Belastungswiderstand befinden sich in der Druckschrift
tungen.
Da in diesem Fall der Erdschlussstrom überwiegend vom Belastungswiderstand bestimmt wird, stellt man für
5004 WINKEL einen kleinen Winkel, z.B. 15°, ein. Will man im isolierten Netz auch die Netzkapazitäten
berücksichtigen, kann auch ein größerer Winkel (ca. 45°) eingestellt werden, der der Überlagerung des Belas-
tungsstromes mit dem kapazitiven Netzstrom entspricht.
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. Eingestellt wird das Doppelte der bei voller Netzverlagerung eingekop-
/5/ Projektierung von Maschinenschutzeinrich-
/5/ Projektierung
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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