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Zuschaltschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7UM62 Handbuch

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Funktionen

2.37 Zuschaltschutz

2.37
Zuschaltschutz
Der Zuschaltschutz hat die Aufgabe den Schaden durch ein unbeabsichtigtes Zuschalten des stehenden oder
schon angelaufenen, aber noch nicht synchronisierten Generators durch schnelle Betätigung des Generator-
schalters zu begrenzen. Eine Zuschaltung auf eine stehende Maschine entspricht der Schaltung auf einen
niederohmigen Widerstand. Die vom Netz aufgeprägte Nennspannung lässt den Generator mit großem
Schlupf als Asynchronmaschine anlaufen. Dabei werden im Läufer unzulässig große Ströme induziert, die zur
Zerstörung des Läufers führen können.

Funktionsbeschreibung

2.37.1
Kriterien
Der Zuschaltschutz greift nur ein, wenn noch keine Messgrößen im gültigen Arbeitsbereich der Frequenz
(Betriebszustand 0) anliegen (im Fall der stehenden Maschine) oder eine Unterspannung unterhalb der Nenn-
frequenz vorliegt (schon angelaufene, aber noch nicht synchronisierte Maschine). Der Zuschaltschutz wird
durch ein Spannungskriterium bei Überschreiten einer Mindestspannung blockiert, um nicht im normalen
Betriebsfall anzusprechen. Diese Blockierung wird verzögert, um den Schutz nicht im Augenblick einer unge-
wollten Zuschaltung sofort zu blockieren. Eine weitere Ansprechverzögerung ist notwendig, um bei strom-
starken Fehlern mit starkem Spannungseinbruch eine Überfunktion zu vermeiden. Eine Rückfallverzögerung
ermöglicht eine zeitlich begrenzte Messung.
Da der Zuschaltschutz sehr schnell eingreifen muss, erfolgt eine Überwachung der Momentanwerte der
Ströme über einen weiten Frequenzbereich bereits im Betriebszustand 0. Liegen gültige Messgrößen an
(Betriebszustand 1), erfolgt eine Auswertung der Mitsystemspannung und der Frequenz zur Blockierung des
Zuschaltschutzes und der Momentanwerte des Stromes als Auslösekriterium.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Zuschaltschutzes. Über eine Binäreingabe kann die Funktion
blockiert werden. Hierzu kann beispielsweise das Vorhandensein der Erregerspannung als zusätzliches Krite-
rium benutzt werden. Da die Spannung ein notwendiges Kriterium für eine Freigabe des Zuschaltschutzes
darstellt, ist eine Überwachung der Spannungswandler notwendig. Dies übernimmt der Fuse-Failure-Monitor
(FFM). Wird ein Fehler am Spannungswandler erkannt, so wird das Spannungskriterium des Zuschaltschutzes
deaktiviert.
[logikdiagramm-des-zuschaltschutzes-020828-ho, 1, de_DE]
Bild 2-142
280
Logikdiagramm des Zuschaltschutzes (Dead Machine Protection)
SIPROTEC 4, 7UM62, Handbuch
C53000-G1100-C149-B, Ausgabe 11.2017

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