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Gerichteter Gegensystemüberstromschutz - ABB Transformatorschutz RET670 2.0 IEC Handbuch

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Abschnitt 11
Multifunktionsschutz
11.1.3.1
602
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz
Die gerichtete Gegensystem-Überstromfunktion wird normalerweise als
empfindlicher Erdfehlerschutz für Leitungsabgänge verwendet, bei denen es infolge
gegenseitiger Induktion zwischen zwei oder mehreren parallelen Leitungen zu
unzulässiger Nullsystembeeinflussung kommen kann. Außerdem kann sie für
Anwendungen an Untergrundkabeln genutzt werden, bei denen die Nullimpedanz
von den Fehlerstromrückpfaden abhängt, die Gegensystemimpedanz des Kabels aber
praktisch konstant ist. Zu beachten ist, dass das gerichtete Gegensystem-
Überstromelement vor allen unsymmetrischen Fehlern einschließlich Leiter-Leiter-
Fehler schützt. Es ist darauf zu achten, dass der minimale Ansprechwert für eine
solche Schutzfunktion über dem natürlichen Unsymmetrieniveau des Systems
eingestellt wird.
Es folgt ein Beispiel für die Verwendung des gerichteten Gegensystem-
Überstromschutzelements in einer CVGAPC-Funktion zur Bereitstellung einer
empfindlichen Erdfehlerschutz-Einrichtung für Leitungsabgänge.
Diese Funktionalität lässt sich mithilfe einer CVGAPC-Funktion erzielen. Folgendes
muss getan werden, um den korrekten Ablauf dieser Funktion sicherzustellen:
1.
Dreiphasenströme und -spannungen mit einer CVGAPC-Instanz (z. B. GF04)
verbinden
2.
CurrentInput auf NegSeq setzen (beachten Sie, dass die CVGAPC-Funktion den
I2-Strom und NICHT den 3I2-Strom misst. Dies ist wichtig für eine korrekte
Einstellung des OC-Ansprechwerts)
3.
VoltageInput auf -NegSeq setzen (beachten Sie, dass der Gegenspannungszeiger
umgekehrt wird, um die Richtungsabhängigkeit zu vereinfachen)
4.
Basisstromwert IBase auf primären Bemessungsstrom der Netzstromwandler
einstellen
5.
Basisspannungswert UBase auf Bemessungsspannung Leiter-Leiter-Netz in kV
einstellen
6.
RCADir auf den Wert +65 Grad setzen (NegSeq-Strom eilt im Fehlerfall bei
diesem Winkel der NegSeq-Spannung nach)
7.
ROADir auf den Wert 90 Grad einstellen
8.
LowVolt_VM auf den Wert 2 % setzen (Höhe der NegSeq-Spannung, über der das
Richtungselement aktiviert wird)
9.
Eine Überstromstufe (z. B. OC1) aktivieren
10. Über Parameter CurveType_OC1 geeignete Kurve für TOC/IDMT oder
unabhängige Zeitverzögerung entsprechend den Netzschutzvorgaben wählen
11. StartCurr_OC1 auf einen Wert zwischen 3 und 10 % setzen (typische Werte)
12. tDef_OC1 oder Parameter "k" setzen, wenn TOC/IDMT-Kurven verwendet
werden, um die korrekte Zeitkoordination mit anderen in der Nähe der Leitung
eingebauten Erdfehlerschutz-Einrichtungen sicherzustellen
13. DirMode_OC1 auf Vorwärts setzen
14. DirPrinc_OC1 auf IcosPhi&U setzen
15. ActLowVolt1_VM auf Block setzen
Um eine korrekte Stabilisierung dieses Elements während eines
dreipoligen Fehlers für die Stromwandler-Sättigung zu erreichen, kann die
Stromstabilisierung verwendet und dieses Element für die ausschließliche
1MRK 504 138-UDE -
Anwendungs-Handbuch

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