Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

ABB Transformatorschutz RET670 2.0 IEC Handbuch Seite 111

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für Transformatorschutz RET670 2.0 IEC:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

1MRK 504 138-UDE -
Anwendungs-Handbuch
bestimmten prozentualen Differentialstrom reagiert, der auf den Strom durch den
Transformator bezogen ist. Dies stabilisiert den Schutz bei außen liegenden Fehlern,
aber sorgt trotzdem für eine gute Grundempfindlichkeit. Der Stabilisierungsstrom
kann auf verschiedene Weise festgelegt werden. Eine klassische Möglichkeit zur
Festlegung des Stabilisierungsstroms ist Ibias = (I1 + I2) / 2, wobei I1 die Höhe des
Leistungstransformator-Primärstroms und I2 die Höhe des Leistungstransformator-
Sekundärstroms ist. Es hat sich jedoch gezeigt, dass, wenn der Stabilisierungsstrom
als höchster Leistungstransformator-Strom festgestellt wird, sich dies besser für
Anwendungen mit Stromwandlern eignet. Die Differentialschutzfunktion nutzt den
höchsten Strom an allen Stabilisierungseingängen als Stabilisierungsstrom. Bei
Anwendungen, wo Leistungstransformator-Bemessungsstrom und primärer
Stromwandler-Bemessungsstrom deutlich voneinander abweichen können
(Anwendungen mit T-Verbindungen), werden die in den T-Verbindungen
gemessenen Ströme anhand des primären Bemessungsstroms des Stromwandlers in
einen pu-Wert umgewandelt, dabei ergibt sich jedoch ein zusätzlicher "Mess"-Punkt
als Summe dieser beiden T-Ströme. Dieser Summenstrom wird auf Grundlage der
Wicklungsbemessungsströme des Leistungstransformators in einen pu-Wert
umgewandelt. Dann wird der höchste pu-Wert als Stabilisierungsstrom in pu gewählt.
So wird für Differentialschutzfunktionen mit T-Verbindung ein bestmögliches
Verhältnis zwischen Empfindlichkeit und Sicherheit erreicht. Die zentrale Idee hinter
dem Konzept Auslösung – Stabilisierungscharakteristik ist es, die
Auslöseempfindlichkeit zu reduzieren, wenn Stromwandler unter schwierigen
Betriebsbedingungen arbeiten. Diese Stabilisierungsgröße sorgt für eine optimale
Stabilität und schützt vor einem unerwünschten Auslösen bei externen Fehlern.
Üblicherweise wird für den Transformatorschutz die Stabilisierungscharakteristik auf
mindestens den doppelten Wert des erwarteten Differenzstroms unter
Durchgangsfehlerbedingungen eingestellt. Diese Kriterien können von Anwendung
zu Anwendung deutlich variieren und sind oftmals Ansichtssache. Die zweite Flanke
wurde erhöht, um die Stabilität auch bei stromstarken Durchgangsfehlern, die
aufgrund der Sättigung des Stromwandlers zu einem Anstieg des Differentialstroms
führen könnten, sicherzustellen. Als Standardeinstellung für die
Ansprechcharakteristik bei normalen Anwendungen wird IdMin = 0,3 pu des
Leistungstransformator-Bemessungsstroms empfohlen. Wenn die Bedingungen
genauer bekannt sind, kann eine höhere oder geringere Empfindlichkeit gewählt
werden. Für die Wahl der passenden Charakteristik sollten in solchen Fällen u. a. die
Klasse der Stromwandler, die Position des Laststufenschalters und die
Kurzschlussleistung des Netzes bekannt sein.
Der zweite Abschnitt der Stabilisierungscharakteristik weist einen steileren Verlauf
auf, um sich einem erhöhten Differentialstrom anzupassen, der auf zusätzliche
Verluste im Leistungstransformator aufgrund einer hohen Transformatorlast und
externe Fehlerströme zurückzuführen ist. Der dritte Abschnitt der
Stabilisierungscharakteristik setzt die Empfindlichkeit der stabilisierten
Differentialschutzfunktion weiter zurück, in Anpassung an die
Stromwandlersättigung und Transformatorverlusten bei schweren
Durchgangsfehlern. Die Standardeinstellung für Auslösecharakteristika von IdMin =
0,3 * IBase wird für normale Anwendungsbereiche empfohlen. Sind mehr Details zu
den Bedingungen bekannt, kann eine höhere oder niedrigere Empfindlichkeit gewählt
Abschnitt 6
Differentialschutz
105

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis