Abschnitt 7
Impedanzschutz
7.1.3
7.1.3.1
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Verfahren ist die temporäre Blockierung der auf der fehlerfreien Leitung
empfangenen Signale, sobald der Leitungsschutz der parallelen fehlerhaften Leitung
die Auslösung startet. Das zweite erwähnte Verfahren hat den Vorteil, dass für die
kurze Dauer nicht der gesamte Schutz gesperrt wird. Nachteil ist jedoch, dass
zwischen zwei Schutzgeräten in benachbarten Feldern derselben Station eine lokale
Datenübertragung erforderlich ist.
Der für kompensierte Leitungen eingesetzte Distanzschutz muss eine hohe
Überreichweite haben, um auch dann die gesamte Übertragungsleitung abzudecken,
wenn die Kondensatoren umgangen werden oder außer Betrieb sind. Wenn die
Kondensatoren in Betrieb sind, erhöht sich die Überreichweite erheblich und das
gesamte System ist sehr anfällig für Fehler in der Signalübertragung zur
Gegenstation. Probleme mit der Stromumkehr werden verstärkt, weil das Verhältnis
der Kopplungsimpedanz zur Eigenimpedanz viel höher als bei einer nicht
kompensierten Leitung ist.
Wenn ein Signalvergleich im Richtungsvergleichsmodus verwendet werden soll,
bieten Schemen, die auf Größen im Gegensystem basieren, den Vorteil, dass sie nicht
für die transformatorische Kopplung anfällig sind. Sie können jedoch nur für Phase-
Erde- und Phase-Phase-Fehler verwendet werden. Für dreiphasige Fehler muss ein
zusätzlicher Schutz eingerichtet werden.
Einstellrichtlinien
Allgemeines
Die Einstellungen für die Distanzschutzfunktion erfolgen in Primärwerten. Das
Messwandler-Übersetzungsverhältnis, das für die analoge Eingangskarte festgelegt
wurde, dient der automatischen Umwandlung der gemessenen
Sekundäreingangssignale in Primärwerte, die in der Distanzschutzfunktion
verwendet werden.
Folgende Grundsätze sind zu je nach Anwendung bei Durchführung der
Einstellungsberechnungen zu beachten:
•
Fehler, die durch Strom- und Spannungsmesswandler auftreten, insbesondere in
Einschwingzuständen.
•
Ungenauigkeiten in den Nullimpedanzdaten und deren Auswirkungen auf den
berechneten Wert des Erdrückleitungs-Kompensationsfaktor.
•
Die Auswirkung der Einspeisung zwischen dem Gerät und der Fehlerposition,
einschließlich dem Einfluss unterschiedlicher Z0/Z1-Verhältnisse der
verschiedenen Quellen.
•
Die Leiterimpedanz unverdrillter Leitungen ist nicht bei allen Fehlerschleifen
identisch. Der Unterschied zwischen den Impedanzen unterschiedlicher Leiter-
Erde-Schleifen kann bis zu 5-10 % der gesamten Leitungsimpedanz betragen.
•
Die Auswirkungen einer Lastübertragung zwischen den Geräten des geschützten
Fehlerwiderstands sind beträchtlich. Die Auswirkungen müssen erkannt werden.
•
Nullsystemkopplung von parallelen Leitungen.
1MRK 504 138-UDE -
Anwendungs-Handbuch