Abschnitt 7
Impedanzschutz
7.13.2.5
366
gemeinsam mit einem Lastaussparungs-Algorithmus, verbessert die
Erkennungsmöglichkeiten hochohmiger Fehler ohne Interferenzen mit der
Lastimpedanz zu verursachen, siehe Abbildung 178.
Bei Anwendungen auf sehr kurze Leitungen, kann die Zone 1 nicht genutzt werden,
da der Spannungsabfall bei einem Fehler auf der gesamten Leitung zu gering ist und
hierdurch die Gefahr eines Übergreifens besteht.
Bei Anwendungen auf kurze Leitungen stellt die Lastaussparung normalerweise kein
Problem dar.
Anwendung auf lange Leitungen
Bei langen Leitungsstrecken spielt die Änderung der Lastimpedanz, d. h. zur
Vermeidung einer Fehlfunktion mittels Lastaussparung, normalerweise eine größere
Rolle. Es ist hinlänglich bekannt, dass es schwierig ist, bei langen Leitungen eine hohe
Empfindlichkeit bei Leiter-Erde-Fehlern am Leitungsende zu erreichen, wenn die
Leitung stark belastet ist.
Die Leitungsstrecken, die in Bezug auf das Verhalten des Distanzschutzes als lange
Leitungen betrachtet werden können, entsprechen im allgemeinen den In Tabelle
beschriebenen. Lange Leitungen weisen ein Systemimpedanzverhältnis (Source
Impedance Ratio, SIR), mit dem das Verhältnis zwischen der Quellimpedanz zur
Impedanz der Leitungsstrecke von weniger als 0,5 auf.
Tabelle 27:
Definition langer und sehr langer Leitungen
Leitungskategorie
Un
110 kV
Lange Leitungen
77 km - 99 km
Sehr lange Leitungen
> 99 km
Die Fähigkeit des Geräts zur unabhängigen Einstellung der Wirk- und
Blindreichweite für Mit- und Nullsystem-Fehlerschleifen sowie der individuellen
Fehlerwiderstandseinstellungen für Leiter-Leiter- und Leiter-Erde-Fehler,
gemeinsam mit einem Lastaussparungs-Algorithmus, verbessert die
Erkennungsmöglichkeiten hochohmiger Fehler bei gleichzeitiger Steigerung der
Sicherheit (Gefahr einer unerwünschten Auslösung auf Grund der Lastaussparung ist
beseitigt), siehe Abbildung 112.
Un
500 kV
350 km - 450 km
> 450 km
1MRK 504 138-UDE -
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Anwendungs-Handbuch