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ABB Transformatorschutz RET670 2.0 IEC Handbuch Seite 116

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Abschnitt 6
Differentialschutz
110
die Niederspannungsseite unter Last steht (z. B. bei einem Aufwärtstransformator in
einem Kraftwerk mit direkt angeschlossenem Hilfstransformator auf
Niederspannungsseite), sollte der Wert für diese Einstellung um mindestens 12 %
erhöht werden. Das ist erforderlich, um ein unerwünschtes Auslösen durch Stromfluss
auf Niederspannungsseite während des Einschaltens des Transformators zu
vermeiden.
Die Einstellung NegSeqROA stellt den sogenannten Relais-Betriebswinkel (engl.
Relay Operate Angle; ROA) dar, die Grenze zwischen internen und externen
Fehlerbereichen. Hier können Werte von ±30 Grad bis ±90 Grad in Schritten von
jeweils 1° ausgewählt werden. Voreingestellt sind ±60 Grad. Mit der Voreinstellung
60 Grad wurde dem Aspekt Sicherheit der Vorzug gegenüber der Zuverlässigkeit
gegeben. Sofern der Benutzer keinen zwingenden Grund für einen anderen Wert hat,
sollten 60 Grad gewählt werden.
Wenn die oben genannten Bedingungen bezüglich der Werte erfüllt sind, vergleicht
der Diskriminator den relativen Phasenwinkel zwischen den
Gegensystemstromzuflüssen von der Oberspannungs- und Niederspannungsseite des
Leistungstransformators anhand der folgenden beiden Regeln :
Wenn die Gegensystemstromzuflüssen von der Oberspannungs- und
Unterspannungsseite gleichphasig sind oder sich im inneren Fehlerbereich
befinden, handelt es sich um einen internen Fehler.
Wenn die Gegensystemstromzuflüssen von der Oberspannungs- und
Unterspannungsseite um 180 Grad gegenphasig sind oder sich im inneren
Fehlerbereich befinden, handelt es sich um einen externen Fehler.
Ohne Sättigung des Stromwandlers beträgt der relative Winkel unter allen externen
Fehlerkonditionen theoretisch 180 Grad. Bei einem internen Fehler und ohne
Sättigung des Stromwandlers beträgt der Winkel idealerweise 0 Grad, aber aufgrund
möglicher unterschiedlicher Impedanzwinkel zwischen der Oberspannungs- und
Unterspannungsseite des Leistungstransformators kann der tatsächliche Wert von
diesem idealen Wert leicht abweichen.
Der Diskriminator für interne/externe Fehler hat sich als sehr zuverlässig erwiesen.
Wenn ein Fehler erkannt wurde, d. h. START-Signale durch gewöhnlichen
Differentialschutz gesetzt wurden, und der Diskriminator diesen Fehler als internen
Fehler charakterisiert, werden alle etwaigen Blockiersignale ignoriert, die von
Oberschwingungs- oder Kurvenformblockierungen herrühren.
Wenn der Stabilisierungsstrom mehr als 110 % des Bezugsstroms (IBase) beträgt,
wird der Gegensystemstrom-Grenzwert (IMinNegSeq) intern hochgesetzt. Dadurch
wird sichergestellt, dass bei allen schwerwiegenderen internen Fehlern die
Antwortzeiten des Differentialschutzes unterhalb eines Netzzyklus (unter 20 ms bei
50-Hz-System) bleiben. Selbst bei schwerwiegenden internen Fehlern mit hochgradig
gesättigten Stromwandlern arbeitet dieser Differentialschutz korrekt unterhalb eines
Zyklus, da Oberschwingungs-Verzerrungen in den Differentialströmen nicht die
Funktionsschnelligkeit des Differentialschutz beeinträchtigen. Praktisch wird ein
nicht stabilisierter Betrieb für alle internen Fehler erreicht.
1MRK 504 138-UDE -
Anwendungs-Handbuch

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