Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Motorschutz; Anlaufzeitüberwachung; Beschreibung; Allgemeines - Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Handbuch

Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen

2.6 Motorschutz

2.6
Motorschutz
Für den Einsatz an Motoren können die Geräte 7SJ61 mit einer Anlaufzeitüberwachung, einer Wiederein-
schaltsperre und einem Lastsprungschutz ausgerüstet werden. Die Anlaufzeitüberwachung schützt den Motor
vor zu langen Anlaufvorgängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt
Die Wiedereinschaltsperre verhindert eine Wiedereinschaltung des Motors, wenn bei diesem Anlauf eine Über-
schreitung der zulässigen Läufererwärmung zu erwarten ist. Der Lastsprungschutz schützt den Motor bei
plötzlicher Rotorblockierung.
Anlaufzeitüberwachung
2.6.1
Beim Einsatz der Geräte 7SJ61 an Motoren schützt die Anlaufzeitüberwachung den Motor vor zu langen
Anlaufvorgängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt

Beschreibung

2.6.1.1

Allgemeines

Insbesondere läuferkritische Hochspannungsmotoren werden bei mehreren Anläufen hintereinander ther-
misch bis an die Grenztemperatur belastet. Verlängern sich die Anlaufvorgänge z.B. durch zu große Span-
nungseinbrüche beim Zuschalten des Motors, zu große Lastmomente oder blockiertem Läufer, so wird vom
Schutzgerät ein Ausschaltkommando generiert.
Als Kriterium für einen Motoranlauf wird dabei das Überschreiten einer (einstellbaren) Stromschwelle I
MOTOR ANLAUF gewertet und damit die Berechnung der Auslösezeit freigegeben. Das Überschreiten der
Stromschwelle ist ein normaler Betriebsfall, der weder zu Einträgen in den Betriebsmeldungspuffer oder zu
Meldungen an eine zentrale Auswertestelle (Leitzentrale) noch zu einer Störfalleröffnung führt.
Die Schutzfunktion besteht aus einer stromabhängigen und einer unabhängigen Auslösestufe.
Stromabhängige Auslösezeit
Die stromabhängige Verzögerungszeit der Auslösung kommt nur bei nicht blockiertem Läufer zum Tragen.
Damit werden verlängerte Anlaufzeiten bei verringertem Anlaufstrom infolge von Spannungseinbrüchen beim
Zuschalten des Motors richtig bewertet und eine zeitgerechte Auslösung ermöglicht. Dabei lässt sich die Kenn-
linie (siehe Formel unten) optimal an den Zustand des Motors anpassen, indem, je nach kaltem und warmem
Zustand des Motors, unterschiedliche Anlaufzeiten zur Anwendung kommen (siehe
Die Auslösezeit wird entsprechend folgender Formel ermittelt:
[formel-taus-150502-kn, 1, de_DE]
mit
t
AUS
t
A max
Ι
Ι
A
Ι
MOTANL
92
– tatsächliche Auslösezeit zum fließenden Strom Ι
– Auslösezeit zum Nenn–Anlaufstrom Ι
ZEIT bzw. 4105, Max.ANLAUFZ W)
– tatsächlich fließender Strom (Messgröße)
– Nenn–Anlaufstrom des Motors (Parameter 4102, Max.ANLAUFSTROM)
– Anregeschwelle zum Erkennen eines Motoranlaufes (Parameter 1107,
I MOTOR ANLAUF)
2.7
Überlastschutz).
2.7
Überlastschutz).
Bild
2-32).
(Param. 4103, Max.ANLAUF-
A
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis