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Technischer Hinweis Zum Entzerren - Visionix optovue solix Bedienungsanleitung

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Technischer Hinweis zum Entzerren

Beim Entzerren handelt es sich um eine mathematische Berechnung (Snellius-Gesetz),
bei der das OCT-Bild aus einem „optischen Abstandsraum" in einen "physischen
Abstandsraum" versetzt wird. Ein gutes Beispiel eines „optischen Abstandsraums" ist
der Anblick eines Strohhalms, der sich in einem halbvollen Glas Wasser befindet. Zum
einen scheint der außerhalb des Wassers befindliche Teil des Strohhalms im Vergleich
zum im Wasser befindlichen Teil aufgrund einer Ablenkung des Lichts verschoben zu
sein, zum anderen sieht der im Wasser befindliche Teil des Strohhalms dicker aus als
der Teil, der sich außerhalb des Wassers befindet.
Die Entzerrungsberechnung umfasst zwei Aspekte:
22. Veränderung der Form (beispielsweise ablenkungsbedingte Verschiebung des
Strohhalms): Diese resultiert daraus, dass die Oberfläche der Hornhaut nicht
senkrecht zum Scanstrahl steht. Wenn ein Hornhautabschnitt von mehr als 3 mm
Länge gescannt wird, lässt sich dies nicht vermeiden. Bei einem Scan eines
verhältnismäßig flachen Oberflächenabschnitts der Hornhaut oder der Sklera
hingegen trifft der Strahl relativ senkrecht auf die Oberfläche. In diesem Fall wird der
Strahl nicht abgelenkt oder verzerrt. Wenn Sie im genannten Beispiel den Strohhalm
senkrecht in das Wasser stellen würden, würde der Strohhalm an der Grenze
zwischen Wasser und Luft nicht mehr in sich verschoben erscheinen.
23. Veränderung des Abstands: Der im Wasser befindliche Teil des Strohhalms sieht
dicker aus, da der Brechungsindex (n) von Wasser das 1,33-Fache des
Brechungsindex von Luft beträgt (n = 1,33). Der Index von Hornhaut (n = 1,38) und
Kammerwasser (n = 1,34) ist sehr ähnlich, jedoch in beiden Fällen höher als der
Index der Luft. Für die Messung des physischen Abstands muss die Gewebedicke
durch den Brechungsindex des jeweiligen Mediums geteilt werden.
Entzerrungsberechnungen finden bei Linien- und Pachymetrie-Scans der Hornhaut
Anwendung und wandeln das OCT-Bild in ein bezüglich Form und Abstand physisches
Abbild der Hornhaut um. Bei allen sonstigen Scantypen wird das Livebild des Scans so
zwischen den roten gestrichelten Linien positioniert, dass der eintreffende Strahl relativ
senkrecht auf die Gewebeoberfläche trifft. Ein Abstandsskalierungsfaktor wird nur im
Messtool angewendet, um genaue Abstands- und Flächenmesswerte zu erhalten.
_______________Abschnittsende_______________
SOLIX™ Bedienungsanleitung
Seite 241 von 359
Teilenummer: 580-53958-001 D

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