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3.8
12-Puls-Betrieb (nur mit Option RS485-Schnittstelle möglich)
3.8.1
Allgemeines zum 12-Puls-Betrieb, Anwendung
12-Puls-Betrieb ist erst ab Gerätesoftwarestand 3.0 möglich.
12-Puls-Betrieb dient zur Herabsetzung der Oberwellenbelastung des speisenden Netzes.
Dazu werden zwei 6SE70-Geräte (Einspeiseeinheiten) ausgangsseitig parallel geschaltet und netzseitig mit
jeweils um 30 Grad phasenverschobenen, galvanisch getrennten Drehstromsystemen gespeist. Ein Gerät, das
„12-Puls-Master"-Gerät, regelt die Zwischenkreisspannung und gibt dem anderen Gerät, dem „12-Puls-Slave"-
Gerät, den Stromsollwert vor.
Hinweis: Ein im folgenden als „Slave" bezeichnetes Gerät stellt eine ganz „normale" Einspeiseeinheit mit vor-
handener Elektronik-Baugruppe CUR dar und wird erst durch entsprechende Parametrierung zu einem „12-
Puls-Slave"-Gerät. Der Begriff „12-Puls-Slave"-Gerät ist nicht zu verwechseln mit einem „Parallelgerät" für die
Parallelschaltung von Leistungsteilen, da letzteres keine Elektronik-Baugruppe CUR enthält und eine eigene
Bestell-Nummer besitzt (siehe Kapitel 3.7).
Zur Erzeugung der zwei um 30 Grad phasenverschobenen, galvanisch getrennten Drehstromsysteme ver-
wendet man üblicherweise einen Trafo mit 2 Sekundär-Wicklungssystemen (z.B.: Y y6 d5 , d.h. Primärwicklung:
Stern, Sekundärwicklung 1: Stern, Sekundärwicklung 2: Dreieck). Im folgenden wird solch ein Trafo als „12-
Puls-Trafo" bezeichnet.
Zur Realisierung des 12-Puls-Betriebes müssen die beiden Einspeiseeinheiten über eine schnelle serielle Ver-
bindung gekoppelt werden. Dazu wird die serielle Grundgeräteschnittstelle SST2 verwendet, welche aber erst
nach Aufstecken des optionellen Subprints A2 (C98043-A1690) auf die Elektronik-Baugruppe CUR A10
(C98043-A1680) als RS485-Schnittstelle zur Verfügung steht (siehe Kapitel 9.6 und 3.8.7).
Als Übertragungsprotokoll an SST2 wird das "Peer-to-Peer"-Protokoll verwendet.
3-22
DEUTSCH
Siemens AG
6SE7087-6AK85-0AA0
Einspeiseeinheit
Betriebsanleitung
09.02