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Hochstrom-Schnellabschaltung; Funktionsbeschreibung; Allgemeines - Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch

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Funktionen

2.8 Hochstrom-Schnellabschaltung

2.8
Hochstrom-Schnellabschaltung

Funktionsbeschreibung

2.8.1

Allgemeines

Die Hochstrom-Schnellabschaltung soll beim Zuschalten eines Abzweigs auf einen stromstarken Kurzschluss
unmittelbar und unverzögert wieder abschalten. Sie dient z.B. als schneller Schutz beim Zuschalten eines
Abzweigs mit eingelegtem Erdungstrenner.
Eine zweite Stufe arbeitet schnell und unverzögert, unabhängig von der Stellung der Leistungsschalter.
Ι>>>-Stufe
Die Anregung der Ι>>>-Stufe erfasst jeden Leiterstrom und vergleicht diesen mit dem Einstellwert I>>>
(Adresse 2404). Die Ströme werden numerisch gefiltert, um den Gleichanteil zu eliminieren. Diese Hochstrom-
Anregung ist praktisch unbeeinflusst von Gleichstromgliedern sowohl im Kurzschlussstrom als auch im Sekun-
därstrom nach Abschalten hoher Ströme. Wird der Einstellwert um mehr als das Doppelte überschritten,
benutzt die Stufe selbsttätig den Scheitelwert der ungefilterten Messgröße, so dass hier extrem kurze
Kommandozeiten möglich sind.
Die Ι>>>-Stufe arbeitet in 2 Modi, die mit dem Parameter LS für I>>> pr. (Adresse 2406) ausgewählt
werden können. Ist der Parameter LS für I>>> pr. für den 1. Modus auf Nur Lokal gesetzt, wird die
Stellung des lokalen Leistungsschalters berücksichtigt. Wenn der Leistungsschalter offen ist (min. für die Zeit
in Parameter T WIRK ZUSCHALT (Adresse 1132)) und es erfolgt eine Zuschaltung, wird die I>>>-Stufe für die
in Parameter T WIRK ZUSCHALT einstellte Zeit aktiv. Wird beim einsetzenden Stromfluss der Schwellwert
überstritten, löst die I>>>-Stufe unselektiv aus.
Ist der Parameter LS für I>>> pr. für den 2. Modus auf Lokal und Fern gesetzt, werden die Stel-
lungen der Leistungsschalter aller an der Konstellation beteiligten Geräte berücksichtigt. Die I>>> Stufe wird
nur dann aktiv, wenn alle Leistungsschalter der Konstellation offen sind und das lokale Gerät das 1. Gerät ist,
das die Leitung unter Spannung setzt. Hierzu ist es notwendig, dass die LS-Hilfskontakte an allen Geräten
angeschlossen sind. Schaltet das 2. Gerät der Konstellation seine Leistungsschalter zu, wird die I>>>-Stufe
nicht aktiviert, da die Leitung (das zu schützende Objekt) bereits unter Spannung steht und es sich bei einem
großen Stromfluss nur um einen externen Fehler handeln kann.
Die Schalterstellung wird der Hochstrom-Schnellabschaltung von der zentralen Funktionssteuerung mitgeteilt
(siehe auch Abschnitt
Bild 2-37
zeigt die Funktionsweise der Hochstrom-Schnellabschaltung. Die Freigabe der Ι>>>-Stufe im unteren
Teil des Diagramms erfolgt phasengetrennt über die Freigabesignale „SAB Freig. Lx". MIt der Ι>>>-Stufe ist
auch eine 1-polige Auslösung möglich, sofern das Gerät für die 1-polige Auslösung vorgesehen ist.
Die Bildung der Freigabesignale für die I>>>-Stufe ist in
84
2.16.1
Funktionssteuerung).
Bild 2-36
dargestellt.
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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