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2.3 Differentialschutz
Mit Rücksicht auf Spannungs- und Frequenzschwankungen sollte mindestens das 2- bis 3-fache des so ermit-
telten Ladestromes eingestellt werden. Auch sollte der Ansprechwert nicht unter 15 % des Betriebsnennst-
romes liegen. Der Betriebsnennstrom ergibt sich entweder aus der Nennscheinleistung eines Transformators
im Schutzbereich, wie in Abschnitt
bereich (wahlweise)" beschrieben oder aus den Adressen 1104 IN-BTR PRIMÄR gemäß Abschnitt

2.1.4.1 Setting Notes

des Schutzobjektes gleich sein.
Bei Parametrierung mittels PC und DIGSI kann wahlweise in Primär- oder Sekundärgrößen parametriert
werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen müssen die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler
umgerechnet werden.
Rechenbeispiel:
110 kV Einleiter-Ölkabel
Querschnitt = 240 mm
Nennfrequenz f
Länge s = 16 km
Betriebskapazität C
Stromwandler, Wandlerverhältnis 600 A/5 A
Daraus errechnet sich der stationäre Ladestrom:
= 3,63 · 10
–6
Ι
C
Bei Einstellung in Primärwerten stellt man mindestens das 2-fache ein, also:
Einstellwert I-DIFF> = 200 A
Bei Einstellung in Sekundärwerten muss dieser Wert auf Sekundärgröße umgerechnet werden:
[diff_ewsek-280803-rei, 1, de_DE]
Ist ein Leistungstransformator mit Spannungsregelung im Schutzbereich, ist zu beachten, dass sich bereits im
stationären Betrieb ein Differentialstrom ergibt, der von der Stellung des Stufenstellers abhängig ist. Beachten
Sie hierzu auch die Hinweise im Kapitel
Spannungsregelung ".
Ansprechwert beim Zuschalten
Beim Einschalten langer, unbelasteter Kabel, Freileitungen und kompensierter Leitungen kann es zu ausge-
prägten höherfrequenten Ausgleichsvorgängen kommen. Diese werden mittels digitaler Filter des Differential-
schutzes stark gedämpft. Um dennoch ein einseitiges Ansprechen des Schutzes beim Zuschalten sicher zu
verhindern, wird der Ansprechwert I-DIF> ZUSCH. (Adresse 1213) eingestellt. Dieser Ansprechwert wirkt
immer, sobald ein Gerät das Zuschalten seines Endes nach spannungsloser Leitung erkannt hat. Alle Geräte
werden dann für die Zuschalt-Wirkzeit T WIRK ZUSCHALT, die bei den allgemeinen Schutzdaten unter
Adresse 1132 eingestellt wurde (Abschnitt
schaltet. Eine Einstellung auf das 3- bis 4-fache des stationären Ladestromes gewährleistet i.Allg. die Stabilität
des Schutzes beim Einschalten. Für das Zuschalten von Transformatoren und Querdrosseln verfügt das Gerät
über eine Einschaltrushsperre (siehe unten unter Randtitel „Einschaltstabilisierung").
Eine Kontrolle der Ansprechschwellen wird bei der Inbetriebsetzung vorgenommen. Hinweise dazu finden Sie
im Kapitel Montage und Inbetriebsetzung.
Verzögerungen
In speziellen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Auslösung des Differentialschutzes mit einer
Zusatzzeitstufe zu verzögern, z.B. für rückwärtige Verriegelung. Die Verzögerungszeit T-I-DIF> (Adresse
1217) wird gestartet, wenn auf inneren Fehler erkannt worden ist. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter
Weitere Parameter möglich.
Wenn der Differentialschutz in einem isolierten oder gelöschten Netz eingesetzt wird, muss sichergestellt sein,
dass eine Auslösung auf Grund der Zündschwingung eines einfachen Erdschlusses unterbunden wird. Hierzu
wird das Ansprechen auf einen einfachen Erdschluss mittels Adresse 1218 T3I0 1PHAS um 0,04 s (Vorein-
64
2.1.4.1 Setting Notes
unter Randtitel „Nennwerte des Schutzobjektes bei Leitungen". Er muss an allen Enden
2
= 50 Hz
N
' = 310 nF/km
B
· U
· f
· C
' · s = 3,63 · 10
–6
N
N
B
2.1.2.1 Einstellhinweise
unter Randtitel „Topologiedaten bei Trafo im Schutz-
· 110 · 50 · 310 · 16 = 99 A
Einstellhinweise, Randtitel „Transformator mit
2.1.4.1 Setting
Notes), auf diese Zuschaltempfindlichkeit umge-
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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