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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 30

Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.1 Allgemeines
Nennfrequenz
Die Nennfrequenz des Netzes wird unter Adresse 230 NENNFREQUENZ eingestellt. Der gemäß Ausführungsva-
riante werkseitig voreingestellte Wert muss nur geändert werden, wenn das Gerät für ein anderes Einsatzge-
biet, als sie der Bestellung zugrunde lag, verwendet werden soll. Einstellbar sind 50 Hz oder 60 Hz.
Netzsternpunkt
Die Behandlung des Netzsternpunktes ist für die korrekte Verarbeitung von Erdschlüssen, Erdkurzschlüssen
und Doppelerdschlüssen bedeutend. Entsprechend muss für Adresse 207 NETZSTERN = geerdet, gelöscht
oder isoliert eingestellt werden. Für niederohmig („halbstarr") geerdete Netze ist geerdet einzustellen.
Längeneinheit
Adresse 236 LÄNGENEINHEIT erlaubt, die Längeneinheit (km oder Meilen) festzulegen. Wird die Kompoun-
dierungsfunktion des Spannungsschutzes benutzt, dann wird aus der Länge der Leitung und dem Kapazitäts-
belag die gesamte Kapazität der Leitung berechnet. Wird die Kompoundierung nicht verwendet so ist dieser
Parameter ohne Belang. Mit der Änderung der Längeneinheit ist keine automatische Umrechnung der Einstell-
werte verbunden, die von dieser Längeneinheit abhängig sind. Solche müssen dann erneut bei den entspre-
chend gültigen Adressen eingegeben werden.
Kommandodauer
In Adresse 240 wird die Mindest-Auslösekommandodauer T AUSKOM MIN. eingestellt. Sie gilt für alle Schutz-
und Steuerungsfunktionen, die zur Auslösung führen können. Sie bestimmt auch die Dauer eines Auslöseim-
pulses bei der Leistungsschalterprüfung über das Gerät. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere
Parameter möglich.
In Adresse 241 wird die maximale Einschalt-Kommandodauer T EINKOM MAX. eingestellt. Sie gilt für alle
Einschaltbefehle des Gerätes. Sie bestimmt auch die Dauer eines Einschaltimpulses bei der Leistungsschalter-
prüfung über das Gerät. Sie muss lang genug sein, dass der Leistungsschalter zuverlässig eingeschaltet hat.
Eine zu lange Zeit birgt keine Gefahr, da bei erneuter Auslösung durch eine Schutzfunktion auf jeden Fall das
Einschaltkommando unterbrochen wird. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter
möglich.
Leistungsschalterprüfung
Der 7SD610 erlaubt eine Prüfung des Leistungsschalters im Betrieb durch Aus- und Einschaltbefehl von der
Front oder mittels DIGSI. Die Länge der Befehle ist durch die Kommandodauer vorbestimmt. Adresse 242 T
PAUSE PRF bestimmt die Zeit vom Ende des Ausschalt- bis zum Beginn des Einschaltkommandos bei dieser
Prüfung. Sie sollte nicht unter 0,1 s liegen.
Stromwandlerkennlinie
Das Grundprinzip des Differentialschutzes geht davon aus, dass sich alle in ein fehlerfreies Schutzobjekt
hineinfließenden Ströme zu Null summieren. Wenn die Stromwandlersätze an den Leitungsenden im Über-
strombereich unterschiedliche Übersetzungsfehler haben, kann die Stromsumme in den Sekundärströmen bei
durchfließenden Kurzschlussströmen erhebliche Beträge erreichen, die einen inneren Kurzschluss vortäu-
schen. Die in 7SD610 enthaltenen Maßnahmen gegen Fehlverhalten bei Stromwandlerübertragungsfehlern
arbeiten optimal, wenn dem Schutz das Übertragungsverhalten der Stromwandler bekannt ist.
Hierzu werden die charakteristischen Daten der Stromwandler sowie ihrer Sekundärkreise eingestellt (vgl.
auch
Bild 2-17
in Abschnitt
berücksichtigt die Daten der ungünstigsten Schutzstromwandler.
Der Nennüberstromfaktor n der Stromwandler und die Nennleistung P
tungsschild der Stromwandler angegeben. Die Angaben beziehen sich auf Nennbedingungen (Nennstrom,
Nennbürde). Zum Beispiel (nach VDE 0414 / Teil 1 bzw. IEC 60044)
Stromwandler 10P10; 30 VA → n = 10; P
Stromwandler 10P20; 20 VA → n = 20; P
Der Betriebsüberstromfaktor n' ergibt sich aus diesen Nenndaten und der tatsächlichen sekundären Bürde P':
30
2.3
Differentialschutz). In vielen Fällen kann die Voreinstellung bleiben. Sie
= 30 VA
N
= 20 VA
N
sind normalerweise auf dem Leis-
N
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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