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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 113

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Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Dabei können die ersten
vier Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern (Wirk- und Pausenzeiten, 1-/3-polig) arbeiten. Ab
dem fünften Zyklus gelten die Parameter des vierten Zyklus.
Ein- und Ausschalten
Die Wiedereinschaltautomatik kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über Parameter 3401 AUTO-WE,
über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) und über Binäreingaben (sofern rangiert). Die Schaltzustände
werden intern gespeichert (siehe
nur von dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde. Hierzu ist es notwendig, dass die Funk-
tion von allen drei Schaltquellen eingeschaltet ist, um wirksam zu sein.
Während ein Störfall läuft, ist ein Wechsel über die Einstellung oder die Systemschnittstelle unwirksam.
[logik-ein-aus-wiedereinschaltautomatik-st-290803, 1, de_DE]
Bild 2-45
Selektivität vor Wiedereinschaltung
Damit die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich sein kann, sollten Fehler auf der gesamten Freilei-
tungsstrecke an allen Leitungsenden mit der gleichen – möglichst kurzen – Zeit abgeschaltet werden.
Beim Differentialschutz ist dies in der Regel gegeben, da die streng selektive Abgrenzung des Schutzobjektes
durch die Stromwandlersätze stets eine unverzögerte Auslösung erlaubt.
Aber auch bei Auslösung durch andere Kurzschlussschutzfunktionen kann vor einer Wiedereinschaltung durch
die Wiedereinschaltautomatik eine Schnellauslösung des Schutzes erwünscht sein. Hierzu verfügt jeder Kurz-
schlussschutz, der die Wiedereinschaltautomatik starten kann, über die Möglichkeit, mindestens eine Stufe zur
unverzögerten Auslösung zu bringen, wenn die Wiedereinschaltautomatik für den ersten Unterbrechungs-
zyklus zur Wiedereinschaltung bereit ist. Beachten Sie aber, dass eine schnelle unselektive Auslösung
vermieden werden muss, solange der Differentialschutz ordnungsgemäß arbeitet. Der Überstromzeitschutz
soll als Reserveschutz nicht unverzögert abschalten, auch wenn Wiedereinschaltung erfolgt.
Auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung ist eine schnelle Auslösung vor Wiedereinschaltung möglich.
Entsprechende Verknüpfungen zwischen den Ausgangsmeldungen (z.B. 2. Wiedereinschaltung bereit:
Freig. 2.WE ) und den Eingaben für unverzögerte Auslösung der Schutzfunktionen können über die binären
Ein- und Ausgänge oder die integrierten anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) hergestellt werden.
Anwurf
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslösesignals einer Netzstörung,
das durch eine Schutzfunktion erzeugt wurde, die mit automatischer Wiedereinschaltung arbeitet. Bei mehrfa-
cher Wiedereinschaltung erfolgt der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Spei-
cherung ist die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik. Dem Anwurf kommt
einige Bedeutung zu, wenn das erste Auslösekommando erst nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe
unten unter „Wirkzeiten").
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter zum Zeitpunkt des ersten
Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellpara-
meter erreicht werden. Siehe auch unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016
Bild
2-45) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich kann
Ein- und Ausschalten der Wiedereinschaltautomatik
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
AWE
113

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