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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 65

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stellung) verzögert. In ausgedehnten gelöschten Netzen sollte diese Zeit vergrößert werden. Bei Einstellung
auf ∞ wird einphasige Anregung vollends unterdrückt.
In einem geerdeten Netz sollte die Einstellung von T3I0 1PHAS = 0,00 s betragen. Diese Einstellung ist nur
mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Wenn gewünscht wird, dass bei einem innenliegendem Fehler nur dann ein AUS-Kommando erzeugt wird,
wenn gleichzeitig der Strom des lokalen Leitungsendes eine bestimmte Größe überschritten hat, dann kann
diese Stromschwelle zur Freigabe des Differentialschutz-AUS unter Adresse 1219 I> FREIG. DIFF einge-
stellt werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Ansprechwert Ladungsvergleichsstufe
Die Ansprechschwelle der Ladungsvergleichsstufe wird unter Adresse 1233 I-DIFF>> eingestellt. Maßge-
bend ist der Effektivwert des Stromes; die Umrechnung in Ladungswerte nimmt das Gerät selber vor.
Einstellung auf etwa 100 % bis 200 % des Betriebsnennstromes ist normalerweise angemessen. Beachten Sie
auch hier, dass sich die Einstellung auf Betriebsnenngrößen bezieht, die an allen Enden des Schutzobjektes
primär gleich sein müssen.
Da diese Stufe sehr schnell reagiert, muss jedoch ein Ansprechen auf kapazitive Ladeströme (bei Leitungen)
und induktive Magnetisierungsströme (bei Transformatoren oder Querdrosseln) – auch bei Schaltvorgängen –
ausgeschlossen werden. Sind Induktivitäten bzw. Transformatoren im Schutzbereich (zwischen den Strom-
wandlern des Differentialschutzes) vorhanden ist eine Einstellung größer als der max. zu erwartende Magnet-
isierungstrom (Rush-Strom) vorzunehmen.
Bei Transformatoren im Schutzbereich können Sie als Daumenwert Ι
In gelöschten Netzen soll auch der Wert des ungelöschten Erdschlussstromes nicht unterschritten werden.
Dieser ergibt sich aus dem kapazitiven Erdschlussstrom des gesamten Netzes ohne Berücksichtigung der
Petersen-Spule. Da die Petersenspule in etwa den gesamten kapazitiven Erdschlussstrom kompensieren soll,
kann auch in etwa deren Nennstrom zu Grunde gelegt werden.
Eine endgültige dynamische Kontrolle der Ansprechschwellen wird bei der Inbetriebsetzung vorgenommen.
Hinweise dazu finden Sie im Kapitel Montage und Inbetriebsetzung.
Ansprechwert beim Zuschalten des Ladungsvergleichs
Sollten bei einem Trafo im zu schützendem Leitungsabschnitt Durchführungswandler verwendet werden,
kann es bei Wiedereinschaltung nach einem externem Fehler zu Streuflüssen durch die Durchführungs-
wandler hindurch kommen. Diese Streuflüsse können zur Verfälschung des Sekundärstromes und zur Über-
funktion des Ladungsvergleichs führen.
Wenn Durchführungswandler verwendet werden, sollte der Parameter 1235 I-DIF>> ZUSCH. auf den 2- bis
3-fachen Einstellwert von I-DIFF>> gestellt werden. Die Voreinstellung von I-DIF>> ZUSCH. entspricht
der Voreinstellung des Parameters 1233 I-DIFF>>. Der Parameter ist damit in der Voreinstellung
wirkungslos.
HINWEIS
i
i
Parameter I-DIF>> ZUSCH. muss größer oder gleich Parameter I-DIF>> ZUSCH. eingestellt werden.
Wenn I-DIF>> ZUSCH. kleiner als I-DIFF>> eingestellt ist, wird der Einstellwert automatisch auf den
Wert von I-DIFF>> gesetzt.
Einschaltstabilisierung
Die Einschaltstabilisierung des Differentialschutzes ist nur notwendig bei Einsatz der Geräte über einen Trans-
formator oder Leitungen, die auf einen Transformator enden. Der Transformator befindet sich innerhalb der
Differentialschutzzone. Die Einschaltstabilisierung kann unter Adresse 2301 RUSHSTABIL. Ein- oder
Ausgeschaltet werden.
Sie basiert auf der Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen zweiten Harmonischen. Bei Lieferung ist
unter Adresse 2302 ein Verhältnis 2.HARMONISCHE Ι
übernommen werden kann. Der zum Stabilisieren notwendige Anteil ist jedoch parametrierbar. Um im
Ausnahmefall bei besonders ungünstigen Einschaltbedingungen stärker stabilisieren zu können, kann auch
ein kleinerer Wert eingestellt werden.
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016
/u
einstellen.
N Trafo
k Trafo
von 15 % eingestellt, das in der Regel unverändert
2fN
fN
Funktionen
2.3 Differentialschutz
65

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