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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 127

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Soll dagegen die interne Wiedereinschaltautomatik verwendet werden, muss bei der Konfiguration des Gerä-
teumfangs (Abschnitt
und unter Adresse 134 die AWE BETRIEBSART eingestellt sein.
Mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik erlaubt 7SD610 bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Während die
Einstellungen in den Adressen 3401 bis 3441 für alle Unterbrechungszyklen gemeinsam sind, werden die indi-
viduellen Einstellungen der Zyklen ab Adresse 3450 vorgenommen. Dabei können Sie für die ersten vier
Unterbrechungszyklen unterschiedliche individuelle Parameter einstellen. Ab dem fünften Zyklus gelten die
Parameter für den vierten Zyklus.
Unter Adresse 3401 AUTO-WE kann die Wiedereinschaltautomatik Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgen kann, ist,
dass zum Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik (d.h. bei Beginn des ersten Auslösekom-
mandos) der Leistungsschalter für mindestens einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des Leis-
tungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe
solches Signal nicht zur Verfügung steht, belassen Sie die Einstellung unter Adresse 3402 LS? VOR ANWURF
= Nein, da anderenfalls überhaupt keine automatische Wiedereinschaltung möglich wäre. Ist die Leistungs-
schalterabfrage möglich, sollten Sie LS? VOR ANWURF = Ja einstellen.
Weiterhin kann die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abgefragt werden. Dies wird
bei der Einstellung der individuellen Unterbrechungszyklen eingestellt (siehe unten).
Für die Kontrolle der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters während der Pausenzeiten können Sie unter
Adresse 3409 T LS-ÜBERW. eine Leistungsschalter-Bereitschafts-Überwachungszeit einstellen. Die Zeit wird
etwas höher als die Regenerationszeit des Leistungsschalters nach einem AUS-EIN-AUS-Zyklus eingestellt.
Sollte der Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit nicht wieder bereit sein, wird nicht eingeschaltet; die
Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert.
Das Abwarten der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters kann zu einer Verlängerung der Pausenzeiten
führen. Auch die Abfrage einer Synchronprüfung (wenn verwendet) kann die Wiedereinschaltung verzögern.
Um eine unkontrollierte Verlängerung zu vermeiden, können Sie unter Adresse 3411 T PAUSE VERL. eine
maximale Verlängerung der Pausenzeit in diesem Fall einstellen. Bei Einstellung ∞ ist diese Verlängerung
unbegrenzt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich. Berücksichtigen Sie,
dass längere Pausenzeiten nach 3-poliger Abschaltung nur zulässig sind, wenn keine Stabilitätsprobleme
auftreten.
Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 3403) ist die Zeitspanne, nach der nach einer erfolgreichen Wiederein-
schaltung die Netzstörung als beendet gilt. Eine erneute Auslösung einer Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit
bewirkt, dass bei mehrmaliger Wiedereinschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist
keine weitere Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung die letzte Wiedereinschaltung als
erfolglos. Die Sperrzeit muss also länger sein als die längste Kommandozeit einer Schutzfunktion, die die
Wiedereinschaltautomatik starten kann. Im Fall, dass die AWE im ASP-Modus betrieben wird, ist es möglich,
die Sperrzeit durch Parametrieren auf 0 s zu deaktivieren.
Im Allgemeinen genügen einige Sekunden. In gewitterreichen oder sturmreichen Gegenden ist eine kürzere
Sperrzeit sinnvoll, um die Gefahr der endgültigen Abschaltung infolge kurz aufeinander folgender Blitzein-
schläge oder Seilüberschläge (Seiltanzen) zu mindern.
Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs-
schalterüberwachung (siehe oben) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS-Bereit-Informationen).
Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Die Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung T BLK HANDEIN (Adresse 3404) muss das sichere Ein- und
Ausschalten des Leistungsschalters gewährleisten (0,5 s bis 1 s). Wenn innerhalb dieser Zeit nach erkannter
Einschaltung des Leistungsschalters von einer Schutzfunktion ein Fehler erkannt wurde, findet keine Wieder-
einschaltung statt und es kommt zu einer endgültigen 3-poligen Abschaltung. Ist dies nicht erwünscht, wird
Adresse 3404 auf 0 eingestellt.
Die Möglichkeiten zur Behandlung von Folgefehlern sind in Abschnitt
weise)
unter Randtitel „Behandlung von Folgefehlern" beschrieben. Die Folgefehlerbehandlung entfällt für
Leitungsenden, an denen von der adaptiven spannungslosen Pause Gebrauch gemacht wird (Adresse 133
AUTO-WE = ASP). Die folgenden Adressen 3406 und 3407 sind dann für diese Geräte ohne Belang und nicht
zugänglich.
Die Erkennung eines Folgefehlers können Sie unter Adresse 3406 FOLGEFEHLERERK. bestimmen. FOLGE-
FEHLERERK. Mit Anregung bedeutet, dass während einer spannungslosen Pause jede Anregung einer
Schutzfunktion als Folgefehler interpretiert wird. Bei FOLGEFEHLERERK. Mit Auskommando wird ein Fehler
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016
2.1.1.2
Einstellhinweise) unter Adresse 133 AUTO-WE die Art der Wiedereinschaltung
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
>LS1 bereit (Nr 371) mitgeteilt. Für den Fall, dass ein
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahl-
Funktionen
127

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