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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 116

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Funktionen
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7SD610 überwacht werden. Diese Überwa-
chungszeit T LS-ÜBERW. (Adresse 3409) beginnt, sobald der Schalter keine Bereitschaft meldet. Die Pausen-
zeit kann sich dabei verlängern, sofern nach ihrem Ablauf noch keine Bereitschaft signalisiert wird. Dauert die
Nichtbereitschaft des Leistungsschalters während einer Pause jedoch länger als die Überwachungszeit, wird
die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiederein-
schaltung").
Verarbeitung der Hilfskontakte des Leistungsschalters
Wenn die Leistungsschalter-Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, wird auch die Reaktion des Leis-
tungsschalters auf Plausibilität überprüft.
Bei individueller Steuerung der einzelnen Schalterpole bezieht sich das auf jeden einzelnen Schalterpol. Das
setzt voraus, dass die Hilfskontakte für jeden Pol an die entsprechenden Binäreingaben (
Nr 366;
>LS1 Pos.Ein L2 , Nr 367; >LS1 Pos.Ein L3 , Nr 368) angeschlossen sind.
Sind statt der individuellen Pole die Reihenschaltungen der Schließer und Öffner der Pole angeschlossen, gilt
der Schalter als allpolig offen, wenn die Reihenschaltung der Öffner geschlossen ist (Binäreingabe
Pos.Aus 3p , Nr 411). Er gilt als allpolig geschlossen, wenn die Reihenschaltung der Schließer geschlossen ist
(Binäreingabe
>LS1 Pos.Ein 3p , Nr 410). Liegt keine der genannten Eingangsmeldungen an, wird ange-
nommen, der Schalter sei 1-polig geöffnet (wenngleich dieser Zustand theoretisch auch bei 2-polig
geöffnetem Schalter besteht).
Das Gerät überprüft kontinuierlich die Stellung des Leistungsschalters: Solange die Hilfskontakte melden, dass
der Schalter nicht (3-polig) geschlossen ist, kann die Wiedereinschaltautomatik nicht angeworfen werden.
Dies gewährleistet, dass ein Einschaltkommando nur abgegeben werden kann, wenn der Schalter vorher (aus
dem geschlossenen Zustand heraus) ausgelöst worden ist.
Die gültige Pausenzeit beginnt, wenn das Auslösekommando verschwunden ist oder zusätzlich auch, wenn
über die Hilfskontakte gemeldet wird, dass der Schalter(pol) geöffnet hat.
Wenn der Schalter nach einem einpoligen Auslösekommando dreipolig geöffnet hat, gilt dies als 3-polige
Auslösung. Sofern 3-polige Unterbrechungszyklen erlaubt sind, wird dann bei der Betriebsart mit Steuerung
durch Auslösekommando (siehe oben unter Randtitel „Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik"), die
Pausenzeit für 3-polige Auslösung wirksam. Sind 3-polige Zyklen nicht erlaubt, wird die Wiedereinschaltung
dynamisch blockiert. Das Auslösekommando war endgültig.
Letzteres gilt auch, wenn der Schalter bei 1-poligem Auslösekommando 2-polig auslöst. Dies kann das Gerät
nur erkennen, wenn die Hilfskontakte für jeden Pol einzeln angeschlossen sind. Das Gerät koppelt sofort 3-
polig, so dass ein endgültiges 3-poliges Auslösekommando resultiert.
Melden die Schalterhilfskontakte in der spannungslosen Pause nach 1-poliger Auslösung, dass noch mindes-
tens ein weiterer Pol geöffnet hat, wird, wenn zulässig, ein 3-poliger Unterbrechungszyklus mit der Pausenzeit
für 3-polige Wiedereinschaltung eingeleitet. Wenn die Hilfskontakte für jeden Pol individuell angeschlossen
sind, kann das Gerät einen 2-polig geöffneten Schalter erkennen. In diesem Fall setzt das Gerät sofort ein 3-
poliges Auslösekommando ab, sofern die 3-polige Schaltermitnahme aktiviert ist (siehe Abschnitt
2.10.2 Einstellhinweise
Ablauf eines 3-poligen Unterbrechungszyklus
Sofern die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei allen Fehlern innerhalb der für
Wiedereinschaltung parametrierten Stufe 3-polig aus. Die Wiedereinschaltautomatik wird angeworfen. Mit
dem Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalters (Hilfskontaktkriterium) beginnt eine
(einstellbare) Pausenzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl.
Gleichzeitig wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wenn bei der Projektierung der Schutzfunktionen unter
Adresse 134 AWE BETRIEBSART = Anr. ... eingestellt wurde, können je nach Art der Schutzanregung
unterschiedliche Pausenzeiten parametriert werden.
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und alle Funktionen gehen in
Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz eine endgül-
tige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der
Sperrzeit führt zur endgültigen Abschaltung.
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch
blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
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unter Randtitel „Dreipolige Schaltermitnahme").
>LS1 Pos.Ein L1 ,
>LS1
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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