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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 18

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Einführung
1.2 Anwendungsbereiche
meldungen der Schaltzustände. Damit können am Gerät die aktuellen Schaltzustände ausgelesen und für Plau-
sibilitätsüberwachungen und Verriegelungen benutzt werden. Die Anzahl der zu schaltenden Betriebsmittel ist
allein durch die im Gerät verfügbaren bzw. für die Schalterstellungsrückmeldungen rangierten Binärein- und -
ausgänge begrenzt. Je Betriebsmittel können dabei ein (Einzelmeldung) oder zwei Binäreingänge (Doppelmel-
dung) eingesetzt werden. Die Freigabe zum Schalten kann durch entsprechende Vorgaben für die Schaltho-
heit (Fern oder Vorort) und den Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt, mit oder ohne Passwortabfrage) einge-
schränkt werden. Verriegelungsbedingungen für das Schalten (z.B. Schaltfehlerschutz) können mit Hilfe der
integrierten anwenderdefinierbaren Logik festgelegt werden.
Meldungen und Messwerte; Störwertspeicherung
Die Betriebsmeldungen geben Aufschluss über Zustände in der Anlage und des Gerätes selbst. Messgrößen
und daraus berechnete Werte können im Betrieb angezeigt und über die Schnittstellen übertragen werden.
Meldungen des Gerätes können auf eine Anzahl von LEDs auf der Frontkappe gegeben werden (rangierbar),
über Ausgangskontakte extern weiterverarbeitet (rangierbar), mit anwenderdefinierbaren Logikfunktionen
verknüpft und/oder über serielle Schnittstellen ausgegeben werden (siehe unten Kommunikation).
Während eines Störfalls (Fehler im Netz) werden wichtige Ereignisse und Zustandswechsel in Störfallproto-
kollen gespeichert. Die Momentangrößen der Störwerte werden ebenfalls im Gerät gespeichert und stehen für
eine anschließende Fehleranalyse zur Verfügung.
Die Störwerte werden über eine Kommunikationverbindung zwischen den Leitungsenden zeitsynchronisiert.
Kommunikation
Für die Kommunikation mit externen Bedien-, Steuer- und Speichersystemen stehen serielle Schnittstellen zur
Verfügung.
Eine 9-polige DSUB-Buchse auf der Frontkappe dient der örtlichen Kommunikation mit einem Personalcom-
puter. Mittels der SIPROTEC 4-Bediensoftware DIGSI können über diese Bedienschnittstelle alle Bedien- und
Auswertevorgänge durchgeführt werden, wie Einstellung und Änderung von Projektierungs- und Einstellpara-
metern, Konfiguration anwenderspezifizierbarer Logikfunktionen, Auslesen von Betriebs- und Störfallmel-
dungen sowie Messwerten, Auslesen und Darstellen von Störwertaufzeichnungen, Abfrage von Zuständen des
Gerätes und von Messgrößen, Abgabe von Steuerbefehlen.
Für den Aufbau einer umfassenden Kommunikation mit anderen digitalen Bedien-, Steuer- und Speicherein-
richtungen befinden sich – je nach Bestellvariante – weitere Schnittstellen am Gerät.
Die Serviceschnittstelle kann über RS232- oder RS485-Schnittstelle betrieben werden und erlaubt auch die
Kommunikation über Modem. So ist die Bedienung von einem entfernten Ort mit einem Personalcomputer
und der Bediensoftware DIGSI möglich, wenn z.B. mehrere Geräte von einem zentralen PC bedient werden
sollen.
Die Systemschnittstelle dient der zentralen Kommunikation zwischen dem Gerät und einer Leitzentrale. Sie
kann über die RS232-, RS485- oder Lichtwellenleiter-Schnittstelle betrieben werden. Für die Datenübertragung
stehen mehrere standardisierte Protokolle zur Verfügung. Über ein EN100-Modul kann die Integration der
Geräte in 100-MBit-Ethernet-Kommunikationsnetze der Leit- und Automatisierungstechnik mit den Proto-
kollen gemäß IEC 61850 erfolgen. Parallel zur Leittechnikeinbindung ist über diese Schnittstelle auch die
DIGSI-Kommunikation und die Intergerätekommunikation mit GOOSE möglich.
Eine weitere Schnittstelle ist für die Zeitsynchronisation der internen Uhr durch externe Synchronisations-
quellen (IRIG-B oder DCF77) vorgesehen.
Weitere Schnittstellen stellen die Kommunikation zwischen den Geräten an den Enden des Schutzobjektes
sicher. Diese Wirkschnittstellen sind bereits oben bei den Schutzfunktionen erwähnt.
Über die Bedien- oder Serviceschnittstelle können Sie das Gerät von fern oder lokal mit einem Standard-
Browser bedienen. Dies kann bei der Inbetriebsetzung, Überprüfung und auch während des Betriebes mit den
Geräten an allen Enden des zu schützenden Objektes über ein Kommunikationsnetz erfolgen. Hierzu steht ein
„WEB-Monitor" zur Verfügung, der speziell für das Differentialschutzsystem optimiert wurde.
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SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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