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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 158

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Funktionen
2.12 Frequenzschutz (wahlweise)
Frequenzstufe unter diesen Mindestwert, fällt die Anregung zurück. Daraus folgt auch, dass alle Frequenz-
stufen nach Abschalten einer Leitung (mit leitungsseitigen Spannungswandlern) zurückfallen.
Beim Zuschalten einer Messspannung mit einer Frequenz außerhalb der eingestellten Grenze einer Frequenz-
stufe ist der Frequenzschutz sofort arbeitsbereit. Da die Filter der Frequenzmessung aber zunächst
einschwingen müssen, kann sich die Kommandozeit geringfügig erhöhen (ca. 1 Periode), weil zur Anregung
einer Frequenzstufe in 5 aufeinander folgenden Messungen die Frequenz außerhalb der eingestellten Grenze
erkannt sein muss.
Der Frequenzbereich reicht von 25 Hz bis 70 Hz. Verlässt die Frequenz diesen Arbeitsbereich, so fallen die
Frequenzstufen zurück. Kehrt die Frequenz wieder in den Arbeitsbereich zurück, kann die Messung wieder
stattfinden, sofern auch die Messspannung im Arbeitsbereich liegt. Wird dagegen die Messspannung abge-
schaltet, fällt die Anregung unmittelbar zurück.
Leistungspendelungen
Frequenzabweichungen können in Verbundnetzen auch durch Leistungspendelungen hervorgerufen werden.
Abhängig von der Pendelfrequenz, dem Einbauort des Gerätes und der Einstellung der Frequenzstufen können
Pendelungen zum Ansprechen des Frequenzschutzes und auch zur Auslösung führen. In solchen Fällen ist es
sinnvoll, den Frequenzschutz bei erkannter Pendelung zu blockieren. Dies kann über Binäreinund -ausgänge
geschehen (z.B. Pendelerfassung eines externen Distanzschutzes) oder durch entsprechende Verknüpfungen
mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC). Sind allerdings die Pendelfrequenzen bekannt, so kann eine
Auslösung durch den Frequenzschutz auch durch entsprechende Anpassung der Verzögerungszeiten des
Frequenzschutzes vermieden werden.
Anregung/Auslösung
Bild 2-63
zeigt das Logikdiagramm des Frequenzschutzes.
Sobald die Frequenz zuverlässig außerhalb der eingestellten Grenzen einer Stufe erkannt ist (oberhalb des
Einstellwertes für f>-Stufen oder unterhalb für f<-Stufen), wird ein Anregesignal der entsprechenden Stufe
erzeugt. Als zuverlässig gilt die Entscheidung, wenn 5 Messungen im Abstand von
außerhalb einer eingestellten Grenze ergeben.
Nach einer Anregung kann je Stufe eine Verzögerungszeit gestartet werden. Nach Ablauf der Zeit wird ein
Auslösekommando erzeugt. Der Rückfall einer Anregung erfolgt, wenn die Anregebedingung ebenfalls über 5
Messungen nicht mehr vorliegt oder die Messspannung abgeschaltet wurde oder die Frequenz außerhalb des
Arbeitsbereiches liegt. Nach Anregerückfall wird auch das Auslösesignal der entsprechenden Frequenzstufe
zurückgesetzt, jedoch wird das Auslösekommando wenigstens für die Mindestkommandodauer gehalten, die
für alle Auslösefunktionen des Gerätes eingestellt wurde.
Jede der vier Frequenzstufen kann einzeln durch Binäreingänge blockiert werden. Die Blockierung wirkt sofort.
Außerdem ist eine Blockierung des gesamten Frequenzschutzes über Binäreingang möglich.
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Periode eine Frequenz
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SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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