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Siemens SIPROTEC 4 7SD610 Handbuch Seite 130

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Funktionen
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Sie muss so lang sein, dass noch die letzte Wiedereinschaltung des Gegenendes hinein fällt. Bei einmaliger
Wiedereinschaltung genügt die Summe aus maximaler Pausenzeit plus Sperrzeit des anderen Gerätes. Bei
mehrmaliger Wiedereinschaltung ist der ungünstigste Fall, dass alle Wiedereinschaltungen des anderen Endes
bis auf die letzte erfolglos sind. Die Zeit aller dieser Zyklen ist zu berücksichtigen. Um sich genauere Rech-
nungen zu ersparen, können Sie die Summe aller Pausenzeiten und aller Kommandozeiten der Auslösungen
plus eine Sperrzeit ansetzen.
Unter Adresse 3435 ASP erlaubt 1p. können Sie bestimmen, ob 1-polige Auslösung erlaubt sein soll
(vorausgesetzt, 1-polige Auslösung ist überhaupt möglich). Wenn Nein, löst der Schutz bei allen Fehlerarten
3-polig aus. Bei Ja sind die Auslösemöglichkeiten der anwerfenden Schutzfunktionen maßgebend. Ist die
Sperrzeit ungleich 0 s eingestellt und die 1-polige Auslösung erlaubt, wird diese für die Dauer der Sperrzeit
zurückgenommen. Das bedeutet, dass innerhalb der Sperrzeit jeder Fehler 3-polig abgeschaltet wird.
Unter Adresse 3403 T SPERRZEIT ist es im ASP-Modus möglich, die Sperrzeit zu deaktivieren. Dies dient
dazu, nach einer erfolglosen Wiedereinschaltung den ASP-Zyklus mit seinen Einstellungen und Freigaben
erneut zu starten. Ist die Sperrzeit aktiviert, so werden die 1-polige Erlaubnis Adresse 3435 und die Schutzfrei-
gaben für die Dauer der Sperrzeit zurückgenommen.
Unter Adresse 3436 ASP LS? vor WE bestimmen Sie, ob vor der Wiedereinschaltung nach adaptiver span-
nungsloser Pause die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden soll. Wenn Sie Ja einstellen, kann
sich die Pausenzeit verlängern, wenn nach ihrem Ablauf der Leistungsschalter nicht für einen EIN-AUS-Zyklus
bereit ist, maximal um die Leistungsschalter-Überwachungszeit; diese wurde für alle Wiedereinschaltzyklen
gemeinsam unter Adresse 3409 (siehe oben) eingestellt. Näheres über die Leistungsschalter-Überwachung
finden Sie in der Funktionsbeschreibung, Abschnitt
titel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
Wenn es im Netz während einer 3-poligen Unterbrechung zu Stabilitätsproblemen kommen kann, sollten Sie
Adresse 3437 ASP: Syn-Check auf Ja stellen. In diesem Fall wird vor der Wiedereinschaltung nach 3-
poliger Abschaltung zunächst geprüft, ob die Spannungen von Abzweig und Sammelschiene hinreichend
synchron sind. Voraussetzung hierfür ist, dass das Gerät über eine Spannungs- und Synchronkontrolle verfügt
oder ein externes Gerät hierfür vorhanden ist. Wenn nur 1-polige Unterbrechungszyklen durchgeführt werden
oder keine Stabilitätsprobleme während 3-poliger Pause zu erwarten sind (z.B. wegen hochgradiger Verma-
schung des Netzes oder in Radialnetzen), stellen Sie Adresse 3437 auf Nein.
Adressen 3438 und 3440 sind nur von Bedeutung, wenn die spannungsgesteuerte adaptive spannungslose
Pause verwendet wird. Stellen Sie unter Adresse 3440 Uphe Betrieb> die Grenzspannung Phase-Erde ein,
oberhalb derer die Leitung als fehlerfrei gelten soll. Sie muss niedriger sein als die kleinste zu erwartende
betriebliche Spannung. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer
und DIGSI kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden. Adresse 3438 T U STABIL bestimmt die für
die Feststellung der Spannung zur Verfügung stehende Messzeit. Sie soll länger sein als etwaige transiente
Ausgleichschwingungen bei Zuschalten der Leitung.
1. Wiedereinschaltzyklus
Wenn Sie an einem Leitungsende mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten, werden hier keine weiteren
Parameter für die einzelnen Unterbrechungszyklen abgefragt. Alle folgenden, den einzelnen Zyklen zugeord-
neten Parameter sind dann überflüssig und nicht zugänglich.
Adresse 3450 1.WE: ANWURF ist nur verfügbar, wenn die Wiedereinschaltautomatik in der Betriebsart mit
Wirkzeit arbeitet, d.h. bei der Konfiguration der Schutzfunktionen (siehe Abschnitt
Adresse 134 AWE BETRIEBSART = Anr. und Twirk oder AUS und Twirk eingestellt wurde (Ersteres nur
bei ausschließlich 3-poliger Auslösung). Sie bestimmt, ob mit dem ersten Zyklus überhaupt ein Anwurf der
Wiedereinschaltautomatik stattfinden soll. Diese Adresse ist hauptsächlich wegen der Einheitlichkeit der Para-
meter für jeden Wiedereinschaltversuch vorhanden und für den ersten Zyklus mit Ja zu beantworten. Wenn
mehrere Zyklen durchgeführt werden, können Sie (bei AWE BETRIEBSART = ANR. ...) mit diesem Para-
meter und unterschiedlichen Wirkzeiten die Wirksamkeit der Zyklen steuern. In Abschnitt
schaltautomatik (wahlweise)
Die Wirkzeit 1.WE: T WIRK (Adresse 3451) ist die Zeit nach Anregung durch eine Schutzfunktion, die die
Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der das Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das
Kommando erst nach Ablauf der Wirkzeit auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Projektierung des
Funktionsumfangs kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbesondere dann, wenn eine anwerfende Schutz-
funktion kein Anregesignal hat.
130
2.10 Wiedereinschaltautomatik
sind unter Randtitel „Wirkzeiten" Hinweise und Beispiele angeführt.
(wahlweise), unter Rand-
2.1.1.2
Einstellhinweise)
2.10 Wiederein-
SIPROTEC 4, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-8, Ausgabe 05.2016

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