Warmwasserbereitung mit Wärmepumpen
6.2
Warmwasser-Erwärmung mit der Heizungs-Wärmepumpe
Der Wärmepumpenregler übernimmt neben der Regelung der Heizung auch die der Warmwasserberei-
tung (siehe Kapitel 7). Die Einbindung der Warmwasser-Erwärmung mit der Wärmepumpe muss in ei-
nem separaten Hydraulikkreis erfolgen, da in der Regel unterschiedliche Temperaturniveaus bei Warm-
wasser und Heizung erforderlich sind.
6.2.1
Anforderung an die Warmwasserspeicher
Die von verschiedenen Speicherherstellern angegebenen Normdauerleistungen sind für die Auswahl des
Speichers für den Wärmepumpenbetrieb kein geeignetes Kriterium. Maßgebend für die Auswahl des
Speichers sind die Größe der Wärmeübertragerflächen, die Konstruktion, die Anordnung der Wärme-
übertrager im Speicher, die Normdauerleistung, die Durchströmung und die Anordnung des Thermosta-
ten oder Fühlers.
Folgende Kriterien müssen berücksichtigt werden:
Wiederaufheizung infolge von Standverlusten ohne Zapfung (Deckung der Standverluste – statischer
•
Zustand).
•
Der ausgewählte Warmwasserspeicher muss in der Lage sein die von der Wärmepumpe zur Verfü-
gung gestellte Heizleistung auch bei maximaler Wärmequellentemperatur (z.B. Luft +35 °C) abzu-
nehmen.
•
Bei Betrieb einer Zirkulationsleitung wird die Speichertemperatur abgesenkt. Die Zirkulationspumpe
sollte bedarfsgerecht angesteuert werden.
Die definierten Zapfmengen müssen auch während einer Sperrzeit, d.h. ohne Nachheizung durch die
•
Wärmepumpe, erreicht werden.
Die gezielte Nacherwärmung über eine Flanschheizung ist nur in Verbindung mit einem in den
•
Warmwasserspeicher eingeschobenen Temperaturfühler möglich.
ACHTUNG
Erfolgt die Warmwasserbereitung über einem mit Frostschutzmittel (z.B. Glykol) gefüllten Erzeu-
gerkreis (z.B. Ferienhaus), ist im Leckagefall der Trinkwasserkreislauf durch geeignete Schutzmaß-
nahmen abzusichern. Dies kann durch die Verwendung von Glykol, das für den Einsatz im Lebens-
mittelbereich geeignet ist, oder durch die Verwendung von doppelwandigen Sicherheitswärmeüber-
tragern erfolgen.
6.2.2
Warmwasserspeicher für Heizungswärmepumpen
Die Warmwasserspeicher dienen der Erwärmung von Trinkwasser z.B. auch für die sanitäre Verwen-
dung. Die Erwärmung erfolgt indirekt über einen eingebauten Glattrohrwärmeübertrager der mit Hei-
zungswasser durchströmt wird oder im Durchflussprinzip (Frischwassersysteme).
Korrosionsschutz
Emaillierte Speicher sind nach DIN 4753 Teil 3 auf der gesamten Innenfläche durch eine geprüfte Email-
lierung geschützt. Diese garantiert in Verbindung mit der zusätzlich eingebauten Magnesium-
Opferanode einen zuverlässigen Korrosionsschutz. Die Magnesium-Opferanode ist laut DVGW erstmalig
nach 2 Jahren und dann in entsprechenden Abständen durch den Fachmann prüfen zu lassen und ge-
gebenenfalls zu erneuern. Je nach Trinkwasserqualität (Leitfähigkeit) ist es ratsam, die Opferanode in
kürzeren Zeiträumen zu kontrollieren. Ist die Anode (33 mm) bis auf einen Durchmesser von 10-15 mm
abgebaut, so empfiehlt sich der Austausch. Als Alternative zur Magnesium-Anode kann auch eine
Fremdstromanode (Correx-Anode) eingesetzt werden. Diese sollte dann eingesetzt werden, wenn die
Magnesium-Opferanode zu schnell abgebaut wird, das Wasser unangenehm riecht oder sich bei der
Wasserentnahme am Zapfhahn zu viel Luftbläschen bilden. Die Fremdstromanode (Titananode) muss
direkt an eine Spannungsquelle (230 V~) angeschlossen werden und ist wartungsfrei.
Compress 5000 AW – 6721840483 (2021/09)
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