8.3.3
Überströmventil
Bei Anlagen mit einem Heizkreis kann mit einer gemeinsamen Heizungsumwälzpumpe (M13) die Wär-
mepumpe und das Heizsystem durchströmt werden.
Bei Einsatz von Raumtemperaturreglern kommt es zu schwankenden Volumenströmen im Verbraucher-
kreis. Ein im Erzeugerkreis eingebautes Überströmventil – nach der ungeregelten Heizungsumwälzpum-
pe (M13) – muss diese Volumenstromänderungen ausgleichen.
Bei steigendem Druckverlust im Verbraucherkreis (z.B. durch schließende Ventile) wird ein Teilvolu-
menstrom über den Überströmventil geleitet und sichert den Mindestheizwasserdurchfluss durch die
Wärmepumpe.
HINWEIS
In Verbindung mit einem Überströmventil müssen Umwälzpumpen mit konstanter Drehzahl (Volu-
menstrom) eingesetzt werden.
Einstellung Überströmventil
•
Zur Einstellung des Überströmventils werden alle Regelorgane (Stellantriebe, Thermostatventile ...)
der Heizkreise geschlossen, so dass der für den Wasserdurchsatz ungünstigste Betriebszustand vor-
liegt.
Das Überströmventil ist so weit zu öffnen, dass sich bei der aktuellen Wärmequellentemperatur die
•
in Kapitel 8.3.2 angegebene maximale Temperaturspreizung zwischen Heizungsvor- und rücklauf
ergibt. Die Temperaturspreizung ist möglichst nahe an der Wärmepumpe zu messen.
•
HINWEIS
Ein zu weit geschlossenes Überströmventil stellt den Mindestheizwasserdurchsatz durch die Wär-
mepumpe nicht sicher.
Ein zu weit geöffnetes Überströmventil kann dazu führen, dass einzelne Heizungskreise nicht mehr
ausreichend durchströmt werden.
8.3.4
Doppelt differenzdruckloser Verteiler (DDV)
Der doppelt differenzdrucklose Verteiler ermöglicht den Mindest-Heizwasserdurchsatz der Wärmepum-
pe in Kombination mit einem Reihen-Pufferspeicher sicherzustellen ohne Kompromisse bei der Effizienz
eingehen zu müssen. Mit jeweils einem differenzdrucklosen Verteiler vor und nach dem Reihen-
Pufferspeicher erfolgt die Entkopplung von Erzeuger- und Verbraucherkreis. Zusätzlich ist jeder diffe-
renzdruckloser Verteiler mit einem Rückschlagventil ausgerüstet (siehe Abb. 127, S. 196).
Vorteile des doppelt differenzdrucklosen Verteilers:
•
Hydraulische Entkopplung von Erzeuger- und Verbraucherkreis
•
Effizientere Pumpenregelung
Reduktion von Mischungsverlusten gegenüber anderen Einbindungen
•
Betrieb der Umwälzpumpe (M16) im Erzeugerkreis nur bei laufender Wärmepumpe, um unnötige
•
Laufzeiten zu vermeiden
•
Sicherstellung der Mindestlaufzeiten des Verdichters und bei der Abtauung in allen Betriebssituati-
onen durch vollständige Durchströmung des Reihen-Pufferspeichers
•
Kompakte und platzsparende Abmessungen durch geringere Puffervolumen möglich
HINWEIS
Die hydraulische Einbindung mit einem doppelt differenzdrucklosen Verteiler bietet ein Höchstmaß
an Flexibilität, Betriebssicherheit und Effizienz.
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Einbindung der Wärmepumpe in das Heizsystem
Compress 5000 AW – 6721840483 (2021/09)