5 EINSTELLUNGEN
e) AMPLITUDENKOMPENSATION
Der Transformatorschutz bedingt gewisse Probleme bei der Anwendung von Stromwandlern. Stromwandler müssen auf
den Nennstrom jeder Transformatorwicklung abgestimmt werden, sodass der normale Strom durch den Leistungstransfor-
mator auf der Sekundärseite des Stromwandlers an verschiedenen Wicklungen gleich ist. Da jedoch nur Standard-Strom-
wandlerverhältnisse verfügbar sind, ist diese Anpassung eventuell nicht exakt.
In unserem Beispiel hat der Transformator ein Spannungsverhältnis von 220 kV / 69 kV (d. h. ca. 3,188 zu 1) und das
Stromwandlerverhältnis beträgt 500 A zu 1500 A (d. h. 1 zu 3). Bisher führte dies zu einem stationären Strom im Differenti-
algerät. Um diesen Fehler zu minimieren, wurden zwischengeschaltete Stromwandler oder Gerätwicklungen mit Anzapfun-
gen verwendet.
Das G30 korrigiert Stromwandler-Übereinstimmungsfehler automatisch. Alle Ströme werden auf die Einheiten der Strom-
wandler einer Wicklung normiert (größenkompensiert), bevor die Differenz- und Halteströme berechnet werden.
Die Referenzwicklung (w
) ist die Wicklung, auf die alle Ströme bezogen werden. Dies bedeutet, dass die Differenz- und
ref
Halteströme in Per-Unit-Werten der Nennwerte der Stromwandler an der Referenzwicklung vorliegen. Dies ist wichtig zu
wissen, da die Einstellungen für die Auslösecharakteristik des Prozentdifferentialschutzes (Anregewerte, Anhaltepunkte 1
und 2) in Form derselben Per-Unit-Werte des Nennwertes eingegeben werden.
Die Referenzwicklung wird vom Gerät als die Wicklung mit dem geringsten Spielraum des Stromwandler-Primärstroms in
Bezug auf den Wicklungsnennstrom ausgewählt. Dies bedeutet, dass die Stromwandler an der Referenzwicklung höchst-
wahrscheinlich vor denen an anderen Wicklungen mit hohen Strömen in Sättigung kommen. Die Merkmale der Refe-
renzwicklungsstromwandler bestimmen, wie das Auslöseverhalten des Prozentdifferentialschutzes einzustellen ist.
Das G30 bestimmt die Referenzwicklung folgendermaßen:
1.
Berechnung des Nennstroms (I
Hinweis: Geben Sie für die Einstellung P
2.
Berechnung des Stromwandlerspielraums (I
3.
Auswahl der Wicklung mit dem geringsten Stromwandlerspielraum:
In unserem Beispiel wird die Referenzwicklung folgendermaßen ausgewählt.
1.
Berechnung des Nennstroms für die Wicklungen 1 und 2:
1
P
rated
1
I
----------------------------------- -
=
rated
1
3 V
nom
2.
Mit diesen Nennströmen wird der Stromwandlerspielraum für die Wicklungen 1 und 2 berechnet:
CT primary 1
1
------------------------------------- -
I
=
margin
I
rated
3.
Damit ergibt sich Wicklung 2 als
Die Referenzwicklung wird angezeigt in
.
REFERENZWICKLUNG
Die Einheit für die Berechnung der Differenz- und Halteströme und die Basis für die Einstellungen zur Differenzhemmung
ist der Stromwandler, der der Referenzwicklung primärseitig zugeordnet ist. In diesem Beispiel ist dies der Stromwandler
mit einem Verhältnis von 1500:5 an Wicklung 2.
Die Größenkompensationsfaktoren (M) sind die Skalierungswerte, mit denen die einzelnen Wicklungsströme multipliziert
werden, um sie auf die Referenzwicklung zu beziehen. Das G30 berechnet die Größenkompensationsfaktoren für die ein-
zelnen Wicklungen folgendermaßen:
GE Multilin
) für jede Wicklung:
nenn
P
w
rated
------------------------------------ -
I
w
=
rated
3
V
nom
den MVA-Nennwert bei Selbstkühlung ein.
nenn
) für jede Wicklung:
Spielraum
CT primary w
-------------------------------------- - , where w
I
=
margin
I
w
rated
100 MVA
--------------------------------
262,4 A
,
=
=
3
220 kV
500 A
-------------------- -
1,91
I
,
=
=
1
262,4 A
2 I
1
I
margin
margin
ISTWERTE
MESSUNG
G30 Generatorschutz
, where w
1 2
=
w
1 2
=
2
P
rated
2
I
----------------------------------- -
=
=
rated
2
3 V
nom
CT primary 2
2
------------------------------------- -
=
=
margin
2
I
rated
Referenzwicklung w
.
ref
TRANSFORMATOR
5.4 SYSTEMEINRICHTUNG
(EQ 5.7)
(EQ 5.8)
100 MVA
---------------------------- -
836,7 A
(EQ 5.9)
=
3 69 kV
1500 A
-------------------- -
1,79
(EQ 5.10)
=
836,7 A
DIFFERENZ UND EINSCHRÄNKUNG
5-113
5