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SIPROTEC 5
Sammelschienen-Schnell-
umschaltung
7VU85
ab V9.60
Handbuch
C53000-G5000-C090-4
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Funktionale Grundstruktur
Systemfunktionen
Applikationen
Funktionsgruppentypen
Schnellumschaltung
Steuerungsfunktionen
Schutz- und Automatikfunktionen
Messwerte, Energiewerte und Monitoring
des Primärsystems
Überwachungsfunktionen
Power Quality – Basis
Funktionsprüfungen
Technische Daten
Anhang
Literaturverzeichnis
Glossar
Stichwortverzeichnis
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Inhaltszusammenfassung für Siemens SIPROTEC 5 7VU85

  • Seite 1 Vorwort Inhaltsverzeichnis Einführung SIPROTEC 5 Funktionale Grundstruktur Sammelschienen-Schnell- Systemfunktionen umschaltung Applikationen 7VU85 Funktionsgruppentypen ab V9.60 Schnellumschaltung Steuerungsfunktionen Handbuch Schutz- und Automatikfunktionen Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems Überwachungsfunktionen Power Quality – Basis Funktionsprüfungen Technische Daten Anhang Literaturverzeichnis Glossar C53000-G5000-C090-4 Stichwortverzeichnis...
  • Seite 2 Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Marken Dokumentversion: C53000-G5000-C090-4.01 SIPROTEC, DIGSI, SIGRA, SIGUARD, SIMEAS, SAFIR, SICAM Ausgabestand: 07.2023 und MindSphere sind Marken der Siemens AG. Jede nicht Version des beschriebenen Produkts: ab V9.60 autorisierte Verwendung ist unzulässig.
  • Seite 3 Vorwort Zweck des Handbuchs Dieses Handbuch beschreibt die Funktionen zum Gerät für die Sammelschienen-Schnellumschaltung. Zielgruppe Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Automatik-, Selektivschutz- und Steuerungseinrichtungen betraut sind sowie Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und Kraftwerken. Gültigkeitsbereich Dieses Handbuch ist gültig für die SIPROTEC 5-Gerätefamilie.
  • Seite 4 (RoHS-Richtlinie 2011/65/EU) sowie elektrische Betriebsmittel zur Verwendung inner- halb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU). Diese Konformität ist das Ergebnis einer Bewertung, die durch die Siemens AG gemäß den Richtlinien in Übereinstimmung mit der Norm EN 60255-26 für die EMV-Richtlinie, der Norm EN IEC 63000 für die RoHS-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
  • Seite 5 Das Produkt finden Sie unter der Zulassungsnummer (UL File Number) E194016. IND. CONT. EQ. 69CA Weitere Unterstützung Bei Fragen zum System wenden Sie sich an Ihren Siemens-Vertriebspartner. Customer Support Center Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr. Siemens AG Smart Infrastructure –...
  • Seite 6 Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die in den Katalogen und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen und zugelassenen Fremdge- räten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt Folgendes voraus: •...
  • Seite 7 Vorwort Auswahl von verwendeten Symbolen am Gerät Symbol Beschreibung Gleichstrom, IEC 60417, 5031 Wechselstrom, IEC 60417, 5032 Gleich- und Wechselstrom, IEC 60417, 5033 Erdungsanschluss, IEC 60417, 5017 Schutzleiterklemme, IEC 60417, 5019 Vorsicht, Risiko eines elektrischen Schlages Vorsicht, Risiko einer Gefahr, ISO 7000, 0434 Schutzisolierung, IEC 60417, 5172, Geräte der Schutzklasse II Richtlinie 2002/96/EC über Elektro- und Elektronikgeräte Richtlinie für die eurasische Wirtschaftsunion...
  • Seite 8 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 9 Inhaltsverzeichnis Vorwort.................................3 Einführung..............................33 Allgemeines........................34 Eigenschaften von SIPROTEC 5..................36 Funktionale Grundstruktur.........................37 Funktionseinbettung im Gerät...................38 Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen............. 40 Funktionssteuerung......................42 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen........47 Systemfunktionen............................49 Meldungen........................50 3.1.1 Allgemein........................50 3.1.2 Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit..........51 3.1.3 Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5..............
  • Seite 10 Inhaltsverzeichnis 3.3.4 Frequenznachführgruppen – Interpretation der Messwerte.......... 89 Verarbeitung von Qualitätsattributen................91 3.4.1 Übersicht........................91 3.4.2 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch den Benutzer für GOOSE-Empfangswerte...93 3.4.3 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei CFC-Plänen......99 3.4.4 Qualitätsverarbeitung/Beeinflussung durch Benutzer bei geräteinternen Funktionen.. 104 Störschreibung....................... 109 3.5.1 Funktionsübersicht ....................109 3.5.2 Struktur der Funktion....................109 3.5.3...
  • Seite 11 Inhaltsverzeichnis Datums- und Zeitsynchronisation..................200 3.7.1 Funktionsübersicht....................200 3.7.2 Struktur der Funktion....................200 3.7.3 Funktionsbeschreibung..................... 200 3.7.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................203 Benutzerdefinierte Objekte....................207 3.8.1 Übersicht........................207 3.8.2 Basisdatentypen......................208 3.8.3 Impulszählwerte......................212 3.8.4 Weitere Datentypen....................212 3.8.5 Externe Signale......................212 3.8.6 Informationslisten..................... 213 Sonstige Funktionen....................... 215 3.9.1 Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale...........
  • Seite 12 Inhaltsverzeichnis 5.1.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............264 5.1.4.3 Parameter......................265 5.1.4.4 Informationen......................265 5.1.5 Leistungsschalter.......................265 5.1.5.1 Übersicht......................265 5.1.5.2 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters......266 5.1.5.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer Informationen... 267 5.1.5.4 Schalterfall-Meldungsunterdrückung..............269 5.1.5.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen..............270 5.1.5.6 Anwendungs- und Einstellhinweise..............271 5.1.5.7 Parameter......................
  • Seite 13 Inhaltsverzeichnis Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung..........298 5.3.1 Übersicht........................298 5.3.2 Struktur der Funktionsgruppe..................298 5.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise................300 5.3.4 Parameter......................... 301 5.3.5 Leistungsschalter.......................301 5.3.5.1 Übersicht......................301 5.3.5.2 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters......301 5.3.5.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer Informationen... 304 5.3.5.4 Schalterfall-Meldungsunterdrückung..............305 5.3.5.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen..............306 5.3.5.6 Anwendungs- und Einstellhinweise..............
  • Seite 14 Inhaltsverzeichnis 5.7.2 Struktur der Funktionsgruppe..................332 5.7.3 20-mA-Einheit Ethernet..................... 334 5.7.3.1 Übersicht......................334 5.7.3.2 Struktur der Funktion................... 334 5.7.3.3 Kommunikation mit 20-mA Einheit Ethernet............335 5.7.3.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............336 5.7.3.5 20-mA-Kanal......................337 5.7.3.6 Anwendungs- und Einstellhinweise..............340 5.7.3.7 Parameter......................341 5.7.3.8 Informationen......................343 5.7.4 20-mA-Einheit Seriell....................
  • Seite 15 Inhaltsverzeichnis 5.7.11.2 Struktur der Funktion................... 395 5.7.11.3 Funktionsbeschreibung ..................396 5.7.11.4 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............397 5.7.11.5 Parameter......................403 5.7.11.6 Informationen......................405 Funktionsgruppentyp Aufzeichnung................406 5.8.1 Übersicht........................406 5.8.2 Struktur der Funktionsgruppe..................406 Prozessmonitor....................... 408 5.9.1 Funktionsübersicht....................408 5.9.2 Struktur der Funktion....................408 5.9.3 Stromkriterium......................
  • Seite 16 Inhaltsverzeichnis 6.2.6.13 Parameter......................449 6.2.6.14 Informationen......................451 6.2.7 Umschaltfolge......................451 6.2.7.1 Übersicht......................451 6.2.7.2 Struktur....................... 452 6.2.7.3 Umschaltfolgetyp Parallel..................453 6.2.7.4 Umschaltfolgetyp Simultan.................. 455 6.2.7.5 Umschaltfolgetyp Sequentiell................456 6.2.7.6 Prüfung der Umschaltergebnisse................458 6.2.7.7 Flexibler Lastabwurf..................... 459 6.2.7.8 Entkopplung......................460 6.2.7.9 Anwendungs- und Einstellhinweise..............
  • Seite 17 Inhaltsverzeichnis 7.2.3.4 Parameter......................519 7.2.3.5 Informationen......................520 Schaltfolgen........................522 7.3.1 Funktionsübersicht....................522 7.3.2 Funktionsbeschreibung..................... 522 7.3.3 Anwendungs- und Einstellhinweise................524 7.3.4 Parameter......................... 528 7.3.5 Informationen......................528 Steuerungsfunktionalität....................529 7.4.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz..............529 7.4.2 Befehlsprotokollierung....................550 7.4.3 Parameter......................... 554 7.4.4 Informationen......................555 Parallelschaltfunktion......................556 7.5.1 Funktionsübersicht....................
  • Seite 18 Inhaltsverzeichnis 7.8.4 Allgemeine Funktionalität..................623 7.8.4.1 Beschreibung....................... 623 7.8.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............627 7.8.4.3 Parameter......................634 7.8.5 Dynamische Messstellenumschaltung................ 635 7.8.6 Funktionsablauf......................638 7.8.7 Stufe Synchrocheck....................640 7.8.7.1 Beschreibung....................... 640 7.8.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............641 7.8.7.3 Parameter......................641 7.8.7.4 Informationen......................642 7.8.8 Stufe Synchron/Asynchron..................643 7.8.8.1 Beschreibung.......................
  • Seite 19 Inhaltsverzeichnis 8.1.2 Struktur der Anlagendaten..................704 8.1.3 Anwendungs- und Einstellhinweise - Allgemeine Parameter........704 8.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 3‑phasig (U-3ph)..705 8.1.5 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 1‑phasig (U-1ph)..708 8.1.6 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 3‑phasig (I-3ph)..... 710 8.1.7 Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 1‑phasig (I 1-ph)....
  • Seite 20 Inhaltsverzeichnis Spannungsänderungsschutz....................764 8.6.1 Funktionsübersicht ....................764 8.6.2 Struktur der Funktion....................764 8.6.3 Allgemeine Funktionalität..................765 8.6.3.1 Beschreibung....................... 765 8.6.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............765 8.6.4 Stufenbeschreibung....................766 8.6.4.1 Beschreibung....................... 766 8.6.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............767 8.6.5 Parameter......................... 768 8.6.6 Informationen......................769 Überstromzeitschutz, Phasen..................771 8.7.1 Funktionsübersicht ....................
  • Seite 21 Inhaltsverzeichnis 8.8.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise ..............823 8.8.6.3 Parameter......................825 8.8.6.4 Informationen......................827 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen............829 8.9.1 Beschreibung ......................829 8.10 Externe Einkopplung 3-polig................... 831 8.10.1 Funktionsübersicht....................831 8.10.2 Struktur der Funktion....................831 8.10.3 Stufenbeschreibung....................832 8.10.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................832 8.10.5 Parameter......................... 833 8.10.6 Informationen......................
  • Seite 22 Inhaltsverzeichnis 8.14.4 Δφ-Stufe........................857 8.14.4.1 Beschreibung....................... 857 8.14.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............858 8.14.4.3 Parameter......................859 8.14.4.4 Informationen......................859 8.14.5 I1 < Freigabestufe......................859 8.14.5.1 Beschreibung....................... 859 8.14.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............860 8.14.5.3 Parameter......................860 8.14.5.4 Informationen......................860 8.15 Überfrequenzschutz......................861 8.15.1 Funktionsübersicht....................861 8.15.2 Struktur der Funktion....................861 8.15.3...
  • Seite 23 Inhaltsverzeichnis 8.19.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................894 8.19.5 Parameter......................... 899 8.19.6 Informationen......................900 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz..................901 8.20.1 Funktionsübersicht....................901 8.20.2 Struktur der Funktion....................901 8.20.3 Funktionsbeschreibung..................... 902 8.20.4 Anwendungs- und Einstellhinweise................909 8.20.5 Parameter......................... 917 8.20.6 Informationen......................919 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz.................920 8.21.1 Funktionsübersicht....................920 8.21.2 Struktur der Funktion....................920 8.21.3 Funktionsbeschreibung.....................
  • Seite 24 Inhaltsverzeichnis 8.25.8 Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren in der Betriebsart: nur Licht........................950 8.25.8.1 Beschreibung....................... 950 8.25.8.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............951 8.25.9 Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren in der Betriebsart: Licht und Strom......................952 8.25.9.1 Beschreibung....................... 952 8.25.9.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............954 8.25.10 Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren über externe Einkopplung......................
  • Seite 25 Inhaltsverzeichnis 9.11.3 Allgemeine Funktionalität..................1005 9.11.3.1 Beschreibung..................... 1005 9.11.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1006 9.11.3.3 Parameter......................1007 9.11.3.4 Informationen....................1007 9.11.4 ΣIx-Verfahren......................1008 9.11.4.1 Beschreibung..................... 1008 9.11.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1010 9.11.4.3 Parameter......................1010 9.11.4.4 Informationen....................1010 9.11.5 2P-Verfahren......................1012 9.11.5.1 Beschreibung..................... 1012 9.11.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............
  • Seite 26 Inhaltsverzeichnis 9.12.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1048 9.12.3.3 Parameter......................1048 9.12.3.4 Informationen....................1049 9.12.4 Mechanische Zeit Öffnen..................1050 9.12.4.1 Beschreibung..................... 1050 9.12.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1051 9.12.4.3 Parameter......................1052 9.12.4.4 Informationen....................1053 9.12.5 Mechanische Zeit Schließen..................1054 9.12.5.1 Beschreibung..................... 1054 9.12.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1055 9.12.5.3 Parameter......................
  • Seite 27 Inhaltsverzeichnis 10.3.6.3 Funktionsbeschreibung..................1083 10.3.6.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1085 10.3.6.5 Parameter......................1085 10.3.6.6 Informationen....................1085 10.3.7 Spannungsdrehfeld-Überwachung................1085 10.3.7.1 Funktionsübersicht ....................1085 10.3.7.2 Struktur der Funktion ..................1085 10.3.7.3 Funktionsbeschreibung..................1086 10.3.7.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1087 10.3.7.5 Parameter......................1087 10.3.7.6 Informationen....................1087 10.3.8 Spannungsvergleichsüberwachung................1087 10.3.8.1 Funktionsübersicht....................
  • Seite 28 Inhaltsverzeichnis 10.3.14.2 Struktur der Funktion..................1112 10.3.14.3 Funktionsbeschreibung..................1112 10.3.14.4 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1112 10.3.14.5 Parameter......................1113 10.3.15 Auslösekreisüberwachung..................1113 10.3.15.1 Funktionsübersicht.................... 1113 10.3.15.2 Struktur der Funktion..................1113 10.3.15.3 Auslösekreisüberwachung mit 2 Binäreingängen..........1113 10.3.15.4 Auslösekreisüberwachung mit 1 Binäreingang............1115 10.3.15.5 Anwendungs- und Einstellhinweise..............
  • Seite 29 Inhaltsverzeichnis 11.1.4.3 Parameter......................1158 11.1.4.4 Informationen....................1159 11.1.5 Stufe Überspannung....................1159 11.1.5.1 Beschreibung..................... 1159 11.1.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1162 11.1.5.3 Parameter......................1162 11.1.5.4 Informationen....................1163 11.1.6 Stufe Unterbrechung....................1163 11.1.6.1 Beschreibung..................... 1163 11.1.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise..............1166 11.1.6.3 Parameter......................1166 11.1.6.4 Informationen....................1167 11.2 Spannungsunsymmetrie....................
  • Seite 30 Inhaltsverzeichnis 12.5 Primär- und Sekundärprüfung der Parallelschaltfunktion..........1202 12.5.1 Prüfung der Steuerstrom- und Messspannungskreise ..........1202 12.5.2 Messung der Leistungsschalter-Einschaltzeit ............1208 12.5.3 Blindschaltversuche....................1210 12.6 Primär- und Sekundärprüfung der Synchronisierungsfunktion........1213 12.7 Primär- und Sekundärprüfung des Leistungsschalter-Versagerschutzes......1217 12.8 Funktionsprüfung der Auslösekreisüberwachung............1220 12.9 Leistungsschalterprüfung....................
  • Seite 31 Inhaltsverzeichnis 13.25 Leistungsschalter-Rückzündeschutz................1295 13.26 Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler..............1296 13.27 Analogkanalüberwachung über schnelle Stromsumme..........1297 13.28 Messspannungsausfall-Erkennung.................1298 13.29 Spannungswandler-Schutzschalter................1300 13.30 Spannungssymmetrie-Überwachung................1301 13.31 Spannungssummen-Überwachung................1302 13.32 Spannungsdrehfeld-Überwachung ................1303 13.33 Spannungsvergleichsüberwachung................1304 13.34 Hilfsgleichspannungsüberwachung................1305 13.35 Stromsymmetrie-Überwachung..................1306 13.36 Stromsummen-Überwachung..................1307 13.37 Stromdrehfeld-Überwachung ..................
  • Seite 32 Inhaltsverzeichnis A.12 Vorrangierungen 7VU85 SSU-Sammelschiene mit Längstrennung und 3 Einspeisungen. 1387 Literaturverzeichnis..........................1391 Glossar..............................1393 Stichwortverzeichnis..........................1415 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 33 Einführung Allgemeines Eigenschaften von SIPROTEC 5 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 34 Einführung 1.1 Allgemeines Allgemeines Die digitalen multifunktionalen Schutz- und Feldleitgeräte der Geräteserie SIPROTEC 5 sind mit einem leis- tungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter digital verarbeitet. Analogeingänge Die Messeingänge transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und Spannungen und passen sie an die internen Verarbeitungspegel des Gerätes an.
  • Seite 35 Einführung 1.1 Allgemeines Stromversorgung Die einzelnen Funktionseinheiten des Gerätes werden von einer internen Stromversorgung versorgt. Kurzzei- tige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der Anlage auftreten können, werden von einem Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten). SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 36 Einführung 1.2 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Eigenschaften von SIPROTEC 5 Die SIPROTEC 5-Geräte der Feldebene sind kompakt und werden direkt in Mittel- und Hochspannungs-Schalt- anlagen eingebaut. Sie zeichnen sich durch eine durchgängige Integration von Schutz- und Steuerungsfunkti- onen aus. Allgemeine Eigenschaften •...
  • Seite 37 Funktionale Grundstruktur Funktionseinbettung im Gerät Applikationsvorlagen/Funktionsumfang anpassen Funktionssteuerung Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 38 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät Funktionseinbettung im Gerät Allgemeines SIPROTEC 5-Geräte bieten hinsichtlich der Handhabung von Funktionen eine hohe Flexibilität. Funktionen lassen sich einzeln in das Gerät laden. Weiterhin können Funktionen innerhalb eines Gerätes und zwischen Geräten kopiert werden. Die hierfür notwendige Einbettung von Funktionen im Gerät wird anhand eines Beispiels verdeutlicht.
  • Seite 39 Funktionale Grundstruktur 2.1 Funktionseinbettung im Gerät [sc_navi_7VE85, 1, de_DE] Bild 2-1 Projektnavigation in DIGSI 5 (Ausschnitt) Im Arbeitsbereich öffnet sich das Fenster zur Rangierung der Messstellen (siehe folgendes Bild, nicht zum Beispiel passend). [sc_mp_fgconnect, 2, de_DE] Bild 2-2 Verbindung von Messstellen und Funktionsgruppen SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 40 Informationsrangierung • Funktionseinstellungen Zum Anpassen des Funktionsumfangs empfiehlt Siemens den Editor Single-Line-Konfiguration. Ergänzen Sie fehlende Funktionalitäten aus der globalen DIGSI 5-Bibliothek. Dann sind die Voreinstellungen der ergänzten Funktionalität wirksam. Sie können innerhalb eines Gerätes und auch zwischen Geräten kopieren. Wenn Sie Funktionalitäten kopieren, werden die aktuellen Einstellungen und Rangierungen mitko- piert.
  • Seite 41 SIPROTEC 5-Konfigurator. • Erstellen Sie eine signierte Lizenzdatei für Ihr Gerät mit dem SIPROTEC Funktionspunkte-Manager unter www.siprotec-function-point-manager.siemens.com oder bestellen Sie die Lizenzdatei über Ihren Vertriebspartner. • Wenn Sie die Lizenzdatei mit dem Funktionspunkte-Manager erstellt haben, können Sie diese direkt dort herunterladen.
  • Seite 42 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Funktionssteuerung Die Funktionssteuerung wird angewendet für: • Funktionen, die keine Stufen oder Funktionsblöcke enthalten • Stufen innerhalb von Funktionen • Funktionsblöcke innerhalb von Funktionen HINWEIS Im Folgenden wird zur Vereinfachung von Funktionen und Funktionssteuerung gesprochen. Die Beschreibung gilt gleichermaßen für Stufensteuerung und Funktionsblocksteuerung.
  • Seite 43 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Über den Parameter Modus stellen Sie den Soll-Betriebszustand der Funktion ein. Sie können den Modus der Funktion auf ein, aus und Test einstellen. Die Wirkungsweise ist in Tabelle 2-2 beschrieben. Sie können den Parameter Modus einstellen über: •...
  • Seite 44 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Eingänge Zustand der Funktion Test/Relais block. Test/Relais block. Test Test/Relais block. Test/Relais block. Relais blockiert Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. Test/Relais block. HINWEIS Die browser-basierte Benutzeroberfläche zeigt eine übersichtliche Liste der Zustände aller Funktionen an, sofern sie vom Zustand Ein abweichen.
  • Seite 45 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Zustand der Erläuterung Funktion Test Die Funktion ist in den Testbetrieb geschaltet. Dieser Zustand dient zur Unterstützung der Inbetriebsetzung. Alle Ausgangsinformationen der Funktion (Meldungen und, wenn vorhanden, Messwerte) werden mit einem Test-Bit versehen. Dieses Test-Bit beeinflusst maßgeblich die weitere Verarbeitung der Information abhängig vom Ziel.
  • Seite 46 Funktionale Grundstruktur 2.3 Funktionssteuerung Bereitschaft (health) Die Bereitschaft meldet, ob eine eingeschaltete Funktion ihrer bestimmungsgemäßen Funktionalität nach- kommen kann. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Bereitschaft OK . Wenn die Funktionalität aufgrund gerä- teinterner Zustände oder Probleme nur noch eingeschränkt oder nicht mehr möglich ist, dann meldet die Bereitschaft Warnung (eingeschränkte Funktionalität) oder Alarm (keine Funktionalität).
  • Seite 47 Funktionale Grundstruktur 2.4 Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Textstruktur und Referenznummer für Parameter und Meldungen Jeder Parameter und jede Meldung besitzt innerhalb aller SIPROTEC 5-Geräte eine eindeutige Referenz- nummer. Über die Referenznummer erhalten Sie einen eindeutigen Bezug z.B. zwischen einem Meldungsein- trag im Puffer des Gerätes und der entsprechenden Handbuchbeschreibung.
  • Seite 48 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 49 Systemfunktionen Meldungen Messwerterfassung Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Verarbeitung von Qualitätsattributen Störschreibung Wirkkommunikation Datums- und Zeitsynchronisation Benutzerdefinierte Objekte Sonstige Funktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung 3.11 Geräteeinstellungen 3.12 Editor Display-Seiten SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 50 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen Allgemein 3.1.1 Meldungen liefern im Betrieb Informationen über betriebliche Zustände. Dazu zählen: • Messdaten • Anlagendaten • Geräteüberwachungen • Gerätefunktionen • Funktionsabläufe bei Prüfung und Inbetriebnahme des Gerätes Darüber hinaus geben Meldungen nach einer Störung im Netz einen Überblick über wichtige Störfallereig- nisse.
  • Seite 51 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit 3.1.2 Vorgehensweise Die Menüs der Meldepuffer beginnen mit einer Überschrift und 2 Zahlen in der rechten oberen Ecke des Displays. Die Zahl nach dem Schrägstrich besagt, wie viele Meldungen insgesamt vorhanden sind. Die Zahl vor dem Schrägstrich zeigt an, die wievielte Meldung gerade ausgewählt oder angezeigt wird.
  • Seite 52 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Auslesen von Meldungen vom PC mit DIGSI 5 3.1.3 Vorgehensweise Menüpfad (Projekt) Meldepuffer Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldungen Störfallmeldungen Schaltgerätemeld. Erdschlussmeldg. Param.änderungen Anwendermeld. 1 Anwendermeld. 2 Motoranlauf-Meld. Kom Überw.puffer Online Zugänge → Gerät → Geräteinformation → Gerätediagnosepuffer Registerkarte Meldepuffer →...
  • Seite 53 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_grflmd, 1, de_DE] Bild 3-2 DIGSI 5-Anzeige einer Meldungsliste (Beispiel Erdschlussmeldungen) Nähere Informationen zum Löschen und Abspeichern von Meldepuffern finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Welche Meldungen im ausgewählten Meldepuffer angezeigt werden können, ist von den Zuordnungen in der DIGSI 5-Informationsrangierungsmatrix abhängig oder fest vordefiniert.
  • Seite 54 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Tabelle 3-1 Übersicht der Zusatzinformationen Meldungen in DIGSI 5-Informationen Geräte-Display Informationen Meldepuffer für Betriebsmel- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), dungen und Meldepuffer für Relative Zeit, Funktionsstruktur, Benutzer- und Schaltgerätemel- Eintragsnummer, Name, dungen Funktionsstruktur, Wert Name, Wert, Qualität,...
  • Seite 55 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldungen in DIGSI 5-Informationen Geräte-Display Informationen Spontanes Meldungsfenster Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), (DIGSI 5) Relative Zeit, Fehlernummer, Meldung, Wert Wert, Qualität, Zusätzliche Information Meldepuffer für Sicherheitsmel- Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), Zeitstempel (Datum und Uhrzeit), dungen Meldungsnummer, Meldung...
  • Seite 56 Eintragsnummer Eintragskennung der Puffereinträge. Diese Kennung zeigt die Reihenfolge der Puffereinträge an. Meldungsnummer Nummer der Meldung, die im Gerät aufgetreten ist. Diese Nummer wird fortlaufend hochgezählt und ist für eine Analyse durch Siemens notwendig. Meldung Meldungstext Funktionsstruktur Der Pfad des Signals mit dem Signalnamen...
  • Seite 57 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Meldepuffer Protokollierung Erdschlussmeldepuffer Erdschlussmeldungen Parametriermeldepuffer Parameteränderungen Anwendermeldepuffer Benutzerdefinierter Meldungsumfang Security-Meldepuffer Zugriffe mit Sicherheitsrelevanz Gerätediagnosepuffer Fehler des Gerätes (Software, Hardware) und der Anschlusskreise Kommunikationsmeldepuffer Status der Kommunikationsschnittstellen Motoranlauf-Meldepuffer Informationen zum Motoranlauf Kommunikationsüberwachungspuffer Kommunikationsüberwachung (GOOSE) Verwaltung der Meldepuffer Meldepuffer haben eine Ringstruktur und werden automatisch verwaltet. Wenn die maximale Kapazität eines Meldepuffers erschöpft ist, gehen die ältesten Einträge zugunsten der neuesten Einträge verloren.
  • Seite 58 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_infpuf, 2, de_DE] Bild 3-3 Meldekonfiguration in DIGSI 5 (Beispiel: Erdschlussmeldepuffer, Spalte G) Für nicht konfigurierbare Meldepuffer (z.B. Parametriermeldepuffer) werden Umfang und Art der protokol- lierten Meldungen gesondert beschrieben (siehe folgende Kapitel zu den Meldepuffern). 3.1.5.2 Betriebsmeldepuffer Betriebsmeldungen sind Informationen, die das Gerät während des Betriebes erzeugt.
  • Seite 59 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_betrmd, 1, de_DE] Bild 3-4 Auslesen des Betriebsmeldepuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Betriebsmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Betriebsmeldungen • An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange- zeigten Meldungsliste navigieren.
  • Seite 60 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Betriebsmeldepuffer ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Das erfolgt in der Regel nach dem Test oder der Inbetriebnahme des Gerätes. Lesen Sie dazu Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Der Meldeumfang des Betriebsmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangie- rung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert: Ziel →...
  • Seite 61 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_faullg, 1, de_DE] Bild 3-6 Auslesen des Störfallmeldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Konfigurierbarkeit Der Meldeumfang des Störfallmeldepuffers wird in einer eigens definierten Spalte der Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 konfiguriert: Ziel → Meldepuffer → Spalte Störfallmeldepuffer Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können.
  • Seite 62 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_grflmd, 1, de_DE] Bild 3-7 Auslesen des Erdschlussmeldepuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Erdschlussmeldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Meldungen → Erdschlussmeldg. • An der Vor-Ort-Bedieneinheit können Sie mit den Navigationstasten (oben/unten) innerhalb der ange- zeigten Meldungsliste navigieren.
  • Seite 63 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Ausgewählte Applikationsvorlagen und Funktionen aus der Bibliothek bringen bereits einen vordefinierten Satz an Betriebsmeldungen mit sich, den Sie jederzeit individuell anpassen können. 3.1.5.5 Parametriermeldepuffer Im Meldepuffer für Parameteränderungen werden alle Einzelparameteränderungen und die heruntergela- denen Dateien ganzer Parametersätze protokolliert. Das ermöglicht die Klärung, ob erfolgte Parameterände- rungen im Zusammenhang mit protokollierten Ereignissen (z.B.
  • Seite 64 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_hislog, 1, de_DE] Bild 3-10 Auslesen des Meldepuffers für Parameteränderungen an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Meldungstypen im Parametriermeldepuffer Für diesen Meldepuffer gibt es ausgewählte Informationen, die bei erfolgreichen als auch bei erfolglosen Para- meteränderungen abgesetzt werden. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über diese Informationen. Tabelle 3-5 Übersicht der Meldungstypen Angezeigte Information...
  • Seite 65 Systemfunktionen 3.1 Meldungen 3.1.5.6 Anwendermeldepuffer Mit 2 Anwendermeldepuffern haben Sie die Möglichkeit einer individuellen Meldungsprotokollierung parallel zum Betriebsmeldepuffer. Das ist beispielsweise bei speziellen Überwachungsaufgaben hilfreich, aber auch bei der Trennung in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche der Meldepuffer. Im Anwendermeldepuffer können bis zu 200 Meldungen gespeichert werden. Auslesen vom PC mit DIGSI 5 •...
  • Seite 66 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Anwendermeldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Details hierzu finden Sie in Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfiguration eines Anwendermeldepuffers Der Meldeumfang eines angelegten anwenderspezifischen Meldepuffers kann in der dazugehörigen Spalte der Informationsrangierung (Matrix) von DIGSI 5 frei konfiguriert werden: Ziel →...
  • Seite 67 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_compuf, 2, de_DE] Bild 3-14 Auslesen der Kommunikationspuffer mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Um vom Hauptmenü zum Kommunikationspuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Komm.-Meldungen •...
  • Seite 68 Systemfunktionen 3.1 Meldungen • Aggregierter Zustand über alle GOOSE-Anmeldungen Dieser Zustand ist WAHR, wenn mindestens eine GOOSE-Anmeldung keine gültige Nachricht empfängt. • Subscriber im Simulations-Modus GOOSE-Nachrichten werden mit einem Simulations-Flag verarbeitet. Dieser Zustand ist WAHR, sobald mindestens eine GOOSE-Anmeldung simulierte Nachrichten verarbeitet. Auslesen vom PC mit DIGSI 5 •...
  • Seite 69 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschbarkeit Der Kommunikationsüberwachungspuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Der Kommunikationsüberwachungspuffer ist nicht frei konfigurierbar. Die Einträge sind fest vorkonfiguriert. 3.1.5.9 Security-Meldepuffer Im Security-Meldepuffer erfolgt die Protokollierung von Zugriffen auf Bereiche des Gerätes mit einge- schränktem Zugriffsrecht.
  • Seite 70 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_seclog, 1, de_DE] Bild 3-19 Auslesen des Security-Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes HINWEIS • Die protokollierten Meldungen sind unveränderbar vorkonfiguriert! • Dieser als Ringspeicher organisierte Meldepuffer ist vom Benutzer nicht löschbar! • Wollen Sie sicherheitsrelevante Informationen ohne Informationsverlust aus dem Gerät archivieren, so müssen Sie diesen Meldepuffer regelmäßig auslesen.
  • Seite 71 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [sc_devdia, 1, de_DE] Bild 3-20 Auslesen des Gerätediagnosepuffers mit DIGSI 5 Auslesen am Gerät über die Vor-Ort-Bedieneinheit im Normalbetrieb • Um vom Hauptmenü zum Diagnose-Meldepuffer zu gelangen, benutzen Sie die Navigationstasten der Vor-Ort-Bedieneinheit. Hauptmenü → Test&Diagnose → Meldepuffer → Gerätediagnose •...
  • Seite 72 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Tabelle 3-6 Motoranlauf-Meldepuffer Messwerte Primär Anlaufdauer Motoranlaufzeit Anlaufstrom Motoranlaufstrom (primär) A (oder kA) Anlaufspannung Motoranlaufspannung (primär) V (oder kV) Auslesen vom PC mit DIGSI 5 • Um zum Motoranlauf-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation.
  • Seite 73 Systemfunktionen 3.1 Meldungen [ScMotLog-280618, 1, de_DE] Bild 3-23 Auslesen des Motoranlauf-Meldepuffers an der Vor-Ort-Bedieneinheit des Gerätes Löschbarkeit Der Motoranlauf-Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes kann gelöscht werden. Lesen Sie Details dazu im Kapitel 3.1.6 Sichern und Löschen der Meldepuffer. Konfigurierbarkeit Der Motoranlauf-Meldepuffer ist nur in der Funktionsgruppe Motor vorhanden. In der Informationsrangierung von DIGSI existiert keine Spalte für den Motoranlauf-Meldepuffer.
  • Seite 74 Systemfunktionen 3.1 Meldungen HINWEIS Wenn das Gerät einen Erstanlauf durchführt, z.B. nach einem Update der Geräte-Software, werden folgende Meldepuffer automatisch gelöscht: • Betriebsmeldepuffer • Störfallmeldepuffer • Schaltgeräte-Meldepuffer • Erdschlussmeldepuffer • Parametriermeldepuffer • Benutzermeldepuffer • Motoranlauf-Meldepuffer • Kommunikationsüberwachungspuffer Sichern Sie die löschbaren Meldepuffer mittels DIGSI 5. HINWEIS Wenn gerade ein Erdschluss aktiv ist, kann der Erdschlussmeldepuffer nicht gelöscht werden.
  • Seite 75 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Löschen von Meldepuffern vom PC mit DIGSI 5 • Um zum ausgewählten Meldepuffer Ihres SIPROTEC 5-Gerätes zu gelangen, benutzen Sie das Fenster der Projektnavigation (z.B. Betriebsmeldepuffer). Projekt → Gerät → Prozessdaten → Meldepuffer → Betriebsmeldepuffer Spontane Meldungsanzeige in DIGSI 5 3.1.7 Mit DIGSI 5 haben Sie die Möglichkeit, alle aktuell abgesetzten Meldungen des angewählten Gerätes in einem speziellen Meldungsfenster anzuzeigen.
  • Seite 76 Systemfunktionen 3.1 Meldungen • Im Hauptfenster werden alle konfigurierten Leistungsschalter angezeigt. Pro Leistungsschalter wird jeweils eine Liste von maximal 6 konfigurierbaren Display-Zeilen angeboten. Die Aktivierung einer spon- tanen Störfallanzeige erfolgt für jeden Leistungsschalter durch die Anwahl per Häkchen in der Spalte Display.
  • Seite 77 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Methode 1: Manuelle Quittierung • Drücken Sie die Softkeytaste Quit in der Basisleiste der Anzeige. Die Anzeige wird unwiederbringlich geschlossen. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis keine spontane Störfallanzeige mehr erscheint. • Nach Abschluss aller Quittierungen wird Ihnen die letzte Display-Ansicht vor den Störfällen angezeigt. Methode 2: Quittierung per LED-Reset •...
  • Seite 78 Systemfunktionen 3.1 Meldungen Rangieroptionen LEDs Beschreibung (bedingtes Speichern) Störfallmeldungen werden bei Ansteuerung auf der Ausgabe (LED) in Abhängigkeit vom Parameter (_:91:139) Störfallanzeige gespeichert. Bei einem erneuten Störfall werden die zuvor gespeicherten Zustände zurückgesetzt. • Wenn der Störfall durch einen Auslösebefehl des zuge- ordneten Leistungsschalters beendet wird, bleibt mit der Einstellmöglichkeit bei Auslösebefehl der gespeicherte Zustand einer Meldung erhalten.
  • Seite 79 Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung Messwerterfassung Grundprinzip Die SIPROTEC 5-Geräte verfügen über eine leistungsfähige Messwerterfassung. Sie haben neben einer hohen Abtastfrequenz eine sehr hohe Messgrößenauflösung. Dadurch wird eine hohe Messgenauigkeit über einen weiten Dynamikbereich erreicht. Kernstück der Messwerterfassung bildet ein 24-Bit-Sigma-Delta Analog- Digital-Wandler.
  • Seite 80 Systemfunktionen 3.2 Messwerterfassung Wandlerzeitkonstante korrigiert sind, wird die Abtastfrequenz auf 8 kHz reduziert (160 Abtastungen pro 50-Hz-Periode). Das ist die Basisabtastfrequenz, auf die die unterschiedlichen Verfahren, wie z.B. Störschrei- bung, Effektivwert-Messwerte zurückgreifen. Für die Effektivwertmessung wird netzfrequenzabhängig das Messwertfenster angepasst. Für zahlreiche Mess- und Schutzapplikationen sind 20 Abtastungen pro Periode ausreichend (bei f = 50 Hz): Abtastung alle 1 ms, bei f = 60 Hz: Abtastung alle 0,833 ms).
  • Seite 81 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Übersicht 3.3.1 Ab der Plattformversion V07.80 können Sie in SIPROTEC 5-Geräten Messstellen in Frequenznachführgruppen zusammenfassen. Das Gerät arbeitet mit maximal 6 Frequenznachführgruppen. Das Kapitel 3.3.2 Abtastfrequenznachführung gibt notwendige Hinweise zur Wirkungsweise der Abtastfre- quenznachführung und deren Anwendung.
  • Seite 82 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP_Powersys trackfreq, 1, de_DE] Bild 3-29 Nutzung der Messstelle zur Bestimmung der Abtastfrequenz Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Messstelle zur Bestimmung der aktu- ellen Nachführfrequenz verwendet. Wenn der Parameter Nachführen für mehrere Messstellen auf aktiv eingestellt ist, bestimmt die ID der Messstelle die Reihenfolge, in der diese nach gültigen Eingangssignalen durchsucht werden.
  • Seite 83 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_working-area_sampling-frequency-tracking, 2, de_DE] Bild 3-30 Arbeitsbereich der Abtastfrequenznachführung Siemens empfiehlt, die Rangierung der errechneten Netzfrequenz (f ) und der ermittelten Nachführfrequenz ) als Messwertspur in den Störschrieb. Damit können Sie das Verhalten des Gerätes in Übergangszu- N.führ ständen dokumentieren.
  • Seite 84 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen Die obere Spur zeigt die Netzspannung beispielhaft an 1 Phase (L1). Die mittlere Spur ist die berechnete Netzfrequenz und die untere Spur die ermittelte Nachführfrequenz. Wenn Sie die ermittelte Nachführfrequenz der unteren Spur mit 20 multiplizieren, können Sie auf die Abtastfrequenz schließen. [sc_example freqtrack, 1, de_DE] Bild 3-32 Beispiel der Frequenznachführung und Reaktion auf einen Sprung der Eingangsgröße...
  • Seite 85 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen vorgang eine von den anderen Messstellen abweichende Frequenz. Durch den Anschluss an das Netz haben die anderen Messstellen in der Regel Nennfrequenz. Weiterhin kann sich durch Schutzauslösungen ein Schaltzustand ergeben, wo der HS-LS geöffnet ist und der G-LS geschlossen bleibt.
  • Seite 86 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [dw_example_frequency-tracking-groups, 1, de_DE] Bild 3-33 Beispiel für die Notwendigkeit von Frequenznachführgruppen Für die Balance zwischen Anwendungsflexibilität und erforderlicher Rechenleistung wurde die Anzahl der zusätzlichen Frequenznachführgruppen auf 5 begrenzt. Zusammen mit der Grundfunktionalität sind in Summe 6 Frequenznachführgruppen möglich. Wenn Sie Frequenznachführgruppen benutzen wollen, befolgen Sie nachfolgende Engineeringempfehlungen.
  • Seite 87 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_loading freq group, 1, de_DE] Bild 3-34 Laden der erforderlichen Frequenznachführgruppen Wenn Sie eine zusätzliche Frequenznachführgruppe instanziieren, vergibt das System in DIGSI automatisch die ID der Frequenznachführgruppe mit fortlaufender Nummerierung. Da das Gerät schon über 1 Frequenz- nachführgruppe verfügt, startet die ID-Nummerierung für zusätzliche Frequenznachführgruppen mit der Nummer 2.
  • Seite 88 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen HINWEIS Beachten Sie Folgendes bei der Zuordnung der Messstellen zu den Frequenznachführgruppen: • Die Funktionsgruppen (FGs) können nur mit 1 Frequenznachführgruppe arbeiten. • Das gilt auch für die Verschaltungen zwischen den Funktionsgruppen, wie beim Transformatordiffe- rentialschutz.
  • Seite 89 Systemfunktionen 3.3 Abtastfrequenznachführung und Frequenznachführgruppen [sc_MP additional setting FG, 1, de_DE] Bild 3-38 Anzeige der ID für Frequenznachführgruppe in der Funktionsgruppe im Block Allgemein Am Beispiel von Bild 3-33 wird eine Besonderheit erläutert. Die in Bild 3-33 mit 1) markierte Messstelle benutzt einen Stromwandler, der sich auf der Generatorseite befindet, aber vom Transformatordifferentialschutz benutzt wird.
  • Seite 90 Wenn Sie bei der Anwendung von Frequenznachführgruppen die Zeigergrößen aller Messstellen untereinander vergleichen wollen, empfiehlt Siemens, einen Störschrieb zu starten. Werten Sie den Stör- schrieb mit SIGRA im Modus Zeigerdarstellung aus. Der Vergleich ist hier möglich, da im Störschrieb nicht frequenznachgeführte Abtastwerte benutzt werden.
  • Seite 91 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Verarbeitung von Qualitätsattributen Übersicht 3.4.1 Der Standard IEC 61850 definiert für Datenobjekte (DO) bestimmte Qualitätsattribute, die sogenannte Qualität (Quality). Einige dieser Qualitätsattribute verarbeitet das SIPROTEC 5-System automatisch. Um unterschiedli- chen Anwendungen gerecht zu werden, können Sie bestimmte Qualitätsattribute beeinflussen und auch die Werte der Datenobjekte in Abhängigkeit dieser Qualitätsattribute.
  • Seite 92 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen • OperatorBlocked, mit den Werten TRUE , FALSE Das Qualitätsattribut OperatorBlocked zeigt an, ob ein über eine GOOSE-Nachricht übertragenes Objekt von einem Gerät stammt, dass sich im Zustand funktionales Abmelden befindet. Wenn das sendende Gerät abgeschaltet wird, wird das Objekt nicht mehr empfangen und nimmt den Zustand invalid an.
  • Seite 93 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Beeinflussung der Qualität durch den Benutzer Sie können die Verarbeitung von Daten und ihrer Qualität unterschiedlich beeinflussen. Das ist in DIGSI 5 an folgenden 3 Stellen möglich: • Im Editor Informationsrangierung für externe Signale von GOOSE-Verknüpfungen •...
  • Seite 94 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_2, 2, de_DE] Bild 3-41 Einflussmöglichkeiten bei einer Verknüpfung eines Datenobjekts vom Typ DPC Je nach gewähltem Datentyp des Objekts werden Ihnen verschiedene Auswahlmöglichkeiten für den Punkt Sicherer Zustand im Bereich Allgemeine Einstellungen angeboten. An dieser Stelle wählen Sie nachge- führte Werte aus, die einen sicheren Betriebszustand ermöglichen, sobald der Datenzugriff über die Kommuni- kationsstrecke gestört ist.
  • Seite 95 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_LB_GOOSE_1, 2, de_DE] Bild 3-42 Erweiterte Qualitätsattribute für die flexible GOOSE-Verknüpfung Mit den folgenden erweiterten Qualitätsattributen können Sie die gesendeten GOOSE-Meldungen filtern und prüfen sowie deren Qualität einstellen. Die gegebenenfalls angepassten Werte werden an den Empfänger weitergeleitet.
  • Seite 96 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Einstellwert Beschreibung Wenn ein ungültiges Qualitätsattribut empfangen wird, wird der letzte Letzten gültigen Wert gültige Wert an die Applikation weitergeleitet. Wenn noch kein Wert beibehalten empfangen wurde, wird davon ausgegangen, dass der Ausgangswert in einem sicheren Zustand ist. Gilt nur für boolesche Kommunikationsobjekte.
  • Seite 97 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Test-Diskrepanz Das sendende Gerät oder die Funktion im sendenden Gerät, das diese Meldung absetzt, befindet sich im Testmodus. Demzufolge wird die Meldung mit der Qualitätsinformation test versendet. Der empfangende Funktionsblock erkennt diese für die Meldung und reagiert, je nach Status seines eigenen Testmodus (festge- legt in IEC 61850-7-4 Anhang A), entsprechend den Einstellungen (Tabelle 3-9).
  • Seite 98 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Datentyp Mögliche Datenersatzwerte ISC, BSC valWTr.posVal –64 bis 64 valWTr.transInd 0 (False), 1 (True) SPC, SPS stVal 0 (False), 1 (True) Gleitkommabereich und Wertebereich gemäß IEEE 754 (Single Precision) Bei Controllable-Typen gelten neben den einstellbaren Statuswerten oder Messwerten folgende Ersatzwerte: ctlNum stSeld Falsch (False)
  • Seite 99 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: OperatorBlocked (opBlk) • Kontrollkästchen nicht gesetzt Das Attribut OperatorBlocked und der Datenwert werden unverändert weitergeleitet. • Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von OperatorBlocked = FALSE • Kontrollkästchen gesetzt und Empfang von Opera- Das Attribut OperatorBlocked ist auf FALSE torBlocked = gesetzt und wird mit diesem Wert weiter verar-...
  • Seite 100 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_quali_cfc, 1, de_DE] Bild 3-45 Beeinflussung der CFC Qualitätsbehandlung in DIGSI 5 Mit dem Parameter CFC Qualitätsbehandlung steuern Sie, ob Sie die Qualität der CFC-Pläne Manuell oder Automatisch (Voreinstellung) beeinflussen wollen. Wenn Sie Manuell wählen, ist das Qualitätsattribut des CFC-Plans unabhängig von der Qualität einzelner Signale immer gültig (Validity = good)! Nur das Qualitätsattribut Test des CFC-Plans wird behandelt.
  • Seite 101 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: Test CFC-Plan befindet sich im normalen CFC-Eingangsdaten mit dem Attribut Test = TRUE werden igno- Zustand. riert. Wenn der CFC-Plan ausgeführt wird, so wird mit dem Datenwert gearbeitet, der verwendet wurde bevor das Attribut Test = TRUE wurde.
  • Seite 102 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung OR_SPS Die Bausteine bearbeiten gemäß ihrer Logik auch die unterstützten Qualitätsattribute. Die folgenden Tabellen beschreiben die Logik anhand der Eingangswerte in Verbindung mit dem Qualitätsattribut Validity. Die Eingangswerte sind 0 oder 1, das Qualitätsattribut Vali- AND_SPS dity kann den Wert good (=g) oder invalid (=i) haben.
  • Seite 103 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Bausteine Beschreibung BUILD_Q Der Baustein trägt jeweils einen Binärwert für good und bad (= invalid ) in die Struktur der Qualität ein. D.h. mit diesem Baustein können die Qualitätsattribute good und bad (= invalid ) explizit gesetzt werden, z.B. als Ergebnis einer Überwachungslogik. Alle anderen Qualitätsattribute werden in ihren voreingestellten Zustand gesetzt, z.B.
  • Seite 104 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [sc_cfc_ran, 1, de_DE] Bild 3-46 CFC-Plan mit Bausteinen zur Qualitätsverarbeitung (Schaltverriegelung über GOOSE) Wenn Sie während der Kommunikationsunterbrechung das invalide Freigabesignal nicht wie beschrieben in ein valides Signal umwandeln wollen, können Sie dem Freigabesignal auch einen definierten Datenwert zuweisen.
  • Seite 105 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [lo_quali3, 2, de_DE] Bild 3-47 Übersicht zur Verarbeitung der Qualität innerhalb einer internen Funktion Interne Eingangsdaten Bei internen Eingangsdaten erfolgt die Verarbeitung der Qualität automatisch. Unterstützte Qualitätsattribute Beschreibung • Validity Empfangsseitige, interne Werte können nur invalid oder good sein.
  • Seite 106 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen [lo_quali2, 2, de_DE] Bild 3-48 Quellen für die Verknüpfung eines binären Eingangssignals Bei diesem Signaltyp (SPS) können Sie Einfluss auf die Verarbeitung der Qualität nehmen, siehe Übersicht in Bild 3-47. Das folgende Bild zeigt die mögliche Beeinflussung an einem binären Eingangssignal einer Schutzstufe. •...
  • Seite 107 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Qualitätsattribut: Validity Das Attribut Validity kann die Werte good oder invalid haben ( reserved und questionable wurden bereits geräteeingangsseitig durch den Wert invalid ersetzt). Die Quelle des Eingangssignals ist Der aktuelle Datenwert des Quellsignals wird ignoriert. Sie invalid .
  • Seite 108 Systemfunktionen 3.4 Verarbeitung von Qualitätsattributen Ursache D0-Wert Qualitätsattribut Funktionszustand = Aus Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für ausge- (also Folge von Gerätebe- schaltet triebsart = Aus) Funktionsbereitschaft = Alarm Funktionsspezifisch, entspre- Validity = Validity = good invalid chend der Definition für rückge-...
  • Seite 109 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Störschreibung Funktionsübersicht 3.5.1 Alle SIPROTEC 5-Geräte verfügen über einen Störwertspeicher, in dem Störschreibungen sicher gehalten werden. Die Störschreibung dokumentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Schutzgeräte darauf. Sie können die Störschreibungen aus dem Gerät auslesen und mit Auswerte-Tools wie z.B. SIGRA nachträglich analysieren.
  • Seite 110 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Aufzeichnungsdauer Die gesamte Dauer einer einzelnen Störschreibung setzt sich aus der Dauer des konfigurierbaren Aufzeich- nungskriteriums, der Vorlaufzeit und der Nachlaufzeit zusammen. Diese Komponenten können Sie einzeln parametrieren. [dw_sigrar, 2, de_DE] Bild 3-50 Beispiel einer Störschreibung Mit dem Parameter Störfallaufzeichnung legen Sie das Startkriterium der Aufzeichnung fest. Sie können folgende Werte einstellen: •...
  • Seite 111 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Speichern der Aufzeichnung Nicht jede gestartete Störschreibung soll auch tatsächlich gespeichert werden. Mit dem Parameter Speiche- rung legen Sie fest, ob Sie jede gestartete Störschreibung speichern wollen oder nicht. Sie können auch nur die Störfälle speichern, bei denen die Anregung einer Schutzfunktion auch zu einer Auslösung geführt hat.
  • Seite 112 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Tabelle 3-10 Maximale Länge aller gespeicherten Aufzeichnungen Anschlussbeispiele Abtastung Abtastung Abtastung Abtastung 1 kHz 2 kHz 4 kHz 8 kHz Abzweig: 1365 s 819 s 455 s 241 s 4I, 6 Messwerte, 20 Binärspuren Abzweig: 1125 s 566 s 284 s 142 s...
  • Seite 113 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung [sc_FR_information routing, 1, de_DE] Bild 3-51 Rangierung der Signale in der Informationsrangierung Anwendungs- und Einstellhinweise 3.5.4 Parameter: Störfallaufzeichnung • Empfohlener Einstellwert (_:2761:130) Störfallaufzeichnung = bei Anregung Mit dem Parameter Störfallaufzeichnung definieren Sie das Zeitintervall für eine Störfallaufzeichnung. Die gesamte Aufzeichnungsdauer ergibt sich aus der Störfalldauer zuzüglich der Summe der Parameter Vorlaufzeit, Nachlaufzeit und wird durch die maximale Aufzeichnungsdauer begrenzt.
  • Seite 114 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Parameterwert Beschreibung Jede gestartete Störfallaufzeichnung wird gespeichert. immer Wenn während der Aufzeichnungszeit wenigstens eine Schutzfunktion eine bei Auslösebefehl Auslösemeldung absetzt, dann wird eine gestartete Störfallaufzeichnung gespeichert. Parameter: Max. Aufzeichnungsdauer • Voreinstellwert (_:2761:111) Max. Aufzeichnungsdauer = 5,00 s Mit dem Parameter Max.
  • Seite 115 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Sie können den Parameter Abtastfrq IEC 61850-Schr. nicht größer als den Sollwert des Parameters Abtastfrequenz einstellen. Die Einstellungsoptionen des Parameters Abtastfrq IEC 61850-Schr., die größer als der Sollwert des Parameters Abtastfrequenz sind, sind unsichtbar. Wenn die Größe der COMTRADE-Datei die maximal zulässige Speicherkapazität des Gerätes überschreitet, wird die ursprüngliche Aufzeichnung abgeschnitten.
  • Seite 116 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Parameterwert Beschreibung Die aus den Abtastwerten der Spannungen berechnete Nullsystemspan- nein nung wird nicht aufgezeichnet. Für jede Messstelle U 3-ph wird die berechnete Nullsystemspannung U0 aufgezeichnet. U0 wird aus den Abtastwerten der Spannungen nach folgender Formel berechnet: U0 = (U )/3.
  • Seite 117 Systemfunktionen 3.5 Störschreibung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2761:112 Steuerung:Vorlaufzeit 0,05 s bis 16,00 s 0,50 s _:2761:113 Steuerung:Nachlaufzeit 0,05 s bis 16,00 s 0,50 s _:2761:116 Steuerung:Man. 0,20 s bis 80,00 s 0,50 s Aufzeichnungszeit • _:2761:140 Steuerung:Abtastfre- 8 kHz 2 kHz quenz •...
  • Seite 118 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Wirkkommunikation Übersicht 3.6.1 Die Wirkkommunikation beinhaltet alle notwendigen Funktionalitäten für den Datenaustausch über die Wirkschnittstelle (WS). Geräte, die über Wirkschnittstellen miteinander kommunizieren, bilden einen Geräteverbund. Ein Gerätever- bund besteht aus 2 bis 6 Geräten. Die Geräte kommunizieren über Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (Wirkverbin- dungen).
  • Seite 119 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Die Wirkkommunikation wird typischerweise beim Leitungsdifferentialschutz und bei den Informationsübert- ragungsverfahren für Distanzschutz und Erdkurzschlussschutz eingesetzt. Sie können in SIPROTEC 5 die Wirk- kommunikation in allen Geräten projektieren und diese auch für weitere Schutzapplikationen verwenden. Dabei lassen sich beliebige binäre Informationen und Messwerte zwischen den Geräten übertragen. HINWEIS Die Wirkkomunikation ist ab der Firmwareversion V04.00 kompatibel mit den Nachfolgeversionen.
  • Seite 120 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Typen Beschreibung Typ 1 Bei Typ 1 stellt die Funktion Leitungsdifferentialschutz die primäre Anwendung dar. Diese Anwendung benötigt den größten Teil der Band- Anwendung beim Einsatz des breite, so dass bei Typ 1 die Anzahl der verfügbaren, selbst angelegten Leitungsdifferentialschutzes Ferndaten geringer ist.
  • Seite 121 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Häufigste Anwendung ist der Zweileitungsenden-Differentialschutz (die Wirkkommunikation ist vom Typ 1) oder der Punkt-zu-Punkt-Austausch von Daten zwischen 2 Geräten (die Wirkkommunikation ist vom Typ 2), wie sie von Schutzdaten-Übertragungsgeräten vorgenommen wird. [dw_interface, 1, de_DE] Bild 3-57 Datenaustausch für 2 Geräte mit je einer Wirkverbindung HINWEIS Der Index beschreibt die fortlaufende Nummerierung der Geräte in einem Geräteverbund (siehe Parameter (_:5131:101) Lokales Gerät ist Gerät).
  • Seite 122 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_chaint, 1, de_DE] Bild 3-59 4 SIPROTEC-Geräte in einer Kettentopologie Die Ringtopologie ist im nachfolgenden Bild dargestellt. Der Kommunikationsring hat gegenüber der Kommunikationskette den Vorteil, dass das gesamte Kommunika- tionssystem und z.B. die Funktion Leitungsdifferentialschutz auch dann funktioniert, wenn eine der Wirkver- bindungen ausfällt oder wenn ein beliebiges Gerät innerhalb des Geräteverbundes außer Betrieb genommen werden soll.
  • Seite 123 Kommunikationsmedien Die Kommunikation erfolgt über direkte Lichtwellenleiter-Verbindungen (auch LWL-Verbindungen genannt) oder über Kommunikationsnetze oder Zweidraht-Kupferadern. Siemens empfiehlt eine direkte LWL-Verbin- dung, da diese eine hohe Übertragungsrate bietet, immun gegen Störungen des Kommunikationswegs ist und die kürzeste Übertragungszeit bietet. Dies ermöglicht die Übertragung einer hohen Anzahl von Ferndaten auch bei Leitungsdifferentialschutz-Anwendungen und die Fernsteuerung von entfernten Geräten mit DIGSI 5.
  • Seite 124 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation stelle z.B. mit 2 MBit/s bietet einen direkten LWL-Anschluss an einen Multiplexer mit entsprechender Schnitt- stelle. Tabelle 3-11 Tabelle 3-12 zeigen Beispiele für Kommunikationsverbindungen. Bei einer Direktverbindung hängt die überbrückbare Entfernung vom Fasertyp des Lichtwellenleiters ab. Diese Entfernung lässt sich über externe Repeater auch verlängern.
  • Seite 125 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Steckmodule Physikalischer Anschluss 2 x optisch seriell, bidirektional über 1 LWL-Faser, ● 1550/1300 nm (Tx/Rx), 2x LC-Simplex-Stecker, 40 km über 9/125 μm Singlemode-Lichtwellenleiter 2 x optisch Ethernet 100 Mbit/s, 1300 nm, Duplex-LC- ● Stecker, 2 km über 50/125 µm oder 62,5/125 µm Multi- mode-Lichtwellenleiter, Tabelle 3-12 Steckmodule USART-AD-1FO und USART-AE-2FO...
  • Seite 126 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_multim-02, 1, de_DE] Bild 3-62 Verbindung über maximal 4 km über Multimode-Lichtwellenleiter [dw_single2, 1, de_DE] Bild 3-63 Verbindung über unterschiedliche Entfernungen über Singlemode-Lichtwellenleiter [dw_attenuator, 2, de_DE] Bild 3-64 Optische Fernverbindung mit Dämpfungsgliedern HINWEIS Wenn Sie die Kommunikationsmodule USART-AV-2LDFO oder USART-AK-1LDFO für Übertragungsstrecken unter 30 km verwenden, dann schließen Sie 2 Dämpfungsglieder 7XV5107-0AA00 an.
  • Seite 127 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_single, 1, de_DE] Bild 3-65 Verbindung über Singlemode-Lichtwellenleiter [dw_multim-05, 1, de_DE] Bild 3-66 Verbindung über ein Kommunikationsnetz mit einer G703.1-Schnittstelle Der Anschluss an den Multiplexer erfolgt über einen Kommunikationskonverter mit einer G703.1-Schnittstelle (64 kBit/s) oder X21-Schnittstelle (64 kBit/s bis 512 kBit/s). Die Einstellung der Bit-Rate KU-XG-512 (für X21), KU-XG-256 (für X21), KU-XG-128 (für X21) und KU-XG-64 (für X21 oder G703.1) nehmen Sie mit dem Parameter Verbindung über vor.
  • Seite 128 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_multi_7, 1, de_DE] Bild 3-68 Verbindung über 2-Draht-Kupferleitungen Der Anschluss erfolgt mit 128 kBit/s (Einstellung KU-KU-128 gemäß Tabelle 3-13) an einem Kommunikations- konverter mit integrierter 5-kV-Abriegelspannung. Durch einen externen Abriegelübertrager 7XR9516 ist eine 20-kV-Abriegelung der Zweidrahtverbindung möglich. [dw_repeat, 1, de_DE] Bild 3-69 Direkte Lichtwellenleiter-Verbindung über einen externen Repeater...
  • Seite 129 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Überwachung der Kommunikation Die Kommunikation wird ständig von den Geräten überwacht und mit Meldungen und Messwerten angezeigt. Wenn mehrere fehlerhafte oder keine Datentelegramme empfangen werden, gilt dies als Störung der Kommunikation, sobald eine Störungszeit von 100 ms (Voreinstellung veränderbar) überschritten ist. Pro Wirkschnittstelle wird eine Liste der Messwerte in einem Fenster in DIGSI 5 angezeigt (fehlerhafte Telegramme pro Minute/Stunde;...
  • Seite 130 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_time_sy, 2, de_DE] Bild 3-71 Zeitsynchronisation in einem Geräteverbund Bild 3-71 zeigt, wie das Gerät 1 mit Index 1 mit den Geräten 2, 3 und 4 über die Wirkschnittstelle synchroni- siert wird. Gerät 1 ist der Timing-Master, dessen Uhrzeit mit einer auswählbaren, externen Zeitquelle synchro- nisiert wird.
  • Seite 131 Wenn eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, kann das Gerät nicht abgemeldet werden. Weiterführende Informationen finden Sie in 3.9.4 Abmelden des Gerätes. Konstellationsmesswerte Konstellationsmesswerte sind von Siemens vordefinierte Messwerte mit folgenden Eigenschaften: • Sie sind in den Geräten eines Geräteverbundes zeitlich synchronisiert. • Sie werden über die Wirkschnittstellen ausgetauscht.
  • Seite 132 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_const mv, 2, de_DE] Bild 3-72 Beispiel für Konstellationsmesswerte mit Phasen Multiplexbetrieb Bei der erweiterten Wirkkommunikation haben Sie die Möglichkeit, einen physischen USART-Kanal von 2 logischen Wirkschnittstellen nutzen zu lassen. Auf diese Weise kann eine Kommunikationsstrecke doppelt genutzt werden, um z.B.
  • Seite 133 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation HINWEIS Beachten Sie, dass sich bei Mehrfachnutzung eines physischen Kanals, die verfügbare Bandbreite auf die logischen Wirkschnittstellen zu gleichen Teilen aufteilt. Daher ist diese Betriebsart nicht für Baudraten kleiner als 128 kBit/s geeignet. HINWEIS Bei Mehrfachnutzung einer physikalischen USART-Verbindung, z.B. für den Schutz einer Doppelleitung, müssen Sie weitere Redundanzkonzepte vorsehen.
  • Seite 134 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Klassische Wirkkommunikation 3.6.5 3.6.5.1 Übersicht Die klassische Wirkkommunikation ermöglicht den Datenaustausch zwischen den Geräten über synchrone serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen von 64 kbit/s bis 2 Mbit/s. Diese Verbindungen können direkt über Lichtwellenleiter (LWL) oder über andere Kommunikationsmedien erfolgen, z.B. über Standleitungen oder über Kommunikationsnetzwerke.
  • Seite 135 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Die klassische Funktionsgruppe Wirkkommunikation beinhaltet folgende Funktionalitäten und Funktions- blöcke (FB): • Geräteverbund • Wirkschnittstelle • FBs für die Ferndaten • FB Externe Synchronisierung für die Synchronisierung der übertragenen Daten durch einen externen Synchronimpuls (1-Sekunden-Impuls, PPS [dw_structure_FG_protcom_simple, 1, de_DE] Bild 3-75 Struktur der klassischen FG Wirkkommunikation Die Funktion Geräteverbund verwaltet die Geräte, die über die Wirkkommunikation Daten austauschen.
  • Seite 136 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation HINWEIS Die Wirkschnittstelle der klassischen Wirkkommunikation ist im Gegensatz zur Wirkschnittstelle in der erweiterten Wirkkommunikation schon automatisch mit einem physischen Kanal des Kommunikationsmo- duls verbunden (siehe Bild 3-74). 3.6.5.4 Konfiguration der Wirkschnittstelle in DIGSI 5 Wenn das Gerät mit Modulen versehen ist, gehen Sie wie folgt vor: •...
  • Seite 137 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation • Wählen Sie danach unter Mapping die Anzahl der Geräte aus (siehe nächstes Bild). Je nach Gerät kann die Auswahl an Geräteverbunden auf 2 oder 3 Geräte eingeschränkt sein. Bezüglich des Leitungsdifferentialschutzes ist die Anzahl der Geräte eine Bestelloption. [sc_PDC_classic_mapping, 1, de_DE] Bild 3-77 Auswahl des Geräteverbundes...
  • Seite 138 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_config1, 1, de_DE] Bild 3-78 Auswahl des Protokolls: Kommunikation über die Wirkschnittstelle [sc_config, 4, de_DE] Bild 3-79 Initialisierung und Konfiguration der Wirkschnittstelle Änderungen in den Geräteverbund-Einstellungen sind immer auch am anderen Kanal sichtbar. Alle weiteren Parameter sind separat für die einzelnen Kanäle einstellbar. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 139 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Parameter: Adresse von Gerät x • Voreinstellwert (_:5131:102) Adresse von Gerät 1 = 101 • Voreinstellwert (_:5131:103) Adresse von Gerät 2 = 102 • Voreinstellwert (_:5131:104) Adresse von Gerät 3 = 103 • Voreinstellwert (_:5131:105) Adresse von Gerät 4 = 104 •...
  • Seite 140 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation von ausgewählten und selbst angelegten Signalen und Messwerten fest, die innerhalb des Geräteverbundes übertragen werden sollen (siehe 3.6.5.9 Konfigurieren von Ferndaten). Außer der Voreinstellung können Sie folgende Bit-Raten ebenso einstellen: • 128 kBit/s • 512 kBit/s • 2048 kBit/s HINWEIS Wenn Sie zwischen den Geräten eine Verbindung über Lichtwellenleiter verwenden, dann stellen Sie den...
  • Seite 141 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation 3.6.5.6 Einstellhinweise zur Auswahl des Kommunikationsmediums • Voreinstellung (_:105) Verbindung über = Lichtwellenleiter Mit dem Parameter Verbindung über stellen Sie die für die Wirkschnittstelle nötige Bit-Rate ein. Je nach Kommunikationsmittel (siehe folgende Tabelle) können verschiedene diskrete Werte eingegeben werden. Siehe auch Kommunikationsmedien, Seite 123.
  • Seite 142 Parameter Synchronisierung nicht auf Nur externe Synchron. eingestellt ist. HINWEIS Wenn Sie einen Multiplexer mit C37.94-Schnittstelle als Kommunikationsmittel verwenden, empfiehlt Siemens einen Einstellwert von 0,25 ms bis 0,6 ms. Parameter: Synchronisierung • Voreinstellwert (_:5161:113) Synchronisierung = Externe Synchron. aus Mit dem Parameter Synchronisierung steuern Sie die mikrosekundengenaue Zeitsynchronisation der Messwerte.
  • Seite 143 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Parameterwert Beschreibung Die externe Synchronisierung ist ausgeschaltet: Externe Synchron. aus An der Wirkschnittstelle wird keine externe Synchronisierung durchgeführt. Wählen Sie diesen Einstellwert, wenn Sie keine Differenzen zwischen den Signallaufzeiten in Sende- und Empfangsrichtung erwarten. Dann werden die Messwerte nur intern mit der Telegrammmessung synchronisiert. Teleg.
  • Seite 144 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation HINWEIS Die Einstelloption IEEE 1588 ist nur sichtbar, wenn das Gerät über ein Ethernet-BD-Kommunikations- modul verfügt und Sie das Kommunikationsprotokoll IEEE 1588 ausgewählt haben, siehe folgendes Bild. [sc_BD_1588, 1, de_DE] Bild 3-80 Ethernet-BD-Kommunikationsmodul: Auswahl des Protokolls IEEE 1588 HINWEIS Die externe Synchronisierung berücksichtigt die Signallaufzeit in der Sende- und Empfangsrichtung.
  • Seite 145 Synchronisierungsstatus SmpSynch = lokal und die andere den Synchronisierungsstatus SmpSynch = global, kann keine Synchronität gewährleistet werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung Überprüfe Synch.-quelle = ja beizubehalten. Wenn Sie Probleme bei der Überprüfung der Synchronisierungsquellen haben, können Sie die Überprüfung der Synchronisierungsquellen ausschalten.
  • Seite 146 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation 3.6.5.8 Meldungen und Messwerte der klassischen Wirkschnittstelle Zur Inbetriebnahme und Diagnose der Kommunikation stellt jede einzelne Wirkschnittstelle verschiedene Meldungen zur Verfügung. Meldung (_:5161:301) Status Schicht 1 und 2 Die Meldung (_:5161:301) Status Schicht 1 und 2 informiert Sie über den Verbindungsstatus. Folgende Meldungen sind möglich: Tabelle 3-14 Statusmeldungen Status Schicht 1 und 2...
  • Seite 147 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Statusmeldung Beschreibung Die Verbindung wird nicht aufgebaut. Die Wirkschnittstelle empfängt Netzspiegelung eigene Daten. Überprüfen Sie die Verdrahtung. Die Verbindung wird nicht aufgebaut, weil der Geräteindex des lokalen Ger.idx falsch Gerätes oder des Partnergerätes falsch ist. Überprüfen Sie die Einstellung für den Parameter (_:5131:101) Lokales Gerät ist Gerät.
  • Seite 148 Betriebsmeldepuffer. Hinweis: Wenn Sie das Signal dauerhaft rangieren, kann der Betriebsmelde- puffer überlaufen. Siemens empfiehlt die Rangierung des Signals nur zur Klärung von Problemen. Die Meldung zeigt die Adresse des Partnergerätes an. Ein Wert von 0 (_:5161:343) Partner bedeutet, dass keine Partneradresse vorhanden ist.
  • Seite 149 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Messwert Beschreibung Längster Telegrammausfall innerhalb des letzten Tages (_:5161:338) l.Ausfall Längster Telegrammausfall innerhalb der letzten Woche (_:5161:339) l.Ausfall Empfang eines Telegramms (0 = kein Empfang, 1 = Empfang) (_:5161:331) Empf. Mit dieser Meldung können Sie den Telegrammverkehr im Störschrieb sichtbar machen.
  • Seite 150 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Meldung Beschreibung Diese Meldung zeigt den Synchronimpuls direkt an. In der Regel wird (_:9181:302) PPS Puls ein Impuls pro Sekunde erzeugt. Diese Meldung eignet sich gut, um den Synchronimpuls sichtbar zu machen. Diese Meldung zeigt an, dass die Synchronisierung ordnungsgemäß (_:9181:303) PPS-Puls arbeitet.
  • Seite 151 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Für alle Signale, die versendet werden, gilt das Grundprinzip, dass nur die reinen Dateninhalte übertragen werden. Die Qualität, z.B. Valid , wird nicht automatisch mit übertragen. Wenn Sie die Qualität mit übertragen wollen, z.B. zum Weiterverarbeiten von GOOSE-Nachrichten, müssen Sie die Qualität separat übertragen, z.B.
  • Seite 152 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Tabelle 3-17 Bedarf in Bits Signaltyp Größe in Bits SP (Einzelmeldung) 1 Bit DP (Doppelmeldung) 2 Bit IN (Zählwerte) 32 Bit 32 Bit MW (Messwerte) 4 Bit Tabelle 3-18 Mögliche Rückfallwerte Signaltyp Rückfallwerte SP (Einzelmeldung) Gehend, Kommend, Halten DP (Doppelmeldung) Ein, Aus, Zwischenstellung, Störstellung, Halten IN (Zählwerte)
  • Seite 153 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_comm_select, 1, de_DE] Bild 3-83 Kommunikationszuordnung in DIGSI 5 Bild 3-84 Bild 3-88 zeigen die Rangierung für eine Wirkkommunikation des Typs 1. Zum Versenden von Signalen an andere Geräte müssen diese Signale in der Kommunikationsmatrix unter Übertragen rangiert werden. Die Binäreingänge 1 und 2 sind Einzelmeldungen (SPS) und werden auf Bit- Position 1 und Bit-Position 2 der Übertragung mit der höchsten Priorität (Priorität 1) rangiert.
  • Seite 154 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_rang_mw, 1, de_DE] Bild 3-85 Rangierung von Messwerten auf die Wirkkommunikation in Gerät 1 [sc_rang_zw, 1, de_DE] Bild 3-86 Rangierung von Zählwerten auf die Wirkkommunikation in Gerät 1 Gerät 1 empfängt auch Signale (in der Kommunikationszuordnung unter Empfangen, siehe nächstes Bild). Diese Signale müssen bei den anderen Geräten unter Übertragen rangiert worden sein.
  • Seite 155 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_remotedata, 2, de_DE] Bild 3-87 Parametrierung der Rückfallzeit für Signale der verschiedenen Prioritäten [sc_spsemp, 1, de_DE] Bild 3-88 Rangierung von Einzelmeldungen (Empfangen) auf die Wirkkommunikation in Gerät 1 Das folgende Bild zeigt die Rangierung im 2. Gerät. Dort werden die Binäreingänge 1 und 2 mit Priorität 1 auf Bit-Position 3 und 4 rangiert.
  • Seite 156 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_baspsr, 1, de_DE] Bild 3-89 Rangierung von zu sendenden Einzelmeldungen auf die Wirkkommunikation in Gerät 2 Mit den Binärausgängen 1 und 2 (Empfangen) im 2. Gerät sind die Signale 1 und 2 der Priorität 1 des 1. Gerätes verknüpft.
  • Seite 157 HINWEIS Die Konstellationsmesswerte sind nur für die FG Leitung verfügbar. Jedes Gerät im Geräteverbund ermittelt von Siemens vordefinierte Messwerte, sogenannte Konstellations- messwerte. Sie finden die Konstellationsmesswerte in der DIGSI 5-Informationsrangierung unter der FG n Geräte Wirkkom. > Konstell.messwerte. Für jedes Gerät werden folgende Messwerte und Meldungen ausge-...
  • Seite 158 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Die Referenz der Winkelangaben hängt vom verwendeten Typ der FG Wirkkommunikation ab: • Wirkkommunikation Typ 1: – Die Winkelangaben der Spannungen zeigen die Winkeldifferenz zwischen der lokalen und der entfernten Spannung. Die lokale Spannung dient als Referenz mit einem Winkel von 0°. –...
  • Seite 159 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5131:101 Geräteverbund:Lokales 1 bis 6 Gerät ist Gerät • _:5131:122 Geräteverbund:Kleinste 64 kBit/s 64 kBit/s auftret. Bitrate • 128 kBit/s • 512 kBit/s • 2048 kBit/s _:5131:125 Geräteverbund:Anzahl 2 bis 6 der Geräte •...
  • Seite 160 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Information Datenklasse (Typ) _:5131:311 Geräteverbund:Fkt. Abmeld. Gerät 6 _:5131:312 Geräteverbund:Gerät 1 vorhanden _:5131:313 Geräteverbund:Gerät 2 vorhanden _:5131:314 Geräteverbund:Gerät 3 vorhanden _:5131:315 Geräteverbund:Gerät 4 vorhanden _:5131:316 Geräteverbund:Gerät 5 vorhanden _:5131:317 Geräteverbund:Gerät 6 vorhanden Wirkschnitts.1 _:5161:81 Wirkschnitts.1:>Blockierung Stufe _:5161:500 Wirkschnitts.1:>Sync-Reset _:5161:341 Wirkschnitts.1:Synchron.
  • Seite 161 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Information Datenklasse (Typ) _:9181:501 Ext. Synchron.:>PPS-Puls ausgefallen _:9181:52 Ext. Synchron.:Zustand _:9181:54 Ext. Synchron.:Nicht wirksam _:9181:53 Ext. Synchron.:Bereitschaft _:9181:301 Ext. Synchron.:PPS-Puls ausgefallen _:9181:303 Ext. Synchron.:PPS-Puls Signal OK _:9181:302 Ext. Synchron.:PPS Puls _:9181:304 Ext. Synchron.:Synchron. ausgefallen _:9181:305 Ext. Synchron.:Synchron. OK _:9181:306 Ext.
  • Seite 162 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Erweiterte Wirkkommunikation 3.6.6 3.6.6.1 Übersicht Die erweiterte Wirkkommunikation beinhaltet alle Funktionalitäten der klassischen Wirkkommunikation. Die Sicht auf Parameter und Meldungen ist in DIGSI 5 anders strukturiert. Zusätzlich unterstützt die erweiterte Wirkkommunikation das IP-basierte Kommunikationsprotokoll. Die Geräteanzahl im Geräteverbund können Sie auf einfache Weise verändern. Weitere Unterschiede bestehen in der Unterstützung von externen Synchronisationsquellen und einem Tausch von phasenselektiven Informa- tionen beim Senden und Empfangen.
  • Seite 163 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation 3.6.6.3 Struktur der FG Wirkkommunikation Die instanziierte FG Wirkkommunikation beinhaltet die Funktionsblöcke (FB) für eine Wirkschnittstelle und für den Geräteverbund. Wenn Sie eine 2. Wirkschnittstelle benötigen, fügen Sie eine weitere Instanz hinzu. Die FG Wirkkommunikation beinhaltet folgende Funktionalitäten und Funktionsblöcke: •...
  • Seite 164 Anzahl der übertragbaren Ferndaten. 3.6.6.4 Konfiguration der erweiterten Wirkkommunikation in DIGSI 5 Schritte bei der Konfiguration Siemens empfiehlt folgende Vorgehensweise bei der Konfiguration der erweiterten Wirkkommunikation: • Wählen Sie das gewünschte Kommunikationsmodul aus. • Wählen Sie das Protokoll Erw. Wirkschn.aus.
  • Seite 165 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Erweiterte Wirkschnittstelle für ein USART-Kommunikationsmodul [sc_USART_01, 1, de_DE] Bild 3-96 USART-Kommunikationsmodul: Auswahl des Protokolls Erweiterte Wirkschnittstelle Nach der Auswahl des Protokolls klicken Sie in der rechten Spalte auf Einstellungen, um zu den Verbindungs- einstellungen des USART-Wirkschnittstellen-Moduls für den Kanal 1 zu gelangen. [sc_USART_02, 1, de_DE] Bild 3-97 USART-Kommunikationsmodul: Einstellungen für die erweiterte Wirkschnittstelle...
  • Seite 166 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Kommunikationsmittel Siehe Einstellwert Bit-Rate Kommunikationskonverter KU-XG-128 Bild 3-66 128 kBit/s KUXG 128 kBit/s Kommunikationskonverter KU-XG-64 Bild 3-66 64 kBit/s KUXG 64 kBit/s Kommunikationskonverter Repeater 512 Bild 3-69 512 kBit/s Repeater 512 kBit/s Kommunikationskonverter KU-KU-128 Bild 3-68 128 kBit/s KUKU 128 kBit/s Kommunikationskonverter KU-2M-512 Bild 3-67...
  • Seite 167 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Erweiterte Wirkschnittstelle für ein Ethernet-BD-Kommunikationsmodul [sc_ETH-BD_01, 1, de_DE] Bild 3-98 Ethernet-BD-Kommunikationsmodul: Auswahl des Protokolls Erweiterte Wirkschnittstelle Nach der Auswahl des Protokolls klicken Sie in der rechten Spalte auf Einstellungen, um zu den Verbindungs- einstellungen des Ethernet-BD-Kommunikationsmoduls für den Kanal 1 zu gelangen. [sc_ETH-BD_02, 1, de_DE] Bild 3-99 Ethernet-BD-Kommunikationsmodul: Einstellungen für die erweiterte Wirkschnittstelle...
  • Seite 168 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation verwenden, denselben Wert für den Parameter UDP-Port einstellen. Verschiedene Geräteverbunde können denselben Wert für den Parameter UDP-Port verwenden. Normalerweise können Sie immer den Voreinstell- wert verwenden. Es kann notwendig sein, z.B. aufgrund von Firewall-Policies, einen von der Voreinstellung abweichenden UDP-Port zu konfigurieren.
  • Seite 169 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Parameter: Max. Fehlerrate/h • Voreinstellwert (_:5161:105) Max. Fehlerrate/h = 1,0 % Wenn die Anzahl der fehlerhaften Telegramme pro Stunde den im Parameter Max. Fehlerrate/h einge- stellten Wert überschreitet, erhalten Sie die Fehlermeldung Fehlerrate/h übers. . Parameter: Max. Fehlerrate/min •...
  • Seite 170 Parameter Synchronisierung nicht auf Nur externe Synchron. eingestellt ist. HINWEIS Wenn der Benutzer einen Multiplexer mit C37.94-Schnittstelle als Kommunikationsmittel verwendet, empfiehlt Siemens einen Einstellwert von 0,25 ms bis 0,6 ms. Parameter: Synchronisierung • Voreinstellwert (_:5161:113) Synchronisierung = Externe Synchron. aus Mit dem Parameter Synchronisierung steuern Sie die mikrosekundengenaue Zeitsynchronisation der Messwerte.
  • Seite 171 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Parameterwert Beschreibung Telegrammmessung oder externe Synchronisierung: Teleg. oder ext. Synchr. Die Messwerte werden intern mit der Telegrammmmessung synchronisiert, unterstützt durch die externe Synchronisierung. Die externe Synchronisie- rung ist über das Protokoll IEEE 1588 oder über den Synchronimpuls eines Satellitenempfängers möglich und im FB Externe Synchronisierung einstellbar.
  • Seite 172 Synchronisierungsstatus SmpSynch = lokal und die andere den Synchronisierungsstatus SmpSynch = global, kann keine Synchronität gewährleistet werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung Überprüfe Synch.-quelle = ja beizubehalten. Wenn Sie Probleme bei der Überprüfung der Synchronisierungsquellen haben, können Sie die Überprüfung der Synchronisierungsquellen ausschalten.
  • Seite 173 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Meldung (_:5161:302) Status Schicht 3 und 4 Die Meldung (_:5161:302) Status Schicht 3 und 4 informiert über Fehler beim Verbindungsaufbau. Folgende Meldungen sind möglich: Statusmeldung Beschreibung Beim Verbindungsaufbau ist kein Fehler aufgetreten. kein Fehler : Die Verbindung wird nicht aufgebaut wegen inkompatibler Firmware-Versi- SW-Ver.inkom.
  • Seite 174 Schalthandlungen in der Primäranlage oder Handlungen an den Komponenten des Kommunikationsnetzes. Hinweis: Wenn Sie das Signal dauerhaft rangieren, kann der Betriebsmelde- puffer überlaufen. Siemens empfiehlt die Rangierung des Signals nur zur Klärung von Problemen. Die Meldung zeigt die Adresse des Partnergerätes an. Ein Wert von 0 (_:5161:343) Partner bedeutet, dass keine Partneradresse vorhanden ist.
  • Seite 175 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Ausgangssignal Beschreibung Diese Meldung ist nur sichtbar, wenn Sie mit einem Synchronimpuls (_:5161:323) PPS: Lauf- arbeiten. Die Meldung zeigt an, dass die Differenz der Signallaufzeiten zeit unsym. zwischen Sende- und Empfangsweg größer ist als der eingestellte Wert beim Parameter (_:5161:110) Diff.
  • Seite 176 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Geräteverbund, instanziieren die Anzahl der Geräte im Geräteverbund und stellen die Parameter für jedes Gerät ein. Ein Geräteverbund besteht aus mindestens 2 Geräten. Parameter: Lokales Gerät ist Gerät • Voreinstellwert (_:2311:101) Lokales Gerät ist Gerät = 1 Mit dem Parameter Lokales Gerät ist Gerät stellen Sie ein, welchen Index (Nummer) Ihr Gerät im Geräteverbund hat.
  • Seite 177 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Parameter: Geräteverb. ist Zeitquelle • Voreinstellwert (_:2311:129) Geräteverb. ist Zeitquelle = ja Der Parameter Geräteverb. ist Zeitquelle ist nur dann sichtbar, wenn Sie mehrere Funktionsgruppen Wirkkomm. instanziiert haben und Sie für die Parameter Zeitquelle 1 oder Zeitquelle 2 den Einstell- wert WS ausgewählt haben.
  • Seite 178 Adresse. HINWEIS Wenn die voreingestellten Werte nicht passen, empfiehlt Siemens folgende Vorgehensweise: Legen Sie für den Geräteverbund eine Zahl fest, die in Ihrem Verantwortungsbereich eindeutig ist und die mindestens zweistellig sein muss, z.B. 100. Der Einstellwert des Parameters Adresse im Geräteverb.
  • Seite 179 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation HINWEIS Wenn Sie eine Mischkonfiguration haben, d.h. nicht alle Wirkverbindungen eines Geräteverbundes benutzen die IP-Kommunikation, müssen Sie Folgendes bei der Einstellung der IP-Adressen beachten: • Die Topologieerkennung erzeugt die Topologie nicht automatisch. • Legen Sie zuerst die Reihenfolge für die Kommunikation zwischen den Geräten fest. Definieren Sie dazu Ketten- oder Ringtopologien.
  • Seite 180 HINWEIS Die Konstellationsmesswerte sind nur für die FG Leitung verfügbar. Jedes Gerät im Geräteverbund ermittelt von Siemens vordefinierte Messwerte, sogenannte Konstellations- messwerte. Sie finden die Konstellationsmesswerte in der DIGSI 5-Informationsrangierung unter der FG Wirkkom. (Typ x) > Geräteverbund > Gerät x. Für jedes Gerät werden folgende Messwerte und Meldungen ausgegeben: Diese Meldung ist nur in der FG Wirkkommunikation Typ 1 (Leitungsdiffschutz) verfügbar.
  • Seite 181 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Messwert Bedeutung Dieser Messwert gibt die mit allen Geräten des Geräteverbundes synchron- (_:3321:22711:302) Uph isierte Spannung der 3 Phasen aus. Pro Phase werden Betrag und Winkel ausgegeben. Dieser Messwert gibt den mit allen Geräten des Geräteverbundes synchron- (_:3321:22711:303) Iph isierten Strom der 3 Phasen aus.
  • Seite 182 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [sc_const mv, 2, de_DE] Bild 3-102 Beispiel für Konstellationsmesswerte mit Phasen Einstellhinweise für die externe Synchronisierung 3.6.6.9 Mit dem FB Externe Synchronisierung können Sie die Messwerte der Geräte, die über Wirkverbindungen verbunden sind, mit Hilfe von externen Synchronisierungsquellen mikrosekundengenau zeitsynchronisieren (1*10E-06 s).
  • Seite 183 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Mit der externen Synchronisierung können Sie die Signallaufzeit des Sende- und Empfangsweges getrennt messen und anzeigen. Damit erreichen Sie auch bei ungleichen (unsymmetrischen) Signallaufzeiten in Kommunikationsnetzen beim Leitungsdifferentialschutz die maximale Empfindlichkeit. Für die Übertragung von Schutzdaten bei der Wirkkommunikation des Typs 2 spielen unterschiedliche Signallaufzeiten keine Rolle. Wenn ein FB Externe Synchronisierung instanziiert ist, wird im FB Wirkschnitts.
  • Seite 184 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Damit der Auswahltext für die Auswahl eines optischen Synchronimpulses erscheint, müssen Sie das Protokoll PPS auf einem USART-Kommunikationsmodul wie folgt konfigurieren: [sc_PPS, 1, de_DE] Bild 3-103 Konfiguration des optischen Synchronimpulses (PPS) auf einem Kanal eines USART-Kommuni- kationsmodul SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 185 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Damit der Auswahltext für die Auswahl des Protokolls IEEE 1588 erscheint, müssen Sie das Protokoll IEEE 1588 auf einem Ethernet-BD-Kommunikationsmodul wie folgt konfigurieren: [sc_1588, 1, de_DE] Bild 3-104 Konfiguration des Protokolls IEEE 1588 auf einem Ethernet-BD-Kommunikationsmodul Die Einstelloptionen für den Parameter Synchronisierungsquelle sehen dann z.B. wie folgt aus: [sc_syncopt, 1, de_DE] Bild 3-105 Mögliche Einstelloptionen für die Synchronisierungsquelle...
  • Seite 186 Gerät 1 die Synchronisierung über das Protokoll IEEE 1588 und im Gerät 2 über das Protokoll PPS elektrisch. Siemens empfiehlt für die gleiche Wirkverbindung die Benutzung der gleichen Synchronisierungsquelle. Wenn die Benutzung der gleichen Synchronisierungsquelle nicht möglich ist, kontrollieren Sie den Diffe- renzstrom im Leitungsdifferentialschutz im Modus Test aller Geräte.
  • Seite 187 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Wenn als Synchronisierungsquelle IEEE 1588 im Synchronisierungsstatus SmpSynch = global verwendet wird, werden Genauigkeitswerte mit den Synchronisierungssignalen mitgeliefert und der Parameter Max. Ungenauigkeit wird nicht benutzt. Wenn die gelieferten Genauigkeitswerte ungültig werden, wird der im Parameter Max. Ungenauigkeit eingestellte Wert verwendet. Wenn die Synchronisierungsquelle IEEE 1588 im Synchronisierungsstatus SmpSynch = lokal arbeitet, wird der im Parameter Max.
  • Seite 188 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [lo_pps_syn, 2, de_DE] Bild 3-106 Logik zur Erzeugung der Meldung >PPS-Puls ausgefallen 3.6.6.11 Einstellhinweise für die Ferndaten Parameter: Rückfallzeit Prio. x • Voreinstellwert (_:22741:111) Rückfallzeit Prio. 1 = 2,00 s • Voreinstellwert (_:22741:112) Rückfallzeit Prio. 2 = 2,00 s •...
  • Seite 189 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5161:110 Wirkschnitts.1:Diff. 0,000 ms bis 3,000 ms 0,100 ms Sende-Empfangszeit • _:5161:113 Wirkschnitts.1:Synchro- Externe Synchron. aus Externe nisierung Synchron. aus • Teleg. und ext. Synchr. • Teleg. oder ext. Synchr. • Nur externe Synchron. •...
  • Seite 190 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Information Datenklasse (Typ) _:5161:337 Wirkschnitts.1:Fehl.Tel/w _:5161:338 Wirkschnitts.1:l.Ausfall d _:5161:339 Wirkschnitts.1:l.Ausfall w _:5161:331 Wirkschnitts.1:Empf. _:5161:325 Wirkschnitts.1:Mittl. Δt _:5161:326 Wirkschnitts.1:Empf Δt _:5161:327 Wirkschnitts.1:Sen. Δt Wirkschnitt.1B _:23461:81 Wirkschnitt.1B:>Blockierung Stufe _:23461:500 Wirkschnitt.1B:>Sync-Reset _:23461:341 Wirkschnitt.1B:Synchron. rücksetzen _:23461:342 Wirkschnitt.1B:Messwerte rücksetzen _:23461:52 Wirkschnitt.1B:Zustand _:23461:53 Wirkschnitt.1B:Bereitschaft _:23461:301 Wirkschnitt.1B:Status Schicht 1 und 2...
  • Seite 191 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Zuordnung der Schutz-Funktionsgruppe zur FG Wirkkommunikation 3.6.7 Wenn Schutzfunktionen in einer Schutzfunktionsgruppe die Wirkschnittstellen benutzen wollen, müssen Sie die Verbindung der Schutzfunktionsgruppe, z.B. die FG Leitung 1, mit einer Funktionsgruppe Wirkkommuni- kation in DIGSI 5 rangieren. Dann kann jede Schutzfunktion in der FG Leitung 1 die Wirkkommunikation benutzen.
  • Seite 192 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation 3.6.8.2 Geräteverbund aus 2 Geräten und redundanter Kommunikationsverbindung Wenn bei einem Geräteverbund aus 2 Geräten eine Redundanz der Kommunikationsverbindung gefordert ist, sind 2 unterschiedliche Vorgehensweisen möglich: • Sie können die Redundanzmechanismen des LANs und des Ethernet-BD-Kommunikationsmoduls (PRP, HSR, RSTP) benutzen.
  • Seite 193 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_network_with_3-device_redundant-comm, 1, de_DE] Bild 3-109 Geräteverbund mit 3 Geräten im IP-Kommunikationsnetz Die Wirkschnittstelle 1B übernimmt die Parameter der Wirkschnittstelle 1, d.h. die Wirkschnittstelle 1B hat keine eigene Parametersicht. Die Wirkschnittstelle 1B hat aber eigene Meldungen und Messwerte, die Sie in der Informationsrangierung sehen können.
  • Seite 194 Ethernet-BD-Kommunikationsmodul der Wirkschnittstelle 1 zu. Als Beson- derheit entsteht hier die Wirkschnittstelle 1B, die aber nicht benutzt wird. Wenn für diese Konfiguration eine redundante Kommunikationsverbindung gefordert wird, empfiehlt Siemens den Aufbau einer 3-Geräte-Ringtopologie. Dafür müssen Sie dann das linke und das rechte Gerät über einen weiteren Kommunikationskanal miteinander verbinden.
  • Seite 195 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_3-device_and_mixed-comm, 1, de_DE] Bild 3-111 Geräteverbund mit 3 Geräten und gemischten Kommunikationsmedien und redundanter Kommunikationsverbindung Das SIPROTEC 4-Gerät (linkes Gerät) unterstützt keine IP-Kommunikation. Sie müssen in diesem Fall auf ein anderes Kommunikationsmedium ausweichen und ein entsprechendes SIPROTEC 4-Kommunikationsmodul nachrüsten.
  • Seite 196 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_network_with_6-device_redundant-comm, 1, de_DE] Bild 3-112 Beispiel 1 für einen Geräteverbund mit 6 Geräten Ein weiteres Beispiel zeigt 2 Gerätegruppen, deren Geräte jeweils untereinander über IP-Netze verbunden sind. Die 2 Gerätegruppen sind durch ein anderes Kommunikationsmedium miteinander verbunden. Die Topologieerkennung formt wiederum eine 6-Geräte-Kettentopologie.
  • Seite 197 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation Um diese Kommunikationsstrecke zu realisieren, dürfen Sie in den Geräten nur die IP-Adressen ihrer direkten Kommunikationspartner parametrieren. Für das folgende Beispiel gilt: • Das Gerät 1 kennt nur die IP-Adressen von den Geräten 2 und 3. • Die Geräte 2 und 3 kennen nur die IP-Adresse vom Gerät 1.
  • Seite 198 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation [dw_network_with_6-device, 1, de_DE] Bild 3-113 Beispiel 2 für einen Geräteverbund mit 6 Geräten 3.6.8.6 Nicht unterstützte Konfigurationen Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für einen Geräteverbund mit 3 Geräten. Alle Geräte benutzen im Beispiel die IP-Kommunikation. Das mittlere Gerät enthält 2 Ethernet-BD-Kommunikationsmodule, die beide mit dem Protokoll Erweiterte Wirkschnittstelle konfiguriert sind.
  • Seite 199 Systemfunktionen 3.6 Wirkkommunikation HINWEIS Sie können in einem Gerät nur ein Ethernet-BD-Kommunikationsmodul benutzen! 2 Ethernet-BD-Kommunikationsmodule mit dem Protokoll Erweiterte Wirkschnittstelle werden nicht unterstützt. [dw_non-supported-confic_network_with_3-device, 1, de_DE] Bild 3-114 Nicht unterstützte Konfiguration eines Geräteverbundes mit 3 Geräten HINWEIS Wenn Sie die IP-Kommunikation benutzen, ist das Ziel der Topologieerkennung, bei 4 oder mehr Geräten eine Kettentopologie zu formen.
  • Seite 200 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Datums- und Zeitsynchronisation Funktionsübersicht 3.7.1 Zeitgenaues Erfassen von Prozessdaten erfordert eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte. Die integrierte Datum-/Zeitsynchronisation ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von Ereignissen zu einer intern geführten Gerätezeit, mit der Ereignisse in Meldepuffern gestempelt werden und die bei deren Übertragung an eine Stationsleittechnik oder über die Wirkschnittstelle mit übergeben wird.
  • Seite 201 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation • Wirkschnittstelle Die Zeitsynchronisation erfolgt über die konfigurierten Wirkschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes. Hierbei übernimmt der Timing-Master die Zeitführung. Konfigurierbare Zeitquellen: • Mit SIPROTEC 5-Geräten können 2 Zeitquellen berücksichtigt werden. Dabei kann für jede Zeitquelle die Synchronisierart gemäß...
  • Seite 202 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Meldung Beschreibung Gerät: Diese Meldung signalisiert eine unzulässig hohe Diffe- renz zwischen der intern geführten Zeit und der Zeit Uhrzeit Störung des Uhrenbausteins. Das Ansprechen der Meldung kann sowohl auf einen Fehler des Uhrenbausteins hinweisen, als auch auf eine unzulässig hohe Drift des Systemquarzes.
  • Seite 203 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation [sc_time_dg, 1, de_DE] Bild 3-116 Zeitinformation in DIGSI Für jede Zeitquelle wird Ihnen Folgendes angezeigt: • die zuletzt empfangene Zeit (mit Datum) • die Empfangszeit des zuletzt empfangenen Zeittelegramms • der konfigurierte Typ des Zeitgebers •...
  • Seite 204 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Lokale Zeitzone und Sommerzeit werden als Zeitzonen-Offset zu GMT lokal berücksichtigt. Zeitformat gemäß UTC (Weltzeit) Parameter: Zeitquelle 1, Zeitquelle 2 • Voreinstellwert Zeitquelle 1 = kein, Zeitquelle 2 = kein Mit den Parametern Zeitquelle 1 und Zeitquelle 2 können Sie einen externen Zeitgeber konfigurieren. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Hardware-Konfiguration der Kommunikationsschnittstellen Ihres SIPROTEC 5-Gerätes.
  • Seite 205 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation Parameterwert Beschreibung Die Zeitsynchronisation erfolgt über den Ethernet-Dienst SNTP (SNTP-Server SNTP oder per IEC 61850). SIPROTEC 5-Geräte unterstützen sowohl Edition1 als auch Edition2 gemäß IEC 61850-7-2. Bei Edition2 werden die logischen Attribute LeapSeconds- Known, ClockFailure, ClockNotSynchronized und der Wert TimeAccuracy in jedem Zeitstempel geführt.
  • Seite 206 Systemfunktionen 3.7 Datums- und Zeitsynchronisation [sc_time_zo, 1, de_DE] Bild 3-117 Einstellungen zu Zeitzone und Sommerzeit in DIGSI Auswahlschaltfläche Beschreibung Manuelle Einstellung (lokale Diese Einstellung ist zu wählen, wenn Sie die Einstellungen bezüglich Zeitzone und Sommerzeitrege- lokaler Zeitzone und Sommerzeitregelung Ihres SIPROTEC 5-Gerätes unab- lung) hängig von den PC-Einstellungen durchführen wollen.
  • Seite 207 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Benutzerdefinierte Objekte Übersicht 3.8.1 Mit Hilfe von benutzerdefinierten Funktionsgruppen und benutzerdefinierten Funktionen kann eine Grup- pierung von benutzerdefinierten Objekten, wie zum Beispiel benutzerdefinierten Funktionsblöcken, vorge- nommen werden. Es stehen 2 benutzerdefinierte Funktionsblöcke zur Auswahl (siehe folgendes Bild). [sc_udef_lib, 1, de_DE] Bild 3-118 Benutzerdefinierte Objekte in der DIGSI 5-Bibliothek...
  • Seite 208 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Basisdatentypen 3.8.2 Die folgenden Datentypen stehen in der DIGSI 5-Bibliothek unter der Überschrift Benutzerdefinierte Signale für benutzerdefinierte Objekte zur Verfügung. Zusätzlich steht Ihnen ein Ordner für externe Signale zur Verfügung (siehe Kapitel 3.8.5 Externe Signale). Benutzerdefinierte Signale [sc_LB_userdefsig, 1, de_DE] Bild 3-120 Benutzerdefinierte Signale...
  • Seite 209 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte [sc_spsfas, 1, de_DE] Bild 3-121 Einzelmeldung SPS ungespeichert (Beispiel: 7KE85 Störschreiber) Doppelmeldung (Typ DPS: Double Point Status) Mit einer Doppelmeldung kann der Status zweier Binäreingänge gleichzeitig erfasst und in eine Meldung mit 4 möglichen Zuständen (Ein, Zwischenstellung, Aus, Störstellung) abgebildet werden. BEISPIEL Erfassung einer Trenner- oder Leistungsschalterstellung.
  • Seite 210 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Zustand eines Aufzählungswertes (Typ ENS) Mit dem Datentyp ENS wird ein Aufzählungswert erzeugt, der ein CFC-Ergebnis aufnehmen kann. Steuerbare Einzelmeldung (SPC, Single Point Controllable) Hiermit kann ein Befehl ausgegeben werden (auf ein oder mehrere Relais, wählbar in der Informationsrangie- rung), der dann über eine einzelne Rückmeldung überwacht wird.
  • Seite 211 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Die Statusmeldungen für den Datentyp ACT werden wie folgt gebildet: [lo_ACT-information, 1, de_DE] Bild 3-122 Bildung der ACT-Statusmeldungen Information über Schutzaktivierung mit Richtung (ACD) Dieser Objekttyp wird von Schutzfunktionen für die Anregung verwendet. Er steht in der Bibliothek für den Empfang von Schutzinformationen über die Wirkschnittstelle zur Verfügung, die damit ebenfalls die Anregung signalisieren können.
  • Seite 212 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Tabelle 3-21 Bildung der Richtungsinformation für den Datentyp ACD Richtungsinformation Beschreibung Alle angeregten Phasen haben in Vorwärtsrichtung angeregt. vorwärts Alle angeregten Phasen haben in Rückwärtsrichtung angeregt. rückwärts Für die Anregung konnte keine Richtung bestimmt werden. unbestimmt Mindestens eine Phase hat in Vorwärtsrichtung und mindestens eine Phase beide hat in Rückwärtsrichtung angeregt.
  • Seite 213 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte [sc_LB_extsign, 1, de_DE] Bild 3-124 Externe Signale HINWEIS Beachten Sie das Kapitel für die flexible GOOSE-Verknüpfung in der DIGSI Online Hilfe. Benutzerdefinierte Signale existieren als externe Signale ebenso wie vorkonfigurierte Eingänge, die über die GOOSE-Spalte aktiviert wurden. Informationslisten 3.8.6 Für die Funktionsgruppen, Funktionen und Funktionsblöcke sind Parameter und verschiedene Signale defi-...
  • Seite 214 Systemfunktionen 3.8 Benutzerdefinierte Objekte Datentyp Weiterführende Informationen siehe 3.8.2 Basisdatentypen. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 215 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Sonstige Funktionen Meldungsfilterung und Flattersperre für Eingangssignale 3.9.1 Eingangssignale können gefiltert werden, um kurzfristige Änderungen am Binäreingang zu unterdrücken. Mit der Flattersperre kann verhindert werden, dass sich ständig ändernde Meldungen die Ereignisliste verstopfen. Nach einer einstellbaren Anzahl von Änderungen wird die Meldung eine bestimmte Zeit gesperrt. Die Parameter der Meldungsfilterung finden Sie an den einzelnen Signalen.
  • Seite 216 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Wenn Sie die Software-Filterzeit bei 0 ms belassen, beträgt auch die Zeit für die Unterdrückung der Zwischen- stellung 0 ms. Somit bleibt dann das aktivierte Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken ohne Effekt. Wenn Sie das Kontrollkästchen Zwischenstellung unterdrücken nicht aktivieren, wirkt die Software- Filterzeit auf die Positionen Ein, Aus, Zwischenstellung und Störstellung des Leistungsschalters oder Trenn- schalters.
  • Seite 217 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [sc_chattr, 1, de_DE] Bild 3-127 Parameter der Flattersperre Die Parameter der Flattersperre haben folgende Bedeutung (siehe hierzu auch Bild 3-128 Bild 3-129 den weiter unten aufgeführten Beispielen): • Anz.zuläs. Zustandswech. Diese Zahl legt fest, wie oft der Zustand eines Signals innerhalb der Flatter-Testzeit und der Flatter-Prüf- zeit wechseln darf.
  • Seite 218 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen • Flatter-Prüfzeit Innerhalb dieser Zeit wird erneut die Anzahl der Zustandsänderungen des Signals überprüft. Die Zeit beginnt nach Ablauf der Flatter-Pausenzeit. Wenn sich die Anzahl der Zustandsänderungen inner- halb der zulässigen Grenzen befindet, wird das Signal freigegeben. Andernfalls wird, sofern noch nicht die maximale Anzahl an Flatterprüfungen erreicht ist, ein weiteres Mal die Pausenzeit gestartet.
  • Seite 219 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Beispiel 2: Temporäre Blockierung Die Parameter der Flattersperre sind wie folgt eingestellt: • Anz.zuläs.Zustandswech. = 4 • Anzahl Flatterprüfungen = 2 Nach dem Auftreten von mehr als 4 Zustandsänderungen innerhalb der Flatter-Testzeit wird das Eingangssignal durch die Flattersperre auf den ursprünglichen Zustand gesetzt und mit der Qualität oszillie- rend versehen.
  • Seite 220 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen • Wählen Sie bei mehreren Schaltgeräten mit den Navigationstasten das entsprechende Gerät (z.B. Leis- tungsschalter). • Drücken Sie die Softkey-Taste Ändern. • Geben Sie den Bestätigungscode ein (nicht relevant bei aktiver rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) im Gerät). •...
  • Seite 221 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen HINWEIS Ein Nachführen ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über die Bedieneinheit des Gerätes und nicht über DIGSI 5 möglich. HINWEIS Das Setzen der Erfassungssperre und das anschließende Nachführen sind auch über die Systemschnittstelle IEC 61850 möglich. Sie können die Erfassungssperre auch über einen Binäreingang setzen.
  • Seite 222 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen HINWEIS Wenn Sie die Erfassungssperre aktivieren oder das Schaltgerät nachführen während sich das gesamte Gerät oder das Schaltgerät im Applikationsmodus befinden, werden diese Zustände nicht gespeichert. Die Erfassungssperre und die nachgeführte Stellung bleiben nicht über einen Wiederanlauf erhalten. Über den Binäreingang >Reset Erf.sp&Nachf.
  • Seite 223 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen Abmelden des Gerätes 3.9.4 3.9.4.1 Übersicht Bei feldübergreifenden Funktionen nutzt ein Gerät Informationen eines oder mehrerer anderer Geräte. Für einige Anwendungen kann es notwendig sein, dass Sie ein Gerät mit allen wirksamen Funktionen vorrüberge- hend aus der Anlage herausnehmen und auch ausschalten müssen. Solche Anwendungen sind z.B.: •...
  • Seite 224 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen 3.9.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Abmeldemöglichkeiten für ein Gerät Das Gerät können Sie wie folgt abmelden: • Über die Vor-Ort-Bedieneinheit • Über Kommunikation über das Controllable Gerät abmelden ( _:319 ) • Über die Binäreingänge Allgemein: >Geräteabmeldung ein ( _:507 ) oder >Geräteabmeldung aus _:508 ) Bedingungen für das Abmelden des Gerätes [lo_functional logoff device, 1, de_DE]...
  • Seite 225 Systemfunktionen 3.9 Sonstige Funktionen [lo_extta logoff device, 1, de_DE] Bild 3-137 Externe Tastschalter-Verdrahtung zum Abmelden des Gerätes Wenn ein Schalter zur Steuerung benutzt wird, rangieren Sie den Binäreingang >Geräteabmeldung ein als H (aktiv mit Spannung) und den Binäreingang >Geräteabmeldung aus als L (aktiv ohne Spannung).
  • Seite 226 Bei ausgewählten Parametern kann es vorkommen, dass sie in allen 3 Einstellsichten ausschließlich in Prozent eingestellt werden. Empfehlung zur Einstellreihenfolge Bei der Einstellung der Schutzfunktionen empfiehlt Siemens folgende Vorgehensweise: • Stellen Sie zuerst die Übersetzungsverhältnisse der Wandler ein. Diese finden Sie unter den Anlagen- daten.
  • Seite 227 Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung Das folgende Einstellbeispiel zeigt, wie Sie das Wandlerübersetzungsverhältnis in DIGSI 5 ändern und welche Auswirkungen das auf die Parameter in den Einstellsichten Primär und Sekundär hat. Die Schutzeinstellung wird am Beispiel der Anlagendaten betrachtet. Folgende Ausgangsdaten werden angenommen: Stromwandler: 1000 A/1 A...
  • Seite 228 Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung [sc_mod_u_bbp-oh, 1, de_DE] Bild 3-140 Umschaltung auf gewünschte Einstellsicht Im Beispiel ändert sich das Stromwandler-Übersetzungsverhältnis von 1000 A/1 A auf 1000 A/5 A. Ändern Sie den sekundären Nennstrom des Stromwandlers im Einstellblatt der Wandlerdaten von 1 A auf 5 A (Bearbei- tungsmodus: Sekundär).
  • Seite 229 Systemfunktionen 3.10 Allgemeine Hinweise zur Schwellwerteinstellung [sc_fragewbbp, 1, de_DE] Bild 3-141 Abfrage nach Ändern der Wandlerdaten (Einstellsicht: Sekundär) Wenn Sie die Parameter in der Sekundärsicht schon unter Einberechnung der neuen Wandlerübersetzungs- verhältnisse eingestellt haben, beantworten Sie die Frage mit Nein. In diesem Fall bleiben alle Schutzeinstel- lungen in der Sekundärsicht unverändert.
  • Seite 230 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen 3.11 Geräteeinstellungen Parametergruppen-Umschaltung 3.11.1 3.11.1.1 Funktionsübersicht Für unterschiedliche Anwendungsfälle können Sie die jeweiligen Funktionseinstellungen in sogenannte Para- metergruppen speichern und bei Bedarf schnell aktivieren. Sie können bis zu 8 unterschiedliche Parametergruppen im Gerät hinterlegen. Dabei ist immer nur eine Parametergruppe aktiv.
  • Seite 231 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Umschalten über Steuerung Beim Umschalten über Steuerung können Sie die Parametergruppen über eine Kommunikationsverbin- dung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan umschalten. Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikationsverbindung ist über die Kommunikations- protokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich. Für das Umschalten über einen CFC-Plan müssen Sie in DIGSI 5 einen neuen CFC-Plan anlegen.
  • Seite 232 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Parameterwert Beschreibung Die Umschaltung zwischen den Parametergruppen kann über eine Kommu- über Steuerung nikationsverbindung von einer Stationsleittechnik oder über einen CFC-Plan veranlasst werden. Die Umschaltung der Parametergruppen über eine Kommunikations- verbindung ist über die Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-103, IEC 60870-5-104, IEC 61850, DNP oder über Modbus TCP möglich.
  • Seite 233 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Allgemeine Geräteeinstellungen 3.11.2 3.11.2.1 Übersicht Unter den Geräteeinstellungen in DIGSI 5 finden Sie die folgenden allgemeinen Einstellungen. [sc_deSeDe1, 1, de_DE] [sc_deSeAl, 4, de_DE] [sc_measurement, 1, de_DE] [sc_control, 1, de_DE] SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 234 Meldung notwendig sind, in anderen Geräten unterdrückt werden, die diese Meldungen empfangen. Weiterhin können Sie erlauben, dass z.B. ein Auslösebefehl zu Testzwecken einen angesteuerten Binäraus- gang schließt. Siemens empfiehlt, die Testunterstützung nach der Testphase wieder zu deaktivieren. 3.11.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Der größte Teil der Parameter wird in den oben genannten Kapiteln beschrieben.
  • Seite 235 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Wenn die Melde-/Messwertsperre eingeschaltet ist, werden keine Meldungen über die Systemschnittstelle(n) eines SIPROTEC 5-Gerätes ausgegeben, außer über die IEC 61850-Schnittstelle(n). Um keine IEC 61850-Daten zu erhalten, muss der entsprechende IEC 61850-Client das Reporting stoppen oder die Daten einfrieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Handbuch Kommunikationsprotokolle (C53000-L1800-C055-3).
  • Seite 236 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Wenn sich nur eine einzelne Funktion oder Stufe des Gerätes im Testmodus befindet, d.h. der geräteweite Testmodus ist nicht aktiviert, werden nur die Meldungen dieser Funktion oder Stufe mit Test-Bit gekenn- zeichnet und die rangierten Relaisausgänge des Gerätes werden aktiviert. Mit dem Parameter (_:151) Relaisausg.
  • Seite 237 Systemfunktionen 3.11 Geräteeinstellungen Information Datenklasse (Typ) _:505 Allgemein:>Sch.mod. verriegelt _:506 Allgemein:>Sch.mod. unverriegelt _:510 Allgemein:>Testmodus ein _:511 Allgemein:>Testmodus aus _:507 Allgemein:>Geräteabmeldung ein _:508 Allgemein:>Geräteabmeldung aus _:512 Allgemein:>LED rücksetzen _:513 Allgemein:>Licht an _:300 Allgemein:Akt. Param.gruppe 1 _:301 Allgemein:Akt. Param.gruppe 2 _:302 Allgemein:Akt. Param.gruppe 3 _:303 Allgemein:Akt.
  • Seite 238 Systemfunktionen 3.12 Editor Display-Seiten 3.12 Editor Display-Seiten Wenn Sie ein SIPROTEC 5-Gerät mit Display bestellen, können Sie mit dem DIGSI 5-Editor Display-Seite eine oder mehrere Display-Seiten vorkonfigurieren. Auf einer Display-Seite erhalten Sie einen schnellen Überblick über folgende Informationen: • Text •...
  • Seite 239 Applikationen Übersicht Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 240 Applikationen 4.1 Übersicht Übersicht Die Funktionsbibliothek in DIGSI 5 stellt für die Anwendungen der Geräte Applikationsvorlagen bereit. Die Applikationsvorlage: • Unterstützt die schnelle Realisierung vollständiger Automatisierungslösungen für Anwendungen • Enthält die grundlegende Konfiguration für den Anwendungsfall • Enthält Funktionen und Voreinstellungen für den Anwendungsfall Wenn Sie eine Applikationsvorlage verwenden, beachten Sie Folgendes: •...
  • Seite 241 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Für die Anwendungen des Geräts 7VU85 stehen in DIGSI 5-Applikationsvorlagen zur Verfügung. Die Applikati- onsvorlagen enthalten die grundlegenden Konfigurationen, benötigten Funktionen und Voreinstellungen. Folgende Applikationsvorlagen sind für das Gerät 7VU85 in der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 verfügbar: •...
  • Seite 242 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 ANSI Funktion Abkür- zung 50/51 T Überstromzeitschutz, Phasen I> 50N/ Überstromzeitschutz, Erde IN> 51N TD 50HS Hochstrom-Schnellabschaltung I>>> 50BF Leistungsschalter-Versagerschutz, 3-polig LSVS 50RS Leistungsschalter-Rückzündesschutz CBRS Überspannungsschutz 3-phasig oder universal Ux U> Spannungsvergleichsüberwachung ΔU>...
  • Seite 243 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 ANSI Funktion Abkür- zung 20mAM 20-mA-Einheit seriell 2. Harmonische Erkennung Erde Spannungsänderungsschutz dv/dt LPIT-Modul IO240 Spannungsschwankung Spannungsunsymmetrie THD und Harmonische Total Demand Distortion Überwachung der Hilfsgleichspannung Trennschalterüberwachung Schutzfunktionen für 3-polige Auslösung 3-polig Temperaturerfassung über Kommunikationsprotokoll 85/21 Informationsübertragungsverfahren für Distanzschutz...
  • Seite 244 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 [dw_application template_1BB_2S, 2, de_DE] Bild 4-1 Applikationsvorlagen: Einfachsammelschiene mit 2 Einspeisungen Applikationsvorlagen: Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen Bild 4-2 zeigt einen Auszug der 2. Applikationsvorlage für das Gerät 7VU85. • Während des normalen Betriebszustands des Kraftwerks wird die Motorsammelschiene von einem der 3 Einspeisungen mit Energie versorgt.
  • Seite 245 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 [dw_application template_1BB_3S, 2, de_DE] Bild 4-2 Applikationsvorlagen: Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen Applikationsvorlagen: Sammelschiene mit Längstrennung mit 2 Einspeisungen Bild 4-3 zeigt einen Auszug der 3. Applikationsvorlage für das Gerät 7VU85. Die Applikationsvorlage ist für typische Anwendungen in einer Industrieanlage geeignet.
  • Seite 246 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 [dw_application template_sect.BB_2S, 3, de_DE] Bild 4-3 Applikationsvorlage: Sammelschiene mit Längstrennung und 2 Einspeisungen I-Wdl.3 In dieser Applikationsvorlage ist der Strom von LS3 (Abschnitts-LS) nicht erforderlich, I-Wdl.3 ist nicht angeschlossen. Achten Sie bei der Verwendung dieser Applikationsvorlage auf die Konfiguration der folgenden Umschaltrich- tungen: Umschaltrichtungen Zu öffnender LS Zu schließender...
  • Seite 247 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Der gleichzeitige Selbststart der Umschaltrichtungen Einspeisung 2 auf Einspeisung 1 und Sammelschiene 2 auf Einspeisung 1 führt zu unerwünschter Konkurrenz. Um den gleichzeitigen Selbststart zu vermeiden, führen Sie je nach tatsächlichem Umschaltbedarf eine der folgenden Handlungen aus: •...
  • Seite 248 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Applikationsvorlage: Doppelsammelschiene mit 2 Einspeisungen Bild 4-4 zeigt einen Auszug der 4. Applikationsvorlage für das Gerät 7VU85. Die Applikationsvorlage ist für typische Anwendungen in einer Industrieanlage geeignet. [dw_application template_2BB_2S, 3, de_DE] Bild 4-4 Applikationsvorlage: Doppelsammelschiene mit 2 Einspeisungen In dieser Applikationsvorlage gibt es 6 Leistungsschalter: •...
  • Seite 249 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 • 2 Sammelschienen-Kuppelschalter (LS5 und LS6) 2 Funktionsgruppen Leistungsschalter [nur Status] sind für 2 Sammelschienen‑Kuppelschalter instanzi- iert. Die Einspeisungs-LS und die Abschnitts-LS werden durch die Funktionalität HSBT gesteuert. Die Sammel- schienen‑Kuppelschalter werden nicht durch die Funktionalität HSBT gesteuert und werden nur zum Anschließen der Sammelschienen verwendet.
  • Seite 250 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Nr. Umschalt- Beschreibung Zusätzli- Zusätzli- Parameter richtung öffnend schließ- cher cher er LS ender LS offener LS geschlos- manu- sener LS eller Start Ein1- Einspeisung 1 zu Sammel- LS 1 LS 4 LS 5 –...
  • Seite 251 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Die folgende Tabelle listet alle Fälle auf, die ausgelöst werden, um die automatisch gestarteten Umschal- tungen bei einer Wartung oder bei einem Leistungsverlust auszuführen. Tabelle 4-4 Umschaltrichtungen für die automatisch gestarteten Umschaltungen Status Leistungsver- Umschaltrichtung...
  • Seite 252 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Status Leistungsver- Umschaltrichtung Diagramm lust tritt auf Sammelschiene 2 wird Einspeisung 1 Ein1->SS3w.LS5auf gewartet. Sammelschiene 1, Sammelschiene 3 und Sammelschiene 4 sind in Betrieb. LS1 und LS2 sind geschlossen. LS3 und LS4 sind Einspeisung 2 Ein2->SS1 w.LS6zu geöffnet.
  • Seite 253 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Status Leistungsver- Umschaltrichtung Diagramm lust tritt auf 2 Sammelschienen werden gewartet. Sammelschiene 1 Einspeisung 1 Ein1->SS4w.LS5auf und Sammelschiene 3 werden gewartet. Sammelschiene 2 und Sammelschiene 4 sind in Betrieb. LS1 und LS2 sind geschlossen.
  • Seite 254 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Bei Bedarf können Sie nach einer automatisch gestarteten Umschaltung und der Wiederherstellung der Strom- versorgung eine Umschaltung manuell aktivieren, um den Stromkreis auf den Status umzuschalten, bevor ein Leistungsverlust auftritt. In der folgenden Tabelle sind die Umschaltrichtungen für die manuell gestarteten Umschaltungen aufgeführt.
  • Seite 255 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Umschaltrich- Diagramme für verschiedene Fälle tung – SS1 -> Einsp.2 – SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 256 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 Applikationsvorlagen: Sammelschiene mit Längstrennung mit 3 Einspeisungen Bild 4-6 zeigt einen Auszug der 5. Applikationsvorlage für das Gerät 7VU85. Die Applikationsvorlage ist für typische Anwendungen in einer Industrieanlage geeignet. [dw_application template_1SB_3S, 1, de_DE] Bild 4-6 Applikationsvorlage: Sammelschiene mit Längstrennung mit 3 Einspeisungen In dieser Applikationsvorlage sind die folgenden LS-bezogenen Funktionsgruppen instanziiert:...
  • Seite 257 Applikationen 4.2 Applikationsvorlage und Funktionsumfang des Gerätes 7VU85 [dw_1BB_2SC_simplified diagram, 1, de_DE] Bild 4-7 Vereinfachtes Diagramm: Anwendung im Normalzustand In der Anwendung wird eine Sammelschiene durch LS4 und LS5 in 3 Sammelschienen unterteilt. Große Motorlasten werden an die Sammelschiene 1 und Sammelschiene 3 angeschlossen. An die Sammelschiene 2 wird keine große Motorlast angeschlossen.
  • Seite 258 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 259 Funktionsgruppentypen Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Prozessmonitor SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 260 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Übersicht 5.1.1 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter gruppiert die auf einen Leistungsschalter bezogenen Benutzerfunkti- onen. In der Funktionsbibliothek in DIGSI 5 finden Sie unter jedem Gerätetyp die Funktionsgruppe Leistungs- schalter. Die Funktionsgruppe Leistungsschalter enthält alle Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunkti- onen, die Sie für diesen Gerätetyp anwenden können.
  • Seite 261 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter • Leistungsschalter-Zustandserkennung (LS-Zustandserkennung) für Schutzfunktionen • Erkennung einer Hand-Einschaltung • Allgemeine Parameter Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter. Die einzelnen Funktionsblöcke aus dem Bild sind in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben. [dw_fg_stru, 1, de_DE] Bild 5-2 Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter Die Funktionsgruppe Leistungsschalter hat Schnittstellen zu:...
  • Seite 262 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter • Spannung Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Je nach Anschlussart der Wandler sind das beim 3-phasigen Spannungssystem z.B. U der Leitung oder des Abzweigs. Die Verknüpfung der Funktionsgruppe mit dieser Messstelle ist optional. •...
  • Seite 263 Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich auf z.B. 0,05 A sekundär einstellen. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,10 A sekundär beizubehalten. Auslöselogik 5.1.4...
  • Seite 264 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Absteuerung des Auslösebefehls [lo_befe3p, 1, de_DE] Bild 5-4 Absteuerung des Auslösebefehls Ein erteilter Auslösebefehl wird gespeichert (siehe Bild 5-3). Die Kriterien für das Rücksetzen eines erteilten Auslösebefehls bestimmen Sie mit dem Parameter Ausl.befehl-Absteuerung. Folgende Einstelloptionen sind möglich: •...
  • Seite 265 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Parameterwert Beschreibung Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt: mit I< • Rückfall der auslösenden Funktion • Der Strom unterschreitet den Einstellwert des Parameters (_:2311:112) Strom-Schwellw.LS offen Der Auslösebefehl wird unter folgenden Bedingungen zurückgesetzt: mit I< & Hilfskontakt •...
  • Seite 266 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Der Funktionsblock Leistungsschalter bietet folgende Informationen: • Anzahl der Schaltspiele • Ausschaltstrom, Ausschaltspannung, Ausschaltfrequenz • Summenausschaltstrom 5.1.5.2 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters Der Leistungsschalter wird in folgenden Situationen betätigt: • Auslösen des Leistungsschalters als Folge eines Schutzauslösebefehls •...
  • Seite 267 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Tabelle 5-1 Beschreibung der Ausgangssignale Signal Beschreibung Rangieroptionen • Dieses Signal führt alle Auslösungen und Ausschal- Ungespeichert Ausl./Ausschaltbefehl tungen durch. • Gespeichert nur Der Parameter Ausgabezeit wirkt auf das Signal. bei Schutzaus- Das Signal steht für die Dauer der Ausgabezeit an mit lösung (nicht bei Ausschal- folgenden Ausnahmen:...
  • Seite 268 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_erfass, 2, de_DE] Bild 5-6 Erfassen der Leistungsschalterinformationen Signal Beschreibung Erfassung der LS-Position. Position Die Position LS 3-polig offen und/oder die Position LS 3-polig geschlossen kann durch Rangierung auf 1 oder 2 Binäreingänge erfasst werden. Das Signal muss auf den Binäreingang rangiert werden, der mit den Leistungsschalter-Hilfskontakten verbunden ist.
  • Seite 269 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Signal Beschreibung Hierüber wird die Erfassungssperre der Leistungsschalter-Hilfskontakte >Erfassungssperre aktiviert (siehe Sonstige Funktionen 3.9.3 Dauerbefehle zur Beschrei- bung der Erfassungssperre). Hierüber werden die Erfassungsperre und die Nachführung des Leis- >Reset tungsschalters zurückgesetzt. Wenn das Signal aktiv ist, werden die Erf.sp&Nachf.
  • Seite 270 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_unterd, 2, de_DE] Bild 5-7 Endgültige Auslösung und Schalterfall-Meldungsunterdrückung 5.1.5.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen Mit dem Absetzen eines Auslöse- oder Ausschaltbefehls werden die im nächsten Bild dargestellten Ausschalt- informationen im Störfallprotokoll gespeichert. [lo_ausloe, 2, de_DE] Bild 5-8 Ausschaltinformationen Für den Leistungsschalter werden die folgenden Statistikinformationen gespeichert: •...
  • Seite 271 Für die Steuerungsfunktionalität ist dies die optimale Konfiguration. Für reine Schutzap- plikationen genügt auch die Erfassung einer der beiden LS-Positionen. Bei der Anwendung als Schutz- und Steuergerät empfiehlt Siemens die folgende Auswertung der LS-Position: SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch...
  • Seite 272 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_evaluation2, 1, de_DE] Bild 5-11 Empfohlene Auswertung der LS-Position Im folgenden Bild ist die empfohlene Rangierung dargestellt, wobei das GH für aktiv mit Spannung steht. [sc_polg3p, 1, de_DE] Bild 5-12 Rangierung zur Erfassung der LS-Position über 2 Hilfskontakte Das Gerät kann auch ohne die Auswertung von Leistungsschalter-Hilfskontakten arbeiten, d.h.
  • Seite 273 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Parameterwert Beschreibung Mit dieser Einstellung werden die Messwerte gemeldet, wenn der Leistungs- immer schalter entweder über die Steuerungsfunktion oder über den Auslösebe- fehl einer Schutzfunktion ausgeschaltet wird. Mit dieser Einstellung werden die Messwerte nur dann gemeldet, wenn mit Auslösebefehl der Leistungsschalter über den Auslösebefehl einer Schutzfunktion ausge- schaltet wird.
  • Seite 274 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [lo_schalt, 2, de_DE] Bild 5-13 Schalterfall-Meldungsunterdrückung 5.1.5.7 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Leistungssch. _:101 Leistungssch.:Ausgabe- 0,02 s bis 1800,00 s 0,10 s zeit • _:105 Leistungssch.:Melden mit Auslösebefehl immer der Abschaltwerte • immer 5.1.5.8 Informationen Information Datenklasse (Typ) Leistungssch.
  • Seite 275 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Information Datenklasse (Typ) _:316 Leistungssch.:Auslösespannung L3 _:322 Leistungssch.:LS-offen Stunden _:323 Leistungssch.:Betriebsstunden 5.1.6 Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen 5.1.6.1 Übersicht Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und über den Stromfluss. Diese Informationen werden in den folgenden schutzbezogenen Zusatzfunktionen benötigt: •...
  • Seite 276 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Erkennung Hand-Einschaltung (für AWE und Prozessmonitor) 5.1.7 5.1.7.1 Funktionsbeschreibung Erkennung der Hand-Einschaltung (für Prozessmonitor) Der Funktionsblock Hand-Einschaltung erkennt eine Einschaltung von Hand. Diese Information wird in Prozessmonitor (innerhalb von Schutzfunktionsgruppen) verwendet. Detaillierte Informationen finden Sie im Kapitel Prozessmonitor. Das folgende Bild zeigt die Logik zur Erkennung einer Hand-Einschaltung.
  • Seite 277 Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 0,30 s Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht. Siemens empfiehlt eine Wirkzeit von 0,30 s. Parameter: LS offen Rückfallverz. •...
  • Seite 278 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter SSU-Schnittstelle 5.1.8 5.1.8.1 Beschreibung Der Funktionsblock SSU-Schnittstelle ist eine Schnittstelle ohne Logik. Er enthält die Parameter für den Leistungsschalter, die in der Funktionsgruppe SSU verwendet werden. Anwendungs- und Einstellhinweise 5.1.8.2 Parameter: Einschaltzeit LS • Voreinstellwert (_:22591:113) Einschaltzeit LS = 0,050 s Mit dem Parameter Einschaltzeit LS definieren Sie das Zeitintervall zwischen der Aktivierung des Schließ- vorgangs und den Zeitpunkt, zu dem der Strom fließt.
  • Seite 279 Funktionsgruppentypen 5.1 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter Leistungstransformator Tr1befindet sich zwischen Spannungswandler U-Wdl. 1 und Leistungsschalter LS1 auf der eingehenden Leitung 1. In diesem Fall müssen Sie die Parameter Usync Übersetz. (Transf.) und Winkelanpassg. (Transf.) entsprechend der Istwerte von Leistungstransformator Tr1 einstellen. Leistungstransformator Tr2 befindet sich auf der eingehenden Leitung 2 nicht zwischen Spannungswandler U-Wdl.
  • Seite 280 Wenn Sie die Funktionsgruppe SSU verwenden, wird die Funktionsgruppe Leistungsschalter [ohne Stromeing.] normalerweise für einen Abschnitts-Leistungsschalter instanziiert. Für den Einspeisungs-LS empfiehlt Siemens, die normale Funktionsgruppe Leistungsschalter zu verwenden. Mithilfe der normalen Funktionsgruppe Leistungsschalter, die die aktuellen Informationen überwacht, werden die Funktionen Start Unterfrequenz, Start Unterspannung und Start unerwartete Öffnung LS sicherer ausgeführt.
  • Seite 281 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] • Erkennung Hand-Einschaltung • Allgemeine Einstellungen Das folgende Bild zeigt die Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter [ohne Stromeing.]. Die einzelnen Funktionsblöcke im Bild werden in den folgenden Kapiteln beschrieben. [dw_fg_stru, 1, de_DE] Bild 5-19 Struktur des Funktionsgruppentyps Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Grau: Optional verbunden Die Funktionsgruppe Leistungsschalter [ohne Stromeing.] besitzt Schnittstellen mit folgenden Punkten: •...
  • Seite 282 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] • Sync-Spannung1, Sync-Spannung2 Eine 1-phasige Synchronisierungsspannung (z.B. die Spannung der Sammelschiene mit einer 1‑phasigen Verbindung) oder eine 3‑phasige Synchronisierungsspannung (z.B. die Spannung der Sammelschiene mit einer 3-phasigen Verbindung) wird über diese Schnittstelle bereitgestellt. Die Verbindung mit der entsprechenden Messstelle ist nur erforderlich, wenn die Funktion Synchronisie- rung verwendet wird.
  • Seite 283 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Der Funktionsblock Leistungsschalter aktiviert den Gerätekontakt und bewirkt dadurch das Öffnen des Leis- tungsschalters (siehe 5.1.5 Leistungsschalter). Die Befehlsausgabezeit ist hier auch wirksam. Die Auslöselogik entscheidet auch, wann der Schutzauslösebefehl zurückgesetzt wird (siehe Bild 5-21).
  • Seite 284 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Parameterwert Beschreibung Wenn der Zustand des Leistungsschalter-Hilfskontaktes signalisiert, dass der mit Hilfskontakt Leistungsschalter offen ist, wird der Auslösebefehl zurückgesetzt. Diese Einstellung setzt voraus, dass die Einstellung des Hilfskontakts über einen Binäreingang rangiert wurde. Weitere Informationen siehe 5.2.6.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer Informa- tionen.
  • Seite 285 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] [lo_CB_tripping-opening-closing, 1, de_DE] Bild 5-22 Auslösen, Ausschalten und Einschalten des Leistungsschalters SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 286 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Tabelle 5-2 Beschreibung der Ausgangssignale Signal Beschreibung Rangieroptionen • Dieses Signal führt alle Auslösungen und Ausschal- Ungespeichert Ausl./Ausschaltbefehl tungen durch. • Gespeichert nur Der Parameter Ausgabezeit wirkt auf das Signal. bei Schutzaus- Das Signal steht für die Dauer der Ausgabezeit an mit lösung (nicht bei Ausschal- folgenden Ausnahmen:...
  • Seite 287 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] [lo_erfass_4CB_withoout_I, 1, de_DE] Bild 5-23 Erfassen der Leistungsschalterinformationen Signal Beschreibung Erfassung der LS-Position. Position Die Position LS 3-polig offen und/oder die Position LS 3-polig geschlossen kann durch Rangierung auf 1 oder 2 Binäreingänge erfasst werden.
  • Seite 288 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Signal Beschreibung Hierüber wird die Erfassungssperre der Leistungsschalter-Hilfskontakte >Erfassungssperre aktiviert (siehe Sonstige Funktionen 3.9.3 Dauerbefehle zur Beschrei- bung der Erfassungssperre). Hierüber werden die Erfassungsperre und die Nachführung des Leis- >Reset tungsschalters zurückgesetzt. Wenn das Signal aktiv ist, werden die Erf.sp&Nachf.
  • Seite 289 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] [lo_unterd_4CB_without_I, 2, de_DE] Bild 5-24 Endgültige Auslösung und Schalterfall-Meldungsunterdrückung 5.2.6.5 Informationen zum Auslösen und Ausschalten Wenn ein Auslöse- oder Ausschaltbefehl ausgegeben wird, werden die im nächsten Bild dargestellten Ausschaltinformationen im Störfallmeldepuffer gespeichert. [lo_ausloe_4CB_without_I, 1, de_DE] Bild 5-25 Informationen zur Ausschaltung Für den Leistungsschalter wird die Anzahl der Schaltspiele als statistische Information gespeichert.
  • Seite 290 3-polig geschlossen über Hilfskontakte zu erkennen. Das ist die optimale Konfigura- tion für die Steuerungsfunktion. Für reine Schutzapplikationen ist es auch ausreichend, nur eine der beiden Leistungsschalterstellungen zu erkennen. Bei Nutzung als Schutz- und Steuerungsgerät empfiehlt Siemens die folgende Analyse der Leistungsschalterstellung:...
  • Seite 291 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] [sc_polg3p, 1, de_DE] Bild 5-29 Rangierung zum Erfassen der Leistungsschalterstellung über 2 Hilfskontakte Das Gerät kann auch ohne die Analyse der Leistungsschalter-Hilfskontakte funktionieren; d.h., die Rangierung der Hilfskontakte ist nicht zwingend erforderlich. Allerdings ist das eine Anforderung für die Steuerungsfunkti- onen.
  • Seite 292 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Gerät ist dieser Kontakt ständig geschlossen. Hierzu muss ein Ausgangskontakt mit Öffner rangiert werden. Immer wenn das Ausgangssignal Meldungsunterdrück. aktiv wird, öffnet der Kontakt, so dass eine Auslö- sung oder eine Schalthandlung nicht zum Alarm führt. Weiterführende Informationen finden Sie in der Logik in 5.2.6.3 Erfassung der Leistungsschalter-Hilfskontakte und weiterer...
  • Seite 293 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen 5.2.7 5.2.7.1 Übersicht Dieser Funktionsblock berechnet die Position des Leistungsschalters aus der Bewertung der Hilfskontakte. Diese Informationen sind in folgenden, schutzbezogenen Zusatzfunktionen erforderlich. • Auslöselogik (siehe 5.2.5.1 Funktionsbeschreibung) • Erkennung Hand-Einschaltung (siehe 5.2.8.1 Funktionsbeschreibung) •...
  • Seite 294 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] [lo_hand_3p_4CB_without_I, 1, de_DE] Bild 5-32 Logik für Erkennung Hand-Einschaltung Hand-Einschaltung von extern Über das Eingangssignal >Eingang wird dem Gerät eine Hand-Einschaltung von extern mitgeteilt. Das Eingangssignal kann auch direkt an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters angeschlossen werden.
  • Seite 295 Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 0,30 s Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht. Siemens empfiehlt eine Wirkzeit von 0,30 s. Parameter: LS offen Rückfallverz. •...
  • Seite 296 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] Wenn ein Leistungstransformator zwischen einem Spannungswandler und einem Leistungsschalter auf derselben eingehenden Leitung platziert ist, stellen Sie diese 2 Parameter für den jeweiligen Leistungsschalter entsprechend der Istwerte des Leistungstransformators ein. In anderen Fällen behalten Sie die Voreinstell- werte für den entsprechenden Leistungsschalter bei.
  • Seite 297 Funktionsgruppentypen 5.2 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter [ohne Stromeing.] 5.2.9.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung SSU-Schnittst. _:22591:113 SSU-Schnittst.:Einschalt- 0,020 s bis 0,150 s 0,050 s zeit LS _:22591:126 SSU-Schnittst.:Usync 1,000 bis 100,000 1,000 Übersetz. (Transf.) _:22591:127 SSU-Schnittst.:Winkelan- -179,0 ° bis 180,0 ° 0,0 ° passg.
  • Seite 298 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Übersicht 5.3.1 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung kommt im Parallelschaltgerät zur Anwendung. Sie finden die Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung unter den Gerätetypen in der globalen DIGSI 5-Bibliothek. [sc_CB paralleling_struc, 1, de_DE] Bild 5-35 Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung Struktur der Funktionsgruppe 5.3.2 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung enthält neben den Benutzerfunktionen bestimmte Funktionalitäten, die grundsätzlich benötigt werden.
  • Seite 299 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung [dw_struc_FG CB paralleling, 2, de_DE] Bild 5-36 Struktur der Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung Siemens empfiehlt, die 2 BA auf die schnellen Relais (Typ F) zu rangieren. Die Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung hat Schnittstellen zu folgenden Elementen: • Messstellen • Funktionsgruppen, z.B. zu der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig Schnittstellen zu den Messstellen Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte von den Messstellen, die mit dieser Funktionsgruppe...
  • Seite 300 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung • Spannung 3-phasig Über diese Schnittstelle werden die Messgrößen des 3-phasigen Spannungssystems bereitgestellt. Die Spannungen sind aufgrund der verschiedenen Anschlussarten der Wandler unterschiedlich, z.B. U und U in einem 3-phasigen Spannungssystem und U und U in einem anderen 3-phasigen Spannungssystem.
  • Seite 301 Strom-Schwellw.LS offen. Wenn bei abgeschalteter Leitung parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich auf z.B. 0,050 A sekundär einstellen. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,100 A sekundär beizubehalten. Parameter 5.3.4...
  • Seite 302 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Eine Auslösung ist immer das Resultat einer Schutzfunktion. Die Auslösemeldungen der einzelnen Schutzfunk- tionen werden im Funktionsblock Auslöselogik zusammengefasst. Dort wird der Auslösebefehl gebildet, der im Funktionsblock Leistungsschalter die Auslösung veranlasst. Zur Betätigung des LS stellt der Funktionsblock Leistungsschalter die Ausgangssignale zur Verfügung, die auf die entsprechenden Binärausgänge des Gerätes rangiert werden müssen (siehe Tabelle 5-1).
  • Seite 303 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Tabelle 5-3 Beschreibung der Ausgangssignale Signal Beschreibung Rangieroptionen • Dieses Signal führt alle Auslösungen und Ausschal- Ungespeichert Ausl./Ausschaltbefehl tungen durch. • Gespeichert nur Der Parameter Ausgabezeit wirkt auf das Signal. bei Schutzaus- Das Signal steht für die Dauer der Ausgabezeit an mit lösung (nicht bei Ausschal- folgenden Ausnahmen:...
  • Seite 304 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Mit dem Parallelschaltgerät können Sie den Leistungsschalter über die folgenden 2 Wege einschalten: • Über die Steuerungshandlung, z.B. das Protokoll IEC 61850, DIGSI und HMI Auf diese Weise wird die Funktion Parallelschaltung aktiviert. In der Zwischenzeit werden die Meldungen Freigabe Einschaltung und Freigabe Einschaltu.
  • Seite 305 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Information Beschreibung Zwischenstellung Die LS-Position ist in Zwischenstellung. Das Signal offen und das Signal geschlossen sind nicht gesetzt. Störstellung Die LS-Position ist in Störstellung. Das Signal offen und das Signal geschlossen sind gleichzeitig gesetzt. Nicht ausgewählt Der Leistungsschalter ist für eine Steuerungshandlung nicht ausge- wählt.
  • Seite 306 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung [lo_unterd_4CB_without_I, 2, de_DE] Bild 5-40 Endgültige Auslösung und Schalterfall-Meldungsunterdrückung 5.3.5.5 Auslöse- und Ausschaltinformationen Mit dem Absetzen eines Auslöse- oder Ausschaltbefehls werden die im nächsten Bild dargestellten Ausschalt- informationen im Störfallprotokoll gespeichert. [lo_ausloe, 2, de_DE] Bild 5-41 Ausschaltinformationen Für den Leistungsschalter werden die folgenden Statistikinformationen gespeichert: •...
  • Seite 307 Für die Steuerungsfunktionalität ist dies die optimale Konfiguration. Für reine Schutzap- plikationen genügt auch die Erfassung einer der beiden LS-Positionen. Bei der Anwendung als Schutz- und Steuergerät empfiehlt Siemens die folgende Auswertung der LS-Position: SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch...
  • Seite 308 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung [lo_evaluation2, 1, de_DE] Bild 5-44 Empfohlene Auswertung der LS-Position Im folgenden Bild ist die empfohlene Rangierung dargestellt, wobei das GH für aktiv mit Spannung steht. [sc_polg3p, 1, de_DE] Bild 5-45 Rangierung zur Erfassung der LS-Position über 2 Hilfskontakte Das Gerät kann auch ohne die Auswertung von Leistungsschalter-Hilfskontakten arbeiten, d.h.
  • Seite 309 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Parameterwert Beschreibung Mit dieser Einstellung werden die Messwerte gemeldet, wenn der Leistungs- immer schalter entweder über die Steuerungsfunktion oder über den Auslösebe- fehl einer Schutzfunktion ausgeschaltet wird. Mit dieser Einstellung werden die Messwerte nur dann gemeldet, wenn mit Auslösebefehl der Leistungsschalter über den Auslösebefehl einer Schutzfunktion ausge- schaltet wird.
  • Seite 310 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung 5.3.5.7 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Leistungssch. _:101 Leistungssch.:Ausgabe- 0,02 s bis 1800,00 s 0,10 s zeit • _:105 Leistungssch.:Melden mit Auslösebefehl immer der Abschaltwerte • immer 5.3.5.8 Informationen Information Datenklasse (Typ) Leistungssch. _:500 Leistungssch.:>Bereit _:501 Leistungssch.:>Erfassungssperre _:502 Leistungssch.:>Reset Schaltstatistik...
  • Seite 311 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Der Funktionsblock Leistungsschalter betätigt den Gerätekontakt und veranlasst damit das Öffnen des Leis- tungsschalters (siehe 5.1.5 Leistungsschalter). Hier wirkt auch die Befehlsausgabezeit. Die Auslöselogik entscheidet auch, wann der Schutzauslösebefehl abgesteuert wird (siehe Bild 5-4). [lo_ausbef, 1, de_DE] Bild 5-47 Auslösebefehl Absteuerung des Auslösebefehls...
  • Seite 312 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung • mit I< & Hilfskontakt Bei diesen Kriterien wird neben dem Rückfall der auslösenden Funktion (Auslösemeldung wird abge- steuert) der Zustand des Leistungsschalters als zusätzliches Kriterium herangezogen. Sie können wählen, ob der Zustand über den Strom (mit I<) oder über den Strom in Verbindung mit den Leistungsschalter- Hilfskontakten (mit I<...
  • Seite 313 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung 5.3.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Auslöselogik _:300 Auslöselogik:Auslösebef.meldung _:52 Auslöselogik:Zustand _:53 Auslöselogik:Bereitschaft Leistungsschalter-Zustandserkennung für schutzbezogene Zusatzfunktionen 5.3.7 5.3.7.1 Übersicht Dieser Funktionsblock ermittelt die Position des Leistungsschalters über die Bewertung der Hilfskontakte und über den Stromfluss. Diese Informationen werden in den folgenden schutzbezogenen Zusatzfunktionen benötigt: •...
  • Seite 314 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Leistungsschalterzustand Beschreibung Diese Zustände können entstehen, wenn aufgrund der Hilfskontaktran- Vielleicht offen, viel- gierung die Informationen unvollständig sind und der Zustand nicht leicht geschlossen sicher ermittelt werden kann. Diese unsicheren Zustände werden von bestimmten Funktionen unterschiedlich bewertet. Dieser Zustand tritt dynamisch auf und entsteht dann, wenn bei aktivem Öffnend Auslösebefehl und noch geschlossenem Hilfskontakt ein Unterschreiten des...
  • Seite 315 Empfohlener Einstellwert (_:101) Wirkzeit = 0,30 s Um von der individuellen manuellen Betätigung des Eingangssignals unabhängig zu sein, wird die Erkennung über den Parameter Wirkzeit auf eine definierte Länge gebracht. Siemens empfiehlt eine Wirkzeit von 0,30 s. Parameter: LS offen Rückfallverz. •...
  • Seite 316 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung SSU-Schnittstelle 5.3.9 5.3.9.1 Beschreibung Der Funktionsblock SSU-Schnittstelle ist eine Schnittstelle ohne Logik. Er enthält die Parameter für den Leistungsschalter, die in der Funktionsgruppe SSU verwendet werden. Anwendungs- und Einstellhinweise 5.3.9.2 Parameter: Einschaltzeit LS • Voreinstellwert (_:22591:113) Einschaltzeit LS = 0,050 s Mit dem Parameter Einschaltzeit LS definieren Sie das Zeitintervall zwischen der Aktivierung des Schließ- vorgangs und den Zeitpunkt, zu dem der Strom fließt.
  • Seite 317 Funktionsgruppentypen 5.3 Funktionsgruppentyp Leistungsschalter-Parallelschaltung Leistungstransformator Tr1befindet sich zwischen Spannungswandler U-Wdl. 1 und Leistungsschalter LS1 auf der eingehenden Leitung 1. In diesem Fall müssen Sie die Parameter Usync Übersetz. (Transf.) und Winkelanpassg. (Transf.) entsprechend der Istwerte von Leistungstransformator Tr1 einstellen. Leistungstransformator Tr2 befindet sich auf der eingehenden Leitung 2 nicht zwischen Spannungswandler U-Wdl.
  • Seite 318 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Übersicht 5.4.1 In der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwachung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Spannungsmessung erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
  • Seite 319 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Schnittstelle zur Funktionsgruppe Leistungsschalter Über die Schnittstelle der Funktionsgruppe Leistungsschalter werden alle erforderlichen Daten zwischen der Funktionsgruppe Spannung 3-phasig und der Funktionsgruppe Leistungsschalter ausgetauscht. Hier sind es die Anrege- und Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in Richtung der Leistungsschalter-Funk- tionsgruppe.
  • Seite 320 Funktionsgruppentypen 5.4 Funktionsgruppentyp Spannung 3-phasig Parameter 5.4.4 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Nennwerte _:9421:102 Allgemein:Nennspannung 0,10 kV bis 1200,00 kV 400,00 kV Informationen 5.4.5 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:9421:52 Allgemein:Zustand _:9421:53 Allgemein:Bereitschaft Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Reset LED FG _:7381:500 Reset LED FG:>LED rücksetzen...
  • Seite 321 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Übersicht 5.5.1 In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa- chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels anwenden, die eine 1-phasige Spannungs- und 1-phasige Strommessung oder eine Nullsystem-Spannungsmessung über die 3-phasige Spannungsmessstelle erlauben. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des...
  • Seite 322 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig [scVI1ph_V1ph, 1, de_DE] Bild 5-57 Messstellen an Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig anschließen Die aus dem 3-phasigen Spannungssystem berechnete Nullsystemspannung oder gemessene Verlagerungs- spannung ist über die Spannungsschnittstelle verfügbar (siehe folgendes Bild). Die aus dem 3-phasigen Spannungssystem berechnete Nullsystemspannung ist über die Spannungsschnitt- stelle verfügbar (siehe folgendes Bild).
  • Seite 323 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig [sc_1stspc, 1, de_DE] Bild 5-59 Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig mit Funktionsgruppe Leistungsschalter verbinden Grundschwingungen Die Grundschwingungen sind immer in der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig vorhanden und können nicht gelöscht werden. Die folgende Tabelle zeigt die Grundschwingungen der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig: Tabelle 5-5 Grundschwingungungen der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig Messwerte...
  • Seite 324 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Tabelle 5-6 Betriebsmesswerte der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf 1-phasiger Strom Parameter Betriebsnennstrom 1-phasige Spannung Parameter Betriebsnennspannung Verlagerungsspannung Parameter Betriebsnennspannung/√3 Nullsystemspannung Parameter Betriebsnennspannung/√3 Frequenz Parameter Nennfrequenz Wirkleistung Parameter Nennscheinleistung Blindleistung Mvar Parameter Nennscheinleistung Sie finden die Parameter Betriebsnennstrom, Betriebsnennspannung und Nennscheinleistung im Funktionsblock Allgemein der Funktionsgruppe Spannung-Strom 1-phasig.
  • Seite 325 Funktionsgruppentypen 5.5 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 1-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Messwerte • _:9421:150 Allgemein:P, Q Vorzei- nicht invertiert nicht invertiert chen • invertiert Informationen 5.5.5 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:9421:52 Allgemein:Zustand _:9421:53 Allgemein:Bereitschaft Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Reset LED FG _:13381:500...
  • Seite 326 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Übersicht 5.6.1 In der Funktionsgruppe Spannung-Strom 3-phasig lassen sich alle Funktionen zum Schutz und zur Überwa- chung eines Schutzobjektes oder Betriebsmittels, welches eine 3-phasige Strom- und Spannungsmessung erlaubt, anwenden. Die Funktionsgruppe enthält auch die Betriebsmessung zum Schutzobjekt oder zum Betriebsmittel (siehe hierzu Kapitel 9 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems).
  • Seite 327 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Die Funktionsgruppe hat Schnittstellen zu: • Messstellen • Funktionsgruppe Leistungsschalter Schnittstelle zu Messstellen Die Funktionsgruppe erhält die benötigten Messwerte über die Schnittstellen zu den Messstellen. Bei Verwen- dung einer Applikationsvorlage ist die Funktionsgruppe bereits mit den notwendigen Messstellen verbunden. Wenn Sie Funktionen in die Funktionsgruppe einfügen, erhalten diese automatisch die Messwerte der rich- tigen Messstellen.
  • Seite 328 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Bei der Detailkonfiguration der Schnittstelle definieren Sie: • Welche Auslösemeldungen der Schutzfunktionen in die Bildung des Auslösebefehls eingehen • Welche Schutzfunktionen die Funktion Wiedereinschaltautomatik starten • Welche Schutzfunktionen die Funktion Leistungsschalter-Versagerschutz starten Bei Verwendung einer Applikationsvorlage sind die Funktionsgruppen bereits miteinander verbunden, da diese Verknüpfung für den ordnungsgemäßen Betrieb zwingend erforderlich ist.
  • Seite 329 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Messwerte Primär Sekundär % bezogen auf Leiterbezogene Blindleistung Mvar Blindleistung des Leiters · I nenn Lx nenn Lx Leiterbezogene Scheinleis- Scheinleistung des Leiters tung · I nenn Lx nenn Lx Die Betriebsmesswerte sind in 9.3 Betriebsmesswerte näher erklärt.
  • Seite 330 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Schreibgeschützte Parameter 5.6.3 Parameter: Nennscheinleistung • Voreinstellung (_:103) Nennscheinleistung = 692,82 MVA Mit dem Parameter Nennscheinleistung stellen Sie die primäre Nennscheinleistung des zu schützenden Spartransformators ein. Der Parameter Nennscheinleistung ist für die Hauptschutzfunktion des Gerätes von Bedeutung.
  • Seite 331 Funktionsgruppentypen 5.6 Funktionsgruppentyp Spannung/Strom 3-phasig Information Datenklasse (Typ) Reset LED FG _:7381:500 Reset LED FG:>LED rücksetzen _:7381:320 Reset LED FG:LED rückgesetzt _:7381:52 Reset LED FG:Zustand _:7381:53 Reset LED FG:Bereitschaft Einschalterkn. _:1131:4681:500 Einschalterkn.:>Trennschalter offen _:1131:4681:300 Einschalterkn.:Einschaltung _:1131:4681:52 Einschalterkn.:Zustand _:1131:4681:53 Einschalterkn.:Bereitschaft SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 332 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Übersicht 5.7.1 Die Funktionsgruppe Analoge Umformer dient zur Abbildung von analogen Umformern und zur Kommuni- kation mit diesen. Analoge Umformer sind externe Geräte, z.B. Thermoboxen, analoge Steckmodule oder Messumformermodule. Sie finden die Funktionsgruppe Analoge Umformer für viele Gerätetypen in der globalen DIGSI 5 Bibliothek. [sc_20_maee, 3, de_DE] Bild 5-64 Funktionsgruppe Analoge Umformer in DIGSI...
  • Seite 333 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dw_str_the, 3, de_DE] Bild 5-65 Struktur der Funktionsgruppe Analoge Umformer Grau: Optional zu beschalten, optional vorhanden Weiß: Immer zu beschalten, immer vorhanden Die Funktionsgruppe Analoge Umformer hat Schnittstellen zu Schutzfunktionsgruppen. Die Funktionsgruppe Analoge Umformer stellt z.B. Temperaturmesswerte bereit, die von einer externen Thermobox , einem Messumformer oder über Protokolle kommen.
  • Seite 334 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Die Funktion Temperaturerfassung über Protokolle hat 2 Stufentypen: Die Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 und die Temperaturerfassung über GOOSE. Eine Instanz der Temperaturer- fassung über PROFINET IO oder IEC 61850 ist durch den Hersteller vorkonfiguriert. Für beide Stufentypen können maximal 12 Instanzen gleichzeitig arbeiten.
  • Seite 335 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.3.3 Kommunikation mit 20-mA Einheit Ethernet Logik [lo_20mtcp, 1, de_DE] Bild 5-67 Logik der Funktion 20-mA Einheit Ethernet Kommunikation mit 20-mA-Einheit Die Funktion dient zur Kommunikation mit einer 20-mA-Einheit, angeschlossen über eine Ethernet-Verbin- dung. Wenn die Verbindung der Funktion über die Ethernet-Schnittstelle zur externen 20-mA-Einheit erfolg- reich aufgebaut ist, sendet die 20-mA-Einheit die Messwerte aller angeschlossenen Kanäle an die Funktion 20‑mA Ein.
  • Seite 336 Die 7XV5674 20-mA-Einheit wird mit einem Web-Browser auf dem Notebook über dessen Ethernet-Schnitt- stelle eingestellt. Stellen Sie als Busprotokoll/Betriebsart Modbus TCP ein. Detaillierte Hinweise zu den Einstellungen entnehmen Sie dem Handbuch 7XV5674, das der 20-mA-Einheit beiliegt. Sie finden die Dokumente auch im SIPROTEC Download-Bereich (www.support.industry.siemens.com). SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 337 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.3.5 20-mA-Kanal Logik [lo_20mcha, 1, de_DE] Bild 5-68 Logikdiagramm der Funktion 20-mA-Kanal Wenn der Parameter Bereich aktiv auf wahr eingestellt ist, wird der Parameter Umwand- lungsfaktor nicht angezeigt. Wenn der Parameter Bereich aktiv auf unwahr eingestellt ist, werden die Parameter Obere Grenze, Umwdl.Fakt.
  • Seite 338 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sckanumw-190214-01, 1, de_DE] Bild 5-69 Parametereinstellungen für Beispiel 1 In diesem Beispiel bedeutet der Messwert 0 mA eine Temperatur von 0 °C und der Messwert 20 mA eine Temperatur von 100 °C. Also geben Sie als Einheit = °C und als Umwandlungsfaktor = 100 ein. Die Auflösung (Nachkommastelle) des Temperaturwertes ist wählbar, für eine Nachkommastelle wählen Sie Auflösung = 0,1.
  • Seite 339 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sckanumf-190214-01, 1, de_DE] Bild 5-71 Parametereinstellungen für Beispiel 2 [dw_knges2, 1, de_DE] Bild 5-72 Kennlinie einer 20-mA-Einheit (Beispiel 2) In diesem Beispiel ist der Parameter Bereich aktiv ausgewählt. Die Einstellung Obere Grenze liegt bei 20 mA, die Einstellung Untere Grenze liegt bei 4 mA. Der Parameter Obere Grenze - Sensor liegt bei 55 und der Parameter Untere Grenze - Sensor liegt bei -33.
  • Seite 340 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Tabelle 5-9 Fehlerreaktionen Fehlerbeschreibung Status Fehlerstatus Bereitschaft Eingangswert befindet sich außer- halb der angegebenen Grenzen Kanal nicht verbunden Nein 5.7.3.6 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Einheit • Voreinstellwert (_:13111:103) Einheit = °C Mit dem Parameter Einheit stellen Sie ein, welche physikalische Maßeinheit die Messwerte repräsentieren. Die möglichen Einstellwerte entnehmen Sie der Parametertabelle.
  • Seite 341 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.3.7 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:2311:103 Allgemein:Port Port E Port J • Port F • Port J • Port N • Port P SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 342 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Kanal 1 • _:13111:103 Kanal 1:Einheit • ° • °C • °F • Ω • Ω/km • Ω/mi • • • • cos φ • Perioden • • F/km • F/mi •...
  • Seite 343 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • • • _:13111:108 Kanal 1:Auflösung • • 0,01 • 0,001 • _:13111:107 Kanal 1:Bereich aktiv false • _:13111:104 Kanal 1:Umwandlungs- 1 bis 1000000 faktor _:13111:105 Kanal 1:Obere Grenze 0,00 mA bis 20,00 mA 20,00 mA _:13111:109 Kanal 1:Obere Grenze -...
  • Seite 344 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Port • Voreinstellung (_:2311:103) Port = Port J Mit dem Parameter Port legen Sie den Steckplatz für das Kommunikationsmodul fest, der für die Verbindung mit einer externen 20-mA-Einheit verwendet wird. Parameter: Kanalnummer •...
  • Seite 345 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer • Voreinstellwert (_:13111:106) Untere Grenze = 4 mA • Voreinstellwert (_:13111:110) Untere Grenze - Sensor = 100 Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv aktivieren, dann erscheinen die 4 zusätzlichen Parameter Obere Grenze, Untere Grenze, Obere Grenze - Sensor und Untere Grenze - Sensor. Der Parameter Obere Grenze - Sensor ist der berechnete Messwert, wenn der Eingangsstrom dem im Parameter Obere Grenze eingestellten Wert entspricht.
  • Seite 346 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Kanal 1 • _:13111:103 Kanal 1:Einheit • ° • °C • °F • Ω • Ω/km • Ω/mi • • • • cos φ • Perioden • • F/km • F/mi •...
  • Seite 347 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • • • _:13111:108 Kanal 1:Auflösung • • 0,01 • 0,001 • _:13111:107 Kanal 1:Bereich aktiv false • _:13111:104 Kanal 1:Umwandlungs- 1 bis 1000000 faktor _:13111:105 Kanal 1:Obere Grenze 0,00 mA bis 20,00 mA 20,00 mA _:13111:109 Kanal 1:Obere Grenze -...
  • Seite 348 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dwve20au-150213-01.tif, 1, de_DE] Bild 5-73 Anschluss der 20-mA-Einheit an das SIPROTEC 5-Gerät USART-Modul hinzufügen Fügen Sie in DIGSI ein USART-Modul USART-AB-1EL oder USART-AC-2EL zum Gerät hinzu. Das USART-Modul müssen Sie an einer der Einsteckpositionen für Kommunikationsmodule im Basismodul oder im Erweiterungs- modul CB202 einfügen (siehe folgendes Bild).
  • Seite 349 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [scauser4-301012-01.tif, 1, de_DE] Bild 5-75 SUP-Protokoll auswählen Kommunikationseinstellungen Führen Sie die Kommunikationseinstellungen für die betreffenden seriellen Kanäle durch. Benutzen Sie hierfür die durch die 20-mA-Einheit vorgegebenen Standardeinstellungen. Im Normalfall müssen Sie nur die Parame- trierung des SIPROTEC 5-Gerätes an die Einstellungen der 20-mA-Einheit anpassen. Stellen Sie sicher, dass die Einstellwerte in beiden Geräten gleich sind.
  • Seite 350 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc20ser6-220114-01-DE, 1, de_DE] Bild 5-77 Einfügen der Funktion 20-mA Ein. Seriell 1 Stellen Sie nun noch die Kanalnummer ein, über die das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die Slave- Adresse der 20-mA-Einheit ein. Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der 20-mA-Einheit eingestellt werden (siehe folgendes Bild).
  • Seite 351 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_autcp1, 1, de_DE] Bild 5-79 Einfügen eines Ethernet-Moduls Kommunikationseinstellungen Aktivieren Sie das SUP Ethernet-Protokoll für das Ethernet-Modul. [sc_autcp2, 1, de_DE] Bild 5-80 Aktivierung des Protokolls Dieses Protokoll ist auch für den Port J der integrierten Ethernet-Schnittstelle des Basismoduls verfügbar (siehe folgendes Bild).
  • Seite 352 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die 20-mA-Einheit fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe Analoge Umformer und die Funktion 20-mA Ein. Ether. 1 zu Ihrer Gerätekonfiguration hinzu (siehe folgendes Bild). [sc_20tcp4, 1, de_DE] Bild 5-82 Einfügen der Funktion 20-mA Ein. Ether. 1 Stellen Sie nun noch den Port ein, über den das SUP-Protokoll läuft.
  • Seite 353 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer • Formt die gemessenen Strom- oder Spannungswerte in Prozessgrößen, wie Temperatur, Gasdruck etc. • Stellt die erfassten Prozessgrößen zur Weiterverarbeitung im Störschreiber, im CFC, in GOOSE-Anwen- dungen, zur Übertragung über Kommunikationsprotokolle sowie zur Visualisierung zur Verfügung Die schnellen Messumformereingänge befinden sich auf der Baugruppe IO212 mit 8 Eingängen (wahlweise Strom- oder Spannungseingänge) und der Baugruppe IO210 mit 4 Eingängen (wahlweise Strom- oder Span- nungseingänge).
  • Seite 354 Mit dem Parameter Messfenster stellen Sie das Messfenster ein, über welches aus den Abtastwerten der arithmentische Mittelwert bestimmt wird. Siemens empfiehlt, bei langsam veränderlichen Signalen den oberen Wert von 100 ms einzustellen. Damit wird alle 100 ms ein neuer aktueller Messwert zur Weiterverar- beitung bereitgestellt.
  • Seite 355 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Wenn Sie den Parameter Bereich aktiv aktivieren, erscheinen die 4 zusätzlichen Parameter Obere Grenze, Obere Grenze - Sensor, Untere Grenze und Untere Grenze - Sensor. Beachten Sie, dass diese Einstellung durch Weglassen oder Setzen des entsprechenden Hakens in DIGSI realisiert wird (siehe Bild 5-85).
  • Seite 356 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Wenn Sie die voreingestellten Grenzwerte beibehalten, sind die folgenden Bedingungen möglich: • Wenn der Eingangsstrom < 2,000 mA ist Die Funktion setzt die Meldung Drahtbruch ab und die Qualität des Ausgangswertes ist ungültig. Die Funktionen, die den Ausgangswert als Messwert verwenden, können deaktiviert werden. •...
  • Seite 357 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer • Untere Grenze = -10,00 V • Untere Grenze - Sensor = -10,00 V Durch diese Einstellung wird ein eingespeistes Signal von 12 V als 12-V-Messwert ausgegeben (siehe folgendes Bild). [dw_measuring-transducer-setting, 1, de_DE] Bild 5-88 Einstellung der Parameter und Darstellung eines Eingangssignals größer als 10 V 5.7.6.5 Parameter...
  • Seite 358 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:103 MU-Eing. #:Einheit • ° • °C • °F • Ω • Ω/km • Ω/mi • • • • cos φ • Perioden • • F/km • F/mi • • •...
  • Seite 359 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:142 MU-Eing. #:Messfenster 10 ms 10 ms • 20 ms • 40 ms • 60 ms • 80 ms • 100 ms • _:107 MU-Eing. #:Bereich aktiv false • _:104 MU-Eing.
  • Seite 360 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dw_str_fnc, 2, de_DE] Bild 5-89 Struktur/Einbettung der Funktion 5.7.7.3 Kommunikation mit einer Thermobox Logik [lo_rtdtcp, 1, de_DE] Bild 5-90 Logik der Funktion Thermobox Ether. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 361 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Kommunikation mit einer Thermobox Die Funktion dient zur Kommunikation mit einer Thermobox, angeschlossen über eine Ethernet-Verbindung. Wenn die Verbindung der Funktion über die Ethernet-Schnittstelle zur externen Thermobox erfolgreich aufgebaut ist, sendet die Thermobox die Temperaturen aller angeschlossenen Sensoren an die Funktion Ther- mobox Ether..
  • Seite 362 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer oder Widerstandswert für 2-Leiter-Anschluss), die Ruhelage des Störmelderelais sowie die IP-Schnittstellenpa- rameter einstellen. Zur Parametrierung muss die Codesperre ausgeschaltet sein. Dies ist nur über die Fronttasten der Thermobox möglich. Im Lieferzustand ist die Codesperre off (ausgeschaltet) und hat die Pin 504. Detaillierte Hinweise zu den Einstellungen entnehmen Sie bitte dem Handbuch TR1200 IP, das der Ther- mobox beiliegt.
  • Seite 363 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Tabelle 5-11 Fehlerreaktion Fehlerbeschreibung Status Bereitschaft Status Störung Sensor oder Leitung kurzge- Alarm schlossen Sensor oder Leitung unterbrochen Alarm Temperaturmesswert außerhalb Alarm des in den technischen Daten spezifizierten gültigen Messbe- reichs. Der gültige Messbereich ist abhängig vom Sensortyp.
  • Seite 364 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.7.7 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:2311:103 Allgemein:Port Port E Port J • Port F • Port J • Port N • Port P Sensor 1 • _:11611:102 Sensor 1:Sensortyp Pt 100 Pt 100 •...
  • Seite 365 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Ein serielles Kommunikationsmodul verfügt optional über 2 Kanäle. Mit dem Parameter Kanalnummer legen Sie die Kanalnummer (1 oder 2) fest, über die eine Thermobox mit dem Gerät verbunden ist. Die Eingänge des Kommunikationsmoduls sind mit den Kanalnummern beschriftet. Parameter: Geräteadresse •...
  • Seite 366 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Sensor 6 • _:11616:102 Sensor 6:Sensortyp Pt 100 Pt 100 • Ni 100 • Ni 120 Sensor 7 • _:11617:102 Sensor 7:Sensortyp Pt 100 Pt 100 • Ni 100 • Ni 120 Sensor 8 •...
  • Seite 367 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Information Datenklasse (Typ) _:11613:60 Sensor 3:Störung _:11613:80 Sensor 3:Tmpaus Sensor 4 _:11614:52 Sensor 4:Bereitschaft _:11614:60 Sensor 4:Störung _:11614:80 Sensor 4:Tmpaus Sensor 5 _:11615:52 Sensor 5:Bereitschaft _:11615:60 Sensor 5:Störung _:11615:80 Sensor 5:Tmpaus Sensor 6 _:11616:52 Sensor 6:Bereitschaft _:11616:60 Sensor 6:Störung _:11616:80...
  • Seite 368 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dwverbau-201112-01.tif, 1, de_DE] Bild 5-93 Anschluss der Thermobox an das SIPROTEC 5-Gerät USART-Modul hinzufügen Fügen Sie in DIGSI ein USART-Modul USART-AB-1EL oder USART-AC-2EL zum Gerät hinzu. Das USART-Modul müssen Sie an einer der Einsteckpositionen für Kommunikationsmodule im Basismodul oder im Erweiterungs- modul CB202 einfügen (siehe folgendes Bild).
  • Seite 369 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Kommunikationseinstellungen Führen Sie die Kommunikationseinstellungen für die betreffenden seriellen Kanäle durch. Benutzen Sie hierfür die durch die Thermobox vorgegebenen Standardeinstellungen. Im Normalfall müssen Sie nur die Parametrie- rung des SIPROTEC 5-Gerätes an die Einstellungen der Thermobox anpassen. Stellen Sie sicher, dass die Einstellwerte in beiden Geräten gleich sind.
  • Seite 370 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Bei erstmaliger Verwendung der Thermobox TR1200 muss die folgende Gerätekonfiguration an der Ther- mobox eingestellt werden: • Bus-Protokoll: mod • Geräteadresse: 1 • Baudrate: 9600 • Parität: kein [scauser7-220114-01-DE, 1, de_DE] Bild 5-98 Einstellung von Port, Kanalnummer und Slave-Adresse Laden Sie abschließend die Konfiguration in das Gerät.
  • Seite 371 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_autcp2, 1, de_DE] Bild 5-100 Aktivierung SUP Ethernet-Protokoll Dieses Protokoll ist auch für den Port J der integrierten Ethernet-Schnittstelle des Basismoduls verfügbar (siehe folgendes Bild). [sc_autcp3, 1, de_DE] Bild 5-101 Aktivierung SUP Ethernet Protokoll (Basismodul) Durch die Auswahl des SUP-Protokolls für die Thermobox fügt DIGSI automatisch die Funktionsgruppe Analoge Umformer und die Funktion Thermobox Ether.
  • Seite 372 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Stellen Sie nun noch den Port ein, über den das SUP-Protokoll läuft. Stellen Sie außerdem die IP-Adresse der Thermobox ein (siehe folgendes Bild). Diese Adresse muss mit dem gleichen Wert in der Thermobox eingestellt werden. [sc_autcp5, 1, de_DE] Bild 5-103 Einstellung von Port und IP-Adresse...
  • Seite 373 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dw_structure_TmpviaProt, 1, de_DE] Bild 5-104 Struktur/Einbettung der Funktion 5.7.10.3 Beschreibung der Stufe Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 Logik [lo_tmpval, 1, de_DE] Bild 5-105 Logikdiagramm der Stufe Die Stufe Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 unterstützt 2 Protokolle: •...
  • Seite 374 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Stufenanwendung Sie können die Stufe Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 für folgende Zwecke verwenden: • Erfassung der Kaltgastemperatur vom Leitsystem des Kraftwerks • Verarbeitung des empfangenen Kaltgas-Temperaturwerts • Senden des verarbeiteten Kaltgas-Temperaturwerts zur Weiterverarbeitung an andere Funktionen [dw_app-example_IEC, 1, de_DE] Bild 5-106 Anwendungsbeispiel...
  • Seite 375 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Stellen Sie die IP-Adresse für das Kommunikationsmodul ein. ² [sc_PROFINET IP, 2, de_DE] Bild 5-107 Konfiguration der IP-Adresse Wählen Sie Allgemein > Protokolle > Kommunikation. ² Wählen Sie unter SCADA den Eintrag PROFINET IO. ² [sc_PROFINET_IO, 2, de_DE] Bild 5-108 Protokollauswahl...
  • Seite 376 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Signalzuordnung und -konfiguration Wählen Sie in der Projektnavigation Ihr Gerät aus und doppelklicken Sie Kommunikationszuordnung. ² Stellen Sie in der Matrix Kommunikationszuordnung den Parameter Protokoll anzeigen auf ² PROFINET IO. [sc_PROFI_Filter, 2, de_DE] Bild 5-109 Protokollfilter Wählen Sie in der Spalte Signale den Eintrag Analoge Umformer >...
  • Seite 377 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_PROFI_Setting, 1, de_DE] Bild 5-110 Signalkonfiguration 5.7.10.5 IEC 61850-Konfiguration für die Temperaturerfassung Für die Stufe Temperaturerfassung über PROFINET IO oder IEC 61850 sind zur Erfassung der Kaltgastempe- ratur über das IEC 61850-Protokoll folgende Konfigurationen erforderlich. Auswahl der IEC 61850-Edition Wählen Sie in der Projektnavigation Ihr Gerät aus und doppelklicken Sie Geräteinformation.
  • Seite 378 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Wählen Sie in der Registerkarte Eigenschaften des Kommunikationsmoduls Allgemein > Schnittstellen- ² parameter. Stellen Sie die IP-Adresse für das Kommunikationsmodul ein. ² [sc_iec_61850_ip, 2, de_DE] Bild 5-112 Konfiguration der IP-Adresse Wählen Sie Allgemein > Protokolle > Kommunikation. ²...
  • Seite 379 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_iec_61850_3, 2, de_DE] Bild 5-114 Parameterkonfiguration Konfiguration in der IEC 61850-Struktur Wählen Sie in der Projektnavigation Ihr Gerät aus und doppelklicken Sie IEC 61850-Struktur. ² Wählen Sie in der Spalte Name den Eintrag AnUn_TmpAcqCom 1 > VIAC_STMP1 > CTmp. ²...
  • Seite 380 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Meldung Ungültige Temperatur Wenn die empfangene Temperatur ungültig ist, wird die Störungsmeldung Temperaturfehler ausge- geben. Stufenanwendung Für die Stufe Temperaturerfassung über GOOSE werden folgende Begriffe verwendet: • Quellgerät SIPROTEC 5-Schutzgerät, das Daten liefert • Zielgerät SIPROTEC 5-Schutzgerät, das Daten vom Quellgerät anfordert Im Zielgerät können Sie die Stufe Temperaturerfassung über GOOSE für folgende Zwecke verwenden: •...
  • Seite 381 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Datenname Beschreibung Mit dieser Variable können Sie das GOOSE-Protokoll für die Temperaturerfassung einstellen. In der Stufe Temperaturerfassung über GOOSE ist der Eingangsmesswert mit einer COM-Vorlage so gestaltet, dass er Daten von einem anderen SIPROTEC 5-Schutzgerät erfasst.
  • Seite 382 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_iec_61850_ip, 2, de_DE] Bild 5-119 Konfiguration der IP-Adresse Wählen Sie Allgemein > Protokolle > Kommunikation. ² Wählen Sie unter IEC 61850 den Eintrag IEC 61850-8-1. ² [sc_iec_61850_sel, 2, de_DE] Bild 5-120 Protokollauswahl Konfiguration in der IEC 61850-Struktur – Quellgerät Wählen Sie in der Projektnavigation das Quellgerät aus und doppelklicken Sie IEC 61850-Struktur.
  • Seite 383 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_iec_61850_cgt, 1, de_DE] Bild 5-121 Datenauswahl Nun kann das Gerät dazu verwendet werden, die Kaltgastemperatur an andere Geräte zu senden. Auswahl IEC 61850-Edition – Zielgerät Wählen Sie in der Projektnavigation das Zielgerät aus und doppelklicken Sie Geräteinformation. ²...
  • Seite 384 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_iec_61850_ip, 2, de_DE] Bild 5-123 Konfiguration der IP-Adresse Wählen Sie Protokolle > Kommunikation > IEC 61850-8-1. ² [sc_iec_61850_sel, 2, de_DE] Bild 5-124 Protokollauswahl Instanziierung der Funktion – Zielgerät Wählen Sie in der Projektnavigation das Zielgerät aus und wählen Sie Parameter >Analoge Umformer. ²...
  • Seite 385 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_station_10, 1, de_DE] Konfiguration der Schutzfunktion – Zielgerät Instanziieren Sie die Funktion, die die Kaltgastemperatur erfordert, in der entsprechenden Funktions- ² gruppe. Die Funktion Läuferüberl.Kaltg. dient in den folgenden Schritten als Beispiel. Setzen Sie im Bereich Allgemein der Funktion Läuferüberl.Kaltg. den Parameter Temperaturerfas- ²...
  • Seite 386 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_iec_station, 2, de_DE] Bild 5-126 IEC 61850-Edition Weisen Sie der IEC-Station die verfügbaren Geräte zu. ² [sc_device_assign, 1, de_DE] Bild 5-127 Gerätezuordnung Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Station und wählen Sie im Kontextmenü Änderungen zum ²...
  • Seite 387 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_export_IEC, 1, de_DE] Bild 5-128 Änderungen zum IEC 61850-Systemkonfigurator exportieren Wenn der folgende Dialog erscheint, klicken Sie OK und speichern Sie die SCD-Datei in einem Ordner. ² [sc_iec_confim, 1, de_DE] Bild 5-129 SCD-Dateierstellung Wählen Sie GOOSE in der Symbolleiste im geöffneten IEC 61850 Systemkonfigurator-Fenster. ²...
  • Seite 388 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_station_01, 2, de_DE] Bild 5-130 GOOSE-Funktionsauswahl Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Bereich GOOSE-Meldungen auf die IEC-Station und wählen Sie ² im Kontextmenü die Option GOOSE-Applikation. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 389 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Die GOOSE-Applikation wird unter der IEC-Station aufgeführt. [sc_station_02, 2, de_DE] Bild 5-131 Erstellen einer GOOSE-Applikation Wählen Sie im Bereich Quellkatalog das Quellgerät aus und wählen Sie AnUn_TmpAcqCom 1 > ² VIAC_STMP1 > Tmp. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 390 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_station_03, 1, de_DE] Bild 5-132 Quelldatenauswahl Ziehen Sie Tmp per Drag & Drop in die GOOSE-Applikation im Bereich GOOSE-Meldungen. ² Die zugeordneten Quelldaten werden angezeigt. [sc_station_04, 1, de_DE] Bild 5-133 Quelldatenzuordnung Klappen Sie die zugeordneten Quelldaten auf. ²...
  • Seite 391 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Nun sind die Zieldaten mit den Quelldaten verbunden. [sc_station_11, 2, de_DE] Bild 5-135 Zieldatenzuordnung Speichern Sie die Konfigurationen. ² Klicken Sie in DIGSI 5 in der Projektnavigation mit der rechten Maustaste auf die IEC-Station und wählen ²...
  • Seite 392 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_station_08, 1, de_DE] Bild 5-136 Änderungen vom IEC 61850-Systemkonfigurator importieren Wenn der folgende Dialog erscheint, wurden Quellgerät und Zielgerät erfolgreich verbunden. [sc_End, 1, de_DE] Bild 5-137 Erfolgreiche Geräteverbindung Um die Verbindung fertigzustellen, klicken Sie OK. ²...
  • Seite 393 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer 5.7.10.8 Anwendungs- und Einstellhinweise Änderung der Temperatureinheit Standardmäßig wird für die Anzeige und Auswertung der Temperaturmesswerte die Temperatureinheit °C verwendet. • Zum Ändern der Temperatureinheit von °C zu °F für alle Geräte im derzeitigen DIGSI-Projekt gehen Sie wie folgt vor: –...
  • Seite 394 Spannungswandler (RCVT) von Siemens Energy (LPIT-Modul IO240): • Misst Temperaturwerte, Spannungswerte und Stromwerte • Bietet eine Schnittstelle für modulare SIPROTEC 5-Geräte zur Verbindung mit Siemens Energy GIS-LPIT (GIS-LPVT und GIS-LPCT) und RCVT • Wandelt Stromwerte in Primärwerte um •...
  • Seite 395 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer HINWEIS Aufgrund einer höheren Leistungsanforderung der IO240 Baugruppe sind maximal 2 IO240-Module pro Gerätezeile zulässig, insgesamt sind maximal 4 IO240-Module in einem SIPROTEC 5-Gerät zulässig. Diese Begrenzung gilt auch für den Fall, dass eines der IO240-Module im 1/3 Basisgehäuse verwendet wird. Weitere Informationen zur Nutzung und Konfiguration des IO240-Moduls in Verbindung mit dem angeschlos- senen LPIT finden Sie im Anwendungshinweis APN-090 IO240 und...
  • Seite 396 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [dw_strIO240_LPIT Sensor, 5, de_DE] Bild 5-142 Struktur des Funktionsblocks GIS-LPIT-Pol Ist verfügbar, wenn der Parameter GIS-LPIT-Typ unter LPIT Allgem. auf LPIT 1-phasig gesetzt ist. 5.7.11.3 Funktionsbeschreibung Sobald Sie LPIT-Modul IO240 instanziiert haben, ist sie in der Projektnavigation in der Funktionsgruppe Analoge Umformer sichtbar.
  • Seite 397 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Temperaturwert des GIS-LPIT-Sensors Das LPIT-Modul IO240 misst den Temperaturwert des GIS-LPIT-Sensors über die PT100-Sensoren des GIS-LPIT. Die Temperatur wird zur Kompensation des Temperatureinflusses der gemessenen Sekundärwerte verwendet. Dies ermöglicht eine genaue Berechnung der Primärwerte. Der gemessene Widerstand des PT100-Sensors und die resultierende Temperatur liegen im Gerät als Informationen zur weiteren Verwendung vor, z.B.
  • Seite 398 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Einstellungen von LPIT Allgemein [sc_LPIT_General, 3, de_DE] Bild 5-144 Einstellungen von LPIT Allgemein Parameter: Steckplatznummer Der Parameter legt den Montageort der IO240-Baugruppe im SIPROTEC 5-Gerät fest und wird verwendet, um den Baugruppen-Montageort zu identifizieren, wenn mehrere IO240-Baugruppen in einem Gerät verwendet werden.
  • Seite 399 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Parameter: Primäre Leitung L1, Primäre Leitung L2, Primäre Leitung L3 • Voreinstellwert (_:142) Primäre Leitung L1 = LPIT-Sensor von GIS-Pol I • Voreinstellwert (_:143) Primäre Leitung L2 = LPIT-Sensor v. GIS-Pol II • Voreinstellwert (_:144) Primäre Leitung L3 = LPIT-Sensor v. GIS-Pol III Mit diesen Parametern definieren Sie die Mapping-Beziehung zwischen der primären Leitung und dem LPIT- Sensor des GIS-Pols gemäß...
  • Seite 400 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Parameter: LPIT-Anschl.kastentyp Nach Eingabe der GIS-LPIT-Produktions-ID ist der Typ des LPIT-Anschlusskastens in DIGSI sichtbar. Dies ist nicht konfigurierbar. Einstellungen des RCVT-Sensors [sc_settings_RCVT, 1, de_DE] Bild 5-146 Einstellungen von RCVT Parameter: Amplitudenkorr.faktor, Phasenoffsetkorrektur • Voreinstellwert (_:101) Amplitudenkorr.faktor = 1,0000 Mit dem Parameter Amplitudenkorr.faktor stellen Sie die Amplitude für den Spannungseingang ein.
  • Seite 401 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer [sc_IO240_production_ID, 1, de_DE] Bild 5-148 IO240 Produktions-ID Nach Eingabe der Produktions-ID ist die entsprechende Version der Datenbank in DIGSI sichtbar. Die Version ist nicht konfigurierbar. Messstellenrangierung Das LPIT-Modul IO240 unterstützt in der Messstellenrangierung ausschließlich die Spannungsanschlussart 3 Leiter-Erde Spg.
  • Seite 402 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer HINWEIS Die Spannungen in folgenden Kanälen dienen dem GIS-LPVT-Sensor: • LP-VT3.1 • LP-VT3.2 • LP-VT3.3 Die Spannungen in folgenden Kanälen dienen dem RCVT-Sensor: • RC-VT3.1 • RC-VT3.2 • RC-VT3.3 2 Gruppen von 3-phasigen Strommesskanälen mit verschiedenen Messbereichen, die aus dem angeschlos- senen Kleinsignalwandler abgeleitet werden, sind in der Messstellenrangierung verfügbar.
  • Seite 403 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Messstelle Strom 3-phasig (I-3ph) Für die Strommessstelle des LPIT-Moduls IO240 ist der Sekundärnennstrom sowohl für die Schutz- als auch die Messkanäle dauerhaft auf einen Effektivstrom von 1 A eingestellt. Dieser Wert ist die Basis für die Parame- trierung der Einstellungen in den Sekundärwerten.
  • Seite 404 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:20821:157 LPIT Allgem.:Datenbankver- Die Datenbankversion, von der – sion die LPIT-Kalibrierdaten abgeleitet werden Diese ist nicht konfigurierbar, wird jedoch von den verwendeten Kalib- rierdaten entnommen, nachdem die LPIT Produktions-ID eingegeben wurde. •...
  • Seite 405 Funktionsgruppentypen 5.7 Funktionsgruppentyp Analoge Umformer Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung RCVT # _:101 RCVT #:Amplitudenkorr.faktor 0,9000 bis 1,1000 1,0000 _:102 RCVT #:Phasenoffsetkorrektur -300,0 ' bis 15,0 ' 0,0 ' Der folgende Funktionsblock ist nur dann verfügbar, wenn der Parameter Kalibr. der IO240 Baugr. ausgewählt ist.
  • Seite 406 Funktionsgruppentypen 5.8 Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Funktionsgruppentyp Aufzeichnung Übersicht 5.8.1 Das Gerät verfügt über einen Flash-Speicher, in dem Schriebe abgespeichert werden. Die Aufzeichnung doku- mentiert Vorgänge im Netz sowie die Reaktion der Geräte darauf. Sie können die Schriebe aus dem Gerät auslesen und. Abhängig vom Schreiber werden die Schriebe in verschiedenen Dateiformaten bereitgestellt (siehe folgende Tabelle).
  • Seite 407 Funktionsgruppentypen 5.8 Funktionsgruppentyp Aufzeichnung [dw_fg_recorder, 4, de_DE] Bild 5-151 Struktur der Funktionsgruppe Aufzeichnung HINWEIS Wenn Sie eine der folgenden Funktionen nutzen wollen, muss das Gerät mit der CPU-Baugruppe CP300, CP150 oder CP050 ausgestattet sein: • Slow-Scan-Schreiber • Kontinuierlicher Schreiber • Trendschreiber Die Funktionsgruppe Schutzaufzeichnung ist eine zentrale Gerätefunktion.
  • Seite 408 Funktionsgruppentypen 5.9 Prozessmonitor Prozessmonitor Funktionsübersicht 5.9.1 In allen Funktionsgruppen, die Funktionen mit Abhängigkeiten zum Zustand des Schutzobjektes haben, ist ein Prozessmonitor enthalten. Der Prozessmonitor erkennt den aktuellen Schaltzustand des Schutzobjektes. Struktur der Funktion 5.9.2 Die Funktion Prozessmonitor wird in der Schutz-Funktionsgruppe Standard U/I 3-phasig verwendet. Werkseitig ist die Funktion Prozessmonitor mit folgenden Funktionsblöcken vorkonfiguriert: •...
  • Seite 409 Funktionsgruppentypen 5.9 Prozessmonitor [lo_pro_3pt, 2, de_DE] Bild 5-153 Logikdiagramm der Gesamtfunktion Prozessmonitor Stromkriterium 5.9.3 Logik [lo_proikr, 2, de_DE] Bild 5-154 Logikdiagramm des Funktionsblockes Stromkriterium Die Leiterströme werden über die Schnittstelle der Schutz-Funktionsgruppe bereitgestellt. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 410 Abzweig den Wert des Parameters Strom-Schwellw.LS offen mit Sicherheit unterschreitet. Bei einer Überschreitung wirkt zusätzlich noch die Hysterese. Wenn bei abgeschaltetem Abzweig parasitäre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, stellen Sie den Parameter Strom-Schwellw.LS offen empfindlich ein. Siemens empfiehlt den Einstellwert von 0,100 A. Leistungsschalterzustand für das Schutzobjekt 5.9.5 Logik...
  • Seite 411 Funktionsgruppentypen 5.9 Prozessmonitor schwacher Einspeisung und Echofunktion bei Informationsübertragungsverfahren, innerhalb derselben Funktionsgruppe zur Verfügung. Wenn eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist, dann hat das interne Signal LS-Zustand Schutzobj. den Zustand Offen: • Alle angeschlossenen Leistungsschalter signalisieren intern den Zustand Offen. •...
  • Seite 412 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 413 Schnellumschaltung Funktionsgruppe Schnellumschaltung Umschaltrichtung Umschaltprioritätengruppe Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Primär- und Sekundärprüfungen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 414 Schnellumschaltung 6.1 Funktionsgruppe Schnellumschaltung Funktionsgruppe Schnellumschaltung Übersicht 6.1.1 In der Mittelspannungsanlage von Kraftwerk und Industrieanlage mit vielen motorischen Lasten ist die kontinuierliche Verfügbarkeit von Elektrizität für eine zuverlässige Produktion, die von zahlreichen Prozessen gesteuert wird, unerlässlich. Dazu sind 2 oder mehr Einspeisungen erforderlich. Normalerweise versorgt nur eine der Einspeisungen die Anlage mit Energie.
  • Seite 415 Die Funktionsgruppe Leistungsschalter [ohne Stromeing.] wird für einen Abschnitts-Leistungsschalter instanziiert. Für den Einspeise-Leistungsschalter empfiehlt Siemens, die normale Funktionsgruppe Leis- tungsschalter zu verwenden. Durch die Verwendung der normalen Funktionsgruppe Leistungsschalter, die die Strominformationen überwacht, arbeiten die Funktionen Start Unterfrequenz, Start Unterspan- nung und Start unerwartete Öffnung LS sicherer.
  • Seite 416 Schnellumschaltung 6.1 Funktionsgruppe Schnellumschaltung Ausgabebefehle nicht an die relevanten Funktionsgruppen Leistungsschalter. Weitere Informationen siehe Parameter: Freig.bef. an FG LS, Seite 418. 6.1.3 Allgemeine Funktionalität 6.1.3.1 Beschreibung Logik [lo_FG_general, 4, de_DE] Bild 6-4 Logikdiagramm der Allgemeinen Funktionalität in der Funktionsgruppe SSU SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 417 >SSU blockieren blockieren. Testbetrieb Für die Aktivierung des Testbetriebs der Funktionsgruppe SSU empfiehlt Siemens, alle instanziierten Funkti- onen Umschaltrichtung in den Testbetrieb zu schalten (Parameter Modus = Test). Sie finden den Parameter Modus in der Funktion Umschaltrichtung. Weitere Informationen zum Testbetrieb siehe 2.3 Funktionssteue-...
  • Seite 418 Funktionsgruppe Leistungsschalter an die Betriebsstromk- reise des Leistungsschalters vor Ort an, ohne die spezifische Definition der Funktionen Umschaltrichtung zu berücksichtigen. Siemens empfiehlt, den Wert ja zu verwenden. Die Funktionsgruppe SSU sendet die Ausgabebefehle (Ausschaltbefehl, Einschaltbe- nein fehl und Befehl zum Entkoppeln) an keine Funktionsgruppe Leistungsschalter. Die Ausgabebefehle lösen über die Binärausgänge direkt die Leistungsschalter vor Ort...
  • Seite 419 Schnellumschaltung 6.1 Funktionsgruppe Schnellumschaltung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2311:107 Allgemein:Freig.bef. an nein FG LS • _:2311:116 Allgemein:Verz. LS 0,050 s bis 1,000 s 0,100 s Fehler _:2311:117 Allgemein:Verz. 0,050 s bis 1,000 s 0,100 s Entkopplung 6.1.3.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein...
  • Seite 420 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Umschaltrichtung Übersicht 6.2.1 Die Funktion Umschaltrichtung wird für die Änderung der Einspeisung der Sammelschiene von einer Einspei- sung zur anderen verwendet. Für die Anwendung der Sammelschienen-Schnellumschaltung können mehrere Funktionen Umschaltrich- tung für die Anforderungen verschiedener Umschaltrichtungen instanziiert werden. Im folgenden Anwen- dungsbeispiel gibt es 2 Umschaltrichtungen: •...
  • Seite 421 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_FN_structure, 2, de_DE] Bild 6-6 Struktur/Einbettung der Funktion Umschaltrichtung 6.2.3 Grundkonzepte Dieses Kapitel beschreibt die Anwendungen der Sammelschienenumschaltung und die in der Funktion Umschaltrichtung verwendeten Grundkonzepte. Bei einer Umschaltung werden folgende Operationen ausgeführt: • Öffnen Sie einen Leistungsschalter, um die laufende Einspeisung von der Sammelschiene zu trennen. •...
  • Seite 422 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen [dw_1BB_3L, 2, de_DE] Bild 6-7 Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen: Umschaltrichtung Einspeisung 1 auf Einspei- sung 2 Das vorhergehende Bild zeigt die Vorbedingungen (vor der Umschaltung) für die Umschaltrichtung Einspei- sung 1 auf Einspeisung 2 in der Anwendung einer Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen. In dieser Anwendung gibt es 3 Einspeisungen.
  • Seite 423 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Sammelschiene mit Längstrennung und 2 Einspeisungen [dw_sectionalized BB_2L, 2, de_DE] Bild 6-8 Sammelschiene mit 2 Einspeiseschaltern: Umschaltrichtung Einspeisung 1 auf Einspeisung 2 Das vorherige Bild zeigt die Vorbedingungen (vor der Umschaltung) für die Umschaltrichtung Einspeisung 1 auf Einspeisung 2 in der Anwendung einer Sammelschiene mit Längstrennung und 2 Einspeisungen. Die Sammelschiene mit Längstrennung wird vom Abschnitt LS (LS3) in 2 Sammelschienenabschnitte aufgeteilt.
  • Seite 424 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Konzepte Beschreibung Aktuelle Einspeisung Vor der Umschaltung versorgt diese Einspeisung die Sammelschiene. Alternative Einspeisung Nach der Umschaltung versorgt diese Einspeisung die Sammelschiene. Umzuschaltende Sammel- Die versorgte Sammelschiene oder die versorgten Sammelschienenabschnitte schiene Vor der Umschaltung wird die umzuschaltende Sammelschiene von der laufenden Einspeisung versorgt.
  • Seite 425 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Tabelle 6-1 4 Spalten für Leistungsschalter-Rangierung Spalte Beschreibung LS wird geöffnet In dieser Spalte rangieren Sie den zum Trennen der laufenden Einspeisung von der Sammelschiene zu öffnenden Leistungsschalter für die Umschalt- richtung. Für jede Umschaltrichtung gibt es nur einen zu öffnenden Leistungs- schalter.
  • Seite 426 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [lo_FN_general, 2, de_DE] Bild 6-11 Logikdiagramm der Allgemeinen Funktionalität Messgrößen Die Spannungen U und U im vorhergehenden Bild sind jeweils von den beiden Seiten des zu Syn1 Syn2 schließenden Leistungsschalters. Wenn eine Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung für den zu schließenden Leistungsschalter instanziiert ist, werden die Spannungen U und U der Funktionsgruppe...
  • Seite 427 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Sie können den Parameter Akt. Sammelschienenspg. auf U Syn1 oder U Syn2 gemäß der Sammel- schienenposition auf der jeweiligen Seite des zu schließenden Leistungsschalters einstellen: • Wenn sich die umzuschaltende Sammelschiene auf der Seite befindet, wo die Spannung U ange- Syn1 schlossen ist, setzen Sie den Parameter Akt.
  • Seite 428 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Werte Beschreibung Einheit % bezogen auf Primär Sekundär Phase nwink U alt.: L1 Echtzeit-Leiter-Erde-Spannungen der alter- ° Primärnennspan- nativen Einspeisung oder der Sammel- nung des Span- U alt.: L2 schiene, die von der alternativen Einspei- nungswandlers, der U alt.: L3 sung versorgt wird.
  • Seite 429 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Werte Beschreibung Einheit % bezogen auf Primär Sekundär f SSch. Frequenz der berechneten Sammelschienenspan- Nennfrequenz nung f alt. Frequenz der berechneten alternativen Span- nung Δf Frequenzdifferenz: Δf = f SSch. - f alt. Δφ Winkeldifferenz: Δφ = φ SSch. - φ alt. °...
  • Seite 430 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung BEISPIEL Die folgende Abbildung zeigt das Einstellungsbeispiel für die 2 Umschaltrichtungen in der Anwendung einer Sammelschiene mit Längstrennung mit 2 Stromquellen: • Umschaltrichtung 1: Einspeisung 1 auf Sammelschiene 2 (Einspeisung 1 auf Sammelschienenabschnitt • Umschaltrichtung 2: Einspeisung 2 auf Sammelschiene 1 (Einspeisung 2 auf Sammelschienenabschnitt [dw_example, 3, de_DE] Bild 6-12 Einstellungsbeispiel...
  • Seite 431 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Für die 2 Umschaltrichtungen sind die zu schließenden Leistungsschalter beide LS3 (Abschnittsleistungs- schalter). Gemäß Bild 6-12 werden Spannungen von beiden Seiten von LS3 wie folgt definiert: • Die Spannung U wird mit U-Wdl. 1 gemessen. Die Messstelle von Spannungswandler 1 wird zur Syn1 Schnittstelle U rangiert.
  • Seite 432 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_example_manual start only, 3, de_DE] Bild 6-13 Einstellungsbeispiel Parameter: Min.Betriebsgrenz. Umin • Voreinstellwert (_:2311:103) Min.Betriebsgrenz. Umin = 90,0 % Sie finden den Parameter im FB Allgemein in der FG SSU. Mit dem Parameter Min.Betriebsgrenz. Umin legen Sie den Schwellwert fest, mit dem bestimmt wird, ob ein System spannungsführend ist oder nicht.
  • Seite 433 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2311:101 Allgemein:Akt. Sammel- kein kein schienenspg. • U Syn1 • U Syn2 • _:2311:103 Allgemein:Flexibler Last- nein nein abwurf • 6.2.4.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:502 Allgemein:>Block Schellumsch. _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft _:2311:54 Allgemein:Nicht wirksam...
  • Seite 434 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Das folgende Bild zeigt die allgemeine Logik. [lo_FB_Readiness_HSBT, 5, de_DE] Bild 6-14 Allgemeine Logik des Funktionsblocks Bereit.prüfung Jede andere Umschaltung, die in derselben Umschaltprioritätengruppe gestartet wird. Von FB Allgemein der FN Umschaltrichtung Von FB Allgemein der FG SSU Von FB Steuerung des zu öffnenden LS Von FB Start Von FB Leistungsschalter für den zu öffnenden LS...
  • Seite 435 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung HINWEIS Wenn der LS außerhalb des Geräts manuell geöffnet wird, muss das Signal mit der Öffnen-Information mit dem Binäreingang >SSU blockieren verbunden werden, um die Umschaltung zu blockieren. Ergebnis der Bereitschaftsprüfung Umschaltung bereit signalisiert das Ergebnis der Bereitschaftsprüfung. Wenn der Status der Meldung Umschaltung bereit gleich ein ist, ist das elektrische Netz bereit für eine Sammelschienenumschaltung in diese Richtung.
  • Seite 436 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Das folgende Bild zeigt das entsprechende Logikdiagramm. [lo_FB_Readiness_HSBT_exp, 4, de_DE] Bild 6-16 Beispiel: Logikdiagramm Funktionsblock Bereitschaftsprüfung Jede andere Umschaltung, die in derselben Umschaltprioritätengruppe gestartet wird. Von FB Allgemein der FN Umschaltrichtung Von FB Allgemein der FG SSU Von FB Steuerung von LS 1 Von FB Start Von FB Leistungsschalter für den zu öffnenden LS...
  • Seite 437 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung • LS 1 ist geschlossen. • LS 2 ist geöffnet. • LS 3, der als zusätzlicher LS verwendet wird, bleibt geöffnet. • Die Signale >Start manuell , >Start elek. Fehler und >Start n. elek. Fehler sind inaktiv. Bedingung für den Zustand "nicht bereit"...
  • Seite 438 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung 6.2.5.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Bereit.prüfung _:21931:300 Bereit.prüfung:Umschaltung bereit Start 6.2.6 6.2.6.1 Beschreibung Sobald das Signal Umschaltung bereit ausgegeben wird, prüft das Gerät, ob ein Start in Umschaltrichtung erforderlich ist. Der Starttyp bestimmt die Umschaltfolge, die Sie mit dem entsprechenden Parameter in jeder Umschaltrichtung einstellen.
  • Seite 439 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [lo_FB_Manual_Start_HSBT, 4, de_DE] Bild 6-17 Logikdiagramm Bedingung Manueller Start 6.2.6.3 Start durch Fehler Die Funktion Start d. Fehl. wird verwendet, wenn eine Umschaltung extern gestartet wird. Der Startbefehl muss von einem externen Gerät ausgegeben werden, z.B. einem Schutzgerät. Ein Schutzgerät erkennt und klärt Fehler, die an der aktuellen Einspeisung auftreten.
  • Seite 440 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [lo_FB_Fault_Start_HSBT, 4, de_DE] Bild 6-18 Logikdiagramm Bedingung Start durch Fehler Um die Bedingung Start d. Fehl. zu aktivieren, müssen Sie in DIGSI 5 wie folgt konfigurieren: • Stellen Sie im Editor Start den Parameter Modus der Funktion Start d. Fehl. auf ein. •...
  • Seite 441 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_fault detection, 1, de_DE] Bild 6-19 Logikdiagramm der Funktion Fehlererkennung Messgrößen Die Eingangsspannungen für die Fehlererkennung sind alle Spannungen der umzuschaltenden Sammel- schiene. Fehlererkennung Ein elektrischer Fehler wird erkannt, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist: •...
  • Seite 442 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung 6.2.6.5 Start Unterspannung Für den Selbststart einer Umschaltung aufgrund eines Leistungsverlusts an der Sammelschiene durch einen vorgelagerten Leistungsverlust (z.B. Auslösung des LS wegen einer Störung) wird die Funktion Start Unter- spannung verwendet. Logik [lo_undervoltage_start, 3, de_DE] Bild 6-20 Logikdiagramm der Funktion Start Unterspannung Interne Blockiersignale von anderen Startbedingungen mit der Fehlererkennungslogik Anregung von Start Unterspannung...
  • Seite 443 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung HINWEIS Wenn die Funktionalität Fehlererkennung anregt, wird die Funktion Start Unterspannung blockiert. Start Unterspannung zurücksetzen Nach Abschluss (Meldung Umschalt. abgeschl. ) oder Fehlschlagen (Meldung Umschalt. fehl- geschl. ) einer Umschaltung wird die Funktionalität Start Unterspannung zurückgesetzt. Start Unterspannung blockieren Die Funktion Start Unterspannung kann auf eine der folgenden Weisen blockiert werden: •...
  • Seite 444 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_FB_underfreq_Start, 3, de_DE] Bild 6-21 Logikdiagramm Start f< (Unterfrequenz) 6.2.6.7 Start unerwartete Öffnung des LS Bei einem Leistungsverlust der Sammelschiene durch unbeabsichtigtes Öffnen des LS der laufenden Einspei- sung wird die Funktion Start unerwartete Öffnung LS verwendet. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 445 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_FB_Inadv_Start, 3, de_DE] Bild 6-22 Logikdiagramm der Funktion Start unerwartete Öffnung des LS 6.2.6.8 Zusätzlicher Start Neben den vorgenannten Bedingungen bietet die Funktion Start eine Möglichkeit, die zusätzlicher Start genannt wird. Mit dem zusätzlichen Start können Sie interne oder externe Befehle zur Definition neuer Startbedingungen verwenden.
  • Seite 446 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_additional_start_sequential, 3, de_DE] Bild 6-23 Logikdiagramm der Funktionalität Zusätzlicher Start – sequentiell Interne Blockiersignale von anderen Startbedingungen mit der Fehlererkennungslogik SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 447 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [lo_additional_start_simultaneous, 3, de_DE] Bild 6-24 Logikdiagramm der Funktionalität Zusätzlicher Start – simultan Interne Blockiersignale von anderen Startbedingungen mit der Fehlererkennungslogik Wenn die alternative Einspeisung spannungsführend ist, können Sie mit dem Binäreingangssignal >Zus. Start Sequ. die Funktion Zusätzlicher Start - sequentiell aktivieren. Mit dem Parameter Block.
  • Seite 448 Mit dem Parameter Umschaltfolge geben Sie den Umschaltfolgetyp an, in dem die Umschaltung gestartet wird. Die Funktion kann nur gestartet werden, wenn der Fehler des vorgelagerten Stromversorgungssystems geklärt wird. Siemens empfiehlt die Verwendung des Umschaltfolgetyps simultan zur Verkürzung der Pausenzeit. Parameter: 3ph SS Spg Schwellwert •...
  • Seite 449 Nennfrequenz. In Abhängigkeit der angeschlossenen elektrischen Maschinen ergibt sich für die Funk- tion Start Unterfrequenz eine Ausgangsfrequenz. Wenn der Schlupf eines Asynchronmotors 2 % beträgt, ist die Ausgangsfrequenz der Restspannung an der Sammelschiene 0,98 f . Siemens empfiehlt, den Parameter nenn Schwellwert auf einen Wert kleiner oder gleich der Ausgangsfrequenz einzustellen.
  • Seite 450 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Start d. Fehl. • _:22141:1 Start d. Fehl.:Modus • Fehlererkenn. • _:24811:1 Fehlererkenn.:Modus • _:24811:101 Fehlererkenn.:3ph SS 5,00 % bis 20,00 % 10,00 % Spg Schwellwert _:24811:102 Fehlererkenn.:U0> 5,00 % bis 20,00 % 8,00 % Schwellwert _:24811:103...
  • Seite 451 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:102 Zus.Start seq.:Block. d. nein nein Fehlererk. • Zus.Start sim. • Zus.Start sim.:Modus • • _:102 Zus.Start sim.:Block. d. nein nein Fehlererk. • 6.2.6.14 Informationen Information Datenklasse (Typ) Start _:500 Start:>Start manuell _:501 Start:>Start elek.
  • Seite 452 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Tabelle 6-5 Bedienfolgen für die 3 Umschaltfolgetypen Umschaltfolgetype Bedienfolge der Leistungsschalter Parallel Wenn die Funktion ein Startsignal empfängt, sendet die Funktion einen Einschaltbefehl an den zu schließenden LS. Nach dem Schließen des LS sendet die Funktion einen Ausschaltbefehl an den zu öffnenden LS. Simultan Wenn die Funktion ein Startsignal empfängt, sendet die Funktion einen Ausschaltbefehl an den zu öffnenden LS.
  • Seite 453 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_sequence_structure, 2, de_DE] Bild 6-25 Struktur des Funktionsblocks Umschaltfolge Nur für den Umschaltfolgetyp sequentiell oder simultan Nur für den Umschaltfolgetyp parallel oder simultan 6.2.7.3 Umschaltfolgetyp Parallel Wenn 2 Einspeisungen die Sammelschiene kurzzeitig parallel versorgen dürfen, kann der Umschaltfolgetyp Parallel für eine Umschaltung verwendet werden.
  • Seite 454 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Beim Umschaltfolgetyp Parallel gibt es eine Zeitspanne zwischen dem Moment, in dem der zu schließende LS geschlossen wird und dem Moment, in dem der zu öffnende LS geöffnet wird. Diese Zeitspanne nennt sich Überlappungszeit. Während der Überlappungszeit versorgen beide Einspeisungen die Sammelschiene parallel. Logik [lo_parallel, 4, de_DE] Bild 6-27...
  • Seite 455 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Öffnen des zu öffnenden LS Wenn der Einschaltbefehl Freigabe Einschaltung ausgegeben wird und die Position des zu schließenden LS geschlossen ist, sendet die Funktion einen Ausschaltbefehl Freigabe Ausschaltbef. an den zu öffn- enden LS. Der Ausschaltbefehl Freigabe Ausschaltbef. bleibt für 100 ms bestehen. 6.2.7.4 Umschaltfolgetyp Simultan Wenn 2 Einspeisungen die Sammelschiene nicht parallel versorgen dürfen, können Sie den Umschaltfolgetyp...
  • Seite 456 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_simultaneous, 4, de_DE] Bild 6-29 Logikdiagramm des Umschaltfolgetyps Simultan Der Umschaltfolgetyp Simultan wird aktiviert, nachdem eine der verfügbaren Startfunktionen erfolgreich ausgeführt wurde und der zugehörige Parameter Umschaltfolge auf simultan eingestellt wurde. Öffnen des zu öffnenden LS Wenn die Startbedingungen erfüllt sind und der Umschaltfolgetyp Simultan angewendet wird, sendet die Funktion einen Ausschaltbefehl Freigabe Ausschaltbef.
  • Seite 457 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Zeitverlaufsdiagramm [dw_sequential_timing, 2, de_DE] Bild 6-30 Zeitverlaufsdiagramm des Umschaltfolgetyps Sequentiell Moment, in dem der LS geöffnet wird Moment, in dem der LS geschlossen wird Zeit für die Funktion Umschaltart um den optimalen Moment für das Schließen des zu schließ- enden LS zu bestimmen.
  • Seite 458 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Öffnen des zu öffnenden LS Wenn die Startbedingungen erfüllt sind und der Umschaltfolgetyp Sequentiell angewendet wird, sendet die Funktion einen Ausschaltbefehl Freigabe Ausschaltbef. an den zu öffnenden LS. Der Ausschaltbefehl Freigabe Ausschaltbef. bleibt für 100 ms bestehen. Schließen des zu schließenden LS Wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind, sendet die Funktion nach der Ausgabe des Ausschaltbefehls einen Einschaltbefehl...
  • Seite 459 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Abschluss der Umschaltung Nachdem die Befehle Freigabe Ausschaltbef. und Freigabe Einschaltung ausgegeben wurden und der zu öffnende LS offen ist und der zu schließende LS innerhalb der im Parameter Max. Umsch.dauer angegebenen maximalen Umschaltdauer geschlossen wurde, wird die Umschaltung mit der Meldung Umschalt.
  • Seite 460 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [lo_flexible load shedding, 1, de_DE] Bild 6-33 Logikdiagramm des flexiblen Lastabwurfs Der Umschaltfolgetyp sequentiell oder simultan wird aktiviert, nachdem eine der verfüg- baren Startfunktionalitäten erfolgreich ausgeführt wurde. 6.2.7.8 Entkopplung Beim Umschaltfolgetyp parallel oder simultan besteht die Möglichkeit, dass der zu öffnende LS nicht geöffnet wird, nachdem der zu schließende LS geschlossen wurde.
  • Seite 461 Einstellwert des Parameters Max. ΔU. Der Prozentwert der Spannungsdifferenz wird basierend auf der primären Nennspannung des zu schließenden LS berechnet. Siemens empfiehlt die Einstellung des Parameters im Bereich von 2,0 % bis 5,0 %. • Voreinstellwert (_:2311:113) Max. Δf = 0,10 Hz Mit dem Parameter Max.
  • Seite 462 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Mit dem Parameter Auslösebefehlsverz. stellen Sie eine Verzögerungszeit ein, die die Ausgabe des Ausschaltbefehls verzögert. Mit dem Parameter Einschaltbefehlverz. stellen Sie eine Verzögerungszeit ein, die die Ausgabe des Einschaltbefehls verzögert. Die Parameter arbeiten zusammen und verkürzen so die Pausenzeit. Stellen Sie den Parameter gemäß...
  • Seite 463 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung • Synchrones Verfahren • Restspannungsverfahren • Langzeitverfahren Diese 5 Verfahren werden für die Zusammenarbeit mit den Umschaltfolgetypen sequentiell und simultan verwendet. Beim Umschaltfolgetyp parallel ist keine Bestimmung der Umschaltart erforderlich, aber der Synchronisationsstatus der 2 Einspeisungen wird geprüft. Die Kriterien der 5 Verfahren werden gleichzeitig geprüft.
  • Seite 464 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Tabelle 6-6 Definitionen und Details der Messgrößen im Zeigerdiagramm Mess- Definition Details größe Zeiger U in p.u. basierend auf der Nenn- alt. alt. alt. spannung und der Nennfrequenz des Leis- tungsschalters Betrag von E ≈ 1,00 p.u. alt.
  • Seite 465 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_mode_residual voltage characteristic, 1, de_DE] Bild 6-36 Verlauf von U in der Polarkoordinatenebene Rest Kennlinie A Verlauf von U Rest SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 466 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_mode trajectory, 2, de_DE] Bild 6-37 Übersetzung von U/f in die Polarkoordinatenebene Arbeitsbereich schnelles Verfahren Arbeitsbereich schnelles Echtzeitverfahren Arbeitsbereich synchrones Verfahren Unsicherer Bereich U/f diff. Phasor der resultierenden Volt pro Hertz in p.u. zwischen dem Phasor U in p.u.
  • Seite 467 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung [dw_angle_voltage, 1, de_DE] Bild 6-38 Phasenwinkel und Spannung verschiedener Umschaltarten Resultierende Spannung pro Hertz (U/f diff.) zum Schließzeitpunkt des zu schließenden Leistungs- schalters überschreitet nicht 1,33 p.u. Zyklen bedeuten die rotierenden Zyklen der Winkeldifferenz zwischen der Restspannung und der Wechselspannung während der Umschaltzeit.
  • Seite 468 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Logik [lo_fast mode, 2, de_DE] Bild 6-39 Logikdiagramm der schnellen Umschaltung Messgrößen Wert Beschreibung Δf Echtzeit-Frequenzdifferenz zwischen beiden Seiten des zu schließenden Leistungsschalters Δφ Echtzeit-Phasenwinkeldifferenz zwischen beiden Seiten des zu schließenden Echtzeit-Leiter-Leiter-Spannungen der Sammelschiene Kriterien der Schnellumschaltung Um die Auswirkungen von plötzlichen Änderungen (f, φ...
  • Seite 469 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung 6.2.8.3 Schnelles Echtzeitverfahren Die Funktion Schnelles Echtzeitverf. realisiert folgende Funktionen gemäß ANSI C50.41-2012: • Δφ ist im Moment des Schließens des zu schließenden Leistungsschalters kleiner als 90°. • Die resultierenden Volt pro Hertz (U/f diff.) im Moment des Schließens des zu schließenden Leistungs- schalters sind niedriger als 1,33 p.u.
  • Seite 470 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Für die Berechnung der vorhergesagten Werte U/f diff. vorhergesagt und Δφ vorhergesagt wird der Parameter Einschaltzeit LS einbezogen. Weitere Informationen siehe Parameter: Einschaltzeit LS, Seite 278. Kriterien des schnellen Echtzeitverfahrens Die Funktion Schnelles Echtzeitverf. prognostiziert Δφ und U/f diff. im Moment des Schließens des zu schließ- enden Leistungsschalters.
  • Seite 471 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Messgrößen Wert Beschreibung Δφ vorhergesagt Vorhergesagte Phasenwinkeldifferenz zwischen E und E im Moment alt. Rest des Schließens des zu schließenden Leistungsschalters: • ist der Zeiger von U in p.u. basierend auf der Nennspannung alt. alt. alt. und Nennfrequenz des Leistungsschalters. •...
  • Seite 472 Mit dem Parameter Δf max. schnelles Verf. legen Sie den Schwellwert für die Frequenzdifferenz zwischen beiden Seiten des zu schließenden Leistungsschalters fest. Siemens empfiehlt die Einstellung der Parameter im Bereich von 2,00 Hz bis 5,00 Hz. Parameter: Δφ max. schnelles Verf.
  • Seite 473 Mit dem Parameter Δf max. schn. Echtz.verf. legen Sie den Schwellwert für die Frequenzdifferenz zwischen beiden Seiten des zu schließenden Leistungsschalters fest. Siemens empfiehlt die Einstellung der Parameter im Bereich von 3,00 Hz bis 6,00 Hz. Parameter: U min. schn. Echtz.verf.
  • Seite 474 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Mit dem Parameter (_:114) Restspg.verfahren geben Sie das Restspg.verfahren frei oder sperren es. Parameter: Umax. Restspg.verf. • Voreinstellwert (_:115) Umax. Restspg.verf. = 30,0 % Mit dem Parameter Umax. Restspg.verf. legen Sie die Schwelle für die maximale Restspannung der Sammelschiene fest.
  • Seite 475 Schnellumschaltung 6.2 Umschaltrichtung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:111 Umschaltarten:Δφ max. 0,5 ° bis 30,0 ° 15,0 ° synchr. Verf. _:112 Umschaltarten:Δf max. 1,00 Hz bis 15,00 Hz 6,00 Hz synchr. Verf. _:113 Umschaltarten:Umin. 30,0 % bis 80,0 % 40,0 % synchr.
  • Seite 476 Schnellumschaltung 6.3 Umschaltprioritätengruppe Umschaltprioritätengruppe Übersicht 6.3.1 [dw_example_1BB_3L, 2, de_DE] Bild 6-44 Applikationsbeispiel In der vorstehenden Anwendung versorgt Einspeisung 1 die Sammelschiene. Wenn ein Fehler auf Leitung 1 auftritt, ist eine Umschaltung erforderlich. Hier gibt es 2 alternative Einspeisungen, Einspeisung 2 und Einspei- sung 3.
  • Seite 477 Schnellumschaltung 6.3 Umschaltprioritätengruppe Beschreibung 6.3.2 Die Gruppen und Prioritäten der Umschaltrichtungen werden in der Registerkarte Umschaltprioritätengruppe vorgenommen. Sie finden die Registerkarte Umschaltprioritätengruppe in DIGSI 5 unter Projektnavigation > Gerätename > Parameter > Sam.-Schnellum. 1 > Umschaltrangierung. [sc_transfer group, 2, de_DE] Bild 6-45 Registerkarte Umschaltprioritätengruppe Sie können in der Registerkarte Umschaltprioritätengruppe folgende grundlegende Aktionen durchführen:...
  • Seite 478 Schnellumschaltung 6.3 Umschaltprioritätengruppe Applikationsbeispiel [dw_1BB_3L, 1, de_DE] Bild 6-46 Anwendung einer Einfachsammelschiene mit 3 Einspeisungen Die folgende Tabelle führt die anwendbaren Umschaltrichtungen in dieser Anwendung auf. Alle Umschaltrich- tungen werden durch den zu öffnenden LS kategorisiert. Tabelle 6-7 Umschaltrichtungen Zu öffnender LS Umschaltrichtungen Einspeisung 1 auf Einspeisung 2 Einspeisung 1 auf Einspeisung 3...
  • Seite 479 Schnellumschaltung 6.3 Umschaltprioritätengruppe Fall 2: Tabelle 6-9 Umschaltprioritätengruppe 1: Status der Umschaltrichtungen in Fall 2 Umschaltprioritätengruppe 1 Prioritäten Status Einspeisung 1 auf Einspeisung 3 Nicht bereit Einspeisung 1 auf Einspeisung 2 Bereit Wenn in der Umschaltprioritätengruppe 1 Leitung 3 gewartet wird oder auf Leitung 3 eine Störung aufge- treten ist, ist die Umschaltrichtung Einspeisung 1 auf Einspeisung 3 bereit.
  • Seite 480 Schnellumschaltung 6.4 Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen- Schnellumschaltung Um die Sammelschienen-Schnellumschaltung zu implementieren, müssen mehrere Konfigurationen in DIGSI 5 vorgenommen werden. 7VU85 bietet 3 Applikationsvorlagen mit Konfigurationen für typische Applikationen. Wenn Sie die bauseitige Verdrahtung an die Vorlagen anpassen oder andere komplexe Applikationen verwenden möchten, müssen entsprechende Konfigurationen vorgenommen werden.
  • Seite 481 Schnellumschaltung 6.4 Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung [sc_MP, 1, de_DE] Bild 6-50 Instanziierte Messstellen Benennen Sie die Messstellen um. ² Zum direkten Mapping zwischen Verdrahtung und Messstellenzuordnung in DIGSI 5 können Sie die Messstellen umbenennen. In diesem Beispiel wurden die Messstellen gemäß der Benennung in Bild 6-49 umbenannt.
  • Seite 482 Schnellumschaltung 6.4 Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Funktionsgruppen-Leistungsschalter instanziieren Instanziieren Sie 2 Funktionsgruppen Leistungsschalter. ² Benennen Sie die Funktionsgruppen gemäß der Benennung in Bild 6-49 ² [sc_CB instantiation, 1, de_DE] Bild 6-54 Instanziierte und umbenannte Funktionsgruppen Leistungsschalter Messstellen mit den Funktionsgruppen Leistungsschalter verbinden Rangieren Sie die Strommessstellen anhand der Verdrahtung auf die jeweilige Stromschnittstelle des ²...
  • Seite 483 Schnellumschaltung 6.4 Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Sammelschienen-Schnellumschaltung konfigurieren Für die Anwendung einer Einfachsammelschiene mit 2 Einspeisungen können folgende 2 Umschaltrichtungen konfiguriert werden: • Einspeisung 1 auf Einspeisung 2 • Einspeisung 2 auf Einspeisung 1 Um die Umschaltung in 2 Richtungen zu implementieren, instanziieren Sie eine Funktionsgruppe SSU mit ²...
  • Seite 484 Schnellumschaltung 6.4 Grundlegende Konfigurationen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung • Parameter Akt. Sammelschienenspg. Bei dieser Umschaltrichtung ist die umzuschaltende Sammelschiene die gesamte Sammelschiene. In Bild 6-55 wird die Spannungsmessstelle an der Sammelschiene auf die Schnittstelle U Syn2 des LS2 (zu schließender LS) rangiert. Setzen Sie den Parameter Akt. Sammelschienenspg. auf U Syn2. Weitere Informationen zum Parameter Akt.
  • Seite 485 Schließen des Schalterpols über den Störschrieb auszulesen. Die hier ermittelte Zeit ist die tatsächliche Einschaltzeit und nicht die Betriebszeit des Leistungsschalters. Sie müssen keine weitere Zeit hinzufügen. Siemens empfiehlt folgende Vorgehensweise: SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 486 Schnellumschaltung 6.5 Primär- und Sekundärprüfungen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Aktivieren Sie die Funktionalität Start manuell (Parameter Modus = ein) ² Stellen Sie den Umschaltfolgetypen des manuellen Starts auf sequentiell (Parameter Umschalt- ² folge = sequentiell). Aktivieren Sie die Funktionalität Langzeitverfahren (Parameter Langzeitverfahren = ein) ²...
  • Seite 487 Schnellumschaltung 6.5 Primär- und Sekundärprüfungen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Sekundärprüfung 6.5.3 Die Sekundärprüfung wird für folgende Zwecke verwendet: • Prüfung aller Umschaltrichtungen in einem Gerät • Prüfung aller Umschaltarten • Prüfung der Anschlüsse der Auslöse- und Einschaltkreise Um eine Sekundärprüfung durchzuführen, stellen Sie sicher, dass die Umgebung vor Ort geeignet ist. Voraussetzung Schließen Sie eine Prüfeinrichtung (z.B.
  • Seite 488 Schnellumschaltung 6.5 Primär- und Sekundärprüfungen für die Sammelschienen-Schnellumschaltung Durchführung der Primärprüfung Führen Sie die Primärprüfung wie folgt durch: Aktivieren Sie eine Umschaltrichtung über eine oder mehrere Startbedingungen, z.B. manueller Start, ² Unterspannungsstart oder LS-Start mit unbeabsichtigtem Öffnen. Prüfen Sie anhand des Störschriebes unter folgenden Aspekten, ob die Einstellwerte (insbesondere für ²...
  • Seite 489 Steuerungsfunktionen Einführung Schaltgeräte Schaltfolgen Steuerungsfunktionalität Parallelschaltfunktion Überwachung der Parallelschaltfunktion Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Synchronisierungsfunktion Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] 7.10 CFC-Plan-Parameter 7.11 Transformatorstufenschalter SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 490 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung Einführung Übersicht 7.1.1 Die SIPROTEC 5-Gerätereihe verfügt über eine leistungsfähige Befehlsverarbeitung sowie alle weiteren Funkti- onen, die für einen Einsatz als Feldleitgeräte der Stationsleittechnik oder als Kombischutz notwendig sind. Das Objektmodell der Geräte basiert auf dem IEC 61850-Standard, so dass sich die SIPROTEC 5-Gerätereihe besonders gut in Anlagen mit dem Kommunikationsprotokoll IEC 61850 integrieren lässt.
  • Seite 491 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung [sc_control, 1, de_DE] Position (mit Binäreingängen verbinden) Signalisierung des aktuellen Zustandes Befehlsausgabe (mit Relais verbinden) Der Auslöse-, Ausschalt- sowie der Einschaltbefehl wird mit den Relais verbunden. Für den Auslösebefehl ist die Auswahl zwischen gespeicherter und ungespeicherter Ausgabe möglich. Die Position wird mit 2 Binärein- gängen verbunden (Doppelmeldung).
  • Seite 492 Steuerungsfunktionen 7.1 Einführung 4 verschiedene Steuerungsmodelle stehen zur Auswahl: • Direkt ohne Rückmeldeüberwachung (direkt ohne Rück.übw.) • Mit Reservierung (SBO) ohne Rückmeldeüberwachung (SBO ohne Rück.übw.) • Direkt mit Rückmeldeüberwachung (direkt mit Rückm.übw.) • Mit Reservierung (SBO) mit Rückmeldeüberwachung (SBO mit Rück.übw.) Das nächste Bild zeigt die Befehlsquellen, Befehlstypen und die Steuerungsmodelle.
  • Seite 493 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Schaltgeräte Gesamtübersicht 7.2.1 Die folgenden Schaltgeräte befinden sich in der DIGSI 5-Bibliothek unter Funktionsgruppe Leistungsschalter und unter Schaltgeräte (siehe hierzu die folgenden Bilder). [sc_cb_ausw, 1, de_DE] Bild 7-2 Auswahl des Schaltgerätes Leistungsschalter über das DIGSI-Menü Funktionsgruppe Leistungs- schalter [scswausw, 1, de_DE] Bild 7-3...
  • Seite 494 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [dw_breake, 1, de_DE] Bild 7-4 Steuerungsrelevante Funktionsblöcke des Schaltgerätes Leistungsschalter Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 über die Informationsrangierung mit den Binäreingängen verbunden, die die Schalterstellung erfassen. Der Leistungsschalter wird in DIGSI 5 auch mit den Binärausgängen verbunden, die die Schaltbefehle ausgeben.
  • Seite 495 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Funktionsblöcke des Leistungsschalters Tabelle 7-1 Funktionsblöcke der Funktionsgruppe Leistungsschalter Funktions- Beschreibung Parameter Funktion block Leistungs- Der Funktionsblock Leistungs- Der Leistungsschalter bildet Ausgabezeit schalter schalter im SIPROTEC 5-Gerät die Schalterstellung aus der repräsentiert den physikali- Stellung der Binäreingänge schen Schalter.
  • Seite 496 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Wenn Sie die Einstellung Allgem- Position des Funktionsblocks Steu- Behandlung spontaner Posi- tionsänderungen (Allg. Soft- erung einer Software-Filter ware-Filt./Spont. Software Filt.) wählen, gelten die allgemeinen Einstellungen der Software-Filte- rung für spontane Positionsände- rungen sowie für Positionsände- rungen, die durch einen Schalt- befehl hervorgerufen wurden.
  • Seite 497 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 7.2.2.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Leistungsschalter Der Funktionsblock Leistungsschalter im SIPROTEC 5-Gerät repräsentiert den physikalischen Schalter. Der Leistungsschalter hat die Aufgabe, die Schalterstellung aus der Stellung der Binäreingänge zu bilden. Das folgende Bild stellt die logischen Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter dar. [dw_func_ls, 2, de_DE] Bild 7-5 Logische Ein- und Ausgänge des Funktionsblocks Leistungsschalter...
  • Seite 498 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Signalname Beschreibung Voreingestellter Wert, wenn Signal- qualität = ungültig Der Binäreingang setzt unter anderem den Schalt- Unverändert >Reset Schalt- spielzähler des Schalters auf den Wert 0. statistik Externe Bereitschaft bildet den Status des Unverändert Externe Bereit- schaft Leistungsschalters ab (EHealth).
  • Seite 499 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte (_:4201:101) Steuerungsmodell SBO mit direkt ohne Rück.übw. Rück.übw. SBO ohne Rück.übw. direkt mit Rückm.übw. SBO mit Rück.übw. 0,01 s bis 1800 s (_:4201:102) SBO-Zeitüberschreitung 30,00 s (Stufung: 0,01 s) 0,01 s bis 1800 s (_:4201:103) Rückmeld.überwach.zeit 1,00 s (Stufung: 0,01 s)
  • Seite 500 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters Sie können für jedes Schaltgerät bestimmen, mit welcher Ansteuerungsart (1-, 1,5- oder 2-polig) mit oder ohne Rückmeldung geschaltet wird. Daraus ergibt sich die notwendige Anzahl der zu verarbeitenden Informa- tionen und der Befehlstyp ist damit festgelegt. Ob die Ansteuerung des Leistungsschalters 1-, 1,5- oder 2-polig erfolgt, hängt davon ab, wie der Aufbau des Hilfs- und Steuerspannungsnetzes gestaltet ist.
  • Seite 501 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [dw_3-pole_ls, 1, de_DE] Bild 7-7 Leistungsschalter 3-polig 1-polige Ansteuerung [dw_1-pole, 1, de_DE] Bild 7-8 1-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 502 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang1p_cb1p, 1, de_DE] Bild 7-9 1-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Kontakte für Ein und Aus können beliebig gewählt werden. Sie müssen nicht unbedingt nebeneinander liegen. Der Buchstabe U steht für einen ungespeicherten Befehl. Alternativ kann AG (gespeicherte Auslösung) gewählt werden.
  • Seite 503 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb15p, 1, de_DE] Bild 7-11 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI 2-polige Ansteuerung [dw_2-pole-open, 1, de_DE] Bild 7-12 2-polige Ansteuerung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 504 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb13p, 1, de_DE] Bild 7-13 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Anschaltvariante: 1-poliger Leistungsschalter Der 1-polige Leistungsschalter wird für die separate Ansteuerung und Erfassung der einzelnen Pole eines Leistungsschalters verwendet. Er ist für die gemeinsame Nutzung durch 1-polig arbeitende Schutz- und Steu- erungsfunktionen vorgesehen.
  • Seite 505 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Für den Leistungsschalter mit 1-poliger Ansteuerung erfolgt die Ansteuerung mit einem Relais je Phase für den Auslösebefehl und mit einem 4. Relais für den Einschaltbefehl (siehe hierzu nächstes Bild). [dw_1panls, 1, de_DE] Bild 7-15 1-poliger Anschluss eines Leistungsschalters [sc_rang_1p_cb13pz, 1, de_DE] Bild 7-16 Rangierung in DIGSI...
  • Seite 506 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Beispiel: Auslösebefehle beim Übergang von 1-polig auf 3-polig Beim Übergang von einer 1-poligen zu einer 3-poligen Auslösung bleibt Auslös.nur 1-polig L1 aktiv. Um zum Beispiel einer externen AWE mitzuteilen, ob es sich um eine 1-polige oder 3-polige Auslösung handelt, können Sie die Meldungen Auslöselogik:Auslösebef.meldung:1-polig und Auslöse- logik:Auslösebef.meldung:3-polig verwenden.
  • Seite 507 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [sc_rang_1p_cb_Hk, 1, de_DE] Bild 7-17 Rangierung der Einzelpole in DIGSI Die Bedeutung der Abkürzungen finden Sie in Tabelle 7-8 Tabelle 7-9. Die Meldung Befehl aktiv kann zusätzlich auf einen Binärausgang rangiert werden. Dieser Binärausgang ist immer dann aktiv, wenn entweder ein Ein- oder ein Auslösebefehl anliegt oder das Schaltgerät von der Befehlssteuerung ausgewählt wurde.
  • Seite 508 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2311:136 Allge- Verstimmung Verstimmung mein:Betriebsart • I> Abfrage Auslöselogik • _:5341:103 Auslöse- mit I< mit I< logik:Ausl.befehl- • mit I< & Hilfskontakt Absteuerung • mit Anregerückfall Leistungssch. _:4261:101 Leis- 0,02 s bis 1800,00 s 0,10 s tungssch.:Ausgabe- zeit...
  • Seite 509 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:4201:155 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 1 _:4201:156 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 2 _:4201:157 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 3 _:4201:158 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn. Schalthoh. 4 _:4201:159 Steue- Frei editierbarer Text rung:Bezeichn.
  • Seite 510 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:4261:304 Leistungssch.:Meldungsunterdrück. _:4261:306 Leistungssch.:S.sp.zä. _:4261:307 Leistungssch.:ΣI Aus _:4261:308 Leistungssch.:ΣIL1Aus _:4261:309 Leistungssch.:ΣIL2Aus _:4261:310 Leistungssch.:ΣIL3Aus _:4261:311 Leistungssch.:Auslösestrom L1 _:4261:312 Leistungssch.:Auslösestrom L2 _:4261:313 Leistungssch.:Auslösestrom L3 _:4261:317 Leistungssch.:Ausschaltstrom 3I0/IN _:4261:314 Leistungssch.:Auslösespannung L1 _:4261:315 Leistungssch.:Auslösespannung L2 _:4261:316 Leistungssch.:Auslösespannung L3 _:4261:322 Leistungssch.:LS-offen Stunden _:4261:323...
  • Seite 511 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:6151:302 LS-Prüfung:Auslösebef. abgesetzt _:6151:303 LS-Prüfung:Einschaltb. abgesetzt _:6151:304 LS-Prüfung:Test abgebrochen _:6151:311 LS-Prüfung:3-pol. öffnen-schließen Schaltgerät Trennschalter 7.2.3 7.2.3.1 Struktur des Schaltgerätes Trennschalter Das Schaltgerät Trennschalter enthält wie der Leistungsschalter folgende 3 Funktionsblöcke: • Der Funktionsblock Trennschalter •...
  • Seite 512 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte [dw_discon, 2, de_DE] Bild 7-18 Steuerungsrelevante Funktionsblöcke des Schaltgerätes Trennschalter Das Schaltgerät Trennschalter verhält sich wie das Schaltgerät Leistungsschalter. Einziger Unterschied ist die Benennung des Funktionsblocks, die den physikalischen Schalter nachbildet (Trennschalter statt Leistungs- schalter). Bei den Auswertungen im Funktionsblock Steuerung entfällt die Blockierung durch den Schutz. Das Schaltgerät Trennschalter steht in der DIGSI 5-Bibliothek in 2 verschiedenen Varianten zur Verfügung: •...
  • Seite 513 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Funktionsblöcke des Trennschalters Tabelle 7-10 Funktionsblöcke der Funktionsgruppe Trennschalter Funktions- Beschreibung Parameter Funktion block Trenn- Der Trennschalter repräsen- Der Trennschalter bildet Maximale Ausgabezeit schalter tiert den physikalischen die Schalterstellung aus der Nachlaufzeit Schalter im SIPROTEC 5-Gerät. Stellung der Binäreingänge Schaltgerätetyp und setzt auch den Befehl über die Binärausgänge ab.
  • Seite 514 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Eigenschaften Funktion Zu finden in Software-Filterzeit für spontane Position des Funktionsblocks Steu- Software-Filterzeit für Positionsänderungen spontane Änderung erung Ein-/Ausschalten des Retriggers der Position des Funktionsblocks Steu- Retriggern bei spontaner Änderung (ja/nein) Filterzeit durch spontane Stellungs- erung änderung Berücksichtigung der HW-Filterzeit Position des Funktionsblocks Steu- Meldezeit vor Filterung...
  • Seite 515 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte 0,02 s bis 1800 s (_:5401:101) Maximale Ausgabezeit 10,00 s Die Maximale Ausgabezeit legt die Dauer des (Stufung: 0,01 s) durch den Schaltbefehl erzeugten Ausgabeimpulses fest. 0 s bis 60 s (_:5401:102) Nachlaufzeit 0,00 s Wenn die Sollschaltstellung noch nicht erreicht ist, obwohl die Rückmeldung bereits eingetroffen ist,...
  • Seite 516 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Tabelle 7-14 Eingänge des Funktionsblocks Trennschalter Signalname Beschreibung Wert, wenn Signal- qualität=ungültig Der Binäreingang aktiviert die Erfassungssperre. Sie Unverändert >Erfassungs- können diesen Binäreingang z.B. auch durch einen sperre externen Knebelschalter setzen. Hierüber wird die Erfassungsperre und die Nach- Unverändert >Reset führung des Trennschalters zurückgesetzt.
  • Seite 517 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Parameter Voreinstellwert Mögliche Parameterwerte (_:4201:104) Prüfung der Schalthoheit nein erweitert (_:4201:105) Prfg., ob Stellung nein erreicht (_:4201:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre nein 7.2.3.3 Anschaltvarianten des Trennschalters Die Ansteuerarten sind mit denen des Leistungsschalters identisch. Die Bedeutung der Abkürzungen können 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters 7.2.2.3 Anschaltvarianten des Leistungsschalters entnehmen.
  • Seite 518 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 1,5-polige Ansteuerung [dw_5-pole, 1, de_DE] Bild 7-22 1,5-polige Ansteuerung [scrangtrenn15p, 1, de_DE] Bild 7-23 1,5-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 519 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte 2-polige Ansteuerung [dw_2-pole-open, 1, de_DE] Bild 7-24 2-polige Ansteuerung [scrangtrenn2p, 1, de_DE] Bild 7-25 2-polige Ansteuerung, Rangierung in DIGSI Die Rückmeldung wird beim Trennschalter über die Position rangiert. 7.2.3.4 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Steuerung • _:4201:101 Steuerung:Steuerungsmo- nur Status SBO mit...
  • Seite 520 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:4201:103 Steuerung:Rückmeld.über- 0,01 s bis 1800,00 s 10,00 s wach.zeit • _:4201:104 Steuerung:Prüfung der nein Schalthoheit • • _:4201:105 Steuerung:Prfg., ob Stel- nein lung erreicht • • _:4201:106 Steuerung:Prfg. Dppelbe- nein tätig.sperre • Trennschalter _:5401:101 Trennschalter:Maximale...
  • Seite 521 Steuerungsfunktionen 7.2 Schaltgeräte Information Datenklasse (Typ) _:5401:52 Trennschalter:Zustand _:5401:53 Trennschalter:Bereitschaft _:5401:58 Trennschalter:Position _:5401:300 Trennschalter:Ausschaltbefehl _:5401:301 Trennschalter:Einschaltbefehl _:5401:302 Trennschalter:Befehl aktiv _:5401:305 Trennschalter:S.sp.zä. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 522 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Schaltfolgen Funktionsübersicht 7.3.1 Im Gerät können Schaltfolgen ablaufen, die automatisch Schaltgeräte in einer vorgegebenen Reihenfolge schalten. Eine Schaltfolge besteht aus einem speziellen Funktionsblock Schaltfolge aus der DIGSI 5-Bibliothek und der projektspezifischen Liste der Schaltbefehle, die im CFC erzeugt wird. Funktionsbeschreibung 7.3.2 Der Funktionsblock Schaltfolge befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funktionen in der DIGSI 5-Biblio-...
  • Seite 523 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen [dw_swseq1, 1, de_DE] Bild 7-27 Funktionsblock Schaltfolge Starten und Abbrechen einer Schaltfolge Das Starten einer Schaltfolge kann über einen der folgenden Wege erfolgen: • Vor-Ort-Bedienung: Menu oder Display-Seite • Eingang >Start bei steigender Flanke, z.B. über Binäreingang •...
  • Seite 524 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Bild 7-28 Übersicht der Schaltfolgen am Geräte-Display Anwendungs- und Einstellhinweise 7.3.3 Der Funktionsblock bietet ähnliche Parameter wie der Funktionsblock Steuerung eines Leistungs- oder Trenn- schalters (siehe Kapitel 7.2.1 Gesamtübersicht). [sc_ccs4pa, 1, de_DE] Bild 7-29 Parameter des Funktionsblocks Schaltfolge Parameter: Prüfung der Schalthoheit •...
  • Seite 525 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Parameter: Steuerungsmodell • Voreinstellwert (_:105) Steuerungsmodell = SBO ohne Rück.übw. Mit dem Parameter Steuerungsmodell wählen Sie für den Start der Schaltfolge zwischen direkt ohne Rück.übw. oder SBO ohne Rück.übw.. Für den Abbruch der Schaltfolge können Sie kein Steuerungsmodell einstellen. Der Abbruch erfolgt immer mit dem Steuerungsmodell direkt ohne Rück.übw..
  • Seite 526 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Beispiel für eine Schaltfolge mit CFC Das folgende Bild zeigt ein Single-Line-Diagramm für eine Unterstation mit 4 Feldern: Sammelschienen- Erdung, Einspeisung, Sammelschienen-Kuppelschalter und Abzweigfeld. [dw_bspunt, 1, de_DE] Bild 7-31 Beispiel für eine Unterstation Die Schaltfolge C4 Aus (Bild 7-32) soll eine Abschaltung des Abzweigfeldes C4 bewirken.
  • Seite 527 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Befehlsausführung Wie in Abschnitt Starten und Abbrechen einer Schaltfolge, Seite 523 beschrieben, wird die Schaltfolge z.B über die Display-Seite oder das Menü Steuerung gestartet. Das Signal Start-Trigger der Meldung Ausführung dient der Starterkennung und startet die Schaltfolge durch Anregung von TRIG des Baust- eins DPC-DEF des Leistungsschalters QA1.
  • Seite 528 Steuerungsfunktionen 7.3 Schaltfolgen Parameter 7.3.4 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Schaltfolge # • _:101 Schaltfolge #:Prüfung nein der Schalthoheit • • erweitert • _:102 Schaltfolge #:Prfg. nein Dppelbetätig.sperre • • _:103 Schaltfolge #:Überw. d. true Zeitüberschreit. • _:104 Schaltfolge #:Überwa- 0,02 s bis 3600,00 s 30,00 s chungszeit •...
  • Seite 529 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Steuerungsfunktionalität Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz 7.4.1 Bevor Schaltbefehle vom SIPROTEC 5-Gerät ausgegeben werden, erfolgt die Befehlsprüfung in mehreren Schritten: • Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt) • Schalthoheit (Vor-Ort/DIGSI/Station/Fern) • Schaltrichtung (Soll=Ist) • Feldverriegelung und Anlagenverriegelung • 1-aus-n-Prüfung (Doppelbetätigungssperre) • Blockierung durch Schutzfunktion Bestätigungscodes (bei inaktiver RBAC) SIPROTEC 5-Geräte können mit rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC) arbeiten.
  • Seite 530 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Bestätigungscode Bedeutung Beschreibung Schalten/Verrieg.prüf. Unverriegeltes Schalten Schaltmodus: Freigabe für Schalten ohne Abfrage der Verriegelungsbedingungen (S1-Betrieb). Die festen Verriegelungsbedingungen (z.B. >Freig. Ausschlt.(fest) und >Freig. Einsch. (fest)) werden trotzdem abgefragt, falls para- metriert. Der Bestätigungscode wird nur bei Geräten ohne Schlüsselschalter abgefragt, ansonsten wird er durch die Stellung des Schlüsselschalters ersetzt.
  • Seite 531 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_moscha, 1, de_DE] Bild 7-34 Schaltmodus im Funktionsblock Allgemein Die folgende Tabelle zeigt Auswirkungen der Änderung des Schaltmodus auf die Befehlsprüfungen. Tabelle 7-17 Zusammenhang zwischen Schaltmodus und Befehlsprüfungen Befehlsprüfung Schaltmodus Verriegelt Unverriegelt Schalthoheit Geprüft Geprüft Schaltrichtung (Soll=Ist) Geprüft Geprüft Feste Verriegelungsbedingungen...
  • Seite 532 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität • DIGSI: Ein Schaltbefehl von DIGSI (angeschlossen über USB oder Ethernet, Verursachungsquelle Wartung) wird nur akzeptiert, wenn die Schalthoheit im Gerät auf Fern steht. Wenn sich DIGSI am Gerät für die Befehlsausgabe angemeldet hat, werden keine Befehle von anderen Befehlsquellen oder einem anderen DIGSI-PC ausgeführt.
  • Seite 533 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Sch.hoh. Schlüss/Par. und Sch.mod.Schlüss/Par stellen dabei den aktuellen Zustand von Schlüsselschalter oder Parameter für Schalthoheit oder Schaltmodus dar und stellen diese Informationen zur Weiterverarbeitung im CFC bereit. Im CFC kann beispielsweise eine Automatik erstellt werden, die dafür sorgt, dass die Schaltho- heit automatisch auf Vor-Ort gestellt wird, wenn der Schlüsselschalter auf unverriegelt gestellt wird.
  • Seite 534 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [dw_modsch, 1, de_DE] Bild 7-37 Bildung des Schaltmodus Bei beiden Funktionen überschreiben die Eingangssignale den Zustand des Schlüsselschalters. Damit können externe Eingaben ebenfalls die Schalthoheit oder den Schaltmodus setzen, falls gewünscht (zum Beispiel durch Abfrage externer Schlüsselschalter). Für die Schalthoheit gibt es folgende weitere Einstellungen: •...
  • Seite 535 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_akt_hoh, 2, de_DE] Bild 7-38 Auswahlmöglichkeit für die Aktivierung Schalthoheit Station und für die Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen Tabelle 7-19 Wirkung auf die Schalthoheit bei Freischaltung mehrerer Schalthoheitsebenen mit/ohne Aktivierung der Schalthoheit Station Freischaltung Schalthoheit im Status DIGSI am Schalthoheit Zustand der Resultierende...
  • Seite 536 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Freischaltung Schalthoheit im Status DIGSI am Schalthoheit Zustand der Resultierende mehrerer Gerät Gerät Station aktiviert Schalthoheit Schalthoheit Schalthoheits- Station ebenen Vor-Ort – – – Vor-Ort Angemeldet – – DIGSI Nein – Vor-Ort und Fern Nicht ange- Station und Fern meldet Gesetzt Vor-Ort und...
  • Seite 537 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_act additional options sw authority, 4, de_DE] Bild 7-39 Aktivieren der Zusatzoptionen der Schalthoheit Mit den Zusatzparametern können Sie folgendes einstellen: • Spezif. Schalth. gültig für (für Station/Fern, nur fern oder nur Station): Mit diesem Parameter legen Sie fest, für welche Befehlsquelle die erweiterte Schalthoheitsprüfung ange- wendet wird.
  • Seite 538 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Tabelle 7-21 Ergebnis der Kombination aus dem Wert des Parameters Spezif. Schalth. gültig für und der Ebene der Befehlsquelle (Feld Originator/orCat des Schaltbefehls) Befehlsquelle Spezif. Schalth. gültig für Station Station/Fern fern Vor-Ort, Vor-Ort Auto- Keine Prüfung Keine Prüfung Keine Prüfung matik Station, Station-Auto-...
  • Seite 539 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_sw authority and mode in info routing, 1, de_DE] Bild 7-40 Anzeige von Schalthoheit und Schaltmodus in der Informationsrangierung (im Funktionsblock Allgemein), Beispiel für 2 aktivierte Schalthoheiten Fern Schalthoheit und Schaltmode individuell für die Schaltgeräte Die in den vorigen Abschnitten beschriebenen Funktionalitäten Schalthoheit, Schaltmodus und spezifische Schalthoheit sind im Standardfall für das gesamte Feldgerät und damit für alle von diesem Feldgerät verwal- teten Schaltgeräte gültig.
  • Seite 540 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_add parameters sw authority sw device, 1, de_DE] Bild 7-41 Zusätzliche Parameter zur Schalthoheit in den Parametern eines Schaltgerätes Durch Aktivieren des Parameters Gerätespez. Schalth.prüf. wird eine individuelle Schalthoheit sowie ein individueller Schaltmodus für dieses Schaltgerät konfiguriert. Im Funktionsblock Steuerung des betref- fenden Schaltgerätes werden Zusatzsignale angezeigt.
  • Seite 541 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Mit den neu erscheinenden Eingangssignalen lassen sich dann für Schaltgeräte individuell die Schalthoheit und der Schaltmode einstellen. Diese Eingänge überschreiben für dieses Schaltgerät die zentrale Schalthoheit sowie den Schaltmodus. Die Ausgänge Schalthoheit und Schaltmodus melden die Zustände ausschließ- lich für dieses Schaltgerät.
  • Seite 542 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Die SIPROTEC 5-Geräte kennen 2 unterschiedliche Typen von Verriegelungsbedingungen: • Normale Verriegelungsbedingungen: Diese können durch Änderung des Schaltmodus auf unverriegelt aufgehoben werden. • Nicht aufhebbare (feste) Verriegelungsbedingungen: Diese werden auch dann noch geprüft, wenn der Schaltmodus auf unverriegelt gesetzt ist. Anwendung: Ersatz von mechanischen Verriegelungen, z.B.
  • Seite 543 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Standardmäßig ist der Status der Verriegelungsbedingungen im Gerät nicht sichtbar, siehe die folgende Abbildung. [sc_HMI_WO_Position, 1, de_DE] Bild 7-47 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Abzweigsteuerbild nicht sichtbar [sc_HMI_WO_Position2, 1, de_DE] Bild 7-48 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Steuerungsmenü nicht sichtbar Wenn Sie jedoch in DIGSI 5 den Parameter Zeigt Verriegel.bed.
  • Seite 544 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_HMI_W_Position, 1, de_DE] Bild 7-49 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Abzweigsteuerbild sichtbar [sc_HMI_W_Position2, 1, de_DE] Bild 7-50 Der Status der Verriegelungsbedingungen ist im Steuerungsmenü sichtbar BEISPIEL Für eine Verriegelung Für die Einschaltrichtung des Leistungsschalters QA im Feld E01 (siehe nächstes Bild) muss geprüft werden, ob die Trenner QB1, QB2 und QB9 in definierter Stellung sind, also entweder Ein oder Aus.
  • Seite 545 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_abgang, 1, de_DE] Bild 7-51 Abzweigfeld einer Doppelsammel-Schienenanlage Der CFC-Plan, der zur Realisierung der Verriegelungsgleichung notwendig ist, wird im nächsten Bild gezeigt. [sc_verpla, 1, de_DE] Bild 7-52 Verriegelungsplan für eine Feldverriegelung Da der Funktionsblock Trennschalter die definierte Stellung Ein oder Aus liefert, kann auf das exklusive ODER-Gatter XOR für die Verknüpfung verzichtet werden.
  • Seite 546 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität BEISPIEL Für eine Anlagenverriegelung Betrachtet werden der Abzweig = E01 aus dem vorigen Beispiel (Feldverriegelung) und zusätzlich das Kuppel- feld = E02 (siehe hierzu nächstes Bild). [sc_system, 1, de_DE] Bild 7-53 Anlage mit Abzweig- und Kuppelfeld Betrachtet wird der Leistungsschalter QA im Kuppelfeld = E02. Als feldübergreifende Verriegelungsbedingung müssen Sie die Kuppelschalter-Ausschaltsperre vorsehen: Wenn die beiden Sammelschienen im Feld = E01 verbunden sind, d.h.
  • Seite 547 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_double, 1, de_DE] Bild 7-55 Aktivierung der Doppelbetätigungssperre Mit SIPROTEC 5 kann auch eine feldübergreifende Doppelbetätigungssperre realisiert werden. Senden Sie dazu das Signal nicht ausgewählt mit IEC 61850-GOOSE zur Auswertung an andere Geräte. Dieses Signal steht unter Position in jedem Funktionsblock Leistungsschalter oder Trennschalter der Schalt- geräte-Funktionsgruppen zur Verfügung (siehe nächstes Bild).
  • Seite 548 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_library properties info routing ext 1-out-of-n control, 1, de_DE] Bild 7-57 Befehlsausführung Wenn die externe 1-aus-n-Prüfung instanziiert ist, wird mit dem Ausgang Freigabeanforderung vor der Ausführung eines Schaltbefehls eine Anfrage an ein zentrales Feldleitgerät gestellt, das die Schalthandlung genehmigen muss (siehe folgendes Bild).
  • Seite 549 Schaltgerät für weitere Schaltvorgänge blockiert. Blockierung durch Schutzfunktion • Voreinstellwert (_:107) Prfg. Blockier. v. Schutz = ja Bei Geräten mit Schutz- und Steuerungsfunktion empfiehlt Siemens, dass keine Schaltbefehle ausgegeben werden können, solange Schutzfunktionen angeregt haben. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 550 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Die Voreinstellung für die Blockierung durch Schutzfunktion ist deshalb ja. Bei Bedarf können Sie diese Blockierung abschalten. Sie finden den Parameter an derselben Stelle wie die Doppelbetätigungssperre (siehe Bild 7-55). HINWEIS Beachten Sie, dass beispielsweise auch das Ansprechen des thermischen Überlastschutzes einen Störfall eröffnen und so Schaltbefehle verhindern kann.
  • Seite 551 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_poscas, 1, de_DE] Bild 7-60 Positiver Fall (Anzeige 1) [sc_posca2, 1, de_DE] Bild 7-61 Positiver Fall (Anzeige 2) SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 552 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_poscan, 1, de_DE] Bild 7-62 Positiver Fall mit Befehlsabbruch [sc_negint, 1, de_DE] Bild 7-63 Negativer Fall (blockiert durch Schaltverriegelung) SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 553 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_negtim, 1, de_DE] Bild 7-64 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 1) [sc_negti2, 1, de_DE] Bild 7-65 Negativer Fall (Ablauf der Rückmeldeüberwachungszeit) (Anzeige 2) SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 554 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität [sc_sponta, 1, de_DE] Bild 7-66 Spontaner Zustandswechsel Je nach Übertragungsgrund kann der gewünschte Steuerungswert oder der tatsächliche Zustandswert des Controllables und des Schaltgerätes in der Protokollierung enthalten sein. Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang. Tabelle 7-23 Beziehung zwischen Grund der Übertragung und protokolliertem Wert Grund der Übertragung Wert Selektiert (SEL)
  • Seite 555 Steuerungsfunktionen 7.4 Steuerungsfunktionalität Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Steuerung:Prfg., ob Stel- nein lung erreicht • • _:106 Steuerung:Prfg. Dppelbe- nein tätig.sperre • • _:107 Steuerung:Prfg. Blockier. v. nein Schutz • Informationen 7.4.4 Information Datenklasse (Typ) Steuerung _:53 Steuerung:Bereitschaft _:58 Steuerung:Befehl mit Rückmeld.
  • Seite 556 Stellbefehle Spannung • Stellbefehle Frequenz HINWEIS Siemens empfiehlt folgende Anwendungen der Parallelschaltfunktion: • Verwenden Sie die Parallelschaltfunktion mit 1,5 Kanälen in Systemen mit einer Leistung von < 100 MVA. Die Parallelschaltfunktion mit 1,5 Kanälen erreicht mit einer 2-aus-2-Entscheidung eine hohe Zuver- lässigkeit.
  • Seite 557 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen Bei der Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen arbeiten die Synchrocheck-Funktion und die Synchronisierungsfunk- tion zusammen. Die Synchrocheck-Funktion arbeitet als Auslösekriterium. Sie wird grob innerhalb der Überwa- chungsgrenzen eingestellt. Im Vergleich zur Parallelschaltung mit 2 Kanälen weist die Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen aufgrund der Abhängigkeit zwischen folgenden Elementen einen engen Arbeitsbereich auf: •...
  • Seite 558 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Verschiedene Arten von FIR-Filtern benutzen die Zentralfunktion, die folgende Merkmale aufweist: • Definierte Impulsantwort • Lineare Phase • Hohe Stabilität Die Filter sind so konzipiert, dass Gleichstromkomponenten und höherfrequente Störsignale effektiv unter- drückt werden. Frequenzstörsignale weichen von der Nennfrequenz ab. Ferner ist der in den Analog-Digital- Wandler integrierte Dezimierungsfilter nützlich für die Unterdrückung der Frequenzstörsignale.
  • Seite 559 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [dw_RSYN_Structure, 2, de_DE] Bild 7-69 Struktur/Einbettung der Funktion Spannungsanschlüsse 7.5.3 Die folgenden 4 Bilder zeigen die gängigen Spannungsanschlüsse für die Funktion Parallelschaltung. Jedes Bild besteht aus 2 Seiten: • Seite 1 ist z.B. die Bezugsseite, die sammelschienenseitig angeschlossen ist. Die Spannungen U und U werden von Seite 1 abgeleitet.
  • Seite 560 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [dw_typical scenario 001, 2, de_DE] Bild 7-71 Schaltung mit 2-phasigen isolierten Spannungswandlern (nicht geerdete Spannungswandler) [sc_V-MP assignment 001, 1, de_DE] Bild 7-72 Zuordnung der Spannungsmessstellen HINWEIS Bei diesem Spannungsanschluss stellt das Basismodul die Spannungseingänge von Seite 1 und Seite 2 bereit.
  • Seite 561 7.5 Parallelschaltfunktion Spannungsanschluss 2 Wenn die 3 Spannungswandler in Sternschaltung verfügbar sind, empfiehlt Siemens die folgende Schaltung. Hierbei handelt es sich um eine Standardschaltung. Diese Schaltung bietet mehr Zuverlässigkeit als andere Schaltungen für die Funktion Parallelschaltung. In diesem Fall ist die Funktion Spannungsdrehfeldüberwa- chung aktiv.
  • Seite 562 Messstellen mit Funktionsgruppen verbinden Spannungsanschluss 3 Wenn die Spannungswandler in V-Schaltung verfügbar sind, empfiehlt Siemens die folgende Schaltung. In elektrischer Hinsicht unterscheidet sich die folgende Schaltung nicht von der Schaltung mit den 3 Spannungs- wandlern in Sternschaltung für die Funktion Parallelschaltung. Diese Schaltung ist auch verfügbar für den Anschluss an einen 3-phasigen Spannungswandler auf einer Seite und an einen Spannungswandler in V-Schal- tung auf der anderen Seite.
  • Seite 563 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion HINWEIS Bei diesem Spannungsanschluss stellen das Basis- und das Erweiterungsmodul 3 die Spannungseingänge von Seite 1 und Seite 2 separat bereit. Die konkrete Schnittstellenanzahl für die Spannungseingänge variiert in Abhängigkeit von den jeweils verwendeten E/A-Modulen. [sc_MP to FG CB paralleling 002, 1, de_DE] Bild 7-79 Messstellen mit Funktionsgruppen verbinden Spannungsanschluss 4...
  • Seite 564 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [sc_V-MP assignment 003, 1, de_DE] Bild 7-81 Zuordnung der Spannungsmessstellen HINWEIS Bei diesem Spannungsanschluss stellt das Basismodul die Spannungseingänge von Seite 1 und Seite 2 bereit. Die konkrete Schnittstellenanzahl für die Spannungseingänge variiert in Abhängigkeit von den jeweils verwendeten E/A-Modulen.
  • Seite 565 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Alle Differenzgrößen sind definiert als die absolute gemessene Abweichung (Δx = Messwert - Realwert). Folgende Differenzgrößen werden berechnet: • Spannungsdifferenz dU = U2 - U1 Ein positives Ergebnis bedeutet, dass die Spannung U2 größer ist als die Spannung U1. Andernfalls ist das Ergebnis negativ.
  • Seite 566 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [sc_Settings in DIGSI, 2, de_DE] Bild 7-84 Einstellungen in DIGSI Weitere Informationen zu diesen Parametern siehe 7.5.4.2 Anwendungs- und Einstellhinweise. Anwendungsbeispiel 1 Im folgenden Bild ist LS1 der im elektrischen Netz zu synchronisierende Leistungsschalter. Die Messstelle von U-Wdl.1 ist auf die Schnittstelle U rangiert.
  • Seite 567 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion ΔU Spannungsdifferenz einer Stufe Nennwert der Referenzspannung U1 nenn Anwendungsbeispiel 2 Im folgenden Bild ist LS2 der im elektrischen Netz zu synchronisierende Leistungsschalter. Die Messstelle von U-Wdl.2 ist auf die Schnittstelle U rangiert. Die Messstelle von U-Wdl.1 ist auf die Schnittstelle U Syn1 Syn2 rangiert.
  • Seite 568 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Tabelle 7-27 Messwerte der Parallelschaltfunktion Werte Primär Sekundär % bezogen auf Referenzspannung U1 Betriebsnennspannung der Primärwerte Zu synchronisierende Spannung Betriebsnennspannung der Primärwerte Frequenz der Spannung U1 Nennfrequenz Frequenz der Spannung U2 Nennfrequenz Spannungsdifferenz U2 - U1 Betriebsnennspannung von U1 Frequenzdifferenz f2 - f1 Nennfrequenz dα...
  • Seite 569 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [dw_example w.o. power transformer, 1, de_DE] Bild 7-87 Beispiel: das elektrische Netz ohne einen Leistungstransformator Der virtuelle Spannungswandler ist im primären Spannungssystem nicht vorhanden. Es handelt sich lediglich um einen virtuellen Spannungswandler, um die angezeigte U2 auf dem Geräte- Display darzustellen.
  • Seite 570 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Tabelle 7-28 Primärspannung, Sekundärspannung und Prozentwert Messwert Primärspannung Sekundärspannung Prozentwert 400 kV 400 kV Angezeigte U2 400 kV Beispiel 2: Im elektrischen Netz befindet sich ein Leistungstransformator zwischen den Spannungsmessstellen des zu synchronisierenden Leistungsschalters. Das Leistungstransformator-Übersetzungsverhältnis weicht von dem Verhältnis zwischen den primären Nennspannungen der Spannungswandler von 2 Seiten des elektrischen Netzes ab.
  • Seite 571 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion In diesem Beispiel stammt die angezeigte Spannung U2 auf dem Geräte-Display vom virtuellen Spannungs- wandler, nicht von U-Wdl. 2. Die Primärspannungen, Sekundärspannungen und Prozentwerte der Messwerte werden in der folgenden Tabelle dargestellt. Tabelle 7-29 Primärspannung, Sekundärspannung und Prozentwert Messwert Primärspannung Sekundärspannung...
  • Seite 572 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion • Korrektur von Phasenwinkelfehlern Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Phasenwinkelfehler zwischen den Spannungswandlern in Schritten zu korrigieren. Ermitteln Sie einen möglichen Korrekturwert während der Inbetriebnahme unter Berücksichtigung der verschiedenen Anwendungsszenarien. Parameter für die Anpassung der Synchronisierungsspannung auf Basis der Stufenschalterstellung Um die Synchronisierungsspannung auf Basis der Stufenschalterstellung anzupassen, stellen Sie in der Funkti- onsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung folgende Parameter ein: Parameter: Stufenschalter...
  • Seite 573 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:145 Allgemein:Stufensteller- U Syn1 U Syn1 seite bei • U Syn2 _:142 Allgemein:Stufen- Einstellmöglichkeiten anwen- schalter dungsabhängig 7.5.4.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:85 Allgemein:>Rücks. Min./Max. _:2311:304 Allgemein:Block. d. Auswahl U _:2311:329 Allgemein:U1 _:2311:330 Allgemein:f1...
  • Seite 574 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen 7.5.5 7.5.5.1 Beschreibung Die Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen bietet 2 voneinander unabhängige Verfahren, die parallel laufen. Mit diesen beiden Verfahren werden auf separate Weise die Einschaltbedingungen geprüft und die Einschalt- befehle erzeugt. Wenn beide Verfahren sich gleichzeitig für den Einschaltbefehl entscheiden, dann wird der Einschaltbefehl gegeben.
  • Seite 575 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [lo_paralleling_2 ch, 1, de_DE] Bild 7-91 Logikdiagramm der Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen Start und Stopp Zum Prüfen der Einschaltbedingungen muss die Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen gestartet werden. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 576 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [lo_start/stop, 1, de_DE] Bild 7-92 Startlogik Die Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen kann über eine der folgenden 3 Optionen gestartet werden: • Über das binäre Eingangssignal >Start Syn.-Prozess , das ein Impulssignal ist. Das binäre Eingangssignal >Stop Syn.-Prozess ist das zugehörige Stoppsignal des Signals >Start Syn.-Prozess .
  • Seite 577 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion • Über CFC, wenn die Stufe per Startanforderung vom CSWI gestartet wird Wenn Sie die Stufe über die Startanforderung vom CSWI starten, können Sie die Stufe über den folgenden benutzerdefinierten CFC‑Plan stoppen: [sc_CFC_cancel_cmd, 1, de_DE] Bild 7-93 Benutzerdefinierter CFC-Plan Im vorstehenden CFC-Plan ist das Eingangssignal Cancel des CFC-Bausteins SPC_INFO ein benutzerdefi- niertes SPC‑Signal.
  • Seite 578 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Arbeitsbereich [lo_syn002-01, 2, de_DE] Bild 7-95 Logik des Arbeitsbereichs Der Arbeitsbereich der Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen ist durch die Parameter Min.Betriebs- grenz. Umin und Max.Betriebsgrenz. Umax sowie durch das spezifizierte Frequenzband ±4 Hz definiert. nenn Wenn eine der beiden folgenden Bedingungen zu Beginn der Messung erfüllt ist, werden die Einschaltbedin- gungen nicht geprüft: •...
  • Seite 579 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Überprüfung der Einschaltbedingungen synchroner Netze [lo_sync. system, 2, de_DE] Bild 7-96 Einschaltbedingungen beim Schalten synchroner Netze In dieser Betriebsart ist die Frequenzdifferenz gering. Sie liegt unter dem Schwellwert f-Schwelle ASYN<- >SYN. Der Zustand wird über die Meldung Zustand f-synchron signalisiert. Zum Erteilen einer Freigabe werden die Größen ΔU und Δα...
  • Seite 580 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Überprüfung der Einschaltbedingungen asynchroner Netze [lo_async. system, 2, de_DE] Bild 7-97 Einschaltbedingungen beim Schalten asynchroner Netze In dieser Betriebsart werden die Größen ΔU und Δf separat überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldiffe- renz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Funktion das Zeitkriterium des Einschaltbe- fehls.
  • Seite 581 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Modus Beschreibung Einschlt. bei U1> & U2< Einschaltfreigabe unter der Bedingung, dass der Teil U des Netzes unter Spannung und der Teil U des Netzes spannungslos ist Einschlt. bei U1< & U2> Einschaltfreigabe unter der Bedingung, dass der Teil U des Netzes span- nungslos und der Teil U des Netzes unter Spannung ist...
  • Seite 582 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion HINWEIS Stellen Sie beim Anschluss an eine 3-phasige Messstelle sicher, dass die Spannungen aller 3 Leiter den Schwellwert U1, U2 spannungsbehaft. oder den Schwellwert U1, U2 spannungslos im vorher- gehenden Bild erfüllen. Mit den Meldungen Bed. U1> U2< erfüllt, Bed. U1< U2> erfüllt und Bed. U1< U2< erfüllt wird angezeigt, dass die jeweiligen Bedingungen erfüllt sind.
  • Seite 583 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion 7.5.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Min.Betriebsgrenz. Umin, Max.Betriebsgrenz. Umax • Voreinstellwert (_:101) Min.Betriebsgrenz. Umin = 90,000 V • Voreinstellwert (_:102) Max.Betriebsgrenz. Umax = 110,000 V Diese Werte definieren den Spannungsarbeitsbereich der Stufe Parallelschaltung. Eine übliche Einstellung ist ca.
  • Seite 584 Der Parameter U1, U2 spannungslos gibt den Spannungsschwellwert im spannungslosen Netz an. Wenn die gemessene Spannung geringer ist als der Einstellwert, ist das Netz spannungslos. Siemens empfiehlt für diesen Parameter einen Einstellwert von ca. 5 % der Nennspannung. Alle Spannungen, die nach der parametrierten Messstellen-Anschlussart angeschlossen sind, werden der entsprechenden U -Prüfung unterzogen.
  • Seite 585 Voreinstellwert (_:109) Überwachungszeit = 0,10 s Im spannungslosen Netz müssen vor der Einschaltfreigabe alle Einschaltbedingungen während der Überwa- chungszeit erfüllt sein. Um Einschwingvorgänge zu berücksichtigen, empfiehlt Siemens die Verwendung des Voreinstellwerts von 0,10 s. Parameter: Synchrone Betriebsart, Asynchrone Betriebsart •...
  • Seite 586 Überprüfungen ein. Die Einschaltung erfolgt sofort. HINWEIS Aus Sicherheitsgründen empfiehlt Siemens, die Einstellung immer auf nein zu belassen. Wenn ein Durch- steuern erforderlich ist, empfiehlt Siemens, diese Betriebsart nur dynamisch über das binäre Eingangssignal >Betr.art Durchsteuer. zu setzen. Durch diese Vorgehensweise werden Falschschaltungen durch unkorrektes Aktivieren der Betriebsart Durchsteuern vermieden.
  • Seite 587 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Parameter: Ausgabezeit • Voreinstellwert (_:101) Ausgabezeit = 0,10 s Mit dem Parameter Ausgabezeit können Sie eine stabile Freigabe des Einschaltbefehls erzielen. Weitere Informationen zu diesem Parameter siehe 5.3.5.6 Anwendungs- und Einstellhinweise. Eingangssignal: >Anwahl Mit dem Eingangssignal >Anwahl legen Sie fest, ob die Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen ausgewählt wird oder nicht: •...
  • Seite 588 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Asychron. Betrieb • _:114 Sync. 2ch #:Asynchrone Betriebsart • _:113 Sync. 2ch #:Einschaltzeit 0,010 s bis 0,600 s 0,060 s _:115 Sync. 2ch #:Max. 0,000 V bis 170,000 V 2,000 V Spanngsdiff. U2>U1 _:116 Sync.
  • Seite 589 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Information Datenklasse (Typ) _:324 Sync. 2ch #:Freigabe Einschaltung _:344 Sync. 2ch #:Freigabe Einschaltu. 2 _:305 Sync. 2ch #:Sync.Bedingungen OK _:346 Sync. 2ch #:Sync.Bedingung. OK 2 _:303 Sync. 2ch #:Zustand f-synchron _:325 Sync. 2ch #:Spannungsdiff. OK _:326 Sync. 2ch #:Winkeldifferenz OK _:327 Sync.
  • Seite 590 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen 7.5.6 7.5.6.1 Beschreibung Logik [lo_paralleling_stage ctrl, 4, de_DE] Bild 7-101 Logikdiagramm der Stufensteuerung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 591 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [lo_paralleling_1.5 ch, 1, de_DE] Bild 7-102 Logikdiagramm der Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen Die Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen enthält 2 Kanäle: • Der 1. Kanal ist der Synchrocheck-Kanal, der als halber Kanal zählt. Dieser stellt ein Freigabekriterium für den Einschaltbefehl bereit.
  • Seite 592 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion • Schalten auf spannungslose Leitung oder spannungslose Sammelschiene • Durchsteuern Überprüfung der Einschaltbedingungen in der Synchrocheck-Funktion [lo_synchrocheck, 2, de_DE] Bild 7-103 Einschaltbedingungen für die Synchrocheck-Funktion In dieser Betriebsart werden die Werte ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Netzseiten separat überprüft.
  • Seite 593 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion 7.5.6.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Außer den folgenden Einstellhinweisen für die Synchrocheck-Funktion gelten für die Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen und die Stufe Parallelschaltung mit 2 Kanälen die gleichen Anwendungs- und Einstellhin- weise. Weitere Informationen hierzu finden Sie in 7.5.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise.
  • Seite 594 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:104 Sync. 1.5ch #:U1, U2 0,300 V bis 340,000 V 80,000 V spannungsbehaft. _:109 Sync. 1.5ch #:Überwa- 0,00 s bis 60,00 s 0,10 s chungszeit Sync.-Bedingungen _:130 Sync. 1.5ch #:Max. 0,000 V bis 170,000 V 5,000 V Spanngsdiff.
  • Seite 595 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion 7.5.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Sync. 1.5ch # _:81 Sync. 1.5ch #:>Blockierung Stufe _:509 Sync. 1.5ch #:>Fuse Failure _:500 Sync. 1.5ch #:>Anwahl _:502 Sync. 1.5ch #:>Start/Stop Syn.-Proz _:503 Sync. 1.5ch #:>Start Syn.-Prozess _:504 Sync. 1.5ch #:>Stop Syn.-Prozess _:506 Sync.
  • Seite 596 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Information Datenklasse (Typ) _:323 Sync. 1.5ch #:Parametrierfehler _:342 Sync. 1.5ch #:Zustand f-synchron Stufe Stellbefehle 7.5.7 Beschreibung 7.5.7.1 Die Stufe Stellbefehle arbeitet mit der Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen oder der Stufe Parallelschal- tung mit 2 Kanälen zur Durchführung der automatischen Parallelschaltung der Generatoren. Diese Stufe kann nicht alleine verwendet werden.
  • Seite 597 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Stellbefehl für Spannung Die Parameter Max. Spanngsdiff. U2>U1 und Max. Spanngsdiff. U2<U1 werden zur Bestimmung des Spannungsbereichs verwendet, der die zulässige Spannungsdifferenz für asynchrone Parallelschaltungen definiert. Der Medianwert des Spannungsbereichs ist definiert als der Sollwert für den Stellbefehl. Die Parameter T U Puls min und T U Puls max definieren die Mindest- und Höchstdauer des Stellim- pulses.
  • Seite 598 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [fo_frequency adujstment, 1, de_DE] mit: Impulsdauer Gemessene Frequenzdifferenz Δf Einstellwert des Parameters Δf Sollwert f. Stellbefehle für die Sollwert Definition des Sollwerts für den Frequenzstellbefehl df/dt Einstellwert des Parameters df/dt des Reglers für die Definition der Frequenzänderungsgeschwindigkeit der zu synchronisierenden Seite Das folgende Bild zeigt die Wirkung der Funktion.
  • Seite 599 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Impulsdauer Δf Einstellwert des Parameters Δf für den Kickimpuls für den voreinge- für den Kickimpuls stellten Sollwert für den Kickimpuls df/dt Einstellwert des Parameters df/dt des Reglers für die Anpassung des Stellbefehls an den Regler HINWEIS Ein Kickimpuls kann in der synchronen und in der asynchronen Betriebsart ausgegeben werden. Mit dem Parameter f-Schwelle ASYN<->SYN stellen Sie die Ausgabe des Kickimpulses ein (siehe Bild 7-107):...
  • Seite 600 Eingangsblock Sychron. Betrieb der Stufe Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen oder der Stufe Parallelschal- tung mit 2 Kanälen. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0,010 Hz zu verwenden. Parameter zur Spannungsregelung Für die Stellbefehle zur Regelung der Spannung werden folgende Parameter verwendet: •...
  • Seite 601 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion • (_:134) dU pro Sekunde • (_:135) T Pause U • (_:136) Glättung • (_:137) (U/Unenn)/(f/fnenn) Parameter: Stellbefehle Spannung U2 • Voreinstellwert (_:131) Stellbefehle Spannung U2 = aus Mit dem Parameter Stellbefehle Spannung U2 geben Sie an, ob Sie den Stellbefehl für die invertierten Spannungen (U und U ) auf der Generatorseite ausgeben möchten oder nicht.
  • Seite 602 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion BEISPIEL: Für das Beispiel gelten folgende Werte: Gemessene Spannungsdiffe- dU = 4 V renz Einstellwert des Parameters dU pro Sekunde = 2 V/s Berechnen Sie die Stellimpulsdauer nach der folgenden Formel: [fo_voltage adjustment_01, 1, de_DE] Die berechnete Dauer für den Richtimpuls beträgt 2 s. Mit dem Einstellwert des Parameters (_:133) T U Puls max wird die Höchstdauer für den Richtimpuls auf 1 s begrenzt.
  • Seite 603 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion [dw_characteristic-adjusting-com, 2, de_DE] Bild 7-109 Glättungswirkung in Abhängigkeit vom Einstellwert des Parameters Parameter: (U/Unenn)/(f/fnenn) • Voreinstellwert (_:137) (U/Unenn)/(f/fnenn) = 1,10 Mit dem Parameter (U/Unenn)/(f/fnenn)legen Sie den Übererregungsschwellwert fest. Der Voreinstellwert ist ein typischer Wert. Der Schwellwert bezieht sich auf die Primärspannung. Sie können den Einstellwert dieses Parameters auch mit den Sekundärwerten berechnen, da die Spannungswandler in der Regel an die Nennspannung der Anlage angepasst werden.
  • Seite 604 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion • T Pause f • Δf Sollwert f. Stellbefehle • Glättung • T EIN ohne Stellbefehle • Freigabe Kickimpuls • Δf für den Kickimpuls • Stabilisierung Parameter: Stellbefehle Frequenz f2 • Voreinstellwert (_:141) Stellbefehle Frequenz f2 = aus Mit dem Parameter Stellbefehle Frequenz f2 geben Sie an, ob Sie den Stellbefehl für die Frequenzen (f1 und f2) auf der Generatorseite ausgeben möchten oder nicht.
  • Seite 605 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Parameter: T Pause f • Voreinstellwert (_:145) T Pause f = 10,00 s Mit dem Parameter T Pause f legen Sie die Pausenzeit zwischen 2 Stellbefehlen fest. Dies ermöglicht dem Regler und dem Generator, auf den Stellimpuls zu reagieren. Sie können den endgültigen Einstellwert während der Inbetriebnahme unter Berücksichtigung der verschiedenen Anwendungsszenarien bestimmen.
  • Seite 606 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Unter der Annahme, dass sich die Winkeldifferenz dα pro 10 s um 360° verändert, lässt sich die Mindestpau- senzeit wie folgt berechnen: 360° = 10 s 120° = t [fo_frequenzband, 2, de_DE] Legen Sie den Parameter T EIN ohne Stellbefehle in der Praxis auf einen höheren Wert fest, da die Frequenzdifferenz unter 0,1 Hz liegt.
  • Seite 607 Stabilisierungsfunktion aktiviert und die Pausenzeit schrittweise vermin- dert werden, solange die Frequenzänderung ohne Überschwingungen und Schwankungen stabil ist. Siemens empfiehlt diesen Einstellwert nur, wenn Sie eine schnelle Parallel- schaltung innerhalb kurzer Pausenzeiten erreichen wollen oder für Sonder- anwendungen. [sc_stabilization, 1, de_DE]...
  • Seite 608 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion 7.5.7.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Stellbef. #:Modus • • Test Stellbefehle U • _:131 Stellbef. #:Stellbefehle Spannung U2 • Trafostufen • Stellimpulse _:132 Stellbef. #:T U Puls min 0,01 s bis 1,00 s 0,10 s _:133 Stellbef.
  • Seite 609 Steuerungsfunktionen 7.5 Parallelschaltfunktion Information Datenklasse (Typ) _:332 Stellbef. #:U2 Stellimpuls höher _:331 Stellbef. #:U2 Stellimpuls tiefer _:334 Stellbef. #:f2 Stellimpuls höher _:333 Stellbef. #:f2 Stellimpuls tiefer _:347 Stellbef. #:Freig. Einschalt. Sync _:348 Stellbef. #:Freig. Einschalt. Sync 2 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 610 Steuerungsfunktionen 7.6 Überwachung der Parallelschaltfunktion Überwachung der Parallelschaltfunktion Übersicht 7.6.1 Die Parallelschaltfunktion enthält umfassende Überwachungsfunktionen. Die Überwachungsfunktionen decken sowohl Hardware als auch Software ab. Die Messwerte werden kontinuierlich auf Plausibilität geprüft, damit auch die Spannungswandlerkreise zum großen Teil in das Überwachungssystem eingeschlossen sind. Die Überwachung der Parallelschaltfunktion dient zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit.
  • Seite 611 Steuerungsfunktionen 7.6 Überwachung der Parallelschaltfunktion Überwachung Mögliche Ursachen Meldung Reaktion Parameterplausibilitätsprüfung Konfigurations-, Information zur Die Synchronisierung wird Parametrierungs- Inkonsistenzprüfung gestoppt. fehler (keine Meldung) Relaisüberwachung Intern (Hardware) Interne Diagnose- Das Gerät schaltet in den meldung (keine Fallback-Modus. Meldung) Weitere Informationen zu den Überwachungsverfahren und den entsprechenden Fehlerreaktionen erhalten Sie in 7.6.2 Funktionsbeschreibung.
  • Seite 612 Relaisüberwachung Die Funktion Relaisüberwachung überwacht nur die schnellen Relais (Typ F). Für den 2-kanaligen Einschalt- befehl empfiehlt Siemens, den Relais Typ F zu verwenden. Die Funktion Relaisüberwachung erkennt offene Stromkreise und Kurzschlüsse im Relais. Bei Erkennung derartiger Fehler schaltet das Gerät in den Fallback-Modus.
  • Seite 613 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Funktionsübersicht 7.7.1 In der Parallelschaltfunktion verwenden die Funktionsblöcke Parallelschaltung mit 1,5 Kanälen und Paral- lelschaltung mit 2 Kanälen jeweils 2 Synchronisierspannungen und deren invertierte Spannungen. Wenn Sie die Spannungsmessstellen-Auswahl für diese 2 Funktionsbausteine realisieren möchten, verwenden Sie den Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung.
  • Seite 614 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Die im vorhergehenden Bild dargestellte Netzspannung variiert in Abhängigkeit der folgenden Situationen: • Wenn der Trennschalter QB1 geschlossen und der Trennschalter QB2 geöffnet ist, wird die Netzspannung von der Sammelschiene A abgeleitet. • Wenn der Trennschalter QB1 geöffnet und der Trennschalter QB2 geschlossen ist, wird die Netzspannung von der Sammelschiene B abgeleitet.
  • Seite 615 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Beispiel: Drei 3-phasige Spannungsmessstellen sind auf dieselbe Spannungsschnittstelle U rangiert. Syn1 [MP routed to the same voltage interface, 1, de_DE] Die Anschlussarten dieser 3-phasigen Spannungsmessstellen sind 2 Leiter-Leiter Spg. Daher sind die Span- nungstypen, d.h. U und U , identisch, wie im folgenden Bild dargestellt.
  • Seite 616 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Tabelle 7-31 Auswahlergebnis der Spannungsmessstellen ID in ID in Mit U verbundene Mess- Mit U verbundene Syn1 Sync1 invertiert mux_d_1 mux_d_2 stelle Messstelle Geschl Geschlo Messstelle U 3-ph 1 [ID 2] Messstelle U 1-ph 1 [ID 4] ossen ssen Geschl...
  • Seite 617 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Beispiel Die folgenden 2 Bilder zeigen ein Beispiel für eine Spannungsmessstellen-Auswahl für die Spannungsschnitt- stellen U und U . Diese 2 Schnittstellen werden separat auf 6 Spannungsmessstellen rangiert. Syn1 Sync1 invertiert [sc_connect MPs to FG CB Paralle._complex, 1, de_DE] Bild 7-114 Messstellen mit der Funktionsgruppe Leistungsschalter-Parallelschaltung verbinden [sc_CFC_VMP selection for parallel._complex, 1, de_DE]...
  • Seite 618 Steuerungsfunktionen 7.7 Spannungsmessstellen-Auswahl für Parallelschaltung Trenner ID der mit U ID der mit U Syn1 Sync1 verbundenen Mess- verbundenen invertiert stelle Messstelle Offen Offen Geschlo Offen/ Offen/ Offen/ ssen geschlos geschlos geschlos Offen Offen Offen Geschlo Offen/ Offen/ ssen geschlos geschlos Offen Offen...
  • Seite 619 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Synchronisierungsfunktion Funktionsübersicht 7.8.1 Die 1-kanalige Synchronisierungsfunktion (ANSI 25) prüft beim Zusammenschalten zweier Teile eines elekt- rischen Netzes, ob die Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Typische Anwendungsbeispiele sind: • Synchronisierung von einer Leitung und einer Sammelschiene •...
  • Seite 620 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_syn-asyn-stage_with_adjusting_com_7VU, 1, de_DE] Bild 7-116 Struktur/Einbettung der Funktion Anschluss und Definition 7.8.3 Anschluss Beispiele für die Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene finden Sie in den folgenden 2 Bildern. Bild 7-119 zeigt ein Beispiel für die Synchronisierung von 2 Sammelschienen über eine Querkupplung. Zur Prüfung der Zuschaltbedingungen verwendet die Synchronisierungsfunktion 2 Spannungen: eine Span- nung der Bezugsseite 1 (U1) sowie eine in Bezug zu setzende Spannung der Seite 2 (U2).
  • Seite 621 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_syns01-01, 2, de_DE] Bild 7-117 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 4 Spannungseingänge [dw_syns02-01, 2, de_DE] Bild 7-118 Synchronisierung von Leitung und Sammelschiene, Anschluss über 6 Spannungseingänge SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 622 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_syns03-01, 2, de_DE] Bild 7-119 Synchronisierung von 2 Sammelschienen über Querkopplung, Anschluss über 4 Spannungs- eingänge Definition der Größen Die Definition der Größen ist wichtig zum Verständnis der nachfolgenden Ausführung. Die Bezugsseite 1 indi- ziert die Funktion mit 1. Damit ergeben sich die Bezugswerte Spannung U1, Frequenz f1 und Phasenwinkel α1.
  • Seite 623 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_synp_04, 2, de_DE] Bild 7-120 Phasenwinkeldifferenz-Darstellung dα Für die Einstellparameter sind nur positive Werte zulässig. Um die Einstellparameter eindeutigen zu charakteri- sieren, werden Ungleichungen benutzt. Die Darstellung wird am Beispiel der Differenzspannung erläutert. Um unsymmetrische Einstellungen zu erlauben, sind 2 Einstellwerte erforderlich. Die Ungleichung U2 >...
  • Seite 624 Service-Parameter Synchrocheck auf wahr eingestellt ist. Die Funktionssteuerung bietet auch den Service-Parameter Verriegelungsprüfung. Wenn der Service-Parameter Synchrocheck auf falsch eingestellt ist, wird die Schaltung nicht synchronisiert ausgeführt. Siemens empfiehlt, vor der Inbetriebnahme das gewünschte Steuerverhalten von fern über IEC 61850 zu prüfen.
  • Seite 625 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion erneuten Einschaltvorgang zu initiieren, muss die Stufe neu gestartet werden. Die Blockierung wirkt nur auf den Prüfvorgang der Einschaltbedingungen. Die Messwerte werden weiterhin berechnet und angezeigt. Arbeitsbereich [lo_syn002-01, 2, de_DE] Bild 7-122 Logik der Arbeitsbereiche Der Arbeitsbereich der Synchronisierungsfunktion ist durch die parametrierbaren Spannungsgrenzen Min.Betriebsgrenz.
  • Seite 626 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion mehr geprüft. D.h., eine Freigabe der Einschaltung aufgrund der Messung ist nicht mehr möglich. Die Bereit- schaft der Stufe geht in den Zustand Warnung. Ein Durchsteuern dagegen ist weiterhin möglich. Die geräteinterne Überwachungsfunktion Messspannungsausfall-Erkennung (Fuse Failure Monitor) hat keinen Einfluss auf die Synchronisierungsstufe.
  • Seite 627 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Unterschiedliche Spannungswandler-Übersetzungsverhältnisse auf beiden Seiten des elektrischen Netzes Die Synchronisierungsfunktion berücksichtigt automatisch unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse der Spannungsmessstellen auf beiden Seiten des Netzes. Stellen Sie in der Synchronisierungsfunktion den Para- meter Spannungsanpassung für folgende Fälle ein: • Ohne einen Leistungstransformator zwischen den Spannungsmessstellen des zu synchronisierenden Leis- tungsschalters, wenn die Nennprimärspannungen auf beiden Seiten des elektrischen Netzes unterschied- lich sind.
  • Seite 628 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Stufentyp Anwendung Synchrocheck-Stufe Um z.B. bei einer Handeinschaltung aus Sicherheitsgründen eine zusätz- liche Freigabe zu erteilen, wählen Sie diesen Stufentyp. Bei diesem Typ werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Teile des Netzes überprüft. Synchron/Asynchron-Stufe Wenn je nach Schalterstellung der Anlage zwischen synchronen und asynchronen Netzen unterschieden werden muss, wählen Sie diesen...
  • Seite 629 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [lo_hyster-01, 2, de_DE] Wenn die Synchronisierungsfunktion innerhalb der Hysterese gestartet wird, erfolgt aufgrund der minimalen und maximalen Betriebsgrenze (Parameter Min.Betriebsgrenz. Umin und Max.Betriebsgrenz. Umax) keine Zuschaltung. Wenn die Synchronisierungsfunktion innerhalb des Spannungsarbeitsbereiches gestartet wird und die Spannung während des Synchronisiervorgangs die minimale oder maximale Betriebs- grenze überschreitet, kann eine Zuschaltung im Bereich der Hysterese erfolgen.
  • Seite 630 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [sc_sync_routing, 2, de_DE] Wenn Sie nach dem Start der Synchronisierung dauerhaft jedes Erreichen der Synchronisierbedingungen melden wollen, stellen Sie den Parameter Max. Dauer Sync.vorgang auf ∞ ein. [sc_sync_setting, 2, de_DE] Parameter: Spannungsanpassung • Voreinstellwert (_:5071:126) Spannungsanpassung = 1,00 Den Parameter können Sie zur Korrektur von Amplitudenfehlern z.B.
  • Seite 631 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_example w.o. power transformer, 1, de_DE] Bild 7-123 Beispiel: das elektrische Netz ohne einen Leistungstransformator Der virtuelle Spannungswandler ist im primären Spannungssystem nicht vorhanden. Es handelt sich lediglich um einen virtuellen Spannungswandler, um die angezeigte U2 auf dem Geräte- Display darzustellen.
  • Seite 632 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Tabelle 7-34 Primärspannung, Sekundärspannung und Prozentwert Messwert Primärspannung Sekundärspannung Prozentwert 400 kV 400 kV Angezeigte U2 400 kV Beispiel 2: Im elektrischen Netz befindet sich ein Leistungstransformator zwischen den Spannungsmessstellen des zu synchronisierenden Leistungsschalters. Das Leistungstransformator-Übersetzungsverhältnis weicht von dem Verhältnis zwischen den primären Nennspannungen der Spannungswandler von 2 Seiten des elektrischen Netzes ab.
  • Seite 633 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion In diesem Beispiel stammt die angezeigte Spannung U2 auf dem Geräte-Display vom virtuellen Spannungs- wandler, nicht von U-Wdl. 2. Die Primärspannungen, Sekundärspannungen und Prozentwerte der Messwerte werden in der folgenden Tabelle dargestellt. Tabelle 7-35 Primärspannung, Sekundärspannung und Prozentwert Messwert Primärspannung Sekundärspannung...
  • Seite 634 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion penziffer z.B. von 5 bedeutet eine Winkeldrehung von 5 ⋅ 30 = 150 . Stellen Sie diesen Wert für den Parameter Winkelanpassg. (Transf.) ein. Wenn sich anlagenbedingt der Spannungsanschluss U1 auf der Unterspannungsseite befindet, dann müssen Sie den Ergänzungswinkel mit 360 ansetzen.
  • Seite 635 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5041:110 Sychr./Asycr.1:Max. 0,00 s bis 3600,00 s; ∞ 30,00 s Dauer Sync.vorgang • _:5041:108 Sychr./Asycr.1:Durch- nein nein steuern • _:5041:126 Sychr./Asycr.1:Span- 0,500 bis 2,000 1,000 nungsanpassung Dynamische Messstellenumschaltung 7.8.5 Die dynamische Messstellenumschaltung bietet die Möglichkeit, die in der Synchrocheck-Funktion verwen- deten Spannungen an verschiedene Messstellen zu verbinden.
  • Seite 636 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dwdynmsu-140212-01.tif, 1, de_DE] Bild 7-126 Synchronisierung bei einer Eineinhalb-Leistungsschalter-Anwendung Jede der Synchronisierungsfunktionen erfordert 2 Vergleichsspannungen. Für den in der Mitte befindlichen Leistungsschalter QA2 gibt es 2 Möglichkeiten für jede Seite (U und U ). Die Auswahl der Synchronisie- sync1 sync2 rungsspannungen jeder Seite hängen von der Position des Leistungsschalters und der Trenner ab.
  • Seite 637 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Es existieren Konsistenzprüfungen, die die Verbindungen von Spannungsmessstellen zur Funktionsgruppe validieren: • Der Verbindungstyp aller mit einer Schnittstelle verbundenen Messstellen muss identisch sein. • Es ist nicht erlaubt, eine Messstelle mit der Option VN auf die Funktionsgruppe zu rangieren. •...
  • Seite 638 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Funktionsablauf 7.8.6 [lo_synf01_01, 6, de_DE] Bild 7-129 Funktionsablauf Start Zum Prüfen der Einschaltbedingungen muss die Synchronisierungsstufe gestartet werden. Die Synchronisie- rungsstufe kann geräteintern von der Steuerung oder von extern über binäre Eingangssignale gestartet werden (siehe 7.8.12 Zusammenwirken mit Steuerung und externer Ansteuerung).
  • Seite 639 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion gemeldet. Mit dem Erfüllen der Einschaltbedingungen wird eine einstellbare Überwachungszeit (Parameter Überwachungszeit) gestartet. Wenn die Bedingungen bis zum Ablauf der Zeit gültig bleiben, so gibt die Funktion mit dem Ablauf der Zeit die Freigabe zur Einschaltung. Durchsteuern Wenn der Betrieb Durchsteuern aktiv ist, so veranlasst die Funktion mit dem erfolgreichen Start augen- blicklich die Freigabe zur Einschaltung (siehe Kapitel 7.8.11 Durchsteuern...
  • Seite 640 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Stufe Synchrocheck 7.8.7 7.8.7.1 Beschreibung Überprüfung der Einschaltbedingungen [lo_synche-01, 2, de_DE] Bild 7-130 Einschaltbedingungen bei der Synchrocheckfunktion In dieser Betriebsart werden die Größen ΔU, Δf und Δα vor dem Zuschalten der beiden Teile des Netzes über- prüft. Die Meldung Sync.Bedingungen OK signalisiert das Erreichen aller Einstellwerte (Bedingungen), und dass die Freigabe zur Einschaltung gegeben wird (siehe Prüfen der Einschaltbedingungen, Einschaltung in 7.8.6 Funktionsablauf).
  • Seite 641 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Zur Freigabe des Einschaltbefehls ist ein Startbefehl für das Signal Start erforderlich. Wenn Sie die Voreinstellung beibehalten, dann läuft die Stufe Synchrocheck ganz normal ab. 7.8.7.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Synchrone Betriebsart • Voreinstellung Synchrone Betriebsart = ein Mit dem Parameter Synchrone Betriebsart schalten Sie die Betriebsart der Synchronisierungsbedingung ein oder aus.
  • Seite 642 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Spg.loses Schalten • _:105 Synchrocheck #:Einschlt. nein nein bei U1< & U2> • • _:106 Synchrocheck #:Einschlt. nein nein bei U1> & U2< • • _:107 Synchrocheck #:Einschlt. nein nein bei U1< & U2< •...
  • Seite 643 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:324 Synchrocheck #:Freigabe Einschaltung _:305 Synchrocheck #:Sync.Bedingungen OK _:325 Synchrocheck #:Spannungsdiff. OK _:326 Synchrocheck #:Winkeldifferenz OK _:327 Synchrocheck #:Frequenzdifferenz OK _:307 Synchrocheck #:Bed. U1< U2> erfüllt _:306 Synchrocheck #:Bed. U1> U2< erfüllt _:308 Synchrocheck #:Bed. U1< U2< erfüllt _:309 Synchrocheck #:Frequenz f1 >...
  • Seite 644 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge- stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN liegt, ist die Betriebsart synchron aktiv. Im anderen Fall ist die Stufe inaktiv, d.h., eine Zuschaltfreigabe kann nicht erteilt werden. Beide Betriebsarten sind ausgeschaltet. Somit kann über diese Betriebsarten auch keine Einschaltfrei- gabe gegeben werden.
  • Seite 645 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz OK einzeln gemeldet. Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, so wird die Meldung U Diff.zu groß...
  • Seite 646 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Überprüfung der Einschaltbedingungen asynchroner Netze [lo_synasy-01, 4, de_DE] Bild 7-133 Einschaltbedingungen beim Schalten asynchroner Netze In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls.
  • Seite 647 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [lo_synarb-01, 2, de_DE] Bild 7-134 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und Frequenz (f) Kontinuierliche Überwachung Mit dem aktivierten Parameter Kontinuierliche Überwach. kann das Gerät kontinuierlich den synchronen Zustand des Leistungsschalters überwachen, selbst wenn kein Startbefehl für das Signal Start vorhanden ist.
  • Seite 648 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Synchrone Betriebsart Asynchrone Betriebsart Beschreibung Wenn die Frequenzdifferenz unter dem eingestellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN liegt, ist die Betriebsart synchron aktiv. Im anderen Fall ist die Betriebsart asynchron aktiv. Wenn Sie galvanisch getrennte Netze zusammen- schalten wollen, dann wenden Sie diese Betriebsart Unabhängig von der Frequenzdifferenz und dem Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN ist ausschließlich die Betriebsart asynchron aktiv.
  • Seite 649 Parameter: Umschalten zwischen synchronem und asynchronem Betrieb • Empfohlener Einstellwert (_:5041:120) f-Schwelle ASYN<->SYN = 0,01 Hz Mit diesem Parameter stellen Sie die Frequenzdifferenz ein, bei der zwischen synchronem und asynchronem Betrieb umgeschaltet wird. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0,01 Hz zu verwenden. 7.8.8.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 650 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:116 Sychr./Asycr.#:Max. 0,000 V bis 170,000 V 5,000 V Spanngsdiff. U2<U1 _:117 Sychr./Asycr.#:Max. 0,000 Hz bis 4,000 Hz 0,100 Hz Frequenzdiff. f2>f1 _:118 Sychr./Asycr.#:Max. 0,000 Hz bis 4,000 Hz 0,100 Hz Frequenzdiff. f2<f1 Sychron.
  • Seite 651 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:306 Sychr./Asycr.#:Bed. U1> U2< erfüllt _:308 Sychr./Asycr.#:Bed. U1< U2< erfüllt _:309 Sychr./Asycr.#:Frequenz f1 > fmax _:310 Sychr./Asycr.#:Frequenz f1 < fmin _:311 Sychr./Asycr.#:Frequenz f2 > fmax _:312 Sychr./Asycr.#:Frequenz f2 < fmin _:313 Sychr./Asycr.#:Spannung U1 > Umax _:314 Sychr./Asycr.#:Spannung U1 <...
  • Seite 652 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Wenn die Frequenzdifferenz unter dem einge- stellten Schwellwert f-Schwelle ASYN<->SYN liegt, ist die Betriebsart synchron aktiv. Im anderen Fall ist die Stufe inaktiv, d.h., eine Zuschaltfreigabe kann nicht erteilt werden. Beide Betriebsarten sind ausgeschaltet. Somit kann über diese Betriebsarten auch keine Einschaltfrei- gabe gegeben werden.
  • Seite 653 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Jede erfüllte Bedingung wird über die Meldungen Spannungsdiff. OK und Winkeldifferenz OK einzeln gemeldet. Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, so wird über Meldungen detailliert informiert, warum die Bedingung nicht erfüllt ist. Wenn beispielsweise die Differenzspannung außerhalb der Einstellgrenzen liegt, so wird die Meldung U Diff.zu groß...
  • Seite 654 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Überprüfung der Einschaltbedingungen der asynchronen Netze [lo_synasy_adj_comm, 2, de_DE] Bild 7-137 Einschaltbedingungen beim Schalten asynchroner Netze In dieser Betriebsart wird die Einhaltung der Bedingungen Spannungsdifferenz ΔU und Frequenzdifferenz Δf überprüft. Unter Berücksichtigung der Winkeldifferenz Δα und der Einschaltzeit des Leistungsschalters berechnet die Funktion den Zeitpunkt des Einschaltbefehls.
  • Seite 655 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Bereiche im Spannungs-Frequenz-Diagramm (U-f-Diagramm) Das folgende Bild zeigt die Einstellparameter für synchrone und asynchrone Bedingungen im U-f-Diagramm. Bei synchronen Netzen ist das Frequenzband prinzipbedingt sehr schmal. [lo_synarb_adj_comm, 2, de_DE] Bild 7-138 Arbeitsbereich unter synchronen und asynchronen Bedingungen für Spannung (U) und Frequenz (f) Stellbefehle für Spannung und Frequenz Die Stufe hat 2 separate Blöcke, die nach Stellbefehlen für Spannung und Frequenz aufgeteilt sind.
  • Seite 656 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Der Parameter dU pro Sekunde definiert die Geschwindigkeit für die Sollwertänderung der Spannungsrege- lung. Aus der gemessenen aktuellen Spannungsdifferenz und dem Einstellwert des Parameters ermittelt die Funktionalität die Stellzeit. Dabei gilt folgende Gleichung: [fo_voltage-adujsting-command, 2, de_DE] Dabei gilt: Gemessene Differenzspannung Messwert Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung...
  • Seite 657 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Gemessene Differenzfrequenz Messwert Parameter zur Vorgabe des Sollwertes für die Frequenzstellbefehle Δf Sollwert f. Stellbe- fehle Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung df/dt des Reglers Das folgende Bild fasst die Wirkung der Funktionalität zusammen. [dw_build_frequency-adjusting-com, 2, de_DE] Bild 7-140 Bildung der Stellbefehle für die Frequenz Wenn die Drehzahl (Frequenz) so verstellt wurde, dass die Differenzfrequenz df ≈...
  • Seite 658 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [dw_kick-pulse_freq-adj-com, 2, de_DE] Bild 7-141 Kickimpuls und Bereiche der Frequenzverstellung Stabilisierungs- und Überwachungsmaßnahmen Der Parameter Glättung bewirkt, dass das jeweilige Messsignal (dU und df) über ein rekursives Filter geglättet wird. Die Glättung der Signale verhindert, dass bei stark schwankenden Signalen falsche Stellbefehle für die Regelung der Spannung und der Frequenz ausgegeben werden.
  • Seite 659 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [sc_FB_Adjcomm, 2, de_DE] Bild 7-142 Ausschnitt aus der DIGSI-Bibliothek Löschen Sie in der Synchronisierungsfunktion die nicht benutzen Stufen. Rangierung der Spannungswandler auf die Messstellen HINWEIS Stellen Sie sicher, dass die in der spezifischen Anwendung verfügbaren Wandleranschlüsse an die richtige Messstelle rangiert sind! Die Rangierung finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Funktionsgruppenverbindungen →...
  • Seite 660 Stellen Sie in der FG Leistungsschalter unter Allgemein die Nennspannung ein, die als Referenz für die Prozentwertskalierung verwendet wird. Siemens empfiehlt, neben den logischen Signalen die Funktionsmesswerte in den Störschrieb zu rangieren. Rangieren Sie mindestens die Funktionsmesswerte (_:2311:300) dU , (_:2311:301) df und (_:2311:302) dα...
  • Seite 661 Bild 7-146 Block Allgemein der Stufe Syn./Asy.Stel im DIGSI-Einstellblatt Wenn Sie den Generator auf eine spannungslose Sammelschiene schalten wollen (Schwarzstart), empfiehlt Siemens, die Voreinstellwerte zu belassen und die Freigabe über das binäre Eingangssignal (_:506) >Betriebsart 'U1<U2>' zu steuern. Erst wenn das binäre Eingangssignal (_:506) >Betriebsart 'U1<U2>' aktiv ist, werden die einge-...
  • Seite 662 Mit dem Parameter f-Schwelle ASYN<->SYN stellen Sie die Frequenzdifferenz ein, bei der zwischen synchronem und asynchronem Betrieb umgeschaltet wird. Sie finden diesen Parameter im Block Syncron. Betrieb. Siemens empfiehlt, den Voreinstellwert von 0,01 Hz beizubehalten. Dieser Parameter wird auch bei aktiviertem Kickimpuls berücksichtigt (siehe Bild 7-141).
  • Seite 663 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Parameter: T U Puls min • Voreinstellwert (_:132) T U Puls min = 0,10 s Mit dem Parameter T U Puls min stellen Sie die minimale Zeit des Stellimpulses ein. Er entspricht der minimalen Zeit, auf die der Spannungsregler reagiert. Stellen Sie den Parameter T U Puls min auf diesen Grenzwert ein.
  • Seite 664 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Mit dem Parameter Glättung werden die Spannungsmesswerte dU zusätzlich geglättet. Wenn die gemessene Differenzspannung dU bei der Inbetriebnahme schwankt, erhöhen Sie den Voreinstell- wert. Die Glättung hat Tiefpassverhalten (PT1-Verhalten). Bild 7-148 können Sie abschätzen, wie der Einstellwert des Parameters wirkt. Das folgende Bild zeigt die Sprungantwort.
  • Seite 665 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Parameter für Stellbefehle zur Regelung der Frequenz Die folgenden Parameter werden als Stellbefehle zur Regelung der Frequenz verwendet: • Stellbefehle Frequenz f2 • T f Puls min • T f Puls max • df/dt des Reglers • T Pause f •...
  • Seite 666 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [fo_frequency-adujsting-command, 2, de_DE] Dabei gilt: Gemessene Differenzfrequenz Messwert Parameter für die Definition des Sollwerts für die Frequenzstellbefehle Δf Sollwert f. Stellbe- fehle Parameter zur Vorgabe der Geschwindigkeit für die Sollwertänderung df/dt des Reglers Parameter: T Pause f •...
  • Seite 667 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Berechnen Sie aus der einstellten Frequenzdifferenz die Periodendauer. Bei der halben Zeit stehen die Zeiger in Phasenopposition. Verstellen Sie die Frequenz nicht in dem Bereich ab ca. 120° bis maximal 180° vor der Zuschaltung. BEISPIEL: Das eingestellte Frequenzband beträgt im Beispiel df = 0,1 Hz. An dieser Grenze ergibt sich die Periodendauer wie folgt: [fo_Tdf, 2, de_DE] Unter der Annahme einer konstanten Differenzfrequenz von 0,1 Hz ändert sich dα...
  • Seite 668 Wenn Sie den Parameter Stabilisierung = ja einstellen, wird der Einschwingvorgang bedämpft, indem der Stellimpuls abgebrochen oder rechtzeitig ein Stellimpuls in umgekehrter Richtung abgegeben wird. Siemens empfiehlt diesen Einstellwert nur, wenn Sie eine schnelle Synchro- nisierung durch kurze Pausenzeiten erreichen wollen oder für Sonderan- wendungen.
  • Seite 669 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:115 Syn./Asy.Stel#:Max. 0,000 V bis 170,000 V 2,000 V Spanngsdiff. U2>U1 _:116 Syn./Asy.Stel#:Max. 0,000 V bis 170,000 V 2,000 V Spanngsdiff. U2<U1 _:117 Syn./Asy.Stel#:Max. 0,000 Hz bis 4,000 Hz 0,100 Hz Frequenzdiff. f2>f1 _:118 Syn./Asy.Stel#:Max.
  • Seite 670 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:147 Syn./Asy.Stel#:Glättung 1 bis 100 _:148 Syn./Asy.Stel#:T EIN 1,00 s bis 100,00 s 5,00 s ohne Stellbefehle • _:149 Syn./Asy.Stel#:Freigabe Kickimpuls • _:150 Syn./Asy.Stel#:Δf für den -1,00 Hz bis 1,00 Hz 0,04 Hz Kickimpuls •...
  • Seite 671 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:315 Syn./Asy.Stel#:Spannung U2 > Umax _:316 Syn./Asy.Stel#:Spannung U2 < Umin _:317 Syn./Asy.Stel#:U Diff.zu groß (U2>U1) _:318 Syn./Asy.Stel#:U Diff.zu groß (U2<U1) _:319 Syn./Asy.Stel#:f Diff.zu groß (f2>f1) _:320 Syn./Asy.Stel#:f Diff.zu groß (f2<f1) _:321 Syn./Asy.Stel#:α Diff.zu groß (α2>α1) _:322 Syn./Asy.Stel#:α...
  • Seite 672 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [lo_syn003-01, 2, de_DE] Bild 7-149 Freigabebedingungen für das Schalten auf spannungslose Leitung/Schiene Mit den Meldungen Bed. U1> U2< erfüllt, Bed. U1< U2> erfüllt und Bed. U1< U2< erfüllt wird angezeigt, dass die jeweiligen Bedingungen erfüllt sind. Wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind, werden diese Meldungen automatisch aktualisiert: •...
  • Seite 673 Sicherheit als eingeschaltet angesehen werden kann. Sie müssen den Wert unterhalb der minimal zu erwartenden betrieblichen Unterspannung einstellen. Aus diesem Grunde empfiehlt Siemens einen Einstellwert von ca. 80 % der Nennspannung. Alle gemäß der para- metrierten Messstellenanschlussart angeschlossenen Spannungen werden der jeweiligen Vmin/Vmax Prüfung unterzogen.
  • Seite 674 Der Einstellwert gibt an, unterhalb welcher Spannung ein Teil des Netzes (Abzweig oder Sammelschiene) mit Sicherheit als abgeschaltet angesehen werden kann. Siemens empfiehlt hierzu den Einstellwert von ca. 5 % der Nennspannung. Alle gemäß der parametrierten Messstellenanschlussart angeschlossenen Spannungen werden der jeweiligen Vmin/Vmax Prüfung unter- zogen.
  • Seite 675 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Zusammenwirken mit Steuerung und externer Ansteuerung 7.8.12 Mit der Steuerung Die Steuerung und die Synchronisierungsfunktion befinden sich immer in einer Funktionsgruppe Leistungs- schalter. Die Steuerung und damit auch die Synchronisierungsfunktion arbeiten immer mit dem Leistungs- schalter (LS), der mit der Funktionsgruppe Leistungsschalter verknüpft ist. Sobald sich die Synchronisierungsfunktion in der Funktionsgruppe Leistungsschalter befindet, gilt der Leis- tungsschalter als synchronisierungspflichtig.
  • Seite 676 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion [lo_synaw3-01, 3, de_DE] Bild 7-152 Zusammenwirken der Synchronisierungsfunktion mit externer Ansteuerung 7.8.13 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein _:2311:127 Allgemein:Winkelan- -179,0° bis 180,0° 0,0° passg. (Transf.) Allgemein • _:5071:1 Synchrocheck 1:Modus • • Test • _:5071:113 Synchrocheck 1:Kontinu- unwahr unwahr ierliche Überwach.
  • Seite 677 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5071:103 Synchrocheck 1:U1, U2 0,300 V bis 170,000 V 5,000 V spannungslos _:5071:104 Synchrocheck 1:U1, U2 0,300 V bis 340,000 V 80,000 V spannungsbehaft. _:5071:109 Synchrocheck 1:Überwa- 0,00 s bis 60,00 s 0,10 s chungszeit Sync.-Bedingungen •...
  • Seite 678 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:5041:104 Sychr./Asycr.1:U1, U2 0,300 V bis 340,000 V 80,000 V spannungsbehaft. _:5041:109 Sychr./Asycr.1:Überwa- 0,00 s bis 60,00 s 0,10 s chungszeit Asychron. Betrieb • _:5041:114 Sychr./Asycr.1:Asyn- chrone Betriebsart • _:5041:113 Sychr./Asycr.1:Einschalt- 0,010 s bis 0,600 s 0,060 s zeit LS _:5041:115...
  • Seite 679 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:2311:53 Allgemein:Bereitschaft Synchrocheck 1 _:5071:81 Synchrocheck 1:>Blockierung Stufe _:5071:500 Synchrocheck 1:>Anwahl _:5071:502 Synchrocheck 1:>Start/Stop Syn.-Proz _:5071:503 Synchrocheck 1:>Start Syn.-Prozess _:5071:504 Synchrocheck 1:>Stop Syn.-Prozess _:5071:506 Synchrocheck 1:>Betriebsart 'U1<U2>' _:5071:505 Synchrocheck 1:>Betriebsart 'U1>U2<' _:5071:507 Synchrocheck 1:>Betriebsart 'U1<U2<' _:5071:508 Synchrocheck 1:>Betr.art Durchsteuer.
  • Seite 680 Steuerungsfunktionen 7.8 Synchronisierungsfunktion Information Datenklasse (Typ) _:5041:504 Sychr./Asycr.1:>Stop Syn.-Prozess _:5041:506 Sychr./Asycr.1:>Betriebsart 'U1<U2>' _:5041:505 Sychr./Asycr.1:>Betriebsart 'U1>U2<' _:5041:507 Sychr./Asycr.1:>Betriebsart 'U1<U2<' _:5041:508 Sychr./Asycr.1:>Betr.art Durchsteuer. _:5041:501 Sychr./Asycr.1:>Blk. der Einschaltung _:5041:51 Sychr./Asycr.1:Modus (steuerbar) _:5041:54 Sychr./Asycr.1:Nicht wirksam _:5041:52 Sychr./Asycr.1:Zustand _:5041:53 Sychr./Asycr.1:Bereitschaft _:5041:328 Sychr./Asycr.1:Läuft _:5041:324 Sychr./Asycr.1:Freigabe Einschaltung _:5041:305 Sychr./Asycr.1:Sync.Bedingungen OK _:5041:303...
  • Seite 681 Steuerungsfunktionen 7.9 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Funktionsübersicht 7.9.1 Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] erlaubt die Befehlsprüfung der Schalthoheit, die Prüfung der Stellungserreichung, eine Doppelbetätigungssperre sowie die Festlegung der Verriegelungsbedin- gungen für benutzerdefinierte Controllables. 7.9.2 Funktionsbeschreibung Der benutzerdefinierte Funktionsblock [Steuerung] befindet sich im Ordner Benutzerdefinierte Funkti- onen in der DIGSI 5-Bibliothek.
  • Seite 682 Steuerungsfunktionen 7.9 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [sc_user_01, 1, de_DE] Bild 7-153 Informationsrangierung mit eingefügtem benutzerdefinierten Funktionsblock [Steuerung]: Prozessmeldungen und einige Einzelmeldungen 7.9.3 Anwendungs- und Einstellhinweise Der Funktionsblock beinhaltet die Parameter (_:104) Prüfung der Schalthoheit, (_:105) Prfg., ob Stellung erreicht, (_:106) Prfg. Dppelbetätig.sperre und (_:150) Prüfe Schalth. für Modus.
  • Seite 683 Steuerungsfunktionen 7.9 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] [sc_user_02, 1, de_DE] Bild 7-154 Parametriermöglichkeiten des benutzerdefinierten Funktionsblocks [Steuerung] Parameter: Prüfung der Schalthoheit • Voreinstellwert (_:104) Prüfung der Schalthoheit = ja Mit dem Parameter Prüfung der Schalthoheit legen Sie fest, ob die Befehlsquelle für Schaltbefehle geprüft werden muss (siehe Kapitel 7.4.1 Befehlsprüfungen und Schaltfehlerschutz).
  • Seite 684 Steuerungsfunktionen 7.9 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:105 Ben.def.St.FB#:Prfg., ob nein Stellung erreicht • • _:106 Ben.def.St.FB#:Prfg. nein nein Dppelbetätig.sperre • Schalthoheit • _:150 Ben.def.St.FB#:Prüfe nein nein Schalth. für Modus • • _:151 Ben.def.St.FB#:Geräte- false spez. Schalth.prüf. •...
  • Seite 685 Steuerungsfunktionen 7.9 Benutzerdefinierter Funktionsblock [Steuerung] Information Datenklasse (Typ) _:311 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 4 _:312 Ben.def.St.FB#:Aktiv. Schlt.h. 5 _:313 Ben.def.St.FB#:Schalthoheit _:314 Ben.def.St.FB#:Schaltmodus SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 686 Steuerungsfunktionen 7.10 CFC-Plan-Parameter 7.10 CFC-Plan-Parameter Funktionsübersicht 7.10.1 Wenn Sie in einem CFC-Plan einen Parameter verarbeiten möchten und dieser Parameter über DIGSI oder HMI zur Laufzeit änderbar sein soll, können Sie die Funktionsblöcke CFC-Plan boolescher Parameter, CFC-Plan ganzzahliger Parameter und CFC-Plan Gleitkommaparameter verwenden. Instanziieren Sie den geeigneten Funktionsblock, je nach benötigtem Parameterwert (logisch, ganzzahlig oder Gleitkomma).
  • Seite 687 Steuerungsfunktionen 7.10 CFC-Plan-Parameter Anwendungs- und Einstellhinweise 7.10.3 Parameter: CFC Par. Bool • Voreinstellwert CFC Par. Bool = False Den Parameter CFC Par. Bool können Sie in einem CFC-Plan als Eingangssignal mit einem booleschen Wert verwenden. Dieser Eingangswert ist dann zur Laufzeit des CFC-Plans änderbar. Parameter: CFC Param.
  • Seite 688 Steuerungsfunktionen 7.10 CFC-Plan-Parameter Information Datenklasse (Typ) CFC Par. Gltk. _:305 CFC Par. Gltk.:Parameterwert SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 689 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter 7.11 Transformatorstufenschalter Funktionsbeschreibung 7.11.1 Mit der Steuerungsfunktionalität des Gerätes können Sie eine Transformatorstufe durch Höher- oder Tiefer- stufen verändern und die richtige Ausführung der Stellbefehle überwachen. Die Funktion verfügt über eingebaute, umfassende Möglichkeiten zur Messung der Stufenschalterposition sowie Überwachungs- und Monitorfunktionen.
  • Seite 690 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Beispiel 1 Die folgenden 2 Bilder zeigen die Rangierung der Funktionstasten zur Höher- oder Tiefer-Stufung als Beispiel zur Transformatorstufensteuerung. [sc_tap_changer_routing_function_key, 1, de_DE] Bild 7-157 Rangierung der Funktionstasten und CFC-Signale Für die Verwendung der Funktionstasten erzeugen Sie 2 benutzerdefinierte Einzelmeldungen (SPS). Diese werden auf die Funktionstasten und als Eingangssignale für die entsprechenden CFC-Bausteine verwendet.
  • Seite 691 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Beispiel 2 Die Parallelschaltfunktion kann mithilfe eines CFC-Plans den Transformatorstufenschalter automatisch steuern. [dw_tap-changer control with CFC, 2, de_DE] Bild 7-159 Transformatorstufenschalter mit Parallelschaltfunktion Die folgenden 2 Bilder zeigen CFC-Pläne als Beispiele für eine automatische Transformatorstufensteuerung. • Wenn Sie die Spannung U2 mit dem Höherbefehl erhöhen wollen, nutzen Sie den folgenden CFC-Plan: [sc_CFC_H, 1, de_DE] Bild 7-160 CFC-Plan für den Transformatorstufenschalter mit Höherbefehl...
  • Seite 692 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Das Motorlaufsignal ist so lange aktiv, bis der Stufenschalter die neue Position erreicht hat. Diese Zeit wird mit der Motorüberwachungszeit verglichen. Wenn die neue Stufenstellung innerhalb der Motorlaufzeit nicht erreicht wird, wird die Meldung Motorüberw. abgel. gesetzt. Für die Dauer von 1,5 s wird die Meldung Trigger Motorschutz ausgegeben, mit der der Motor abgeschaltet werden kann.
  • Seite 693 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Die benutzerdefinierten Signale Höher- und Tieferbefehl werden durch einen CFC-Plan zur Verfügung gestellt (siehe Bild 7-158). Überwachungsverhalten Je nach Einstellung des Parameters Überwachungsverhalten geht die Funktion in den Bereitschaftsstatus Alarm oder Warnung. Den Parameter Überwachungsverhalten können Sie auf aus, Alarm Blockie- rung oder Warnung einstellen.
  • Seite 694 Wenn diese Stufenschalterpositionen mit dem Suffix a und c bzw. + und - bezeichnet werden und keinen zusätzlichen Schaltimpuls benötigen, passen Sie die Parameter für die Rückmelde- und Motorüber- wachungszeit auf die tatsächliche Motorlaufzeit bei Durchfahrung einer Durchlaufstellung an. Siemens empfiehlt die Parametrierung mit Erfassung des Motorlaufkontaktes.
  • Seite 695 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Parameter: Motorüberwachungszeit • Voreinstellung (_:113) Motorüberwachungszeit = 10 s Nach Ablauf der Motorüberwachungszeit erfolgt die Meldung Motorüberw. abgel. . Weitere Informati- onen hierzu finden Sie unter 7.11.1 Funktionsbeschreibung. Der Wertebereich geht von 5 s bis 100 s. Parameter: Höchste Stufensch.-pos.
  • Seite 696 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Steuerbereich kann innerhalb des initial eingestellten physikalischen Grenzbereichs (siehe Stufenanzahl und Offset der Stufenanzeige) weiter eingegrenzt werden. Parameter: Offset der Stufenanzeige • Voreinstellung Offset der Stufenanzeige = 0 Wenn Sie die Höhe des angezeigten Wertes gegenüber der Höhe des tatsächlichen Wertes in positiver oder negativer Richtung verschieben wollen, tragen Sie im Feld Offset der Stufenanzeige den Wert hierfür ein.
  • Seite 697 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Tabelle 7-36 Rangierung der Binäreingänge (Stufenkodierungstyp binär) Beispiel Stufenschalter – – Bedeutung Bit 1 Bit 2 Bit 3 Motorlauf- – – signal Stufe = 1 – – Mit 3 Binäreingängen können im Binär-Code maximal 2 -1 = 7 Transformatorstufenstellungen abgebildet werden.
  • Seite 698 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Wählen Sie im Abschnitt Kodierungsdarstellung das Zahlensystem, in dem Ihre Eingaben in der Code- Tabelle erfolgen, alternativ: • Binär (2 Zeichen) • Oktal (8 Zeichen) • Dezimal (10 Zeichen) • Hexadezimal (16 Zeichen) Die gewählte Option ist gültig für alle Eingaben in der Spalte Encoding. Wenn Sie das Zahlensystem ändern und bereits Einträge in dieser Spalte vorhanden sind, dann werden diese auf das neue Zahlensystem umgerechnet.
  • Seite 699 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Beispiel Bedeutung BCD 1 BCD 2 Vorzeichen – – – Stufe = 1 – – – Mit 3 Binäreingängen können im Stufenkodierungstyp BCD mit Vorzeichen maximal 7 Stufenstellungen abge- bildet werden. Somit ergeben sich die Stufenzahlen von -3 bis 3. Wenn alle rangierten Binäreingänge 0 melden, wird dies als Stufe 0 erkannt.
  • Seite 700 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Mit diesem Parameter schalten Sie das Retriggern der Filterzeit durch eine Stellungsänderung ein oder aus. Parameter: Meldezeit vor Filterung • Voreinstellung Meldezeit vor Filterung = nein Mit diesem Parameter legen Sie fest, ob die Hardware-Filterzeit beim Zeitstempel der Stellungserfassung berücksichtigt wird.
  • Seite 701 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:110 Stufenschalter:Rück- 0,01 s bis 1800,00 s 10,00 s meld.überwach.zeit Stufenschalter _:111 Stufenschalter:Maximale 0,02 s bis 1800,00 s 1,50 s Ausgabezeit • _:112 Stufenschalter:Überwa- Alarm Blockie- chungsverhalten rung • Warnung • Alarm Blockierung _:113 Stufenschalter:Motor- 5 s bis 100 s...
  • Seite 702 Steuerungsfunktionen 7.11 Transformatorstufenschalter Information Datenklasse (Typ) _:307 Stufenschalter:Befehl aktiv _:309 Stufenschalter:Motorüberw. abgel. _:310 Stufenschalter:Trigger Motorschutz _:311 Stufenschalter:Positionsfehler _:312 Stufenschalter:S.sp.zä. _:313 Stufenschalter:Schalthoheit _:314 Stufenschalter:Schaltmodus _:319 Stufenschalter:Fehler zurücksetzen _:317 Stufenschalter:Schalthoheit Station _:320 Stufenschalter:Aktiv. Schlt.h. 1 _:321 Stufenschalter:Aktiv. Schlt.h. 2 _:322 Stufenschalter:Aktiv. Schlt.h. 3 _:323 Stufenschalter:Aktiv.
  • Seite 703 Schutz- und Automatikfunktionen Anlagendaten Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Spannungsänderungsschutz Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Erde Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen 8.10 Externe Einkopplung 3-polig 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung 8.14...
  • Seite 704 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Anlagendaten Übersicht 8.1.1 Die Anlagendaten sind in jedem SIPROTEC 5-Gerät vorhanden und können nicht gelöscht werden. Sie finden sie in DIGSI unter Parameter → Anlagendaten. Struktur der Anlagendaten 8.1.2 Die Anlagendaten enthalten den Block Allgemein und die Messstellen des Gerätes. Das folgende Bild zeigt die Struktur der Anlagendaten: [dw_system data, 2, de_DE] Bild 8-1...
  • Seite 705 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Spannung 3‑phasig 8.1.4 (U-3ph) Die Parameter der Spannungsmessstellen werden im Folgenden am Beispiel der Messstelle U-3ph (Spannung 3-phasig) beschrieben. Die Messstelle U-1ph hat nur eine Teilmenge der hier beschriebenen Parameter. Die Beschreibung der Parameter gilt auch für die Messstelle U 1-ph.
  • Seite 706 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten BEISPIEL 1: [dw_bsp1uwdl_anpassfaktor, 2, de_DE] Bild 8-2 Spannungswandler 3-phasig: Anschluss = 3 Leiter-Erde-Spg. + UN Wenn die Anschlussart der Spannungswandler 3 Leiter-Erde Spg.+UN ist (Parameter: Spg.wandler- anschluss ) und Sie den Spannungseingang U4 an die offene Dreieckswicklung des Spannungswandlers (da-dn) anschließen, ergibt sich der Anpassfakt.
  • Seite 707 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Berechnen Sie den Parameter Anpassfakt. Uph / UN wie folgt: [fo_example_2, 1, de_DE] Stellen Sie den Anpassfakt. Uph / UN = 0,866 ein. Interpretation des Ergebnisses: Die aus der Leiter-Erde-Spannung berechnete Nullspannung beträgt 57,73 V (= 100V/√3). Die gemessene Verlagerungsspannung ist 200 V.
  • Seite 708 Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Beachten Sie, dass sich bei der Abtastfrequenznachführung das gesamte Gerät auf die ermittelte Abtastfrequenz einstellt. D.h. alle Kanäle aller Messstellen arbeiten mit der zentral ermittelten Abtastfrequenz.
  • Seite 709 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten • • • UN offene Dreiecksw. Parameter: Nennspannung, primär • Voreinstellwert (_:2311:101) Nennspannung, primär = 400,000 kV Mit dem Parameter Nennspannung, primär stellen Sie die primäre Nennspannung des Spannungswand- lers ein. Parameter: Nennspannung, sek. • Voreinstellwert (_:2311:102) Nennspannung, sek.
  • Seite 710 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Parameterwert Beschreibung Wenn die Kanäle der Messstelle nicht zur Ermittlung der Abtastfrequenz inaktiv herangezogen werden sollen, wählen Sie den Einstellwert inaktiv. Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Mess- aktiv stelle in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermittelte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtastraten verwenden.
  • Seite 711 Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hierzu sollten nach Möglichkeit nur 3-phasige Messstellen herangezogen werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung beizubehalten. Hinweis: Beachten Sie, dass sich bei der Abtastfrequenznachführung das gesamte Gerät auf unterschiedliche Abtastfrequenzen entsprechend der Frequenznachführgruppen einstellt. D.h. die Kanäle der Messstellen arbeiten mit der ermittelten Abtastfrequenz der Frequenznachführgruppen.
  • Seite 712 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Mit dem Parameter Sternpkt. in Richt.Ref.Obj stellen Sie ein, in welche Richtung der Sternpunkt des Stromwandlers gebildet ist (siehe folgendes Bild). Oft wird der Stromwandler-Sternpunkt in Richtung des Schutzobjektes (z.B. in Richtung Leitung, Kabel, Transformator) gebildet. Aus diesem Grund wurde der Voreinstellwert des Parameters mit ja festgelegt.
  • Seite 713 Ferner stehen noch 2 Frequenzmesswerte zur Verfügung. Der Messwert f Sys zeigt die aktuelle Frequenz der Anlage an und der Messwert f N.führ die augenblicklich eingestellte Abtastfrequenz. Siemens empfiehlt, beide Messwerte als Störschriebkanal zu rangieren. Anwendungs- und Einstellhinweise für die Messstelle Strom 1‑phasig (I 1-ph) 8.1.7...
  • Seite 714 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Mit dem Parameter Nachführen stellen Sie ein, ob Sie mit Abtastfrequenznachführung arbeiten wollen oder nicht. Parameterwert Beschreibung Wenn der Parameter Nachführen = aktiv eingestellt ist, wird die Mess- aktiv stelle in die Ermittlung der Abtastfrequenz einbezogen. Hinweis: Wenn der Parameter Nachführen = aktiv ist, gilt die ermittelte Abtastfrequenz für alle Funktionen im Gerät, die keine festen Abtastraten verwenden.
  • Seite 715 Funktionen in der FG Leistungsschalter verwendet. D.h. die Funkti- onsmesswerte werden durch die Freischaltung nicht auf 0 gesetzt. Wenn in der FG Leistungsschalter ein Leistungsschalter-Versagerschutz instanziiert ist, empfiehlt Siemens bei Stromprüfungen die Blockierung der Funktion.
  • Seite 716 Wert sicher unterschreitet. Wenn bei abgeschalteter Leitung/Abzweig parasi- täre Ströme, z.B. durch Induktion, ausgeschlossen sind, können Sie den Wert sehr empfindlich einstellen, z.B. auf 0,050 A sekundär. Wenn keine besonderen Anforderungen vorliegen, empfiehlt Siemens, den Einstellwert von 0,100 A sekundär beizubehalten.
  • Seite 717 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten BEISPIEL Vorrübergehende Trennung der Verbindung einer Strommessstelle zu einer Schutz-Funktionsgruppe am Beispiel Leitungsdifferentialschutz [dw_similar-application_7SD_with_2-MU, 1, de_DE] Bild 8-5 Mögliche Messstellenfreischaltung für Leitungsdifferentialschutz Vorrübergehende Freischaltung der Verbindung der Messstelle I-3ph 1 zur FG Leitung und zur Schutz-Funktionsgruppe 1 HINWEIS Wenn Sie die Messstelle I-3ph 1 freischalten, müssen Sie sicherstellen, dass kein Strom über M1 in...
  • Seite 718 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten BEISPIEL Vorrübergehende Trennung der Verbindung einer Strommessstelle zur Schutz-Funktionsgruppe Spannung/Strom 3-ph [dw_similar-application_7SJ8_with_2-MU, 1, de_DE] Bild 8-6 Mögliche Messstellenfreischaltung für Abzweigschutz Vorrübergehende Freischaltung der Verbindung der Messstelle I-3ph 1 zur FG Spannung/Strom 3-ph 8.1.8.4 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung...
  • Seite 719 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Parameter 8.1.9 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstel- lung Allgemein • _:2311:101 Allgemein:Drehfeldrich- L1 L2 L3 L1 L2 L3 tung • L1 L3 L2 Allgemein _:8911:101 U-Wandler 3-ph:Nenn- 0,10 kV bis 1200,00 kV 400,00 kV spannung, primär _:8911:102 U-Wandler 3-ph:Nenn- 80 V bis 230 V...
  • Seite 720 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstel- lung • _:3812:108 Spannungswdl.2:Phase U L1 • U L2 • U L3 • U L12 • U L23 • U L31 • • Spannungswdl.3 _:3813:103 Spannungswdl.3:Ampli- 0,010 bis 10,000 1,000 tudenkorrektur •...
  • Seite 721 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstel- lung _:2581:6 Überw.Phsfol.U:Auslöse- 0,00 s bis 100,00 s 5,00 s verzögerung Überw. Summe U • _:2461:1 Überw. Summe U:Modus • • Test _:2461:3 Überw. Summe 0,300 V bis 170,000 V 43,300 V U:Schwellwert _:2461:6 Überw.
  • Seite 722 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstel- lung • _:8881:120 I-Wandler 3-ph:Interner Stromwandler Schutz Stromwandler Stromwandlertyp Schutz • Stromwdler.messwert. Stromwandler 1 _:3841:103 Stromwandler 1:Amplitu- 0,010 bis 10,000 1,000 denkorrektur • _:3841:117 Stromwandler 1:Phase I L1 • I L2 •...
  • Seite 723 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstel- lung _:2491:101 Überw. Sym. I:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 90,000 A 0,500 A wert Freigabe 5 A @ 100 Inenn 0,150 A bis 450,000 A 2,500 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 45,000 A 0,500 A...
  • Seite 724 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Information Datenklasse (Typ) _:2311:322 Allgemein:f Sys _:2311:323 Allgemein:f N.führ Allgemein _:8911:315 U-Wandler 3-ph:Phasen AB getauscht _:8911:316 U-Wandler 3-ph:Phasen BC getauscht _:8911:317 U-Wandler 3-ph:Phasen AC getauscht Spannungswdl.1 _:3811:300 Spannungswdl.1:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.2 _:3812:300 Spannungswdl.2:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.3 _:3813:300 Spannungswdl.3:Abtastwerte Spannung Spannungswdl.4 _:3814:300...
  • Seite 725 Schutz- und Automatikfunktionen 8.1 Anlagendaten Information Datenklasse (Typ) Überw. Sym. I _:2491:82 Überw. Sym. I:>Blockierung Funktion _:2491:54 Überw. Sym. I:Nicht wirksam _:2491:52 Überw. Sym. I:Zustand _:2491:53 Überw. Sym. I:Bereitschaft _:2491:71 Überw. Sym. I:Störung Überw.Phsfol.I _:2551:82 Überw.Phsfol.I:>Blockierung Funktion _:2551:54 Überw.Phsfol.I:Nicht wirksam _:2551:52 Überw.Phsfol.I:Zustand _:2551:53...
  • Seite 726 Schutz- und Automatikfunktionen 8.2 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Funktionsübersicht 8.2.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 59): • Überwacht das zulässige Spannungsband • Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen, etc.) vor Folgeschäden durch Überspannung • Dient zur Entkupplung von Anlagen (z.B. Windkrafteinspeisungen) Im Netzbereich entstehen Spannungserhöhungen durch fehlerhaftes Arbeiten eines Spannungsreglers am Transformator oder auf schwach belasteten Leitungen großer Länge.
  • Seite 727 Schutz- und Automatikfunktionen 8.2 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Beschreibung 8.2.3 Logik der Stufe [lo_3phas_i, 5, de_DE] Bild 8-8 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit dem Wert Grundschwingung oder Effektivwert arbeitet: •...
  • Seite 728 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Stufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 729 Wählen Sie die Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwachung 1 aus 3 des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 730 Wenn Sie stationäre Überspannungen erfassen wollen, stellen Sie den Schwellwert der 1. Überspan- nungsschutz-Stufe etwas über das zulässige Spannungsband. Eine typische Einstellung ist 1,10 bis 1,15 der Generatorspannung. Siemens empfiehlt, in DIGSI die Einstellung mit Primärwerten oder per Unit-Werten einzustellen, da die Umrechnung in Sekundärwerte automatisch erfolgt. Eine Wandlerfeh- lanpassung wird automatisch berücksichtigt.
  • Seite 731 Schutz- und Automatikfunktionen 8.2 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:181:2 Unabhängig 1:Blk. Ausl. nein nein & Fehleraufz. • • _:181:9 Unabhängig 1:Messwert Leiter-Erde Leiter-Leiter • Leiter-Leiter • _:181:8 Unabhängig 1:Messver- Grundschwingung Grundschwin- fahren gung • Effektivwert •...
  • Seite 732 Schutz- und Automatikfunktionen 8.2 Überspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:181:53 Unabhängig 1:Bereitschaft _:181:55 Unabhängig 1:Anregung _:181:300 Unabhängig 1:Anregung Schleife L12 _:181:301 Unabhängig 1:Anregung Schleife L23 _:181:302 Unabhängig 1:Anregung Schleife L31 _:181:56 Unabhängig 1:Auslöseverz. abgelauf. _:181:57 Unabhängig 1:Auslösung Unabhängig 2 _:182:81 Unabhängig 2:>Blockierung Stufe _:182:51...
  • Seite 733 Schutz- und Automatikfunktionen 8.3 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Funktionsübersicht 8.3.1 Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 59) erfasst beliebige 1-phasige Über- spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen. Struktur der Funktion 8.3.2 Die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 734 Schutz- und Automatikfunktionen 8.3 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Stufenbeschreibung 8.3.3 Logik einer Stufe [lo_ovp_Vx_any-volt, 2, de_DE] Bild 8-10 Logikdiagramm einer Stufe: Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Wenn die Funktion Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktionsgruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet:...
  • Seite 735 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt dieses Messverfahren als Voreinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie den Schwellwert der Auslösestufe bei diesem Messverfahren nicht unter 10 V ein.
  • Seite 736 Schutz- und Automatikfunktionen 8.3 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Ab V7.30 steht der Wert UN gemessen nicht mehr bereit. Wenn Sie diesen Wert in einer Vorgängerversion ausgewählt haben, können Sie nach dem Upgrade der Konfiguration auf V7.30 oder höher stattdessen eines der folgenden Verfahren anwenden: •...
  • Seite 737 Schutz- und Automatikfunktionen 8.3 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:391:9 Stufe 1:Messwert gemess. Spg. L1 gemess. Spg. L1 • gemess. Spg. L2 • gemess. Spg. L3 • berech. Spg. L12 • berech. Spg. L23 • berech. Spg. L31 •...
  • Seite 738 Schutz- und Automatikfunktionen 8.3 Überspannungsschutz mit beliebiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:391:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:391:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:391:52 Stufe 1:Zustand _:391:53 Stufe 1:Bereitschaft _:391:55 Stufe 1:Anregung _:391:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:391:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:392:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:392:51 Stufe 2:Modus (steuerbar) _:392:54...
  • Seite 739 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Funktionsübersicht 8.4.1 Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (ANSI 27): • Überwacht das zulässige Spannungsband • Schützt Betriebsmittel (z.B. Anlagenteile, Maschinen, …) vor Folgeschäden durch Unterspannung • Kann im Netz für Entkupplungs- oder Lastabwurfaufgaben verwendet werden 8.4.2 Struktur der Funktion Die Funktion Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung wird in Schutz-Funktionsgruppen mit Span-...
  • Seite 740 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit unabhängiger Kennlinie 8.4.3 8.4.3.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_uvp_3phs_stage-control, 4, de_DE] Bild 8-12 Logikdiagramm Stufensteuerung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 741 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung [lo_uvp_3ph, 3, de_DE] Bild 8-13 Logikdiagramm der Stufe Unabhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung das jeweilige Messverfahren aus. • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 742 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung (1 + Stabilisierungszähler-Wert) aufeinanderfolgender Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms. Wenn Sie den Parameter auf 0 (Voreinstellwert) einstellen, ist die Stabilisierung nicht aktiv. Das Anregesignal wird ausgegeben, nachdem die Eingangsspannung den Schwellwert unterschritten hat.
  • Seite 743 Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 744 Verwenden Sie diese Einstellung für Schutzapplikationen oder zur Überwa- 1 aus 3 chung des Spannungsbandes. Siemens empfiehlt die Einstellung 1 aus 3 als Standardeinstellung. Sie entspricht dem Verhalten der Funktion in den Vorgängergenerationen (SIPROTEC 4, SIPROTEC 3). Wenn die Stufe zur Netzentkupplung z.B. bei Windparks verwendet wird, 3 aus 3 wählen Sie diese Einstellung.
  • Seite 745 • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Schwellwert I> = 0,05 A Über den Parameter Schwellwert I> kann der Leistungsschalter als geschlossen erkannt werden. Siemens empfiehlt die Einstellung des Parameters Schwellwert I> auf 5 % des Nennstroms. Bei einem sekundären Wandlernennstrom von 1 A ergibt sich für den Schwellwert I> der sekundäre Einstellwert von 0,05 A.
  • Seite 746 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:2311:101 Allgemein:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,050 A I> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 50,00 A 0,25 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 10,000 A 0,050 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 747 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:422:3 Unabhängig 2:Schwell- 0,300 V bis 175,000 V 65,000 V wert _:422:4 Unabhängig 2:Rückfall- 1,01 bis 1,20 1,05 verhältnis _:422:6 Unabhängig 2:Auslöse- 0,00 s bis 300,00 s 0,50 s verzögerung 8.4.3.4 Informationen...
  • Seite 748 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 8.4.4 8.4.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_UVP3ph_in_stage control, 4, de_DE] Bild 8-14 Logikdiagramm der Stufensteuerung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 749 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung [lo_UVP3ph_In, 5, de_DE] Bild 8-15 Logikdiagramm der Stufe Abhängiger Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder dem Effektivwert arbeitet: • Messung Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Spannung und filtert numerisch die Grundschwin- gung heraus.
  • Seite 750 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Anregestabilisierung Zur Aktivierung der Anregestabilisierung stellen Sie den Parameter Stabilisierungszähler auf einen Wert ungleich 0 ein. Wenn die Eingangsspannung den Anregewert dauerhaft für eine bestimmte Anzahl (1 + Stabilisierungszähler-Wert) aufeinanderfolgender Messzyklen unterschreitet, regt die Stufe an. Bei 50 Hz beträgt die Messzykluszeit 10 ms.
  • Seite 751 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Die abhängige Kennlinie ist in folgendem Bild dargestellt: [dw_uvp_3ph_inverse, 1, de_DE] Bild 8-16 Abhängige Kennlinie zum Unterspannungsschutz Anregeverzögerung Nur wenn Sie das Stromkriterium der Funktion verwenden (Parameter Stromkriterium = ein), ist der Parameter Anregeverzögerung verfügbar und von Bedeutung.
  • Seite 752 Leiter-Leiter generell das Spannungsband überwachen wollen, behalten Sie die Vorein- stellung Leiter-Leiter bei. Bei Erdschlüssen spricht die Funktion nicht an. Siemens empfiehlt den Messwert Leiter-Leiter als Standardeinstellung. Wenn Sie Spannungsunsymmetrien oder Überspannungen infolge von Leiter-Erde Erdschlüssen erfassen möchten, wählen Sie die Einstellung Leiter-Erde.
  • Seite 753 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Mit dem Parameter Anregefaktor können Sie den Anregewert ändern. Siemens empfiehlt, den Voreinstell- wert des Parameters Anregefaktor zu verwenden, um eine lange Auslöseverzögerung nach der Anregung zu vermeiden. Geben Sie den Schwellwert (Anregeschwelle) und den Anregefaktor für die spezifische Anwendung an.
  • Seite 754 Rücksetzen gewünscht ist. Bei Netzbedingungen mit intermittierenden Fehlern oder schnell aufeinanderfolgenden Fehlern empfiehlt Siemens, die Rücksetzzeit auf einen geeigneten Wert > 0 s zu setzen, um eine Auslösung sicherzustellen. Ansonsten empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, um ein möglichst schnelles Rücksetzen der Funktion zu gewährleisten.
  • Seite 755 Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verbunden (siehe 10.3.3.1 Funktionsübersicht). Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein Parameter: Stromkriterium • Empfohlener Einstellwert (_:2311:104) Stromkriterium = ein Die Spannungswandler sind je nach Anlage speiseseitig oder auf der Seite des Abzweigs angeordnet.
  • Seite 756 Schutz- und Automatikfunktionen 8.4 Unterspannungsschutz mit 3-phasiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:104 Abhängig #:Kennlinien- 0,010 bis 5,000 1,000 konstante α _:105 Abhängig #:Kennlinien- 0,000 bis 5,000 0,000 konstante c _:106 Abhängig #:Zeitmultipli- 0,05 bis 15,00 1,00 kator _:107 Abhängig #:Zusatzverzö- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s gerung...
  • Seite 757 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Funktionsübersicht 8.5.1 Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung (ANSI 27) erfasst beliebige 1-phasige Unter- spannungen und ist für Sonderanwendungen vorgesehen. Struktur der Funktion 8.5.2 Die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung wird in Schutzfunktionsgruppen mit Span- nungsmessung verwendet.
  • Seite 758 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Stufenbeschreibung 8.5.3 Logik einer Stufe [lo_uvp_Vx_any-volt, 2, de_DE] Bild 8-18 Logikdiagramm einer Stufe: Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Wenn die Funktion Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung in einer 1-phasigen Funktions- gruppe verwendet wird, ist der Parameter Messwert nicht sichtbar. Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 759 Beschreibung Wenn Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen unterdrückt Grundschwingung werden sollen, wählen Sie dieses Messverfahren. Siemens empfiehlt diesen Parameterwert als Standardeinstellung. Wenn Oberschwingungen durch die Stufe zu berücksichtigen sind (z.B. Effektivwert an Kondensatorbänken), wählen Sie dieses Messverfahren. Stellen Sie für dieses Messverfahren den Schwellwert der Auslösestufe nicht unter 10 V ein.
  • Seite 760 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Es können folgende Einstelloptionen zur Verfügung stehen: • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L1) • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L2) • Gemessene Leiter-Erde-Spannung U (gemess. Spg. L3) • Gemessene Leiter-Leiter-Spannung U (gemess.
  • Seite 761 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung HINWEIS Die Funktion bestimmt aufgrund der flexiblen Einstellmöglichkeiten für die Spannungsmessgröße den zur Spannung gehörenden Strom nicht selbst. Eine geeignete Überwachungsfunktion für den Stromfluss muss vom Benutzer über CFC (Continuous Function Chart) erstellt und mit dem binären Eingangssignal >Stromkriterium verbunden werden.
  • Seite 762 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:572:9 Stufe 2:Messwert gemess. Spg. L1 gemess. Spg. L1 • gemess. Spg. L2 • gemess. Spg. L3 • gemess. Spg. L12 • gemess. Spg. L23 • gemess. Spg. L31 •...
  • Seite 763 Schutz- und Automatikfunktionen 8.5 Unterspannungsschutz mit beliebiger Spannung Information Datenklasse (Typ) _:572:53 Stufe 2:Bereitschaft _:572:55 Stufe 2:Anregung _:572:56 Stufe 2:Auslöseverz. abgelauf. _:572:57 Stufe 2:Auslösung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 764 Schutz- und Automatikfunktionen 8.6 Spannungsänderungsschutz Spannungsänderungsschutz Funktionsübersicht 8.6.1 In Netzen können neben Kurzschlüssen weitere Situationen auftreten, die Spannungsänderungen verursa- chen. Hohe Lasten können z.B. den Spannungspegel am Leitungsende reduzieren, während eine zu hohe Energieerzeugung zu einem Anstieg des Spannungspegels führen kann. Die Funktion Spannungsänderungsschutz wird für Folgendes verwendet: •...
  • Seite 765 Weitere Informationen zur Anregezeit und Messgenauigkeit finden Sie in den technischen Daten im Kapitel 13.12 Spannungsänderungsschutz. Wenn Sie keine besonders kurze Ansprechzeit benötigen, empfiehlt Siemens die Verwendung des Voreins- tellwertes. Der Voreinstellwert ist ein praktikabler Kompromiss aus Messgenauigkeit und Anregezeit. Ein Messfenster von weniger als 5 Perioden beeinflusst die Genauigkeit des berechneten dU/dt-Wertes.
  • Seite 766 Schutz- und Automatikfunktionen 8.6 Spannungsänderungsschutz Stufenbeschreibung 8.6.4 8.6.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_dvdt_stage, 1, de_DE] Bild 8-21 Logikdiagramm der Stufe dU/dt fallend Für den Stufentyp dU/dt steigend wird der Wert dU/dt steigend (L12) verwendet. Spannungsänderung Die Stufe dU/dt fallend wird verwendet, um eine fallende Netzspannung zu erkennen, und die Stufe dU/dt steigend, um eine steigende Netzspannung zu erkennen.
  • Seite 767 Schutz- und Automatikfunktionen 8.6 Spannungsänderungsschutz Anregemodus Mit dem Parameter Anregemodus legen Sie fest, ob die Schutzstufe anregt, wenn alle 3 Messglieder die Spannungsänderung erkennen (3 aus 3), oder wenn nur 1 Messglied die Spannungsänderung erkennt (1 aus 3). Rückfallverzögerung Wenn der dU/dt-Wert die Rückfallschwelle unterschreitet, kann der Rückfall der Stufe verzögert werden. Die Anregung wird um die eingestellte Zeit gehalten.
  • Seite 768 Die geräteinterne Überwachungsfunktion Messspannungsausfall-Erkennung ist konfiguriert und akti- viert. • Das binäre Eingangssignal >Offen des Funktionsblocks Spannungswandler-Schutzschalter ist mit dem Spannungswandler-Schutzschalter verbunden. Parameterwert Beschreibung Die Schutzstufe wird blockiert (= Voreinstellung). Siemens empfiehlt, die Voreinstellung zu verwenden. Die Schutzstufe wird nicht blockiert. nein Parameter 8.6.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten...
  • Seite 769 Schutz- und Automatikfunktionen 8.6 Spannungsänderungsschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:22831:6 dU/dt fallend1:Auslöse- 0,00 s bis 60,00 s 3,00 s verzögerung _:22831:101 dU/dt fallend1:Rückfall- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s verzögerung dU/dt steignd1 • _:22801:1 dU/dt steignd1:Modus • • Test •...
  • Seite 770 Schutz- und Automatikfunktionen 8.6 Spannungsänderungsschutz Information Datenklasse (Typ) dU/dt steignd1 _:22801:81 dU/dt steignd1:>Blockierung Stufe _:22801:51 dU/dt steignd1:Modus (steuerbar) _:22801:54 dU/dt steignd1:Nicht wirksam _:22801:52 dU/dt steignd1:Zustand _:22801:53 dU/dt steignd1:Bereitschaft _:22801:55 dU/dt steignd1:Anregung _:22801:303 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L12 _:22801:304 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L23 _:22801:305 dU/dt steignd1:Anregung Schleife L31 _:22801:56...
  • Seite 771 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Überstromzeitschutz, Phasen Funktionsübersicht 8.7.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen (ANSI 50/51): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Kann als Reserve-Überstromzeitschutz zusätzlich zum Hauptschutz eingesetzt werden Struktur der Funktion 8.7.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Phasen wird in Schutzfunktionsgruppen verwendet. 2 Funktionstypen stehen für den 3-phasigen Überstromzeitschutz zur Verfügung: •...
  • Seite 772 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_ocp_ad with filter2, 1, de_DE] Bild 8-22 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen – Erweitert [dw_ocp_bp_1, 3, de_DE] Bild 8-23 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Phasen – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 773 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Die Filterverstärkung (Amplitudengang) wird von einem FIR-Filter 9. Ordnung realisiert. Logik [lo_tolp_filter_stage, 1, de_DE] Bild 8-24 Logikdiagramm des Funktionsblocks Filter Der FIR-Filter erhält die 8-kHz-Abtastwerte gemäß der gesetzten Filterkoeffizienten. Danach wird der Effek- tivwert berechnet. Die symmetrischen Filterkoeffizienten 9. Ordnung werden über die Werte der entsprech- enden Parameter h(0), h(1), h(2), h(3) und h(4) eingestellt.
  • Seite 774 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen 8.7.3.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Filter freigeben • Voreinstellwert (_:1) Filter freigeben = nein Mit dem Parameter Filter freigeben legen Sie fest, ob der Filter freigegeben ist. Parameterwert Beschreibung Wenn erhaltene Effektivwerte in einer der Schutzstufen verwendet werden sollen, stellen Sie den Parameter Filter freigeben = ja ein.
  • Seite 775 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Filter:h(2) -100,000 bis 100,000 0,000 Filter:h(3) -100,000 bis 100,000 0,000 Filter:h(4) -100,000 bis 100,000 1,000 Informationen 8.7.3.4 Information Datenklasse (Typ) Filter _:301 Filter:Iph:L1 _:302 Filter:Iph:L2 _:303 Filter:Iph:L3 _:52 Filter:Zustand _:53 Filter:Bereitschaft SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 776 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 8.7.4 8.7.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_3b1, 4, de_DE] Bild 8-25 Logikdiagramm des unabhängigen Überstromzeitschutzes, Phasen – Basis Messverfahren Mit dem Parameter Messverfahren legen Sie fest, ob die Stufe mit der Grundschwingung oder mit dem berechneten Effektivwert arbeitet.
  • Seite 777 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen I0-Elimination (Erweitert-Stufe) Um die Empfindlichkeit für 2-polige Kurzschlüsse auf der Niederspannungsseite des Wandlers zu erhöhen, verwenden Sie die I0 -Elimination der Leiterströme der Applikation Überstromzeitschutz auf einem Wandler. Um die I0-Elimination der Leiterströme zu ermitteln, muss der Sternpunktstrom I des Wandlers gemessen werden.
  • Seite 778 Diese Stufe kann zur Schnellauslösung während eines Anfahrvorgangs verwendet werden. Diese Funktion darf nur aktiv sein, wenn der Generatorleistungsschalter offen ist. Um eine Überfunktion auszuschließen, empfiehlt Siemens für die Binäreingangssteuerung eine Ruhestromschaltung. Dadurch führt ein Drahtbruch zur permanenten Blockierung der Stufe. Eine Auslöseverzögerung von 0,1 s wird empfohlen. Wählen Sie einen Anregewert zwischen dem stationären und dem transienten Kurzschlussstrom.
  • Seite 779 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Nennstrom I 500 A nenn Wdl, prim Nennstrom I nenn, sek Dies ergibt die folgenden sekundären Einstellwerte: [fo_ocp_7um, 1, de_DE] Parameter: I0-Elimination • Voreinstellwert (_:661:120) I0-Elimination = nein Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Sie können die I0-Elimination in Leiterströmen für Überstromzeitschutzanwendungen an einem Transformator verwenden.
  • Seite 780 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:661:120 UMZ 1:I0-Elimination nein nein • _:661:3 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A...
  • Seite 781 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:661:21 UMZ 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 100,00 s 0,30 s rung DP: AWE-Zyklus 3 • _:661:31 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 3 • • _:661:38 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe •...
  • Seite 782 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:661:19 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 783 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) _:662:53 UMZ 2:Bereitschaft _:662:60 UMZ 2:Einschaltstr.blk.Ausl. _:662:62 UMZ 2:Dy.Par.AWE-Zyk.1ak _:662:63 UMZ 2:Dy.Par.AWE-Zyk.2ak _:662:64 UMZ 2:Dy.Par.AWE-Zyk.3ak _:662:65 UMZ 2:Dy.Pa.AWE Zyk.>3akt. _:662:66 UMZ 2:Dyn.Par.Kalt.-Ein.akt. _:662:67 UMZ 2:Dyn.Par. BE aktiv _:662:68 UMZ 2:Dyn. Par. blk. Anreg. _:662:55 UMZ 2:Anregung _:662:56...
  • Seite 784 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 8.7.5 8.7.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp3b2, 3, de_DE] Bild 8-27 Logikdiagramm abhängiger Überstromzeitschutz (Phasen) – Basis Anrege- und Rückfallverhalten der abhängigen Kennlinie nach IEC und ANSI Wenn die Eingangsgröße das 1,1-fache des Schwellwertes überschreitet, wird die abhängige Kennlinie abgear- beitet.
  • Seite 785 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Wenn der Messwert das 1,045-fache des Anregewertes (0,95 ⋅ 1,1 ⋅ Schwellwert) unterschreitet, wird der Rückfall eingeleitet. Die Anregung wird gehend gemeldet. Sie können das Rückfallverhalten über Einstellpara- meter steuern. Sie können zwischen unverzögertem Rückfall (summierte Zeit wird gelöscht) oder Rückfall nach der Kennlinie (summierte Zeit wird kennlinienabhängig reduziert) wählen.
  • Seite 786 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_sgaocp, 1, de_DE] Bild 8-29 Prinzip I0-Elimination Für die I0-Elimination ergeben sich folgende Berechnungen: - 1/3 I L1-elim. - 1/3 I L2-elim. - 1/3 I L3-elim. Der Leiterstrom I wird für den weiteren Schutzprozess benötigt. Lx-elim Wenn der Parameter Messverfahren auf Grundschwingung eingestellt ist, wird die I0-Elimination verwendet.
  • Seite 787 Wenn Sie den Parameter auf dem Voreinstellwert von 0 s belassen, dann hat dieser Parameter auf die abhängige Kennlinie keinen Einfluss. Dieser Parameter ist nur für die zeitliche Koordinierung beim Einsatz von Leistungsschaltern mit Wiederein- schaltautomatik erforderlich. Für alle anderen Anwendungen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. HINWEIS Wenn der eingestellte Wert kleiner ist als die kleinstmögliche Verzögerungszeit der abhängigen Kennlinie,...
  • Seite 788 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Überlastschutz arbeitet. Stellen Sie den Parameter Schwellwert für Leitungen auf ca. 10 %, bei Transforma- toren und Motoren auf ca. 20 % über der maximal zu erwartenden Last. Beachten Sie, dass zwischen Anregewert und Schwellwert eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Die Stufe regt erst ca.
  • Seite 789 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Wenn keine Zeitstaffelung und somit keine Verschiebung der Kennlinie erforderlich ist, belassen Sie den Parameter Zeitmultiplikator auf 1 (Voreinstellwert). Parameter: Rückfall • Voreinstellwert (_:691:131) Rückfall = Disk-Emulation Mit dem Parameter Rückfall legen Sie fest, ob die Stufe nach der Rückfallkennlinie (nach dem Verhalten einer Disk-Emulation = Ferraris-Scheibe) oder unverzögert zurückfällt.
  • Seite 790 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP:AWE aus/n.ber. • _:691:28 AMZ 1:EinflussAWE aus/ nein nein n.bereit • • _:691:35 AMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • DP: AWE-Zyklus 1 • _:691:29 AMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 1 •...
  • Seite 791 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:691:17 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 792 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Information Datenklasse (Typ) _:691:500 AMZ 1:>Block. Verz. & Ausl. _:691:51 AMZ 1:Modus (steuerbar) _:691:54 AMZ 1:Nicht wirksam _:691:52 AMZ 1:Zustand _:691:53 AMZ 1:Bereitschaft _:691:60 AMZ 1:Einschaltstr.blk.Ausl. _:691:62 AMZ 1:Dy.Par.AWE-Zyk.1ak _:691:63 AMZ 1:Dy.Par.AWE-Zyk.2ak _:691:64 AMZ 1:Dy.Par.AWE-Zyk.3ak _:691:65 AMZ 1:Dy.Pa.AWE Zyk.>3akt.
  • Seite 793 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen [dw_ocp_ken_02, 2, de_DE] Bild 8-30 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie HINWEIS Niedrigere Ströme als die des Stromwertes des kleinsten Kennlinienpunktes verlängern die Auslösezeit nicht. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit.
  • Seite 794 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 795 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Parameterwert Beschreibung Die Stufe löst immer 3-polig aus. nein Die Stufe löst phasenselektiv aus. Die Auslösung durch das Gerät (in der Auslö- selogik der Funktionsgruppe Leistungsschalter generiert) ist jedoch immer 3‑polig, da das Gerät keine phasenselektive Auslösung unterstützt. Parameter: Schwellwert (absolut) •...
  • Seite 796 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:110 Benutzerkl. #:Rückfall unverzögert Disk-Emulation • Disk-Emulation _:101 Benutzerkl. #:Zeitmulti- 0,05 bis 15,00 1,00 plikator _:115 Benutzerkl. #:Zusatzver- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zögerung DP:AWE aus/n.ber. • _:28 Benutzerkl.
  • Seite 797 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:16 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 200,00 A 7,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 40,000 A 1,500 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 798 Schutz- und Automatikfunktionen 8.7 Überstromzeitschutz, Phasen 8.7.6.4 Informationen Information Datenklasse (Typ) Benutzerkl. # _:81 Benutzerkl. #:>Blockierung Stufe _:84 Benutzerkl. #:>Dyn. Par. aktivieren _:500 Benutzerkl. #:>Block. Verz. & Ausl. _:54 Benutzerkl. #:Nicht wirksam _:52 Benutzerkl. #:Zustand _:53 Benutzerkl. #:Bereitschaft _:60 Benutzerkl. #:Einschaltstr.blk.Ausl. _:62 Benutzerkl.
  • Seite 799 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Überstromzeitschutz, Erde Funktionsübersicht 8.8.1 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde (ANSI 50N/51N): • Erkennt Kurzschlüsse an elektrischen Betriebsmitteln • Ist als Reserve- oder als Not-Überstromzeitschutz neben dem Hauptschutz einsetzbar Struktur der Funktion 8.8.2 Die Funktion Überstromzeitschutz, Erde wird in den Schutz-Funktionsgruppen verwendet. 2 Funktionsarten sind für den 3-phasigen Überstromzeitschutz verfügbar: •...
  • Seite 800 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde [dw_ocp_ga2, 5, de_DE] Bild 8-31 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Erde – Erweitert [dw_ocp_gb1, 4, de_DE] Bild 8-32 Struktur/Einbettung der Funktion Überstromzeitschutz, Erde – Basis Wenn die nachfolgend aufgelisteten, geräteinternen Funktionen im Gerät vorhanden sind, können diese Funktionen die Anregewerte und Auslöseverzögerungen der Stufen beeinflussen oder die Stufen blockieren.
  • Seite 801 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde [lo_meas_value_02, 1, de_DE] Bild 8-33 Logikdiagramm des Messwertauswahlbefehls Beide Optionen sind nur für die Stromwandleranschlussarten 3-phasig + IN und 3-phasig + IN - getrennt verfügbar. Bei anderen Anschlussarten ist nur eine Option möglich. Wenn Sie eine nicht zulässige Option wählen, wird eine Inkonsistenzmeldung ausgegeben.
  • Seite 802 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Parameterwert Beschreibung Die Funktion verwendet den gemessenen Erdstrom IN. Diese Einstellung ist IN gemessen die empfohlene Einstellung, sofern kein bestimmter Grund dafür besteht, den berechneten Nullstrom 3I0 zu verwenden. Die Funktion verwendet den berechneten Nullstrom 3I0. Diese Einstellungs- 3I0 berechnet alternative kann verwendet werden, wenn aus Sicherheitsgründen eine redundante Funktion Überstromzeitschutz, Erde (50N/51N) angewendet...
  • Seite 803 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit unabhängiger Kennlinie, UMZ 8.8.4 8.8.4.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_gb1, 4, de_DE] Bild 8-34 Logikdiagramm unabhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Basis SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 804 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_gr1, 4, de_DE] Bild 8-35 Logikdiagramm unabhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Erweitert Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Überstromzeitschutz im Notbetrieb oder Reserve-Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Überstromzeitschutz im Notbetrieb automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 805 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde entsprechenden Einstellung (Notbetrieb = durch Binäreingang) kann der Notbetrieb auch von extern aktiviert werden. Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist (Parameter Notbetrieb = nein), arbeitet er unabhängig vom Hauptschutz und damit parallel zu diesem. Der Reserve-Überstromzeit- schutz kann auch als alleiniger Kurzschlussschutz wirken, wenn z.B.
  • Seite 806 Für die Einstellung ist der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend. Dieser muss ermittelt werden. Siemens empfiehlt für sehr kleine Erdfehlerströme die Verwendung der Funktion Erdkurzschlussschutz für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen. Die einzustellende Auslöseverzögerung ergibt sich aus dem Staffelplan, der für das Netz aufgestellt wurde.
  • Seite 807 Empfohlener Einstellwert (_:751:101) Rückfallverzögerung = 0 Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar. Siemens empfiehlt, die Voreinstellung von 0 zu verwenden, da der Rückfall einer Schutzstufe so schnell wie möglich erfolgen muss. Mit dem Parameter Rückfallverzögerung ≠ 0 können Sie beim gemeinsamen Einsatz mit elektromechani- schen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
  • Seite 808 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Hierzu muss die Rückfallzeit des elektromechanischen Relais bekannt sein. Ziehen Sie davon die Rückfallzeit des eigenen Gerätes ab (siehe technische Daten) und stellen Sie das Ergebnis ein. Parameter: Rückfallverhältnis • Empfohlener Einstellwert (_:751:4) Rückfallverhältnis = 0,95 Dieser Parameter ist in der Basis-Stufe nicht sichtbar.
  • Seite 809 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP:AWE aus/n.ber. • _:751:28 UMZ 1:EinflussAWE aus/ nein nein n.bereit • • _:751:35 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • DP: AWE-Zyklus 1 • _:751:29 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 1 •...
  • Seite 810 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus>3 • _:751:32 UMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus >3 • • _:751:39 UMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:751:17 UMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A...
  • Seite 811 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:752:26 UMZ 2:Dynamische Para- nein nein meter • • _:752:27 UMZ 2:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk. • • _:752:102 UMZ 2:Blk. b. Erk. d. 2. nein nein Harm. Erde •...
  • Seite 812 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:752:15 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 813 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: Binäreingang • _:752:34 UMZ 2:Einfluss Binärein- nein nein gang • • _:752:41 UMZ 2:Blockierung der nein nein Stufe • _:752:19 UMZ 2:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A...
  • Seite 814 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Stufe mit abhängiger Kennlinie, AMZ 8.8.5 8.8.5.1 Beschreibung Logik der Basis-Stufe [lo_ocp_gr2, 6, de_DE] Bild 8-36 Logikdiagramm Abhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Basis SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 815 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Logik der Erweitert-Stufe [lo_ocp_gn2, 5, de_DE] Bild 8-37 Logikdiagramm Abhängiger Überstromzeitschutz (Erde) – Erweitert Notbetrieb (Erweitert-Stufe) Mit dem Parameter Notbetrieb legen Sie fest, ob die Stufe als Überstromzeitschutz im Notbetrieb oder Reserve-Überstromzeitschutz betrieben wird. Bei der Einstellung Notbetrieb = durch Hauptschutz tritt der Not-Überstromzeitschutz automatisch in Kraft, wenn der Hauptschutz gestört ist.
  • Seite 816 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve-Überstromzeitschutz eingestellt ist (Parameter Notbetrieb = nein), arbeitet er unabhängig vom Hauptschutz und damit parallel zu diesem. Der Reserve-Überstromzeit- schutz kann auch als alleiniger Kurzschlussschutz wirken, wenn z.B. bei einer Erstinbetriebnahme noch keine Spannungswandler zur Verfügung stehen.
  • Seite 817 Wenn Sie den Parameter auf dem Voreinstellwert von 0 s belassen, dann hat er keinen Einfluss auf die abhängige Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Für alle anderen Anwendungen empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert von 0 s beizubehalten. SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 818 Wenn Sie den Parameter auf dem Voreinstellwert von 0 s belassen, dann hat er keinen Einfluss auf die abhängige Kennlinie. Dieser Parameter ist nur zur Zeitkoordination von Leistungsschaltern mit Wiedereinschaltautomatik erforder- lich. Für alle anderen Anwendungen empfiehlt Siemens die Verwendung des Voreinstellwertes von 0 s. Parameter: Schwellwert •...
  • Seite 819 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • _:781:1 AMZ 1:Modus • • Test • _:781:2 AMZ 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:781:26 AMZ 1:Dynamische Para- nein nein meter • • _:781:27 AMZ 1:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk.
  • Seite 820 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP: AWE-Zyklus 2 • _:781:30 AMZ 1:Einfluss AWE nein nein Zyklus 2 • • _:781:37 AMZ 1:Blockierung der nein nein Stufe • _:781:15 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A...
  • Seite 821 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:781:18 AMZ 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 822 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:781:67 AMZ 1:Dyn.Par. BE aktiv _:781:68 AMZ 1:Dyn. Par. blk. Anreg. _:781:59 AMZ 1:Disk-Emulation läuft _:781:55 AMZ 1:Anregung _:781:56 AMZ 1:Auslöseverz. abgelauf. _:781:57 AMZ 1:Auslösung Stufe mit benutzerdefinierter Kennlinie 8.8.6 8.8.6.1 Beschreibung Diese Stufe ist nur im Funktionstyp Erweitert verfügbar.
  • Seite 823 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde [dw_ocp_ken_02, 2, de_DE] Bild 8-39 Anrege- und Rückfallverhalten bei Verwendung einer benutzerdefinierten Kennlinie HINWEIS Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verlängerung der Auslösezeit. Die Anregekennlinie verläuft bis zum kleinsten Kennlinienpunkt parallel zur Stromachse. Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes, führen zu keiner Verkürzung der Auslösezeit.
  • Seite 824 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Stellen Sie den Stromwert als ein Vielfaches des Schwellwertes ein. Siemens empfiehlt, den Parameter Schwellwert auf 1,00 einzustellen, um eine einfache Relation zu erhalten. Wenn Sie dann die Kennlinie verschieben wollen, so können Sie die Einstellung des Schwellwertes nachträglich verändern.
  • Seite 825 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde 8.8.6.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein • Benutzerkl. #:Modus • • Test • Benutzerkl. #:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • • _:26 Benutzerkl. #:Dynami- nein nein sche Parameter • • _:27 Benutzerkl. #:Blk. b. nein nein Einschaltstromerk.
  • Seite 826 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:14 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A 6,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A 5 A @ 50 Inenn...
  • Seite 827 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung DP:Kaltlast-Ein.erk • _:33 Benutzerkl. #:Einfl. bei nein nein Kaltlast-Einsch. • • _:40 Benutzerkl. #:Blockie- nein nein rung der Stufe • _:18 Benutzerkl. #:Schwell- 1 A @ 100 Inenn 0,010 A bis 40,000 A 1,200 A wert 5 A @ 100 Inenn 0,05 A bis 200,00 A...
  • Seite 828 Schutz- und Automatikfunktionen 8.8 Überstromzeitschutz, Erde Information Datenklasse (Typ) _:56 Benutzerkl. #:Auslöseverz. abgelauf. _:57 Benutzerkl. #:Auslösung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 829 Schutz- und Automatikfunktionen 8.9 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen Beschreibung 8.9.1 Der Funktionsblock Sammelmeldungen der Überstromzeitschutz-Funktionen verwendet die Anrege- und Auslösemeldungen der folgenden Funktionen: • Überstromzeitschutz, Phasen • Überstromzeitschutz, Erde • Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz • Gerichteter Überstromzeitschutz, Phasen • Gerichteter Überstromzeitschutz, Erde •...
  • Seite 830 Schutz- und Automatikfunktionen 8.9 Sammelmeldungen Überstromzeitschutz-Funktionen [lo_oc_grin, 4, de_DE] Bild 8-40 Logikdiagramm der Überstromzeitschutz-Sammelmeldungen SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 831 Schutz- und Automatikfunktionen 8.10 Externe Einkopplung 3-polig 8.10 Externe Einkopplung 3-polig Funktionsübersicht 8.10.1 Die Funktion Externe Einkopplung: • Verarbeitet beliebige Signale von externen Schutz- oder Überwachungsgeräten • Ermöglicht die Einbindung beliebiger Signale von externen Schutzeinrichtungen in die Melde- und Auslö- severarbeitung, zum Beispiel von Erdschlusswischer-Relais oder Buchholz-Schutz •...
  • Seite 832 Schutz- und Automatikfunktionen 8.10 Externe Einkopplung 3-polig Stufenbeschreibung 8.10.3 Logik der Stufe [lo_ext-trip-initiation, 3, de_DE] Bild 8-42 Logikdiagramm der Stufe Externe Einkopplung Binäres Eingangssignal >Einkopplung Das binäre Eingangssignal >Einkopplung startet die Anregung und die Auslöseverzögerung. Blockierung der Stufe Die Stufe kann durch mehrere Signale unwirksam geschaltet werden. Falls sich die Stufe zum Blockierzeit- punkt im Anregezustand befindet, wird sie sofort zurückgesetzt.
  • Seite 833 Schutz- und Automatikfunktionen 8.10 Externe Einkopplung 3-polig Parameter 8.10.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe 1 • _:901:1 Stufe 1:Modus • • Test • _:901:2 Stufe 1:Blk. Ausl. & Fehler- nein nein aufz. • _:901:6 Stufe 1:Auslöseverzöge- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s rung Informationen...
  • Seite 834 Schutz- und Automatikfunktionen 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig Funktionsübersicht 8.11.1 Die Funktion Externe Einkopplung mit Stromkriterium ermöglicht die Verwendung eines Stromkriteriums. Ansonsten arbeitet die Funktion wie die Externe Einkopplung (siehe 8.10.1 Funktionsübersicht). Struktur der Funktion 8.11.2 Die Funktion Externe Einkopplung mit Stromkriterium beinhaltet 2 feste Stufen.
  • Seite 835 Schutz- und Automatikfunktionen 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig Stufenbeschreibung 8.11.3 Logik der Stufe [lo_ext-trip-initiation_CfC, 1, de_DE] Bild 8-44 Logikdiagramm der Stufe Externe Einkopplung mit Schwellwert I> Binäres Eingangssignal >Einkopplung Das binäre Eingangssignal >Einkopplung startet die Anregung und die Auslöseverzögerung. Blockierung der Stufe Die Stufe kann durch mehrere Signale unwirksam geschaltet werden.
  • Seite 836 Schutz- und Automatikfunktionen 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig Anwendungs- und Einstellhinweise 8.11.4 Parameter: Auslöseverzögerung • Empfohlener Einstellwert (_:901:6) Auslöseverzögerung = 0,00 s Der Parameter Auslöseverzögerung muss für die spezifische Anwendung eingestellt werden. Nach Ablauf der Auslöseverzögerung werden Zeitablauf und Auslösung gemeldet. Die Dauer des Anstoßsignals sowie die einstellbare Mindestbefehlszeit bestimmen die Signaldauer der Auslösung.
  • Seite 837 Schutz- und Automatikfunktionen 8.11 Externe Einkopplung mit Stromkriterium 3-polig Information Datenklasse (Typ) _:901:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:901:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:901:52 Stufe 1:Zustand _:901:53 Stufe 1:Bereitschaft _:901:55 Stufe 1:Anregung _:901:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:901:57 Stufe 1:Auslösung Stromkriterium _:51 Stromkriterium:Modus (steuerbar) _:52 Stromkriterium:Zustand _:53...
  • Seite 838 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Einschaltstromerkennung 8.12.1 8.12.1.1 Funktionsübersicht Die Funktion Einschaltstromerkennung • Erkennt einen Einschaltvorgang an Transformatoren • Erzeugt ein Blockiersignal für Schutzfunktionen, die das Schutzobjekt Transformator schützen oder für Schutzfunktionen, die durch Einschaltvorgänge von Transformatoren unerwünscht beeinflusst werden •...
  • Seite 839 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inru_02, 3, de_DE] Bild 8-46 Grundstruktur der Einschaltstromerkennung Harmonische Analyse Bei diesem Messverfahren wird für jeden der Leiterströme I und I der Anteil der 2. Harmonischen und der Grundschwingung (1. Harmonische) ermittelt und daraus der Quotient I gebildet.
  • Seite 840 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_10, 1, de_DE] Bild 8-47 Logik der Funktion Harmonische Analyse (T = 1 Periode) CWA-Verfahren (Current Wave shape Analysis = Stromkurvenformanalyse) Das CWA-Verfahren führt eine Kurvenformanalyse der Leiterströme IL1, IL2 und IL3 durch. Wenn alle 3 Leiterströme zum gleichen Zeitpunkt flache Bereiche aufweisen, wird das Signal Einschaltstromerkennung abgesetzt.
  • Seite 841 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_05, 1, de_DE] Bild 8-49 Logik der Funktion CWA-Verfahren (T = 1 Periode) Logik der Einschaltstromerkennung Das nachfolgende Logikdiagramm zeigt die Verknüpfung der beiden Messverfahren Harmonische Analyse und CWA-Verfahren. Die Crossblock-Funktion beeinflusst das Verfahren Harmonische Analyse. Wenn Sie den Parameter Cross- Blockierung auf ja gestellt haben, erhalten Sie bei Schwellwertüberschreitung eines Leiterstroms eine Blockiermeldung für alle 3 Leiterströme und den gemessenen oder berechneten Nullstrom (I ).
  • Seite 842 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung [lo_inrush_12, 2, de_DE] Bild 8-50 Logikdiagramm der Einschaltstromerkennung 8.12.1.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: Betriebsgrenze Imax • Empfohlener Einstellwert (_:106) Betriebsgrenze Imax = 7,5 A Mit dem Parameter Betriebsgrenze Imax legen Sie fest, bei welchem Strom die Einschaltstromer- kennung intern blockiert wird.
  • Seite 843 Beschreibung Verfahren Harmonische Analyse aktiviert. Verfahren Harmonische Analyse deaktiviert nein HINWEIS Beachten Sie, dass mindestens ein Verfahren aktiviert sein muss. Siemens empfiehlt, die empfohlenen Einstellwerte beizubehalten. Parameter: Anteil 2. Harmonische • Empfohlener Einstellwert (_:102) Anteil 2. Harmonische = 15 % Mit dem Parameter Anteil 2.
  • Seite 844 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:106 Einschaltstr.erk.:Betriebs 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 7,500 A grenze Imax 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 37,50 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 7,500 A...
  • Seite 845 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Folgende Schutzfunktionen werten das Blockiersignal aus: • Überstromzeitschutz, Erde • Gerichtete empfindliche Erdschlusserfassung • Ungerichtete empfindliche Erdschlusserfassung 8.12.2.2 Struktur der Funktion Die Funktion 2. Harmonische Erkennung Erde ist keine eigene Schutzfunktion. Sie sendet bei einem Einschaltvorgang eines Transformators ein Blockiersignal an andere Schutzfunktionen.
  • Seite 846 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung HINWEIS Wenn der Erdstrom im Falle eines empfindlichen Wandlers gemessen wird und der gemessene Wert die Sättigungsschwelle von 1,6 ⋅ IN überschreitet, wird auf den berechneten 3I0 Wert umgeschaltet. [lo_harmon-analyse, 1, de_DE] Bild 8-52 Logik der Funktion Harmonische Analyse 8.12.2.4...
  • Seite 847 Schutz- und Automatikfunktionen 8.12 Einschaltstrom- und 2. Harmonische Erkennung Information Datenklasse (Typ) _:51 2.Harm. Erk. E:Modus (steuerbar) _:54 2.Harm. Erk. E:Nicht wirksam _:52 2.Harm. Erk. E:Zustand _:53 2.Harm. Erk. E:Bereitschaft _:55 2.Harm. Erk. E:Anregung SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 848 Schutz- und Automatikfunktionen 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung Funktionsübersicht 8.13.1 Die Funktion Hochstrom-Schnellabschaltung (ANSI 50) hat folgende Aufgaben: • Unverzögertes Abschalten beim Zuschalten auf einen vorhandenen Fehler, z. B. im Fall eines eingelegten Erdungsschalters. • Unverzögertes Abschalten hoher Ströme oberhalb der höchsten Überstromzeitschutz-Stufe. •...
  • Seite 849 Schutz- und Automatikfunktionen 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung Standard-Freigabeverfahren 8.13.3 Logik [lo_hlore3, 3, de_DE] Bild 8-54 Logikdiagramm der Hochstrom-Schnellabschaltung mit Standard-Freigabeverfahren Aktivierung Mit dem Parameter Aktivierung stellen Sie ein, unter welchen Bedingungen die Stufe freigegeben ist. • bei LS-Zuschaltung Bei diesem Verfahren ist die Stufe nur freigegeben, wenn eine Zuschaltung des Leistungsschalters bevor steht (der LS offen ist), der Leistungsschalter gerade zugeschaltet wird oder das binäre Eingangssignal >Freigabe aktiv ist.
  • Seite 850 Schutz- und Automatikfunktionen 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung • nur über Binärsignal Die Stufe wird nur freigegeben, wenn das binäre Eingangssignal >Freigabe aktiv ist. Messverfahren, Schwellwert Die Stufe arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren. • Messung der Grundschwingung: Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Ströme und filtert numerisch die Grundschwingung heraus.
  • Seite 851 Schutz- und Automatikfunktionen 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung [fo_glchzv, 1, de_DE] Der maximal durchfließende 3-phasige Kurzschlussstrom I" ist (bei einer Quellspannung von 1,1·U [fo_glchik, 1, de_DE] Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergibt sich folgender Einstellwert: [fo_glnste, 1, de_DE] Bei Kurzschlussströmen über 1496 A (primär) oder 12,5 A (sekundär) liegt ein Kurzschluss auf der zu schüt- zenden Leitung vor.
  • Seite 852 Schutz- und Automatikfunktionen 8.13 Hochstrom-Schnellabschaltung Parameter 8.13.6 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Standard 1 • _:3901:1 Standard 1:Modus • • Test • _:3901:101 Standard 1:Aktivierung bei LS-Zuschaltung bei LS-Zuschal- tung • nur über Binärsignal • immer aktiv _:3901:3 Standard 1:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 10,000 A 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 50,00 A...
  • Seite 853 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz 8.14 Vektorsprungschutz Funktionsübersicht 8.14.1 Die Funktion Vektorsprungschutz: • Wird zur Netzentkupplung der Energieerzeugungseinheit im Falle eines Lastverlusts verwendet • Wertet den Phasenwinkelsprung der Spannungszeiger aus Struktur der Funktion 8.14.2 Die Funktion Vektorsprungschutz kann in folgenden Funktionsgruppen verwendet werden: •...
  • Seite 854 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz [dw_load loss, 1, de_DE] Bild 8-56 Spannungsvektor des stationären Zustands Das folgende Bild zeigt die Situation nachdem die Last abgeschaltet wurde: • Die Klemmenspannung U ändert sich zu U'. • Ein zusätzlicher Phasenwinkelsprung tritt auf. Ein Phasenwinkelsprung tritt bei Lastverlust auf und ist das Auswertungskriterium für die Funktion Vektor- sprungschutz.
  • Seite 855 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz Folgende Maßnahmen werden ergriffen, um eine unerwünschte Auslösung zu vermeiden: • Korrektur stationärer Abweichungen von der Nennfrequenz • Begrenzung des Frequenzarbeitsbereiches auf f ± 3 Hz nenn • Hohe Messgenauigkeit durch frequenznachgeführte Messwerte und Auswertung des Zeigers der Mitsys- temspannung •...
  • Seite 856 Werden Spannungen zugeschaltet oder getrennt, kann eine Überfunktion mit dem Zeitgeber T-Block verhin- dert werden. Siemens empfiehlt, die Voreinstellwerte des Parameters T-Block zu verwenden. Beachten Sie, dass der Para- meter T-Block immer auf 2 Perioden größer als das Messfenster für die Vektorsprungmessung einzustellen ist.
  • Seite 857 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz Δφ-Stufe 8.14.4 8.14.4.1 Beschreibung Logik [lo_delta_phi_stage, 2, de_DE] Bild 8-59 Logikdiagramm der Δφ-Stufe Im Logikdiagramm wird die I1 < Freigabestufe instanziiert. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im Kapitel 8.14.5.1 Beschreibung. Wenn die I1 < Freigabestufe nicht instanziiert wird, hat die UND-Verknüpfung keine Auswirkung. Unter folgenden Bedingungen wird die Meldung Auslösung abgesetzt: •...
  • Seite 858 Lastverhältnisse liefert präzisere Ergebnisse. Wenn der Parameter Schwellwert Δφ zu empfindlich eingestellt ist, nimmt die Schutzfunktion bei jedem Zu- oder Abschalten einer Last eine Netzentkupplung vor. Daher empfiehlt Siemens, den Voreinstellwert beizubehalten, sofern kein anderer berechneter Wert vorliegt. Parameter: Auslöseverzögerung •...
  • Seite 859 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz 8.14.4.3 Parameter Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Stufe Δφ 1 • _:19261:1 Stufe Δφ 1:Modus • • Test • _:19261:2 Stufe Δφ 1:Blk. Ausl. & nein nein Fehleraufz. • _:19261:101 Stufe Δφ 1:Schwellwert 2,0° bis 30,0° 10,0°...
  • Seite 860 Schutz- und Automatikfunktionen 8.14 Vektorsprungschutz 8.14.5.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: I< Schwellwert • Voreinstellwert (_:101) I< Schwellwert = 0,100 A Mit dem Parameter I< Schwellwert können Sie entsprechend der jeweiligen Applikation den Anregewert der I < Freigabestufe anpassen. Beachten Sie, dass sich die Strommessstelle auf der Leitungsseite befinden muss.
  • Seite 861 Schutz- und Automatikfunktionen 8.15 Überfrequenzschutz 8.15 Überfrequenzschutz Funktionsübersicht 8.15.1 Die Funktion Überfrequenzschutz (ANSI 81O): • Erkennt Überfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen • Überwacht das Frequenzband und setzt Alarmmeldungen ab • Trennt Kraftwerksblöcke bei kritischer Netzfrequenz • Schützt zusätzlich die Turbinen bei Versagen der Drehzahlbegrenzung Frequenzabweichungen entstehen durch das Ungleichgewicht zwischen erzeugter und verbrauchter Wirkleis- tung.
  • Seite 862 Schutz- und Automatikfunktionen 8.15 Überfrequenzschutz Stufe Überfrequenzschutz 8.15.3 Logik einer Stufe [lo_stofqp, 2, de_DE] Bild 8-62 Logikdiagramm einer Stufe Überfrequenzschutz Frequenz-Messverfahren Der Überfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus.
  • Seite 863 Schutz- und Automatikfunktionen 8.15 Überfrequenzschutz • Das Filter-Messverfahren (Methode B): Das Filterverfahren verarbeitet die Momentanwerte der Spannung und bestimmt über eine geeignete Kombination von Filtern die aktuelle Frequenz. Der Frequenzschutz wählt als Messgröße selbsttätig die Größte der Spannungen aus. Beim mehrphasigen Anschluss ist immer die Leiter-Leiter-Spannung die Größte.
  • Seite 864 Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Für Warnmeldungen sind größere Verzögerungen ausreichend. Parameter: Mindestspannung • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Mindestspannung = 37,500 V Für die Unterspannungsblockierung empfiehlt Siemens als Einstellwert 65 % der Nennspannung des Schutzobjektes. Berechnen Sie den sekundären oder primären Einstellwert mit der Leiter-Erde-Spannung, also U /√3. nenn Für U...
  • Seite 865 Schutz- und Automatikfunktionen 8.15 Überfrequenzschutz HINWEIS Diese Tabelle stellt das Beispiel einer möglichen Frequenzschutzeinstellung dar. Anwendungsabhängig können die Einstellwerte auch hiervon abweichen. Parameter 8.15.5 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Allgemein _:2311:101 Allgemein:Mindestspan- 3,000 V bis 175,000 V 37,500 V nung _:2311:109 Allgemein:Rückfalldiffe- 20 mHz bis 2000 mHz 20 mHz...
  • Seite 866 Schutz- und Automatikfunktionen 8.15 Überfrequenzschutz Information Datenklasse (Typ) _:31:52 Stufe 1:Zustand _:31:53 Stufe 1:Bereitschaft _:31:55 Stufe 1:Anregung _:31:56 Stufe 1:Auslöseverz. abgelauf. _:31:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:32:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:32:54 Stufe 2:Nicht wirksam _:32:52 Stufe 2:Zustand _:32:53 Stufe 2:Bereitschaft _:32:55 Stufe 2:Anregung _:32:56...
  • Seite 867 Schutz- und Automatikfunktionen 8.16 Unterfrequenzschutz 8.16 Unterfrequenzschutz Funktionsübersicht 8.16.1 Die Funktion Unterfrequenzschutz (ANSI 81U): • Erkennt Unterfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen • Überwacht das Frequenzband und setzt Alarmmeldungen ab • Entkuppelt Netze • Wirft Last zur Sicherung der Netzstabilität und zum Schutz von Motoren ab •...
  • Seite 868 Schutz- und Automatikfunktionen 8.16 Unterfrequenzschutz Stufe Unterfrequenzschutz 8.16.3 Logik einer Stufe [lo_stuf_qp, 3, de_DE] Bild 8-64 Logikdiagramm einer Stufe Unterfrequenzschutz Frequenz-Messverfahren Der Überfrequenzschutz ist in zwei Funktionsausprägungen verfügbar. Diese arbeiten mit verschiedenen Frequenz-Messverfahren. Mit dem Frequenz-Messverfahren wählen Sie abhängig von der Anwendung die jeweilige Messmethode aus.
  • Seite 869 Schutz- und Automatikfunktionen 8.16 Unterfrequenzschutz • Das Filter-Messverfahren (Methode B): Das Filterverfahren verarbeitet die Momentanwerte der Spannung und bestimmt über eine geeignete Kombination von Filtern die aktuelle Frequenz. Der Frequenzschutz wählt als Messgröße selbsttätig die Größte der Spannungen aus. Beim mehrphasigen Anschluss ist immer die Leiter-Leiter-Spannung die Größte.
  • Seite 870 Störeinflüssen (z.B. Schalthandlungen) vermieden werden. Für Warnmeldungen sind größere Verzögerungen ausreichend. Parameter: Mindestspannung • Empfohlener Einstellwert (_:2311:101) Mindestspannung = 37,500 V Für die Unterspannungsblockierung empfiehlt Siemens als Einstellwert 65 % der Nennspannung des Schutzobjektes. Berechnen Sie den sekundären oder primären Einstellwert mit der Leiter-Erde-Spannung, also U /√3. nenn Für U...
  • Seite 871 Schutz- und Automatikfunktionen 8.16 Unterfrequenzschutz Stufe Veranlassung Einstellwerte f2< Netztrennung 47,50 Hz 57,00 Hz 10,00 s f3< Stillsetzung 47,00 Hz 56,40 Hz 20,00 s HINWEIS Diese Tabelle stellt das Beispiel einer möglichen Frequenzschutzeinstellung dar. Anwendungs- und turbi- nenabhängig können die Einstellwerte auch hiervon abweichen. Beachten Sie die Anforderungen im Gridcode.
  • Seite 872 Schutz- und Automatikfunktionen 8.16 Unterfrequenzschutz Informationen 8.16.6 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:2311:300 Allgemein:Unterspannungsblock. _:2311:52 Allgemein:Zustand _:2311:53 Allgemein:Auslösung Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Stufe 1 _:61:81 Stufe 1:>Blockierung Stufe _:61:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:61:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:61:52 Stufe 1:Zustand _:61:53...
  • Seite 873 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz 8.17 Frequenzänderungsschutz Funktionsübersicht 8.17.1 Die Funktion Frequenzänderungsschutz dient Folgendem: • Schnelle Erkennung einer Frequenzänderung • Verhindern unsicherer Zustände des Systems, die durch ein Ungleichgewicht zwischen erzeugter und verbrauchter Wirkleistung verursacht werden • Netzentkopplung • Lastabwurf Struktur der Funktion 8.17.2 Die Funktion Frequenzänderungsschutz kann in Schutzfunktionsgruppen verwendet werden, die eine 3-...
  • Seite 874 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz [lo_dfdtgf, 2, de_DE] Bild 8-66 Logikdiagramm der allgemeinen Funktionalität Messgröße Diese Funktion verwendet die Frequenz, die über den Winkeldifferenzalgorithmus berechnet wird. Die Frequenzdifferenz wird mittels eines einstellbaren Zeitintervalls berechnet (Voreinstellwert: 5 Perioden). Das Verhältnis zwischen Frequenzdifferenz und Zeitdifferenz gibt die Frequenzänderung an, die positiv oder negativ sein kann.
  • Seite 875 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz Stufenbeschreibung 8.17.4 8.17.4.1 Beschreibung Logik der Stufe [lo_dfdt_st, 2, de_DE] Bild 8-67 Logikdiagramm des Frequenzänderungsschutzes Für den Stufentyp df/dt steigend wird der Wert df/dt steigend verwendet. Steigende / fallende Frequenz Die Stufe df/dt fallend wird verwendet, um eine fallende Frequenz zu erkennen, und die Stufe df/dt steigend, um eine steigende Frequenz zu erkennen.
  • Seite 876 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz Der Anregewert hängt von der Applikation und den Gegebenheiten des Netzes ab. In den meisten Fällen wird eine Netzanalyse erforderlich sein. Eine plötzliche Lastabschaltung führt zu einem Überschuss an Wirkleistung. Dadurch steigt die Frequenz und bewirkt damit eine positive Frequenzänderung. Auf der anderen Seite führt ein Generatorenausfall zu einem Mangel an Wirkleistung.
  • Seite 877 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz HINWEIS Bei Netzstörungen, insbesondere bei Übertragungsstörungen und Beeinflussung durch Spannungsstabili- sierungsmaßnahmen über elektronische Komponenten (Blindleistungskompensation über SVC), können sich der Betrag und der Phasenwinkel der Spannung ändern. Einstellungen auf empfindliche Werte können zu einer Überfunktion führen. Daher ist es sinnvoll, den Frequenzänderungsschutz zu blockieren, wenn andere Schutzfunktionen, wie z.B.
  • Seite 878 Schutz- und Automatikfunktionen 8.17 Frequenzänderungsschutz Information Datenklasse (Typ) df/dt fallend1 _:13231:81 df/dt fallend1:>Blockierung Stufe _:13231:54 df/dt fallend1:Nicht wirksam _:13231:52 df/dt fallend1:Zustand _:13231:53 df/dt fallend1:Bereitschaft _:13231:55 df/dt fallend1:Anregung _:13231:56 df/dt fallend1:Auslöseverz. abgelauf. _:13231:57 df/dt fallend1:Auslösung df/dt steigend1 _:13201:81 df/dt steigend1:>Blockierung Stufe _:13201:54 df/dt steigend1:Nicht wirksam _:13201:52...
  • Seite 879 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Funktionsübersicht 8.18.1 Die Funktion Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig (ANSI 32): • Erkennt je nach Einstellung ein Über- oder Unterschreiten einer eingestellten Wirkleistungs- oder Blind- leistungsschwelle • Überwacht vereinbarte Leistungsgrenzen und setzt Warnmeldungen ab •...
  • Seite 880 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig [lo_GPP operate indication logical comb, 2, de_DE] Bild 8-69 Logische Verknüpfung der Auslösemeldungen im CFC 8.18.3 Stufe Wirkleistung Logik einer Stufe [lo_3-phase active power, 3, de_DE] Bild 8-70 Logikdiagramm einer Stufe Wirkleistung (Stufentyp: Leistung P<) Messwert Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe ausgewertet wird.
  • Seite 881 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Mit dem Parameter Schwellwert legen Sie die Ansprechschwelle der Stufe fest. Mit dem Parameter Neigung Leistungsgerade legen Sie die Neigung der Anregekennlinie fest. Die Definition der Vorzeichen entnehmen Sie dem folgenden Bild. [dw_tilt-power active power, 2, de_DE] Bild 8-71 Neigung der Leistungsgeraden...
  • Seite 882 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Stufe Blindleistung 8.18.4 Logik einer Stufe [lo_3phase reactive power, 3, de_DE] Bild 8-72 Logikdiagramm einer Stufe Blindleistung (Stufentyp: Leistung Q<) Messwert Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert von der Stufe verarbeitet wird. Mögliche Einstellwerte sind Mitsystemleistung und die phasenselektiven Leistungen Leistung von L1, Leistung von L2 oder Leistung von L3.
  • Seite 883 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig [dw_tilt-power reactive power, 2, de_DE] Bild 8-73 Neigung der Leistungsgeraden Anregung Die Stufe vergleicht den ausgewählten Leistungswert mit dem eingestellten Schwellwert. Abhängig vom Typ der Stufe (Leistung Q> oder Leistung Q<) führt ein Über- oder Unterschreiten des Schwellwertes zur Anregung.
  • Seite 884 Parameter: Messwert • Empfohlener Einstellwert (_:6271:105) Messwert = Mitsystemleistung Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert ausgewertet wird. Bei einer 3- phasigen Messung empfiehlt Siemens die Auswertung der Mitsystemleistung. Parameter: Schwellwert • Empfohlener Einstellwert (_:6271:3) Schwellwert = 10 % Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Ansprechschwelle der Wirkleistungsstufe ein.
  • Seite 885 Parameter: Messwert • Empfohlener Einstellwert (_:6331:105) Messwert = Mitsystemleistung Mit dem Parameter Messwert legen Sie fest, welcher Leistungsmesswert ausgewertet wird. Bei einer 3- phasigen Messung empfiehlt Siemens die Auswertung der Mitsystemleistung. Parameter: Schwellwert • Empfohlener Einstellwert (_:6331:3) Schwellwert = -35 % Mit dem Parameter Schwellwert stellen Sie die Ansprechschwelle der Blindleistungsstufe ein.
  • Seite 886 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Parameter: Neigung Leistungsgerade • Empfohlener Einstellwert (_:6331:103) Neigung Leistungsgerade = +10 Mit dem Parameter Neigung Leistungsgerade können Sie die Anregekennlinie neigen. Im Anwendungs- beispiel (siehe Bild 8-74) ist die Leistungsgerade um 10° (90° - 80° = 10°) geneigt. Stellen Sie den Parameter Neigung Leistungsgerade auf +10°...
  • Seite 887 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:6271:105 Leistung P< 1:Messwert Leistung von L1 Mitsystemleis- tung • Leistung von L2 • Leistung von L3 • Mitsystemleistung _:6271:3 Leistung P< 1:Schwellwert -200,0 % bis -1,0 % 5,0 % 1,0 % bis 200,0 % _:6271:101...
  • Seite 888 Schutz- und Automatikfunktionen 8.18 Leistungsschutz (P, Q) 3-phasig Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:6331:101 Leistung Q< 1:Rückfallver- 0,90 bis 0,99 0,95 hältnis _:6331:103 Leistung Q< 1:Neigung -89,0 ° bis 89,0 ° 0,0 ° Leistungsgerade _:6331:7 Leistung Q< 1:Rückfallver- 0,00 s bis 60,00 s 0,00 s zögerung _:6331:6...
  • Seite 889 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz Funktionsübersicht 8.19.1 Die Funktion Kraftwerksentkupplungs-Schutz (ANSI 37 (-dP)): • Erfasst äußere, kraftwerksnahe Kurzschlüsse (Leitung, Sammelschiene) und öffnet den Hochspannungs- Leistungsschalter bei langer Fehlerdauer. • Verhindert eine unzulässige Beanspruchung des Wellenstrangs durch hohe mechanische Kräfte infolge einer schlagartigen Wirkleistungsentlastung.
  • Seite 890 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz [fo_powerplant_stress_01, 2, de_DE] [fo_powerplant_stress_02, 2, de_DE] Mechanisches Moment (Turbinenmoment) mech Elektrisches Moment (Luftspaltmoment) Θ Massenträgheitsmoment der Welle ω Winkelgeschwindigkeit des Läufers ω Synchrone Winkelgeschwindigkeit (konstant: ω = 2πf) Fehlerklärungszeit δ Polradwinkel des Generators δ Polradwinkel vor Fehlereintritt Das folgende Bild zeigt schematisch die Wirkung des Wirkleistungssprungs.
  • Seite 891 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz • Wirkleistungsfreigabe P> Kriterium, dass der Generator vor Fehlereintritt ausreichend Wirkleis- tung an das Netz abgegeben hat • Wirkleistungsänderung dP< Maßgebliches Kriterium zur Ermittlung der Beanspruchung des Wellen- strangs. Eine mehrstufige Kennlinie ist möglich→ t = f(ΔP).
  • Seite 892 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz [lo_PPD_function, 3, de_DE] Bild 8-79 Logikdiagramm zur Funktionslogik Bild 8-79 gibt einen Überblick über die Realisierung und die Wirkung der einzelnen Kriterien. Damit die Funk- tion schnell auf Leistungsänderungen reagieren kann und - wenn notwendig - schnell zurückfällt, startet die Auswertung der Messgrößen jede 1/4 Periode.
  • Seite 893 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz Tabelle 8-3 Realisierung und Wirkung der einzelnen Kriterien Krite- Messverfahren/Beschreibung rium I> Leiterselektive Berechnung des Grundschwingungs-Effektivwertes • Das Überstromkriterium erfasst den Kurzschluss. Die Ströme werden leiterselektiv erfasst. Die Schaltgruppe des Blocktransformators führt ausschließlich zu 2- oder 3-phasigen Fehler- strömen auf der Generatorseite (siehe auch Funktion Impedanzschutz).
  • Seite 894 8.19.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Für eine typische Anwendung in einem Kraftwerksblock empfiehlt Siemens die folgenden grundsätzlichen Einstellungen. Eine auf den Kraftwerksblock zugeschnittene Einstellung – insbesondere hinsichtlich Wirkleis- tungsdifferenz und zulässiger Verzögerungszeit – ist nur über eine Netzstudie mit den konkreten Anlagen- parametern möglich.
  • Seite 895 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz Parameter: Nennscheinleistung Mit dem Parameter (_:14671:103) Nennscheinleistung stellen Sie die Nennscheinleistung für den zu schützenden Generator ein. Im Anschlussbeispiel (Bild 8-80) sind das 717 MVA. Parameter: Nennspannung Mit dem Parameter (_:14671:102) Nennspannung stellen Sie die Nennspannung für den zu schützenden Generator ein.
  • Seite 896 Ein für den cos φ typischer Wert zwischen 0,8 und 0,9 ergibt eine prozentuale Wirkleistung (Bezugsleistung ist die Scheinleistung) von 80 % bis 90 %. Der Einstellwert liegt damit über der Hälfte der maximalen Wirkleis- tung. Siemens empfiehlt einen Wert von > 50 % (P1/S nenn,Gen Parameter: Rückfallverzögerung...
  • Seite 897 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz Die mögliche generatorseitige Klemmenspannung lässt sich wie folgt abschätzen: [fo_generator terminal voltage, 2, de_DE] Beispiel = 14 % I" = 3I 3-phasig nenn,Gen [fo_generator terminal voltage, example, 2, de_DE] Parameter: Schwellwert I> • Voreinstellwert (_:18451:3) Schwellwert I> = 130 % Legen Sie, um einen externen Kurzschluss zu erfassen, mit dem Parameter Schwellwert I>...
  • Seite 898 Mit dem Parameter Kennlinie legen Sie fest, ob Sie die Kennlinie oder eine fest vorgegebene Auslöseverzö- gerung (Kennlinie = nein) verwenden wollen. Siemens empfiehlt den Voreinstellwert, da Sie mit der Kenn- linie auf unterschiedliche Wirkleistungsänderungen mit unterschiedlichen Verzögerungen wirken können. Auf diese Weise erhöhen Sie die Versorgungssicherheit und vermeiden bei kleineren Wirkleistungsänderungen...
  • Seite 899 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz HINWEIS Stellen Sie in DIGSI den Wirkleistungssprung der Auslösekennlinie in absteigender Reihenfolge ein. Nachfolgende Tabelle zeigt ein Beispiel einer Grobabschätzung der Einstellung einer Auslösekennlinie. Tabelle 8-4 Auslösekennlinien-Einstellungen der 3 Stufen Negativer Wirkleistungssprung Zulässige Verzögerungszeit -40 % 0,30 s -50 % 0,20 s...
  • Seite 900 Schutz- und Automatikfunktionen 8.19 Kraftwerksentkupplungs-Schutz Informationen 8.19.6 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:15781:301 Allgemein:P1 _:15781:302 Allgemein:dP1 _:15781:303 Allgemein:dP1max _:15781:52 Allgemein:Zustand _:15781:53 Allgemein:Bereitschaft Sammelmeldung _:4501:55 Sammelmeldung:Anregung _:4501:57 Sammelmeldung:Auslösung _:4501:52 Sammelmeldung:Zustand _:4501:53 Sammelmeldung:Bereitschaft Stufe 1 _:18451:81 Stufe 1:>Blockierung Stufe _:18451:51 Stufe 1:Modus (steuerbar) _:18451:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:18451:52...
  • Seite 901 Algorithmus Ad. LS-Vers.. Dadurch erreichen Sie eine schnellere und sichere Erkennung des Ausschaltens des Leistungsschalters bei komplexen Signalverläufen. Bis auf eine geringfügig angehobene Prozessorlast gleichen sich die beiden Funktionen bei Einstellmöglichkeiten, Logik und Meldungen. Siemens empfiehlt, den adaptiven Leistungsschalter-Versagerschutz zu verwenden und Mischformen in einem Gerät zu vermeiden.
  • Seite 902 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_svs_bfp, 3, de_DE] Bild 8-83 Übersicht zur Logik der Funktion Funktionsbeschreibung 8.20.3 Der Start der LSVS-Funktion erfolgt durch geräteinterne Schutzfunktionen und/oder von extern (über Binärein- gang oder Schnittstelle, z.B. GOOSE). Bild 8-84 Bild 8-85 zeigen die Funktionalität. Start intern Standardmäßig startet jede geräteinterne Schutzstufe, die den lokalen Leistungsschalter ansteuern muss, den Leistungsschalter-Versagerschutz.
  • Seite 903 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_anwint, 2, de_DE] Bild 8-84 Start des LSVS von intern Start extern Über den Parameter Start über Binäreingang wird eingestellt, ob der Start von extern 1- oder 2-kanalig erfolgt. Die nötige Rangierung der Eingangssignale wird mit der Einstellung verglichen. Wenn eine Rangierung fehlt, wird eine Fehlermeldung erzeugt.
  • Seite 904 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz Die Überwachung wird in folgenden Fällen inaktiv geschaltet: • Mit der Anregung des LSVS (nur bei Start von extern). Dadurch wird ein Fehlansprechen der Überwa- chung vermieden, wenn der anwerfende externe Schutz eine Lockout-Funktionalität verwendet. Wenn das Startsignal zurückfällt, wird die Überwachung wieder aktiv geschaltet.
  • Seite 905 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz empfindlichen Schwellwert). Die zusätzliche Bewertung des Plausibilisierungsstroms erhöht die Sicherheit des Kriteriums. Wenn Sie die Wandleranschlussart 3-phasig, 2prim.Wdl. verwenden, wird der Erdstrom nicht gemessen oder berechnet. Die Plausibilitätsprüfung durch den Erdstrom ist dadurch nicht möglich. Die Einstellung direkte Freigabe durch den Erdstrom führt nicht zu einer Anregung des Leistungsschalter-Versagerschutzes.
  • Seite 906 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_current1, 4, de_DE] Bild 8-87 Stromkriterium Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium Über Parameter stellen Sie ein, ob die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Kriterium zur Bestimmung der Leis- tungsschalterposition zugelassen sind. Über die Doppelmeldung Position 3-polig (aus dem Funktionsblock Leistungsschalter) wird ermittelt, ob alle 3 Pole des Leistungsschalters geschlossen sind.
  • Seite 907 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_criter, 1, de_DE] Bild 8-88 Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium Anregung/Rückfall Mit erfolgtem Start wird geprüft, ob der Leistungsschalter geschlossen ist. Hierfür stehen das Strom- und das Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium zur Verfügung. Auch bei zugelassenem Leistungsschalter-Hilfskontaktkriterium wird das erfüllte Stromkriterium bevorzugt, da das Stromkriterium das sichere Kriterium zur Erkennung des geschlossenen LS ist.
  • Seite 908 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_pickup1, 4, de_DE] Bild 8-89 Anregung/Rückfall des LSVS Verzögerung/Auslösung Die Auslösung auf den lokalen LS kann zunächst wiederholt werden. Diese Wiederholung der Auslösung erfolgt nach Ablauf der einstellbaren Verzögerung T1. Wenn der lokale LS noch nicht ausgelöst wurde, z.B. bei externem Start des LSVS, wird mit Ablauf der Verzögerungszeit T1 auch die Auslöselogik des Leistungsschal- ters selbst angesteuert.
  • Seite 909 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_bbp-verza-3ph, 6, de_DE] Bild 8-90 Verzögerung/Auslösung des LSVS Mit dem Parameter Sofortiger Rückfall legen Sie fest, ob die Leistungsschalterstellung kontinuierlich oder bei Ablauf der Verzögerungszeiten T1 und T2 geprüft wird. Wenn die Leistungsschalterstellung mit Ablauf der Verzögerungszeiten geprüft wird, regt die Funktion mit Start an. Im Falle eines Anregerückfalls werden die Verzögerungszeiten stabilisiert.
  • Seite 910 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz [lo_extpol, 2, de_DE] Bild 8-91 Leistungsschalter-Versagerschutz mit externem Start, Wiederholung der Auslösung und 3‑poliger Auslösung (T2) Rangierung: Konfiguration der internen Startquellen (interne Schutzfunktion) Die Konfiguration der internen Startquellen erfolgt in den Schutzfunktionsgruppen über den Eintrag Leis- tungsschalterinteraktion ( 2.1 Funktionseinbettung im Gerät).
  • Seite 911 Der LSVS-Ansprechwert (Schwellwert) ist kleiner eingestellt als der Last- strom. b) Betriebsbedingungen mit Stromfluss können oberhalb des Anregewertes vorliegen. Um eine mögliche Überfunktion zu vermeiden, empfiehlt Siemens die Verwendung des 2-kanaligen Starts. Wenn nur ein Ansteuerungskreis eines Binäreingangs zum Start des LSVS 1-kanalig zur Verfügung steht, muss der 1-kanalige Start verwendet werden.
  • Seite 912 Der Start erfolgt vom Gegenende über eine Hilfseinrichtung zur Befehlsübertragung. Diese Einrichtung erzeugt nur einen Signalimpuls. HINWEIS Siemens weist daraufhin, dass der LSVS bei Haltung mit jedem Startimpuls und entsprechend hohem Stromfluss eine Auslösung erzeugt. Bedenken Sie dies besonders beim externen Start. Parameter: Schwellwert Leiterstrom/Schwellwert empfindlich •...
  • Seite 913 Empfohlener Einstellwert (_:122) Schwellw.3I0 dir. Freigabe = ca. 0,5 Ik Dieser Parameter wirkt nur, wenn der Parameter 3I0-Kriterium auf Direkte Freigabe eingestellt ist. Siemens empfiehlt, die Schwelle auf die Hälfte des minimalen Kurzschlussstromes (Ik ) einzustellen, damit das Abschalten des Fehlers schnell erkannt wird und die Funktion dadurch schnell zurückfallen kann.
  • Seite 914 Empfohlener Einstellwert (_:123) Schwellw. I2 dir. Freigabe = ca. 0,5 I2 Dieser Parameter wirkt nur, wenn der Parameter I2-Kriterium auf Direkte Freigabe gestellt ist. Siemens empfiehlt, den Parameter auf die Hälfte des zulässigen Gegensystemstroms (I2 ) einzustellen, um im Fall einer unerwünschten Gegensystemkomponente eine schnelle Fehlerklärung zu erreichen.
  • Seite 915 Die folgenden Einstellungen sind sinnvoll: • Wenn die minimale Fehlerklärungszeit oberste Priorität hat, empfiehlt Siemens, die Zeit zu 0 zu setzen. Dadurch wird die Wiederholung der Auslösung unmittelbar mit dem Start initiiert. Der Nachteil ist, dass ein Defekt des 1. Auslösekreises nicht erkannt wird.
  • Seite 916 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz BEISPIEL Ermittlung der T2-Zeit, die den sicheren Rückfall des LSVS bei geöffneten LS gewährleistet Zeit Gerätebinärausgang 5 ms (bei Auslösung durch den geräteinternen Schutz) LS-Eigenzeit bis zur Stromunterbrechung 2 Perioden (Annahme Nennfrequenz = 50 Hz) Rückfallzeit LSVS-Funktion 1 Periode Zwischensumme...
  • Seite 917 Die Kriterien werden kontinuierlich überprüft und der Leistungsschalter- Versagerschutz fällt sofort zurück, sobald die Kriterien nicht mehr erfüllt sind. Siemens empfiehlt, diese Einstellung beizubehalten. Mit dieser Einstellung werden wechselnde Lastfälle während des Fehlerfalls, z.B. bei Anwendung der Eineinhalb-Leistungsschalter-Methode, berücksich- tigt. Die Verzögerungszeiten und die Anregung der Funktion werden allein durch einen Anwurf gestartet.
  • Seite 918 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:106 Ad. LS-Vers. #:Ext. Start- nein nein signal halten • _:111 Ad. LS-Vers. 0,00 s bis 1,00 s 0,06 s #:Überw.zeit Freigabe- signal • _:103 Ad. LS-Vers. #:LS- nein nein Hilfskon.krit.
  • Seite 919 Schutz- und Automatikfunktionen 8.20 Leistungsschalter-Versagerschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung _:124 Ad. LS-Vers. 0,05 s bis 60,00 s 15,00 s #:Überw.zeit BE ">Start" _:125 Ad. LS-Vers. #:Überw.zt. 0,05 s bis 60,00 s 15,00 s BE ">Freigabe" • _:154 Ad. LS-Vers. #:Sofortiger true Rückfall •...
  • Seite 920 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Funktionsübersicht 8.21.1 Die Funktion Leistungsschalter-Rückzündeschutz: • Überwacht den Leistungsschalter auf Rückzündungen, die z.B. durch Überspannung an den Leistungs- schalterpolen nach Abschaltung einer Kondensatorbank ausgelöst werden können • Generiert im Falle einer Leistungsschalter-Rückzündung ein Reserve-Auslösesignal Struktur der Funktion 8.21.2 Der Leistungsschalter-Rückzündeschutz wird in der Funktionsgruppe Leistungsschalter verwendet.
  • Seite 921 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Die Logik der Plausibilitätsfreigabe reduziert das Risiko einer Fehlauslösung deutlich, indem zusätzliche Krite- rien für den Start der Funktion geschaffen werden. Jedes Kriterium kann einzeln an- oder abgeschaltet werden. [lo_paus, 1, de_DE] Bild 8-94 Logikdiagramm Plausibilitätsfreigabe Leistungsschalter-Rückzündeschutz Die Logik der Plausibilitätsfreigabe prüft die folgenden Bedingungen: •...
  • Seite 922 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz [lo_starstop, 2, de_DE] Bild 8-95 Logikdiagramm Überwachung starten/stoppen Leistungsschalter-Rückzündeschutz Wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, wird die Überwachung gestartet: • Die Leistungsschalterstellung wird während der Zeit, die mit dem Parameter Verzög. Positionserk. eingestellt wurde, über die Leistungsschalter-Hilfskontakte als Offen erkannt. Die Verzög.
  • Seite 923 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Wenn ein Leiterstrom den eingestellten Stromschwellenwert überschreitet, wird die Funktion angeregt. Die eingehende Anregung zeigt den ersten Rückzünde-Stromimpuls an. Mit der Anregung wird die Auslöseverzö- gerung gestartet (siehe Beschreibung in Verzögerung/Auslösung, Seite 923). [lo_pickdrop, 1, de_DE] Bild 8-96 Logikdiagramm Messwert, Rückfall Leistungsschalter-Rückzündeschutz Bei Auftreten einer Rückzündung sinkt das Stromsignal unter die Stromschwelle, wenn die Zeit zwischen den...
  • Seite 924 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz [lo_del_trip, 2, de_DE] Bild 8-97 Logikdiagramm Verzögerung/Auslösung Leistungsschalter-Rückzündeschutz 8.21.4 Anwendungs- und Einstellhinweise Parameter: An- und Abschaltung zusätzlicher Plausibilitätsfreigabe-Kriterien • Voreinstellwert (_:101) Plausib. mit LSVS = nein • Voreinstellwert (_:102) Plausib. mit Ausl./A.bef. = nein • Voreinstellwert (_:103) Plausib.
  • Seite 925 Leistungsschalter geöffnet wurde. Mit der laufenden Entladung der Kondensatorbank sinkt die Wahrscheinlichkeit von Rückzündungen. Daher besteht keine Notwendigkeit, die Überwachungszeit höher als die Entladungszeit einzustellen. Siemens empfiehlt die Einstellung der Überwachungszeit im Bereich von 0,5 * Entladungszeit bis 1 * Entladungszeit.
  • Seite 926 Auslösewiederholung nur der lokale Leistungsschalter ausgelöst. Danach fällt die Funktion Leistungsschalter- Rückzündeschutz während der Verzögerungszeit T2 zurück. Siemens empfiehlt die Anwendung einer Auslösewiederholung des lokalen Leistungsschalters. Da die Auslöse- wiederholung ein Sicherheitsmechanismus ist, kann sie ohne Verzögerungszeit gestartet werden. Siemens empfiehlt daher den Einstellwert 0 s für die Verzögerungszeit.
  • Seite 927 • Bei Verwendung der Auslösewiederholung muss diese Verzögerungszeit sicherstellen, dass die Funktion nach Wiederauslösen des lokalen Leistungsschalters sicher zurückfallen kann. Siemens empfiehlt für die Verzögerungszeit die Verwendung der Voreinstellung von 150 ms. Parameter: Mindestdauer Auslösung • Voreinstellwert (_:109) Mindestdauer Auslösung = 0,15 s Mit dem Parameter Mindestdauer Auslösung wird die minimale Dauer des Auslösebefehls der Funktion...
  • Seite 928 Schutz- und Automatikfunktionen 8.21 Leistungsschalter-Rückzündeschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:103 Rückzündestz.#:Plausib. nein nein mit Binärsignal • • _:106 Rückzündestz.#:Auslöse- nein Start T2 nach T1 wiederh. nach T1 • Start T2 nach T1 • Start T2, T1 parallel _:104 Rückzündestz.#:Überwa- 1,00 s bis 600,00 s 200,00 s chungsdauer...
  • Seite 929 Schutz- und Automatikfunktionen 8.22 Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler 8.22 Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler Funktionsübersicht 8.22.1 Die Funktion Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler dient für eine sofortige Auslösung, wenn auf einen Fehler geschaltet wird. Die Funktion hat keine eigene Messung und muss mit der Anregung (Messung) einer anderen Schutzfunktion verknüpft werden.
  • Seite 930 Schutz- und Automatikfunktionen 8.22 Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler Stufenbeschreibung 8.22.3 Logik der Stufe [lo_gisotf, 2, de_DE] Bild 8-99 Logikdiagramm der Stufe Schnellauslösung bei Zuschaltung auf Fehler Verknüpfung der Stufe Die Stufe soll eine schnelle Auslösung bewirken, wenn auf einen Fehler zugeschaltet wird. Hierzu muss die Stufe mit einer oder mehreren Anregungen von Schutzfunktionen oder Schutzstufen verknüpft werden, z.B.
  • Seite 931 Schutz- und Automatikfunktionen 8.22 Schnellauslösung bei Zuschalten auf Fehler • Gerichteter Überstromzeitschutz (Phase und Erde) • Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze In der Regel wird eine bestimmte Schutzstufe verwendet. Dies kann eine der für die Schutzapplikation vorge- sehenen Schutzstufen sein, die selber mit einer Verzögerung auslöst. Auch eine zusätzliche Schutzstufe mit für diesen Anwendungsfall optimierten Einstellungen, z.B.
  • Seite 932 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung 8.23 Drehfeldumschaltung Funktionsübersicht 8.23.1 Die Funktion Umschaltung der Phasenfolge ermöglicht eine korrekte Ausführung der Schutz- und Überwa- chungsfunktionen des Gerätes, unabhängig von der Phasenfolge der Leiter in einer Anlage oder in einem Anlagenteil. Die Phasenfolge wird über Parameter eingestellt. Sie können zwischen den Phasenfolgen L1 L2 L3 oder L1 L3 L2 wählen.
  • Seite 933 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung Funktionsbeschreibung 8.23.3 Allgemeines Die Phasenfolge der Anlage wird im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung eingestellt. Den Para- meter finden Sie in der DIGSI 5-Projektnavigation unter Name des Gerätes → Parameter → Anlagendaten → Allgemein. Für unterschiedliche betriebliche Anforderungen gibt es 3 Methoden, die Phasenfolge zu ändern. •...
  • Seite 934 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung Für eine Rückschaltung der Phasenfolge in die eingestellte Vorzugslage muss ein erneuter Maschinenstillstand erkannt werden. [dw_phrpsys1, 2, de_DE] Bild 8-102 Phasenfolge umschalten Tausch der Phasenfolge pro Messstelle Betriebsbedingt kann auch eine Umschaltung der Phasenfolge pro Messstelle erforderlich sein. Diese Umschal- tung ermöglicht das ordnungsgemäße Verhalten der Schutzeinrichtungen, zum Beispiel beim Übergang von Generatorbetrieb zu Motorbetrieb (Pumpbetrieb).
  • Seite 935 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung Für den Impedanzschutz (IED3) ist die Phasenfolge ebenfalls relevant. Abhängig von der Schalterstellung haben die Spannungsmesswerte 1 und die Strommesswerte 3 eine unterschiedliche Phasenfolge. Für den Generatorbetrieb wird die Phasenfolge der Anlage im Gerät über den Parameter Drehfeldrichtung eingestellt.
  • Seite 936 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung Kein Phasentausch kein Leiter L1 getauscht mit Leiter L3 L1 L3 Leiter L2 getauscht mit Leiter L3 L2 L3 Leiter L1 getauscht mit Leiter L2 L1 L2 HINWEIS Wenn Sie den Einstellwert des Parameters Getauschte Phasen ändern, beachten Sie Folgendes: Der neue Einstellwert wird nur vom Gerät übernommen, wenn das binäre Eingangssignal >Phasen tauschen nicht aktiv ist.
  • Seite 937 Schutz- und Automatikfunktionen 8.23 Drehfeldumschaltung Informationen 8.23.6 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:500 Allgemein:>Drehfeld umschalten _:501 Allgemein:>Phasen tauschen Allgemein _:319 Allgemein:Drehfeld L1 L2 L3 _:320 Allgemein:Drehfeld L1 L3 L2 _:321 Allgemein:Freq. n.im Arbeitsber. _:322 Allgemein:f Sys _:323 Allgemein:f N.führ Allgemein _:315 U-Wandler 3-ph:Phasen AB getauscht _:316 U-Wandler 3-ph:Phasen BC getauscht...
  • Seite 938 Schutz- und Automatikfunktionen 8.24 Spannungsmessstellen-Auswahl 8.24 Spannungsmessstellen-Auswahl Funktionsübersicht 8.24.1 Der Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl leistet Folgendes: • Umschaltung zwischen den anzuwendenden Spannungsmessstellen, wenn mehrere Spannungsmess- stellen mit der Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden sind. • Auswahl der korrekten Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage. Wenn mehr als eine Spannungsmessstelle mit derselben Spannungsschnittstelle der Funktionsgruppe verbunden ist, verwenden Sie den Funktionsblock Spannungsmessstellen-Auswahl der Funktionsgruppe, um die korrekte Spannung auf Basis der Schalterstellung der Anlage auszuwählen.
  • Seite 939 Schutz- und Automatikfunktionen 8.24 Spannungsmessstellen-Auswahl [sc_connection, 1, de_DE] Bild 8-106 Verbinden mehrerer Messstellen mit der Funktionsgruppe Kondensatorbank Mit Hilfe von Konsistenzprüfungen werden die Verbindungen zwischen Spannungsmessstellen und Funktions- gruppe validiert: • Der Verbindungstyp muss bei allen Messstellen, die mit derselben Schnittstelle der Funktionsgruppe verbunden werden, gleich sein.
  • Seite 940 Schutz- und Automatikfunktionen 8.24 Spannungsmessstellen-Auswahl dung Auswahl ungültig wird abgesetzt, und die Meldung Zustand wird als OK abgesetzt. Wenn die Funktionsgruppe mit Spannungswerten versorgt werden soll, wenn beide Trennschalter offen oder in einem Übergangszustand von einer Sammelschiene zur anderen sind, können Sie den Logikbaustein-Plan entspre- chend ändern.
  • Seite 941 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz 8.25 Lichtbogenschutz Funktionsübersicht 8.25.1 Die Funktion Lichtbogenschutz: • Erfasst Lichtbögen im luftisolierten Anlagenteil von Schaltanlagen unverzögert und störsicher • Begrenzt Anlagenschäden durch eine Schnellabschaltung • Schützt Anlagen vor thermischer Überbeanspruchung • Erhöht die Personensicherheit • Löst 3-polig aus •...
  • Seite 942 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Funktionsbeschreibung 8.25.3 Logik des Funktionsblocks Allgemein [lo_fb0_arcprot, 3, de_DE] Bild 8-109 Logikdiagramm des Funktionsblocks Allgemein SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 943 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Logik der Stufe [lo_stage_arcprotection, 2, de_DE] Bild 8-110 Logikdiagramm der Stufe Die Funktion Lichtbogenschutz erkennt Lichtbögen direkt über einen lokal angeschlossenen optischen Licht- bogen-Sensor oder über eine externe Einkopplung von anderen Geräten. HINWEIS Platzieren Sie die Lichtbogen-Sensoren in der Schaltanlage so, dass sie nicht von Anlagenteilen verdeckt werden! Vermeiden Sie eine Abschattung der Lichtbogen-Sensoren! HINWEIS...
  • Seite 944 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Innerhalb der Funktion Lichtbogenschutz können Sie ein schnelles Stromkriterium als zusätzliches Freigabe- kriterium verwenden. Die Parameter für das Stromkriterium befinden sich im Block Allgemein. Sie können für jede Stufe individuell einstellen, ob das Stromkriterium zusätzlich ausgewertet wird. Messverfahren, Stromkriterium Das Stromkriterium arbeitet mit 2 unterschiedlichen Messverfahren: •...
  • Seite 945 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Mit dem Parameter Schwellwert 3I0> legen Sie die Auslöseschwelle für den Nullstrom fest. Der Schwellwert 3I0> ist für das Stromkriterium der Funktion Lichtbogenschutz relevant. Stellen Sie den Schwellwert 3I0> der Funktion Lichtbogenschutz so ein, dass beim Einschalten des lokalen Leistungsschalters der Effektivwert des Einschaltstromes den Schwellwert 3I0>...
  • Seite 946 Licht höher einstellen, sinkt die Empfindlichkeit. Wenn die Sensoren schon bei einem Schaltlichtbogen des Leistungsschalters ansprechen, stellen Sie den Parameter Schwellwert Licht höher ein. Siemens empfiehlt die Voreinstellwerte für Punkt- oder Liniensensoren. Nur wenn Sie spezielle Vorgaben zur Lichtempfindlichkeit haben, stellen Sie den Parameter Schwellwert Licht manuell ein.
  • Seite 947 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:2311:2 Allgemein:Sensorüber- nein wachung • _:2311:3 Allgemein:Schwellwert 1 A @ 100 Inenn 0,030 A bis 35,000 A 2,000 A I> 5 A @ 100 Inenn 0,15 A bis 175,00 A 10,00 A 1 A @ 50 Inenn 0,030 A bis 35,000 A...
  • Seite 948 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung • _:14552:11 Stufe 2:Sensor Punktsensor Punktsensor • Liniensensor • benutzerdef. _:14552:7 Stufe 2:Schwellwert -34,00 dB bis -10,00 dB -20,00 dB Licht _:14552:10 Stufe 2:Kanal Einstellmöglichkeiten anwen- dungsabhängig Stufe 3 • _:14553:1 Stufe 3:Modus •...
  • Seite 949 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Information Datenklasse (Typ) _:14551:54 Stufe 1:Nicht wirksam _:14551:52 Stufe 1:Zustand _:14551:53 Stufe 1:Bereitschaft _:14551:318 Stufe 1:Lichtbogenzähler _:14551:58 Stufe 1:Lichtbogen erkannt _:14551:301 Stufe 1:Licht erkannt _:14551:55 Stufe 1:Anregung _:14551:57 Stufe 1:Auslösung Stufe 2 _:14552:81 Stufe 2:>Blockierung Stufe _:14552:82 Stufe 2:>Externes Licht _:14552:501...
  • Seite 950 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Anwendungsbeispiel für Lichtbogenschutz mit Punktsensoren in der 8.25.8 Betriebsart: nur Licht 8.25.8.1 Beschreibung Übersicht Das Beispiel beschreibt die Anwendung der Funktion Lichtbogenschutz in einer Mittelspannungs-Schaltan- lage mit einer Einspeisung und 2 Abzweigen. Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit der Betriebsart = nur Licht.
  • Seite 951 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz • Die optischen Punktsensoren im Kabelanschlussraum der Abzweige erfassen Lichtbögen in diesem Raum. Platzieren Sie je einen optischen Punktsensor im Kabelanschlussraum der Abzweige und schließen diesen an das Schutzgerät im Abzweig an. Dadurch können Lichtbögen im Kabelanschlussraum selektiv abge- schaltet werden.
  • Seite 952 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz • Parameter: Externe Einkopplung = nein • Parameter: Kanal = Lichtbogen Mod. 1 Kanal 1 Die Parameter im Block Allgemein sind nicht relevant, da die Betriebsart = nur Licht ist. Einstellhinweise für das Schutzgerät in der Einspeisung Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit 5 Stufen.
  • Seite 953 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz [dw_light-and-current, 2, de_DE] Bild 8-112 Anordnung und Anschluss der optischen Punktsensoren (Betriebsart = Strom und Licht) Für das Beispiel gilt: • Das Stromkriterium bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit gegenüber Fehlauslösungen aufgrund von plötzli- chen Lichteinflüssen. Je nachdem wo der Lichtbogen im Kabelanschlussraum der Abzweige entsteht, kann nicht immer ein Strom gemessen werden.
  • Seite 954 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz HINWEIS Dieses Anwendungsbeispiel erfordert den Anschluss zahlreicher optischer Punktsensoren an ein einzelnes Schutzgerät. Beachten Sie, dass die Anzahl der am Gerät anschließbaren Lichtbogenschutz-Module von der Hardware-Konfiguration des Gerätes abhängt. Bei modularen Geräten können Sie maximal 15 Sensoren anschließen, bei nicht modularen Geräten maximal 6 Sensoren (3 Sensoren pro Modul).
  • Seite 955 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz • Anzahl der notwendigen Stufen der Funktion in den Schutzgeräten der Abzweige und der Einspeisung • Einstellhinweise zu ausgewählten Parametern in den Stufen der Funktion [dw_arcprot-extern-input, 3, de_DE] Bild 8-113 Lichtbogenschutz mit externer Einkopplung Für das Beispiel gilt: •...
  • Seite 956 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz 8.25.10.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Allgemeine Hinweise: • Schließen Sie optische Punktsensoren aus dem SS-Raum, LS-Raum und Kabelanschlussraum der Abzweige und der Einspeisung an die jeweiligen Schutzgeräte an. • Lichtbögen im SS-Raum und LS-Raum der Abzweige müssen vom Schutzgerät in der Einspeisung abge- schaltet werden.
  • Seite 957 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Stellen Sie die Parameter der Stufen wie folgt ein: • Parameter: Betriebsart = nur Licht • Parameter: Sensor = Punktsensor • Parameter: Externe Einkopplung = nein • Parameter: Blk. Ausl. & Fehleraufz. = ja • Parameter: Kanal = Lichtbogen Mod.
  • Seite 958 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz Stufe 3 (Überwachung Kabelanschlussraum): • Parameter: Blk. Ausl. & Fehleraufz. = ja Wenn im Kabelanschlussraum der Einspeisung ein Lichtbogen erkannt wird (hellgraue Punktsensoren Bild 8-113), wird sofort eine Anregemeldung erzeugt. Der Lichtbogen wird vom übergeordneten Schutzgerät abgeschaltet.
  • Seite 959 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz [dw_line sensor, 1, de_DE] Bild 8-114 Anordnung und Anschluss des optischen Liniensensors (Betriebsart = Strom und Licht) Für das Beispiel gilt: • Das Stromkriterium bietet Ihnen zusätzliche Sicherheit gegenüber Fehlauslösungen aufgrund von plötzli- chen Lichteinflüssen. •...
  • Seite 960 Schutz- und Automatikfunktionen 8.25 Lichtbogenschutz 8.25.11.2 Anwendungs- und Einstellhinweise Einstellhinweise für das Schutzgerät in der Einspeisung Die Funktion Lichtbogenschutz arbeitet mit 1 Stufe. Stellen Sie die Parameter der Stufe wie folgt ein: • Parameter: Betriebsart = Strom und Licht • Parameter: Sensor = Liniensensor •...
  • Seite 961 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems Funktionsübersicht Struktur der Funktion Betriebsmesswerte Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Phasor Measurement Unit (PMU) Mittelwerte Minimal-/Maximalwerte Energiewerte Benutzerdefinierte Zählwerte 9.10 Statistikwerte des Primärsystems 1003 9.11 Leistungsschalterüberwachung 1004 9.12 Trennschalterüberwachung 1048 SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 962 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.1 Funktionsübersicht Funktionsübersicht Die Messgrößen werden an den Messstellen erfasst und zu den Funktionsgruppen weitergeleitet. Innerhalb der Funktionsgruppe werden dann aus diesen gemessenen Werten weitere Messgrößen berechnet, die für die Funktionen dieser Funktionsgruppe erforderlich sind. So wird beispielsweise die Leistung aus den Messgrößen Spannung und Strom berechnet.
  • Seite 963 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.2 Struktur der Funktion Struktur der Funktion Je nach Verschaltung der Funktionsgruppen enthalten diese verschiedene Messwertgruppen. Nachfolgend sind 2 typische Funktionsgruppen dargestellt. Funktionsgruppe Leistungsschalter Die Funktionsgruppe Leistungsschalter kann folgende Messwerte enthalten: [dw_om_vls1, 1, de_DE] Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte Die in den Betriebsmesswerten berechneten richtungsabhängigen Werte (Leistung, Leistungsfaktor, Energie und darauf basierende Min-, Max- und Mittelwerte) sind normalerweise in Richtung auf das Schutzobjekt als...
  • Seite 964 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.3 Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte Betriebsmesswerte werden verschiedenen Funktionsgruppen zugeordnet. Die Werte können als Primär- und Sekundärgrößen und als Prozentwerte angezeigt werden. Sie werden alle 180 ms aktualisiert. Die Frequenz wird mit dem Filteralgorithmus berechnet, der aus Spannung oder Strom abgeleitet wird. Der Spannungseingang hat eine höhere Priorität als der Stromeingang.
  • Seite 965 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.4 Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Grundschwingungs- und Symmetrische Komponenten Die Grundschwingungskomponenten werden aus den frequenznachgeführten Momentanwerten über ein Fourier-Filter berechnet (Integrationsintervall: eine Periode). Das Ergebnis sind Zeigergrößen, die durch Betrag und Phasenwinkel beschrieben werden. Aus den Spannungs- und Stromzeigern werden gemäß...
  • Seite 966 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Phasor Measurement Unit (PMU) Funktionsübersicht 9.5.1 Eine Phasor Measurement Unit (PMU) misst die Zeigerwerte von Strom und Spannung. Diese werden mit einem hochgenauen Zeitstempel versehen und zusammen mit den ebenfalls zeitgestempelten Werten von Netzfrequenz, Netzfrequenz-Änderungsgeschwindigkeit und optionalen Binärinformationen an eine zentrale Auswertestation gesendet.
  • Seite 967 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Tabelle 9-3 Vergleich von Synchrozeigern und konventionellen Messwerten Synchrozeiger von der PMU Messwerte aus den Messstellen Kontinuierliches Update (Messwert-Strom) mit z.B. 10 Langsame Aktualisierung (typisch alle 5 Sekunden) Werten pro Sekunde (reporting rate) Jeder Messwert hat einen Zeitstempel Kein Zeitstempel für die Messwerte Zeigerwerte von Strom und Spannung (Amplitude...
  • Seite 968 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [dw_geopdc, 1, de_DE] Bild 9-4 Geometrische Veranschaulichung eines Phasors Bezugspunkt für Winkelbestimmung Die Bestimmung des Phasenwinkels eines Messsignals X erfolgt relativ zu einer Kosinus-Funktion mit Nenn- frequenz, die mit der UTC-Zeitreferenz synchronisiert ist (siehe Bild 9-5).
  • Seite 969 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Die Anzahl der Phasoren, die pro Sekunde übertragen werden, ist parametrierbar. Die Übertragungsrate ist als Reporting Rate nach IEEE C37.118 definiert. Die Reporting Rate legt die Anzahl der Phasoren fest, die pro Sekunde übertragen werden.
  • Seite 970 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [dw_klatve, 1, de_DE] Bild 9-6 Veranschaulichung des Total Vector Errors Der TVE ist wie folgt definiert: [fo_utcphi_new, 1, de_DE] mit: • = Realteil gemessenes Signal r(n) • = Imaginärteil gemessenes Signal i(n) •...
  • Seite 971 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Übertragene Daten 9.5.4 Folgende Daten werden von der PMU zum PDC übertragen: • Strom- und Spannungsphasoren • Frequenz • Änderungsrate der Frequenz • Analogkanaldaten (Wirk-/Blindleistung) • Binärinformationen Die von einer Funktionsgruppe PMU übertragenen Strom- und Spannungskanäle werden über den Funktions- gruppenverbindungen-Editor in DIGSI 5 ausgewählt.
  • Seite 972 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Tabelle 9-4 Mögliche Namen für Messstellen In DIGSI-Funktionsgruppenverbin- Je nach Verbindungstyp an PDC übertragener Name (falls dungen angezeigter Name nicht selbst vergeben) Messstelle U-3ph 1[ID 1] MP-V3ph VAB ID01 MP-V3ph VBC ID01 MP-V3ph VCA ID01 MP-V3ph VA ID01...
  • Seite 973 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Spontanbetrieb lassen sich Daten im IEEE C37.118-Format kontinuierlich an voreingestellte PDC-Zielad- ressen senden, ohne dass ein PDC über einen Einschaltbefehl an die PMU die Übertragung der Synchrophasor- Daten anfordern muss. Bis zu 4 verschiedene PDCs können sich simultan mit einer Geräte-PMU verbinden.
  • Seite 974 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_ethern, 2, de_DE] Bild 9-8 Ethernet-Adresskonfiguration Im Menü Protokolle - Kommunikation wählen Sie das Synchrozeigerprotokoll aus, siehe nächstes Bild. [sc_protoc, 2, de_DE] Bild 9-9 Protokollauswahl Nachdem Sie das für das Kommunikationsmodul das Synchrozeigerprotokoll ausgewählt haben, finden Sie unter Einstellungen einen Einstelldialog für die PMU-spezifische Konfiguration, siehe folgendes Bild.
  • Seite 975 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_wildcard, 3, de_DE] Bild 9-10 PMU-spezifische Konfiguration Im oberen Bereich dieses Einstelldialogs konfigurieren Sie die spezifischen Einstellungen des Kommunikations- protokolls. Im unteren Bereich legen Sie die entsprechenden PMU-spezifischen Einstellungen fest. Um eine bessere Konfiguration von größeren Weitbereichsüberwachungssystemen zu ermöglichen, wurden Änderungen in der IEEE C37.118 Kommunikationskonfiguration realisiert, die eine flexible IP-Konfiguration ohne Verlust von Sicherheitsaspekten in den verwalteten Netzwerken ermöglichen.
  • Seite 976 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Wenn ein PDC versucht, eine Verbindung zum Gerät zu etablieren, werden die PDC-IP-Adressen und zugehö- rigen Platzhalter in der gleichen Reihenfolge geprüft, in der sie konfiguriert sind (IP-Adresse PDC1, IP-Adresse PDC2, IP-Adresse PDC3).
  • Seite 977 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) eine zusätzliche PDC IP-Adresse in der Zugriffskontrolliste, um die PMU-Datenübertragung zu starten (siehe Bild 9-11). [sc_PMU_Multicast_Access, 1, de_DE] Bild 9-11 Zugriffskontrollliste BEISPIEL Multicast-Betrieb [dw_PMU_multicast_config_with_whitellist_PDC, 1, de_DE] Bild 9-12 PMU-Multicast-Konfiguration im Spontanbetrieb Wählen Sie in DIGSI im Menü...
  • Seite 978 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_general_spon_mode, 2, de_DE] Bild 9-13 PMU-Einstellungen Im folgenden Dialog stellen Sie die IP-Adressen der Multicast-Router ein: [sc_PMU_multicast03, 1, de_DE] Bild 9-14 Zusätzliche Multicast IP-Adressen bei PMU-Transport: UDP und Multicast Wenn Sie die Methode der spontanen Datenübertragung verwenden, stellen Sie den Parameter PMU- Transport auf UDP und den Parameter Kommunikationsmodus auf Spontanbetrieb ein.
  • Seite 979 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) HINWEIS Es ist möglich, IP-Addressen für verschiedene PDCs zu konfigurieren, die nicht im selben Subnetz wie das COM-Modul liegen. Solche Konfigurationen werden als gültig bewertet und lassen sich in das Gerät laden. Wenn das Gerät jedoch spontane Daten- und Konfigurationspakete an diese IP-Adressen sendet, ist der PDC mit der abweichenden Subnetz-Zieladresse nicht erreichbar.
  • Seite 980 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_addios, 1, de_DE] Bild 9-16 Hinzufügen zusätzlicher Ein-/Ausgabebaugruppen [sc_routin, 1, de_DE] Bild 9-17 Zuweisung der Strom- und Spannungseingänge der hinzugefügten Ein-/Ausgabebaugruppen an Messstellen HINWEIS Beachten Sie, dass die maximale Anzahl der rangierbaren Messstellen durch das Gerät limitiert ist. Die maximale Anzahl an rangierbaren Messstellen für eine PMU sind: •...
  • Seite 981 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) 3-phasig = 4 Phasoren) darf pro PMU 80 nicht überschreiten. Je nach Gerätekonfiguration ist zusätzlich die Begrenzung des Lastmodells zu berücksichtigen. [sc_fgconn, 1, de_DE] Bild 9-18 Verbindung von Messstellen mit den konfigurierten PMU-Funktionsgruppen Nach Abschluss dieser Einstellschritte sind die PMUs fertig konfiguriert.
  • Seite 982 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) HINWEIS Sie können nur dann jeden einzelnen Phasor umbenennen, wenn Sie in den Funktionseinstellungen den Parameter Mitsystem auf nein oder zusätzlich einstellen. Anderenfalls wird ihnen jeweils nur ein einziger Phasor für jede 3-phasige Messstelle zur Umbenennung angeboten. Änderung der Kanalnamen von Binärkanälen Die Namen der Binärkanäle können Sie in DIGSI bearbeiten.
  • Seite 983 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_pmu_bif, 1, de_DE] Bild 9-21 Informationsrangierung in DIGSI 5 Rangieren von Analogkanaldaten In einer Funktionsgruppe PMU können Sie Analogkanaldaten mit den FBs Analogkan 1ph oder Analogkan 3ph instanziieren. Dabei sind maximal 30 Instanzen pro Funktionsblock-Typ möglich. Mit den Parametern der FBs Analogkan 1ph oder Analogkan 3ph ordnen Sie die Messstellen zu.
  • Seite 984 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Rangieren von Meldungen Die rangierbare Meldung ChannelLive des PMU-Protokolls • kommt, wenn die PMU mit dem PDC verbunden wird • geht, wenn die Verbindung zum PDC unterbrochen wird [sc_parami, 1, de_DE] Bild 9-23 Protokollmeldung für die Anzeige der Verbindung PMU/PDC Parametrierung der PMU am Gerät...
  • Seite 985 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) [sc_compmu, 2, de_DE] Bild 9-25 Änderung der Kommunikationseinstellwerte über das Geräte-Display 9.5.8 Anwendungs- und Einstellhinweise Zeitsynchronisation Um die Zeitgenauigkeit der PMU sicherzustellen, müssen Sie als Protokoll zur GPS-Uhr IRIG-B (Bild 9-26) oder, bei vorhandenen ETH-BD-2FO-Kommunikationsmodul, IEEE 1588...
  • Seite 986 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Einstellung der Zeitsynchronisation – IRIG-B [sc_setting time source, 1, de_DE] Bild 9-26 Einstellung der Zeitsynchronisation – IRIG-B Damit eine fehlende Synchronisierung schnell erkannt wird, setzen Sie außerdem die Wartezeit für die Störungsmeldung bei Verlust der Zeitsynchronisierung auf den kleinstmöglichen Wert, also 1 s.
  • Seite 987 [sc_choose_of_time, 1, de_DE] Bild 9-29 Auswahl der Zeitquelle Achten Sie bei der Auswahl des verwendeten Switches darauf, dass dieser den PTP-Standard IEEE 1588 unterstützt. Siemens empfiehlt den RUGGEDCOM RSG2488. Parameter: Modus • Voreinstellung (_:10621:1) Modus = ein Mit dem Parameter Modus aktivieren oder deaktivieren Sie die PMU oder schalten sie in den Testmodus. Die möglichen Einstellwerte sind ein, aus und Test.
  • Seite 988 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Parameterwert Bedeutung Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU nur die 3 einzelnen Synchro- nein phasoren. Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU nur das Mitsystem anstelle von 3 einzelnen Synchrophasoren. Bei 3-phasigen Messstellen überträgt die PMU das Mitsystem zusätzlich zu zusätzlich den 3 einzelnen Synchrophasoren.
  • Seite 989 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Parameter 9.5.9 Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Funkt. Einstell. • _:10621:1 Funkt. Einstell.:Modus • • Test • _:10621:101 Funkt. Einstell.:Klasse Klasse P Klasse P • Klasse M _:10621:142 Funkt. Einstell.:Globale Frei editierbarer Text PMU-ID _:10621:143...
  • Seite 990 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.5 Phasor Measurement Unit (PMU) Informationen 9.5.10 Information Datenklasse (Typ) Allgemein _:10621:52 Funkt. Einstell.:Zustand _:10621:53 Funkt. Einstell.:Bereitschaft SIPROTEC 5, Sammelschienen-Schnellumschaltung, Handbuch C53000-G5000-C090-4, Ausgabe 07.2023...
  • Seite 991 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.6 Mittelwerte Mittelwerte Funktionsbeschreibung Mittelwerte 9.6.1 Mittelwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten Über Parameter stellen Sie ein, wie und wann die Mittelwerte gebildet werden. Die Parameter beschreiben: •...
  • Seite 992 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.6 Mittelwerte Parameter: Mittelw. Ausgabeinterval • Voreinstellwert: (_:105) Mittelw. Ausgabeinterval = 60 min Parameterwert Bedeutung 1 min bis 60 min Aktualisierungsintervall für die Anzeige des Mittelwertes, z.B. 60 min Parameter: Mittlw.Synchronisierzt. • Voreinstellwert: (_:106) Mittlw.Synchronisierzt. = hh:00 Der Parameter beschreibt den Synchronisierzeitpunkt der Mittelwertbildung.
  • Seite 993 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.6 Mittelwerte = 5 min Mittelw. Berechn.interval = 10 min Mittelw. Ausgabeinterval = hh:00 Mittlw.Synchronisierzt. Alle 10 Minuten wird ein neuer Mittelwert ausgegeben um hh:00 Uhr, hh:10 Uhr, hh:20 Uhr, hh:30 Uhr, hh:40 Uhr , hh:50 Uhr Dabei werden alle Messwerte der letzten 5 min zur Mittelwertbildung genutzt. Werden diese Parameter beispielsweise zur Uhrzeit 11:03:25 geändert, so werden die Mittelwerte zunächst mit "---"...
  • Seite 994 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.7 Minimal-/Maximalwerte Minimal-/Maximalwerte Funktionsbeschreibung Minimal-/Maximalwerte 9.7.1 Minimal- und Maximalwerte können auf Basis verschiedener Messgrößen oder berechneter Größen gebildet werden: • Betriebsmesswerte • Symmetrische Komponenten • Ausgewählte Werte Sie können parametrieren, welche Größe verwendet wird. Die Messgrößen für die Minimum-/Maximumbil- dung werden aus DIGSI geladen.
  • Seite 995 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.7 Minimal-/Maximalwerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 9.2 Struktur der Funktion Struktur der Funktion Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): •...
  • Seite 996 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Energiewerte Energiewerte Funktionsbeschreibung Energiewerte 9.8.1 Das Gerät ermittelt kontinuierlich aus den Leistungsmesswerten die Werte für Wirk- und Blindenergie. Das Gerät berechnet die abgegebene und die bezogene Elektroenergie. Die Berechnung (Summation über die Zeit) startet unmittelbar nach Gerätehochlauf.
  • Seite 997 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Energiewerte HINWEIS Mit dem Parameter P, Q Vorzeichen im Funktionsblock Allgemein der jeweiligen Funktionsgruppe kann des Vorzeichen folgender Messwerte invertiert werden (siehe Kapitel 9.2 Struktur der Funktion, Abschnitt Invertierung leistungsbezogener Mess- und Statistikwerte): •...
  • Seite 998 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.8 Energiewerte Parameterwert Beschreibung Umspeicherung deaktiviert Falsch Die zyklische Umspeicherung nach der eingestellten Zeit von Parameter Wahr (_:111) Energie Umsp.intervallwird zusätzlich mit der Systemzeit synchronisiert. Beispiel: Energie Umsp.intervall = 30 min; aktuelle Systemzeit: 12:10 Uhr. Erstes Umspeichern: 12:30 Uhr; nächstes Umspei- chern: 13:00 Uhr usw.
  • Seite 999 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.9 Benutzerdefinierte Zählwerte Benutzerdefinierte Zählwerte Funktionsbeschreibung Impulszählwerte 9.9.1 HINWEIS Für benutzerspezifische Anwendungen können Sie über DIGSI zusätzliche Zählwerte definieren. Setzen Sie Impulszähler ein, so definieren Sie dafür über DIGSI die zugehörigen Zählwerte und parametrieren diese analog zu den Energiewerten.
  • Seite 1000 Messwerte, Energiewerte und Monitoring des Primärsystems 9.9 Benutzerdefinierte Zählwerte [sc_omvimp, 2, de_DE] Bild 9-31 Einstellung mit DIGSI, Allgemeine Einstellungen, Impulszählwerte Anwendungs- und Einstellhinweise Impulszählwerte 9.9.2 Die Funktionalität Impulszählwerte ist nicht vorkonfiguriert. Wenn Sie die Funktion nutzen wollen, müssen Sie diese aus der Bibliothek in die jeweilige Funktionsgruppe laden. Die Parameter können für jeden Impulszähler individuell eingestellt werden.