AKD Betriebsanleitung | 7 Technische Beschreibung und Daten
Ein sehr unwahrscheinliches, aber mögliches Ereignis kann auftreten, wenn innerhalb
einer sehr kurzen Zeit zwei nicht benachbarte IGBTs einen Kurzschluss aufweisen. In die-
sem Fall kann eine Bewegung von maximal 120° (elektrisch) auftreten. Dies kann nur
geschehen, wenn die STO Funktion des Antrieb aktiviert ist. Wenn die Ausfallrate eines
IGBT 120 FIT beträgt, ergeben sich für einen solchen Kurzschluss 60 FIT (50:50 Modell).
Bei einem solchen Ereignis müssen 2 spezifische IGBTs zur gleichen Zeit ausfallen. Die
Rechnung ergibt eine Wahrscheinlichkeit von 1.5 * 10
wegen gemeinsamer Ursachen). Auch wenn die STO Funktion über ein Jahr lang aus-
geführt wird, wird dieses Ereignis nur alle 100 Milliarden Jahre eintreten.
7.16.2 Sicherheitshinweise
Schwere Verletzungen können die Folge sein, wenn eine hängende Last nicht sicher blo-
ckiert wird. Der Servoverstärker kann eine hängende Last nicht halten, wenn die STO-Funk-
tion aktiviert ist.
Benutzen Sie eine zusätzliche sichere mechanische Sperre (zum Beispiel durch eine
Motor-Haltebremse).
Die Verwendung in Aufzug-Applikationen ist nicht zulässig.
Es besteht die Gefahr von tödlichen oder schweren Verletzungen für Personen, die in der
Maschine arbeiten. Der Antrieb kann abhängig von der Parametereinstellung nach dem Ein-
schalten der Netzspannung, bei Spannungseinbrüchen oder Unterbrechungen automatisch
anlaufen. Wenn Parameter DRV.ENDEFAULT auf 1 gesetzt ist,
warnen Sie an der Maschine mit einem Warnschild (WARNUNG: Automatischer Anlauf
möglich" oder ähnlich!) und
stellen Sie sicher, dass ein Einschalten der Netzspannung nicht möglich ist, während
sich Personen im Arbeitsbereich der Maschine aufhalten.
Es besteht Stromschlag- und Verletzungsgefahr. Die Funktion STO gewährleistet keine elek-
trische Trennung am Leistungsausgang. Wenn ein Zugang zu den Motoranschlüssen erfor-
derlich ist,
trennen Sie den Servoverstärker von der Netzspannung,
beachten Sie die Entladezeit des Zwischenkreises.
Wenn die Funktion STO von einer Steuerung automatisch einkanalig angesteuert wird,
muss sichergestellt sein, dass der Ausgang der Steuerung gegen Fehlfunktion überwacht
wird. Dies verhindert das ungewollte Ansteuern der STO-Funktion durch einen feh-
lerhaften Ausgang der Steuerung.
Wenn der STO-Enable abgeschaltet ist, kann der Antrieb nicht kontrolliert gebremste wer-
den. Wenn eine kontrollierte Bremsung vor Verwendung der STO Funktion nötig ist, muss
der Servoverstärker gebremst werden und der STO-Eingang verzögert von der +24 V-Ver-
sorgung getrennt werden.
Im Falle eines seltenen Doppelfehlers in sehr kurzer Zeit (➜ # 60) kann eine einmalige
Bewegung bis zum maximalen Winkel von 120° (elektr.) auftreten. Dies kann nur gesche-
hen, wenn die STO Funktion des Antrieb aktiviert ist. Auch wenn die STO Funktion über
ein Jahr lang ausgeführt wird, wird dieses Ereignis nur alle 100 Milliarden Jahre eintreten.
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Kollmorgen | kdn.kollmorgen.com | Mai 2022
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