4.6
ThA – Thermisches Abbild [49]
Die maximal zulässige thermische Belastbarkeit und damit auch die Auslöseverzögerung
für ein Betriebsmittel hängt von der Höhe des momentan fließenden Stroms, von
der »vorher vorhandenen Last (Strom)« und einer durch das Betriebsmittel vorgegebenen
Konstante ab.
Im Gerät ist eine vollständige thermische Abbildfunktion als Einkörperabbild des zu
schützenden Betriebsmittels unter Berücksichtigung der Vorbelastung implementiert. Die
Schutzfunktion ist einstufig mit einer Warngrenze ausgelegt.
Hierzu errechnet das Gerät aus den gegebenen Messgrößen und den eingestellten
Parametern die thermische Belastung des Betriebsmittels. Mit Kenntnis der thermischen
Konstanten kann dann auf die Temperatur des Betriebsmittels geschlossen (nachgebildet)
werden.
Das thermische Abbild wird in folgenden Fällen zurückgesetzt:
• wenn ein Neustart (Warm- oder Kaltstart) des MRI4 erfolgt;
• wenn die Einstellungen (d. h. irgendwelche Parameterwerte) verändert werden;
• wenn auf einen anderen Parametersatz umgeschaltet wird.
Auslösezeit
Die allgemeinen Auslösezeiten des Überlastschutzes ergeben sich aus der folgenden
Gleichung:
t = τ-erw ⋅ ln
Legende:
• t = Auslöseverzögerung
• τ-erw = Erwärmungszeitkonstante
• τ-abk = Abkühlzeitkonstante
• Ib = Basisstrom: maximal zulässiger thermischer Dauerstrom
• K = Überlastfaktor: Das Produkt aus Überlastfaktor und Basisstrom K⋅Ib definiert den
maximal zulässigen thermischen Grenzwert für das Betriebsmittel.
• I = gemessener Strom (in Einheiten von In)
• Ip = zuvor vorhandene Last
Funktionalität
MRI4-3.7-DE-MAN
2
2
⎛
⎞
I
- Ip
⎝
⎠
2
2
I
- (K ⋅ Ib)
MRI4
4 Schutzmodule
4.6 ThA – Thermisches Abbild [49]
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