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HANDBUCH PROTECTION TECHNOLOGY MADE SIMPLE MCDLV4 LEITUNGSDIFFERENTIALSCHUTZ LEITUNGSDIFFERENTIALSCHUTZ DM-Version: 3.7 Deutsch (Originaldokument) HANDBUCH MCDLV4-3.7-DE-MAN Revision C Build 54136...
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Telefax: +49 (0) 21 52 145 354 E-Mail: support@SEGelectronics.de SEG Electronics GmbH behält sich das Recht vor, jeden beliebigen Teil dieser Publikation zu jedem Zeitpunkt zu verändern. Alle Informationen, die durch SEG Electronics GmbH bereitgestellt werden, wurden geprüft. SEG Electronics GmbH übernimmt keinerlei Garantie.
1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.1 Wichtige Definitionen Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise Wichtige Definitionen Folgende Arten von Hinweisen dienen der Sicherheit von Leib und Leben sowie der angemessenen Lebensdauer des Gerätes. GEFAHR! GEFAHR! zeigt eine gefährliche Situation an, die zu Tod oder schweren Verletzungen führen wird, wenn sie nicht vermieden wird.
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1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.1 Wichtige Definitionen WARNUNG! Caution Sensitive Current Inputs Diese Ausführung des MCDLV4 ist mit einem empfindlichen Erdstrommesseingang ausgestattet. (Dieser ist mit einem Sternchen „*“ gekennzeichnet.) Der empfindliche Erdstromeingang hat abweichende Technische Daten. Wenn die Wandler falsch dimensioniert (überdimensioniert) sind, werden normale Betriebszustände u.
1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung Bestimmungsgemäße Verwendung VORSICHT! Das MCDLV4 darf nicht betrieben werden, bevor es ordnungsgemäß konfiguriert und in Betrieb genommen wurde. Lesen Sie das Handbuch! Informationen zur Konfiguration der benötigten Schutzfunktionen finden Sie in den jeweiligen Unterkapiteln von ╚═▷...
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Jede darüber hinausgehende Verwendung gilt als nicht bestimmungsgemäß. Dies gilt insbesondere auch für den Einsatz als unvollständige Maschine. Für hieraus resultierende Schäden haftet der Hersteller nicht. Das Risiko hierfür trägt allein der Betreiber. Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der von SEG vorgeschriebenen Technischen Daten und Toleranzen. MCDLV4...
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1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung WARNUNG! Stellen Sie sicher, dass die Schutzeinstellungen für (Phasen- und Erd-)Überstromzeitschutz nicht die Messeingänge des MCDLV4 überlasten! Das MCDLV4 ermöglicht Einstellbereiche für den Überstromzeitschutz, die außerhalb der Belastungsgrenzen der Strom-Messeingänge liegen. Es ist beim MCDLV4 sogar möglich, alle Überstromzeitschutz-Module / ‑Stufen zu deaktivieren.
1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.3 Personensicherheit Personensicherheit GEFAHR! Nichtbeachtung der nachfolgenden Sicherheitshinweise kann zu Tod, Verletzung oder erheblichem Sachschaden führen. GEFAHR! Die elektrische Installation darf nur von fachkundigen Elektrikern ausgeführt werden. Die nationalen und lokalen Sicherheitsbestimmungen müssen stets eingehalten werden. GEFAHR! An den Anschlüssen können gefährliche Spannungen auftreten, auch wenn die Hilfsspannung abgeschaltet ist.
1 Bestimmungsgemäße Verwendung, Sicherheitshinweise 1.4 Wichtige Hinweise Wichtige Hinweise HINWEIS! Die Geräte werden auf Kundenwunsch gemäß Bestellschlüssel zusammengestellt. Die Klemmenbelegung des Geräts ergibt sich aus dem auf dem Gerät aufgebrachten Anschlussbild. Ein separates Dokument, die „Wiring Diagrams“ (nur auf englisch verfügbar), beinhaltet für alle bestellbaren Gerätevarianten die jeweilige Hardware-Bestückung.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz Das Leitungsdifferentialschutzgerät MCDLV4 ist dafür ausgelegt, paarweise eingesetzt zu werden, um Kabel und Leitungen mit bis zu 24 km Länge zu schützen. Es kann sogar ein Blocktransformator innerhalb der Schutzzone mit einbezogen werden. Ergänzend zum Differenzialschutzpaket bietet das Gerät ein umfangreiches Komplettpaket an Schutzfunktionen, inkl.
Für Schäden, die durch Umbauten und Veränderungen am Gerät oder kundenseitige Projektierung, Parametrierung und Einstellungen entstehen, übernimmt SEG keinerlei Haftung. Die Gewährleistung erlischt, sobald das Gerät durch andere als von SEG hierzu befugte Personen geöffnet wird. Gewährleistungs- und Haftungsbedingungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen von SEG werden durch vorstehende Hinweise nicht erweitert.
╚═▷ „2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte“ • Smart view ist die Bedien-, Parametrier- und Analyse-Software für alle HighPROTEC- Schutzgeräte (und darüber hinaus für etliche weitere Schutzgeräte-Serien von SEG). Smart view kann auf jedem aktuellen Windows-PC installiert werden. Man kann den PC mit dem MCDLV4 verbinden, um dann mit Smart view Einstellungen vorzunehmen oder Daten (Mess- und statistische Werte, Störfallaufzeichnungen,...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1 Hinweise zum Handbuch • Das MCDLV4 zeichnet etliche Arten von Ereignissen in seinem internen Speicher auf. Hier wird beschrieben, welche Arten es gibt und welche Information enthalten ist: ╚═▷ „8 Rekorder“ • Es gibt im MCDLV4 die Möglichkeiten, logische Gleichungen zu programmieren, um Funktionalitäten zu erhalten, die nicht von vorneherein fest verdrahtet sind: ╚═▷...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1 Hinweise zum Handbuch • SCADA-Dokumentation: ◦ MCDLV4‑3.7‑DE‑DNP3-DeviceProfile — DNP3-Profile – [nur auf Englisch] ◦ MCDLV4‑3.7‑DE‑Modbus-Datapoints — Modbus-Datenpunktliste ◦ MCDLV4‑3.7‑DE‑Profibus-Datapoints — Profibus-Datenpunktliste ◦ MCDLV4‑3.7‑DE‑IEC61850-Mics — IEC 61850 Model Implementation Conformance Statement (MICS) – [nur auf Englisch] ◦...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1 Symbole 2.1.1 Symbole Anschlussbild auf dem Gehäuse des Gerätes Auf dem Gehäuse des MCDLV4 ist ein Anschlussbild angebracht. Dieses Diagramm zeigt sämtliche Anschlüsse für diese Gerätevariante. Eine Tabelle aller Symbole, die in diesem Diagramm verwendet werden können, befindet sich hier: ╚═▷...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder In dieser Legende sind Bezeichnungen verschiedener Gerätetypen (z. B. Trafoschutz, Motorschutz, Generatorschutz, usw.) aufgeführt. Es kann daher vorkommen, dass einige Bezeichnungen nicht auf dem Anschlussbild ihres Gerätes vorkommen. Anschluss Funktionserde (siehe ╚═▷...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1.1 Legende für Anschlussbilder Anschluss für Lichtwellenleiter Nur für die Verwendung mit galvanisch getrennten Stromwandlern. Only for use with external galvanic (Siehe ╚═▷ „3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang“.) decoupled CT’s. See chapter Current Transformers of the manual! Achtung: Messeingang für empfindliche Erdstrommessung.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen Einstellwerte Schutz . Blo AuslBef Der obere Kasten im Diagramm links ist das generelle Symbol für einen Einstellwert in einem Funktionsdiagramm. Der name . Blo AuslBef Einstellparameter wird durch den Modulnamen und den Parameternamen (mit einem Punkt „.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen Seite“ vorkommt, d. h. generiert wird. Daher werden diese Nummern im Index-Kapitel unter dem „Anfangsbuchstaben ⚙“ gesammelt aufgeführt. Wenn der Einstellwert des Parameters »name . name . UX Quelle UX Quelle« auf „gemessen“ eingestellt ist, wird gemessen Ausgang 1 aktiv, Ausgang 2 ist inaktiv.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.1.1.2 Symbole in Funktionsdiagrammen Haltezeit: Dies ist ein Impuls, der vom OST . Eingangssignal angestoßen wird, und in diesem Zeitdauer Auslösung Beispiel ist die Impulsdauer über den angegebenen Parameter einstellbar. Die üblichen elementaren logischen Operatoren, von links nach rechts: UND, ODER, &...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2 Informationen zum Gerät Informationen zum Gerät Lieferumfang Der Lieferumfang umfasst: Verpackung Schutzgerät Befestigungsmaterial Prüfbericht Bitte kontrollieren Sie die Lieferung auf Vollständigkeit (Lieferschein). Stellen Sie sicher, dass das Typenschild, Anschlussbild, Typenschlüssel und Gerätebeschreibung übereinstimmen. Ggf. nehmen Sie bitte mit unserem Service Kontakt auf (Adresse siehe Rückseite dieses Handbuchs).
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Austausch unter typischen Anwendungsbedingungen während der Lebensdauer des MCDLV4 nicht erforderlich sein. Sollte dennoch einmal ein Austausch nötig sein, muss das MCDLV4 als Service-Fall an SEG eingeschickt werden. Entfernen der Batterie nach der Lebensdauer des MCDLV4 Die Batterie muss ausgelötet oder an den Kontakten abgekniffen werden.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.1 Bestellschlüssel HINWEIS! Unabhängig von der bestellten Kommunikationsoption ist immer nur ein SCADA- Kommunikationsprotokoll nutzbar. Die „MCDLV4 Wiring Diagrams“ (separates Dokument) zeigen für jede bestellbare Gerätevariante die Hardware-Bestückung. „Bestell-Codes für Kommunikationsprotokolle“ sind eine tabellarische Übersicht aller Kommunikationsoptionen mit Querverweisen zu den jeweils weiterführenden Handbuchkapiteln.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.1.2 Bestell-Codes für Kommunikationsprotokolle 2.2.1.2 Bestell-Codes für Kommunikationsprotokolle Die folgende Tabelle führt alle „Leittechnikprotokolle“ des Bestellschlüssels (siehe ╚═▷ „2.2.1 Bestellschlüssel“) auf sowie die mit dieser Bestelloption jeweils verfügbaren Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle. Schnittstelle Verfügbare Kommunikationsprotokolle ― Ohne Protokoll RS485 / Klemmen Modbus RTU, IEC 60870‑5‑103, DNP3.0 RTU ╚═▷...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.2 Navigation – Bedienung 2.2.2 Navigation – Bedienung Die folgende Abbildung gilt für Geräte mit „B2“-Gehäuse und großem Display, insbesondere für das MCDLV4: 7 9 10 MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit (1) LEDs Gruppe A (links) Meldungen informieren Sie über Betriebszustände, Anlagendaten oder sonstige Gerätedaten. Darüber hinaus liefern sie Informationen über Störfälle und die Funktion des Gerätes sowie sonstige Anlagen- und Gerätezustände. Meldesignale können den LEDs frei aus der »Rangierliste«...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.2.1 Aufbau der Bedieneinheit Rücksetz-Dialog während eines Kaltstarts: ╚═▷ „2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellung, Rücksetzen aller Passwörter“ (8) USB-Schnittstelle (Smart view-Verbindung) Über die USB-Schnittstelle wird die Verbindung zur Bediensoftware Smart view hergestellt. (9) »OK«-Taste Durch Betätigen der »OK«-Taste werden Parameteränderungen zwischengespeichert. Wird die »OK«-Taste zum zweiten Mal betätigt, werden die Parameteränderungen endgültig gespeichert.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.2.2.2 Softkeys – Übersicht 2.2.2.2 Softkeys – Übersicht Die folgenden Symbole zeigen die jeweilige Funktion eines Softkeys an: Softkey Bedeutung Über den Softkey »auf« gelangt man zum vorherigen Menüpunkt oder kann einen Parameter herauf/aufwärts scrollen. Über den Softkey »ab« wechselt man zum nächsten Menüpunkt/einen Parameter runter/ abwärts scrollen.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte Module, Parameter, Meldungen, Werte Das MCDLV4 ist ein digitales Schutzgerät, das etliche unterschiedliche Daten in seinem internen Speicher hält. Einige dieser Daten können vom Anwender eingestellt werden, um die Funktionalität an die jeweilige Anwendung anzupassen, andere Werte werden hingegen während der Laufzeit vom Gerät zur Verfügung gestellt, sind somit (aus Sicht des Anwenders) nicht einstellbar.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte jedem (späteren) Zeitpunkte wieder geladen und an ein anderes MCDLV4-Gerät übermittelt werden kann. (Details sind im Smart view-Handbuch beschrieben.) (Anmerkung: Es gibt einige wenige Ausnahmen, nämlich Parameter, die nur geräteintern gespeichert und niemals in einer *.HptPara-Datei gespeichert werden. Dies ist der Fall für Einstellungen, bei denen eine direkte Übertragung auf ein anderes Gerät nicht wünschenswert ist;...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte Es ist allerdings anzumerken, dass Adaptive Parametersätze nicht für alle Schutzfunktionen verfügbar sind. Da einige Anwender vielleicht nicht von Haus aus mit dem Konzept Adaptiver Parameter vertraut sind, gibt es noch eine ausführliche Beschreibung: ╚═▷...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3 Module, Parameter, Meldungen, Werte Zähler, Werte • Werte enthalten mehr oder weniger veränderliche Daten, werden also vom MCDLV4 zur Laufzeit immer auf aktuellen Stand gehalten. • Den interessantesten Werte-Typ stellen sicherlich die Messwerte dar (z. B. Strom- und/oder Spannungsmesswerte oder die Netzfrequenz);...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1 Konfiguration 2.3.1 Konfiguration Parametrieren am HMI Jedem Parameter ist eine Zugriffsberechtigungen zugeordnet. Nur wenn Sie über eine ausreichende Zugriffsberechtigung verfügen, können die Parameter editiert und gespeichert werden. Siehe ╚═▷ „2.4.4 Berechtigungspasswörter“ für eine ausführliche Beschreibung von Zugriffsberechtigungen. Die für die Änderung von Einstellungen erforderlichen Zugriffsberechtigungen können vorab durch einen gezielten Wechsel des Levels innerhalb des Zugriffsrechtemenüs oder kontextabhängig erteilt werden.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1 Konfiguration HINWEIS! Durch ein Sternsymbol vor den veränderten Parametern wird angezeigt, dass die Änderungen nur zwischengespeichert, aber noch nicht abschließend gespeichert bzw. vom Gerät übernommen sind. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit, insbesondere bei komplexen Parameteränderungen, wird auch auf jeder weiteren Menüebene oberhalb der zwischengespeicherten Parameter durch das Sternsymbol der Parameteränderungswunsch angezeigt (Sternchenspur).
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1 Konfiguration Dieses Symbol zeigt an, dass Sie sich entweder noch im »Nur lesen-Lv0«-Level (╚═▷ „2.4.4 Berechtigungspasswörter“) befinden oder dass der Level, in dem Sie sich befinden, keine ausreichende Berechtigung für die gewünschte Parameteränderung darstellt. Betätigen Sie diesen SOFTKEY und geben ein Passwort ein, dass die erforderliche Berechtigung erteilt.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1 Konfiguration HINWEIS! Plausibilitätsüberprüfung: Zur Vermeiden von offensichtlichen Fehlparametrierungen überwacht das Gerät kontinuierlich alle zwischengespeicherten Parameteränderungen. Erkennt das Gerät eine Implausibilität, so wird diese durch ein Fragezeichen vor dem betreffenden Parameter angezeigt. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit, insbesondere bei komplexen Parameteränderungen, wird auch auf jeder weiteren Menüebene oberhalb der zwischengespeicherten Parameter durch das Fragezeichensymbol die Implausibilität angezeigt (Plausibilitätsspur).
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1 Konfiguration Option Parametersatzumschaltung Manuelle Vorgabe Umschaltung, wenn über den Parameter »Satz-Umschaltung« ein anderer Parametersatz ausgewählt wird. Via Eingangsfunktion (z.B. Auf einen anderen Parametersatz wird dann umgeschaltet, wenn Digitaler Eingang) die Aktivierung eindeutig ist, das heißt, wenn eines und nur genau eines der vier Aktivierungssignale aktiv ist.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.1.1 Parametriersperre 2.3.1.1 Parametriersperre Mit Hilfe der Parametriersperre kann das Gerät gegen Parameteränderungen verriegelt werden, solange das rangierte Signal wahr (aktiv) ist. Die Parametriersperre kann aktiviert werden über [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Param-Verriegelung«. Bypass der Parametriersperre Wenn die Parametriersperre durch ein Signal aufrecht erhalten wird, dessen Zustand nicht geändert werden kann oder darf (wenn sich der Anwender sozusagen ausgesperrt hat, z. B.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.2 Adaptive Parametersätze 2.3.2 Adaptive Parametersätze Adaptive Parametersätze ermöglichen, den aktiven Wert eines Einstellparameters temporär, in Abhängigkeit eines anderen Parameters, zu ändern. HINWEIS! Adaptive Parametersätze stehen nur für einige bestimmte Schutzmodule zur Verfügung (derzeit im Wesentlichen die Überstromschutzmodule). Aus praktischer Sicht gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Adaptiven Parametersätzen und den gewöhnlichen Parametersätzen (siehe ╚═▷...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.2 Adaptive Parametersätze ◦ 1. Einschaltversuch mit DEFT-Kurve und normaler Empfindlichkeit ◦ 2. Einschaltversuch mit INV-Kurve und erhöhter Empfindlichkeit • KLA: Kalte-Last-Alarm ◦ Motorstart mit reduzierter Empfindlichkeit für den Überstromzeitschutz • FAS: Fehleraufschaltung ◦ Die Zeitstufe des Überstromzeitschutzes auf eine kurze Zeitdauer abändern •...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.3 Zustandsanzeige 2.3.3 Zustandsanzeige In der Zustandsanzeige innerhalb des Menüs »Betrieb« können Sie den aktuellen Zustand aller Signale einsehen. Das bedeutet, Sie können für jedes einzelne Signal einsehen ob das Signal momentan aktiv oder inaktiv ist. Die Zustandsanzeige kann sortiert nach Schutzstufen/Modulen aufgerufen werden.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.4 Menüstruktur 2.3.4 Menüstruktur Die oberste Ebene des Menübaumes besteht aus den folgenden Einträgen. Mit Softkey ▶ kann man einen Menüzweig betreten. Mit den Softkeys ▲ und ▼ navigiert man zum vorherigen bzw. nächsten Eintrag. Betrieb Hier finden Sie Laufzeitdaten.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.4 Menüstruktur Schutzparameter Alle Schutzeinstellungen sind hier zu finden. Schutzparameter Für jede Schutzfunktion sind die Einstellungen in die folgenden Parameterarten untergliedert: • Globale Schutzparameter • Satz 1 … Satz 4 • Satz-Umschaltung (Parametersatzumschaltung) Steuerung Einstellungen für Schaltgeräte. Steuerung •...
Unterspannung überwacht. Für alle sich aus Fehlprojektierungen ergebenden Personen- und Sachschäden übernimmt der Hersteller keinerlei Haftung! SEG bietet die Projektierung auch als Dienstleistung an. WARNUNG! Wenn ein Modul über die Projektierung deaktiviert wird, werden alle Parameter dieses Moduls auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.6 Feldparameter 2.3.6 Feldparameter Feldparameter heißen alle diejenigen Einstellungen, die durch die Primärtechnik und die Netzbetriebsweise vorgegeben werden. Dies sind z. B. Frequenz, Primär- und Sekundärwerte. Alle Feldparameter sind über den Menüzweig [Feldparameter] erreichbar. Siehe das Referenzhandbuch für detaillierte Tabellen aller Einstellungen, die mit dem MCDLV4 verfügbar sind.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.7 Geräteparameter 2.3.7 Geräteparameter Datum und Uhrzeit Im Menü [Geräteparameter / Zeit] »Datum/Uhrzeit« können Sie das Datum und die Uhrzeit einstellen (inklusive Untermenü für Einstellungen für Zeitzone und Winterzeit). Version Im Menü [Geräteparameter / Version] finden Sie Informationen zur Software- und Geräteversion.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.3.8 Zurücksetzen von Zählern, Werten und Aufzeichnungen 2.3.8 Zurücksetzen von Zählern, Werten und Aufzeichnungen Manuelles Rücksetzen Im Menü [Betrieb / Reset] stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: • Zähler zurücksetzen, • Aufzeichnungen löschen (z.B. Störschriebe) sowie • spezielle Resets (z.B. Reset der Statistik, Reset des Thermischen Abbilds...) HINWEIS! Alle Rücksetz-Befehle sind in dem separaten Dokument „MCDLV4 Referenzhandbuch“...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4 Sicherheitsrelevante Einstellungen (Security) Sicherheitsrelevante Einstellungen (Security) Allgemeines VORSICHT! Alle Sicherheitseinstellungen müssen durch den Benutzer des MCDLV4 erfolgen! Passen Sie spätestens im Rahmen der Inbetriebnahme der Anlage die Sicherheitseinstellungen den jeweiligen Vorschriften und Erfordernissen an! Das MCDLV4 wird in einem maximal „offenen“ Zustand ausgeliefert, das heißt, alle Zugriffsbeschränkungen sind weitgehend deaktiviert.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.1 Netzwerk-Sicherheit Sicherheitsrelevante Meldungen Es gibt einen speziellen Selbstüberwachungsrekorder, der Meldungen der Selbstüberwachung sammelt. Hier werden geräteinterne Ereignisse gesammelt, insbesondere auch sicherheitsrelevante Meldungen (z. B. wenn ein falsches Passwort eingegeben wurde). Es ist daher empfehlenswert, die Einträge von Zeit zu Zeit zu sichten. Eine Einschränkung dieser Meldungen auf die sicherheitsrelevanten Meldungen ist (zusätzlich) über den Menüpunkt [Betrieb / Selbstüberwachung / Meldungen] erreichbar.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.2 Passwörter 2.4.2 Passwörter Arten von Passwörtern Es gibt zwei Arten von Passwörtern: • Verbindungspasswörter werden abgefragt, wenn das MCDLV4 mit der Bediensoftware Smart view verbunden werden soll. (Siehe ╚═▷ „2.4.3 Verbindungspasswörter, Smart view-Zugriff“.) • Berechtigungspasswörter werden bei allen Änderungen von Einstellungen abgefragt.
Deswegen sind alle Verbindungen zwischen MCDLV4 und Smart view unter Verwendung aktueller kryptographischer Algorithmen verschlüsselt. SEG liefert ab Werk jede Installation von Smart view (ab Version 4.70) sowie jedes einzelne HighPROTEC (ab Release 3.6) mit kryptographischen Zertifikaten aus. Diese werden im Rahmen des Verbindungsaufbaus ausgetauscht und von den Kommunikationsteilnehmern (MCDLV4 und Smart view) geprüft, um sicherzustellen, dass...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.3 Verbindungspasswörter, Smart view-Zugriff aufgebaut. (Die Passwortabfrage entfällt nur, falls für das jeweilige Passwort ein Leertext definiert ist.) • USB-Verbindung — Das „Passwort für Direktverbindungen“ wird für Verbindungen mit Smart view über die frontseitige USB-Schnittstelle abgefragt. (Die Werksvorgabe ist allerdings ein leeres Passwort.) •...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.4 Berechtigungspasswörter 2.4.4 Berechtigungspasswörter Berechtigungspasswörter werden bei allen Änderungen von Einstellungen abgefragt, unabhängig davon, ob die Änderungen mittels Smart view oder direkt am Gerät über die Bedieneinheit („HMI“) durchgeführt wird. Jeder Einstellparameter ist mit einem bestimmten Sicherheitsniveau – dem Zugriffsbereichen (bzw.
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Stellen Sie sicher, dass nach der Inbetriebnahme alle Passwörter wieder aktiviert werden. Das bedeutet, dass alle Zugriffsbereiche durch hinreichend sichere Passwörter geschützt werden. SEG haftet grundsätzlich nicht für Schäden, die aus der Deaktivierung des Passwortschutzes resultieren. Allgemeine Grundsätze Stellen Sie sicher, dass für alle Zugriffsberechtigungen hinreichend sichere Passwörter vergeben werden, die nur den autorisierten Personen bekannt sind.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche 2.4.5 Passwörter – Bereiche Die Zugriffberechtigungen sind in Form von zwei hierarchischen Strängen, angelegt. Das Administratorpasswort verschafft Zugang zu allen Parametern und Einstellwerten. Admin-Lv3 Gerätekonfiguration Schutz-Lv2 Strg-Lv2 Schutzeinstellungen Steuerungseinstellungen Schutz-Lv1 Strg-Lv1 Reset/Quittierung Steuern Nur lesen-Lv0 Schreibgeschützt (read only)
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche Bereichs‐ Berechtigungspass‐ Zugang zu: symbole wort Bezeichnung der Zugriffsberechtigung im Referenzhandbuch: „P.1” Passwortabfrage Dieses Passwort gibt den Zugang zu den Reset- und (Panel / Smart view): Quittierungsmöglichkeiten frei. Darüber hinaus ermöglicht es die Änderung von Schutzeinstellungen und das Schutz-Lv2 Konfigurieren des Auslöse-Managers.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche HINWEIS! Nach einer Zeit der Inaktivität in einem Level oberhalb des Levels „Nur lesen-Lv0“ (diese Zeit ist parametrierbar, zwischen 20-3600 Sekunden), fällt das Gerät automatisch in den Level »Nur lesen-Lv0« zurück. Alle nicht gespeicherten Parameteränderungen werden verworfen.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.5 Passwörter – Bereiche VORSICHT! Lassen Sie das Gerät nicht unbeaufsichtigt, während noch Zugriffsberechtigungen von Smart view bestehen. Sperren Sie den angeschlossenen PC während Ihrer Abwesenheit oder setzen Sie zumindest die Zugriffsberechtigungen zurück. Dies geschieht durch einen Doppelklick auf das Schloss-Symbol in der Statuszeile am unteren Rande des Smart view-Fensters (oder alternativ unter [Gerät / Rücksetzen auf Parameter „Nur Lesen“-Status] ).
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellung, Rücksetzen aller Passwörter 2.4.6 Rücksetzen auf Werkseinstellung, Rücksetzen aller Passwörter Es steht ein allgemeiner Rücksetz-Dialog zur Verfügung, der folgende Optionen anbietet: • Reset to factory defaults – Rücksetzen des Gerätes auf die Werkseinstellung. •...
Wenn das Geräte-Passwort vergessen wurde und die Option zum Rücksetzen aller Passwörter entfernt wurde, besteht die einzige Möglichkeit, wieder Zugriff auf das MCDLV4 zu erlangen, darin, es auf Werkseinstellung zurückzusetzen. Wenn diese Option ebenfalls deaktiviert wurde, muss das MCDLV4 als Service-Fall an SEG eingeschickt werden. MCDLV4...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.5 Quittierungen Quittierungen Der Begriff „Quittierung“ bezeichnet das Zurücksetzen eines gehaltenen Zustandes, d. h. das Aufheben der Selbsthaltung. Selbsthaltung kann (je nach Konfiguration) für die folgenden Arten von Objekten bzw. Zuständen vorliegen: • LEDs • Ausgangsrelais • SCADA-Signale •...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.5 Quittierungen HINWEIS! Grundsätzlich kann eine Selbsthaltung immer nur dann quittiert werden, wenn das Signal, das zu dem gehaltenen Zustand geführt hatte, nicht mehr aktiv ist. Dies ist eine für alle Arten von Quittierung allgemein gültige Regel. Eine weitere allgemeine Regel ist, dass bei der Einstellung [Geräteparameter / Quittierung] »Ex Quittierung«...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.5 Quittierungen [Geräteparameter / Quittierung] »Quit LED« ✔ Das rangierte Signal quittiert alle LEDs. [Geräteparameter / Quittierung] »Quit K« ✔ Das rangierte Signal quittiert alle Aus‐ gangsrelais. [Geräteparameter / Quittierung] »Quit Leittechnik« ✔ Das rangierte Signal quittiert gehaltene SCADA-Signale.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.5 Quittierungen was quittiert werden soll (LEDs, SCADA, Ausgangsrelais, Auslösebefehl, oder alles auf einmal). Betätigen Sie danach den Softkey »Schraubenschlüssel«. • Langer Tastendruck: Sofortiges Quittieren: Objekte können einfach durch langes Drücken der »C«-Taste (ca. eine Sekunde lang) quittiert werden. Die Objektkategorien, die durch langen Tastendruck quittierbar sein sollen, lassen sich konfigurieren, siehe unten.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.6 Messwerte Messwerte Auslesen von Messwerten Im Menü [Betrieb / Messwerte] können Sie neben den gemessenen auch errechnete Messwerte einsehen. Die Messwerte sind geordnet nach »Standardmesswerten« und spezifischen Messwerten (je nach Gerätetyp). Messwertdarstellung Im Menü [Geräteparameter / Messwertdarstellung] kann die Darstellung der Messwerte verändert werden.
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.6 Messwerte Zählerüberlauf bei: Hängt ab von den Einstellungen der Strom- und • Energie-Auto-Skalg Spannungswandler 999 999,99 • kWh/kVArh/kVAh 999 999,99 • MWh/MVArh/MVAh 999 999,99 • GWh/GVArh/GVAh Nullschwellen (Freigaben) Damit sehr kleine Messwerte die z. B. durch Rauschen verursacht werden, in der Anzeige nicht um den Wert Null schwanken, kann für diese eine Freigabeschwelle (Nullschwelle) festgelegt werden.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.7 Statistik Statistik Im Menü [Betrieb / Statistik] finden Sie die Minimal-, Maximal- und Durchschnittswerte der gemessenen und errechneten Messgrößen. 2.7.1 Konfiguration der Min-/Max-Werte Die Berechnung der Min-/Max Werte wird mit jedem der folgenden Ereignisse neu gestartet: •...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.7.2.2 Konfiguration der auf Spannung basierenden Mittelwerte* Startoptionen für die auf Strom basierenden Mittelwerte (Demand) und Schleppzeiger [Geräteparameter / Statistik / Bezugsmanagem / Strom Bezmanag] »Start I Bezug durch: « = • „Dauer“: gleitendes oder festes Zeitintervall. Die Intervalllänge ist über den Parameter »Dauer I Bezug«...
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.7.2.3 Konfiguration der auf Leistung basierenden Mittelwerte* [Betrieb / Reset] »ResFk Umit« – Rücksetzen der Mittelwerte. Alternativ ist es auch möglich, ein Rücksetz-Signal (z. B. einen Digitalen Eingang) auf den folgenden Parameter zu rangieren: [Geräteparameter / Statistik / Umit] »ResFk Umit« Die Mittelwerte werden dann mit der positiven Flanke des zugeordneten Signals zurückgesetzt.
2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.8 Smart view Smart view Smart view ist eine Parametrier- und Auswertesoftware. Diese Software wird in einem eigenen Handbuch beschrieben. • Menügeführte Parametrierung mit Plausibilitätskontrollen • Offline-Konfiguration • Auslesen und Auswerten statistischer Werte und Messwerte • Inbetriebnahmeunterstützung •...
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2 MCDLV4 – Leitungsdifferentialschutz 2.9 DataVisualizer • Speichern von Fenstereinstellungen (Snapshots) für den Druck und das Reporting/ Dokumentation. • Öffnen von standardisierten COMTRADE-Dateien anderer Hersteller Intelligenter Elektronischer Geräte (IEDs). Konvertieren von downgeloadeten Störschrieben in das COMTRADE-Format mit Hilfe der Export-Funktion. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Hardware Maßzeichnungen Drei-Seiten-Ansicht – 19-Zoll-Variante HINWEIS! Je nach verwendeter Leittechnikanbindung verändert sich der benötigte Bauraum (Tiefe). Wird z. B. ein D-Sub-Stecker verwendet, so ist dieser der Tiefenabmessung hinzuzurechnen. HINWEIS! Die in diesem Abschnitt gezeigte 3-Seiten-Ansicht ist exklusiv gültig für 19“ Geräte. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Abb. 4: 3-Seiten-Ansicht B2-Gehäuse in 19“-Ausführung. (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) Drei-Seiten-Ansicht - Türeinbau HINWEIS! Je nach verwendeter Leittechnikanbindung verändert sich der benötigte Bauraum (Tiefe). Wird z. B. ein D-Sub-Stecker verwendet, so ist dieser der Tiefenabmessung hinzuzurechnen.
3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Abb. 5: 3-Seiten-Ansicht B2-Gehäuse. (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) Montagebild (8-Tasten-Ausführung) WARNUNG! Auch bei ausgeschalteter Hilfsspannung können an den Geräteanschlüssen gefährliche Spannungen auftreten. HINWEIS! Das in diesem Abschnitt gezeigtet Montagebild ist exklusiv gültig für Geräte mit 8-Tasten auf der Gerätefront.
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3 Hardware 3.1 Maßzeichnungen Abb. 6: B2-Gehäuse-Türausschnitt (8-Tasten). (Alle Angaben in mm, Maße in eckigen Klammern in Zoll.) VORSICHT! Falsche bzw. zu hohe Anzugsdrehmomente können zu leichten Körperverletzungen oder zur dauerhaften Beschädigung des Geräts führen. Überprüfen Sie das max. zulässige Drehmoment der M4-Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel (1,7 Nm [15 in⋅lb]).
3 Hardware 3.2 MCDLV4 – Montage und Anschluss MCDLV4 – Montage und Anschluss 3.2.1 Erdung WARNUNG! Das Gehäuse ist sorgfältig zu erden. Schließen Sie die Erdung für das Gehäuse an die mit dem Erdungszeichen gekennzeichnete Schraube auf der Geräterückseite an (Schutzerde, 4 ‒...
3 Hardware 3.2.2 Übersicht über die Einbauplätze / Baugruppen 3.2.2 Übersicht über die Einbauplätze / Baugruppen HINWEIS! Die Geräte sind abhängig vom Bestellschlüssel unterschiedlich bestückt. In jedem Slot (Einschub) kann eine Baugruppe platziert sein. Eine tabellarische Übersicht findet man im Kapitel ╚═▷...
3 Hardware 3.3 Slot X1 Slot X1 • Netzteilkarte mit Digitalen Eingängen Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 8: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang.
3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge WARNUNG! Zusätzlich zur Gehäuseerdung (Schutzerde, siehe ╚═▷ „3.2.1 Erdung“) muss an der Klemme Nr. 1 der Netzteilkarte X1 (Klemmenbelegung siehe unten, „╚═▷ Abb. 9“) eine weitere Erdung (Funktionserde, min. 2,5 mm², Anzugsmoment 0,56 ‒ 0,79 Nm [5‒ 7 lb∙in]) angeschlossen werden.
3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge • 2 digitale Eingänge ungewurzelt • Anschluss für Funktionserde – diese muss angeschlossen werden, siehe Warnhinweis oben. Hilfsspannungsversorgung • Der Hilfsspannungseingang (Weitbereichsnetzteil) ist verpolungssicher. Das Gerät kann sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichspannung versorgt werden. •...
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3 Hardware 3.3.1 DI8-X Netzteil und Digitale Eingänge • „230 VDC“ • „110 VAC“ • „230 VAC“ Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“). Wenn die Spannung unter 40% der parametrierten Schaltschwelle zurückfällt wird eine physikalische „0“...
3 Hardware 3.4 Slot X2 Slot X2 • Ausgangsrelais Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 11: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Karte ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang. Verfügbare Baugruppen für diesen Slot: •...
3 Hardware 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in Abb.
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3 Hardware 3.4.1 K-6 X - Melderelaiskarte mit sechs Ausgangsrelais K-6 X K1 NC K1 C K1 NO K2 NC K2 C K2 NO K3 NC K3 C K3 NO K4 NC K4 C K4 NO K5 NC K5 C K5 NO K6 NC K6 C...
3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang Diese Messkarte verfügt über 4 Strommesseingänge. Drei für die Messung der Phasenströme und einen für die Messung des Erdstroms. Jeder Strommesseingang verfügt sowohl über einen 1 A als auch einen 5 A Messeingang. An den Erdstrommesseingang kann ein Kabelumbauwandler angeschlossen werden.
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3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten: • Schrauben für die Befestigung des Stromeingangssteckers: ◦ Anzugsmoment: 0,3 Nm • Schrauben für die Stromwandleranschlüsse: ◦ empfohlenes Anzugsmoment: 1,35 Nm ◦...
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3 Hardware 3.5.1 TI – Strommesseingänge und Erdstrommesseingang IL1-1A IL1-N IL1-5A IL2-1A IL2-N IL2-5A IL3-1A IL3-N IL3-5A IE-1A IE-N IE-5A Abb. 16: TI – Elektromechanische Zuordnung MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
3 Hardware 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang Diese Messkarte verfügt über 4 Strommesseingänge. Drei für die Messung der Phasenströme und einen für die Messung des Erdstroms. Der empfindliche Erdstromeingang hat abweichende technische Daten. (Siehe ╚═▷...
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3 Hardware 3.5.2 TIs – Strommesseingänge und Empfindlicher Erdstrommesseingang WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten: • Schrauben für die Befestigung des Stromeingangssteckers: ◦ Anzugsmoment: 0,3 Nm • Schrauben für die Stromwandleranschlüsse: ◦ empfohlenes Anzugsmoment: 1,35 Nm ◦...
3 Hardware 3.5.3 Stromwandler 3.5.3 Stromwandler Kontrollieren Sie die Einbaurichtung der Wandler. GEFAHR! Die Sekundärseiten von Messwandlern müssen geerdet sein. GEFAHR! Die Strommesseingänge dürfen nur mit Stromwandlern (mit galvanischer Trennung) verbunden werden. WARNUNG! Die Sekundärkreise von Stromwandlern müssen während des Betriebs stets niedrig bebürdet oder kurzgeschlossen sein.
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3 Hardware 3.5.3.2 Stromwandler Anschlussbeispiele I̲ L 1' I̲ L 2' I̲ L 1 I̲ L 3' I̲ L 2 I̲ E ' = IE gem I̲ L 3 Kabelumbauwandler: Misst den Erdstrom (Summe der Phasenströme). Eignet sich für die Messung von Erdströmen in isolierten und gelöschten Netzen.
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3 Hardware 3.5.3.2 Stromwandler Anschlussbeispiele IL1' IL1' IL2' IL2' IL3' IL3' Abb. 21: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 5 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 5 A. IL1' IL1' IL2' IL2' IL3' IL3' Abb. 22: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 1 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 1 A.
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3 Hardware 3.5.3.2 Stromwandler Anschlussbeispiele I̲ L 1' I̲ L 1' I̲ L 1 I̲ L 2' I̲ L 3' I̲ L 3' I̲ L 2 I̲ E ' I̲ L 3 Kabelumbauwandler: Misst den Erdstrom (Summe Phasenströme). Eignet sich für die Messung von Erdströmen in isolierten und...
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3 Hardware 3.5.3.2 Stromwandler Anschlussbeispiele IL1' IL1' IL3' IL3' IL2' IL2' Abb. 24: Dreiphasiger Stromwandleranschluss; In sekundär = 1 A. Erdstromerfassung über Holmgreenschaltung IEn sekundär = 1 A. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
3 Hardware 3.5.3.3 Stromeingänge anschließen 3.5.3.3 Stromeingänge anschließen An die Strommesseingänge können prinzipiell sowohl Stiftkabelschuhe als auch Ringkabelschuhe angeschlossen werden. VORSICHT! Beachten Sie hierbei allerdings die jeweils gültigen Richtlinien und Vorschriften. Es sind unter Umständen in Ihrem Land nicht alle Verbindungstypen zulässig. WARNUNG! Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um die korrekten Anzugsmomente zu gewährleisten:...
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3 Hardware 3.5.3.3 Stromeingänge anschließen Stiftkabelschuhe können nun in die jeweiligen Anschlussöffnungen eingeführt und verschraubt werden. Die Schrauben zum Befestigen des Kabelschuhs befinden sich seitlich. Beachten Sie das Anzugsmoment, ╚═▷ Abb. Bei Ringelkabelschuhen ist ein Zwischenschritt erforderlich, weil die Verschraubungen komplett entfernt werden müssen. Die Schrauben sind mit einem Plastikschieber abgedeckt, der sich einfach nach hinten wegschieben lässt.
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3 Hardware 3.5.3.3 Stromeingänge anschließen Anmerkung: Sofern der Kabelquerschnitt in den Grenzen liegt, die in den Technischen Daten (╚═▷ „13.1 Technische Daten“, ╚═▷ Tab. ) spezifiziert sind, passen auch zwei Ringe – Rücken an Rücken – in die Öffnung, siehe Bild. Dies ist nützlich für den Anschluss eines Sternpunktes.
3 Hardware 3.5.3.4 Anforderungen an Stromwandler 3.5.3.4 Anforderungen an Stromwandler WARNUNG! Zusätzlich zu den Erörterungen in diesem Kapitel und den genannten Anforderungen sind grundsätzlich immer alle anwendbaren nationalen und internationalen Richtlinien und Vorschriften zu beachten. Symbole Die folgende Tabelle führt alle in diesem Kapitel verwendeten Symbole auf. Nennfaktor für den symmetrischen Kurzschlussstrom Transienter Dimensionierungsfaktor unter Berücksichtigung eines Gleichstromanteiles für den Fehlerstrom...
3 Hardware 3.5.3.4 Anforderungen an Stromwandler Überstromschutz Maximum von 20 und I > Maximalwert aller eingestellten Schwellwerte I in allen psc,max > aktiven Überstromschutz-Instanzen »I[n]« (als Primärwert) Differenzialschutz • Leitung / Kabel: 2 • Generator: 4 • Transformator: 4 psc,max Maximaler symmetrischer Kurzschlussstrom auf der psc,max Primärseite für einen externen Fehler...
3 Hardware 3.5.3.4 Anforderungen an Stromwandler als dem minimal erforderlichen einzuplanen, um eine gewisse Reserve zur Verfügung zu haben. Beispiel: Überstromschutz Stromwandler: = 500 A = 1 A = 1,5 Ω Überstromschwelle: = 25 In = 25⋅500 A = 12500 A >...
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3 Hardware 3.5.3.4 Anforderungen an Stromwandler Maximaler symmetrischer Kurzschlussstrom für = 800 A psc,max einen externen Fehler: Zunächst errechnet man K für den maximalen symmetrischen Kurzschlussstrom bei einem externen Fehler: = 800 A psc,max = 3,2 250 A Den transienten Dimensionierungsfaktor K schaut man nun in der Tabelle (weiter oben, ╚═▷...
3 Hardware 3.6 Slot X4 Slot X4 • SpW – Spannungswandler-Messeingänge, je nach Bestellschlüssel auch mit Ausgangsrelais Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 25: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Karte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel.
3 Hardware 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge UL1.1 UL1.2 UL2.1 UL2.2 UL3.1 UL3.2 UX1.1 UX1.2 Abb. 27: Elektromechanische Zuordnung Spannungsmesseingänge Die Baugruppe „TU“ verfügt über 4 Spannungsmesseingänge. • Der Spannungsmessbereich ist 0 – 800 V (für jeden Eingang). • Drei Eingänge messen Leiterspannungen: ◦...
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3 Hardware 3.6.1 TU – Spannungsmesseingänge VORSICHT! Beachten Sie die Phasenfolge (Drehfeldrichtung) Ihrer Energieversorgungsanlage. Stellen Sie die richtige Verdrahtung der Spannungswandler und Messeingänge sicher. Für die V-Schaltung ist der Parameter »SpW Anschluss« auf „Leiter-Leiter“ zu stellen. Siehe Technische Daten (╚═▷ „13.1 Technische Daten“).
3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in UL1/UL12 UL2/UL23...
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3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais UL1.1 UL1.2 UL2.1 UL2.2 UL3.1 UL3.2 UX1.1 UX1.2 Abb. 29: Elektromechanische Zuordnung Spannungsmesseingänge Die Baugruppe „TU-OR5“ verfügt über 4 Spannungsmesseingänge. • Der Spannungsmessbereich ist 0 – 300 V (für jeden Eingang). •...
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3 Hardware 3.6.2 TU-OR5 – Spannungsmesskarte mit 5 Melderelais Ausgangsrelais Die Ausgangsrelais sind potenzialfreie Kontakte. Die Rangierung der Ausgangsrelais ist in ╚═▷ „3.14.3 Rangierung der Ausgangsrelais“ beschrieben. Die rangierbaren Signale entnehmen Sie bitte dem „MCDLV4 Referenzhandbuch“ (MCDLV4‑3.7‑DE‑REF, separates Dokument). VORSICHT! Beachten Sie die Strombelastbarkeit der Ausgangsrelais.
3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele Kontrollieren Sie die Einbaurichtung der Wandler. GEFAHR! Die Sekundärseiten von Messwandlern müssen geerdet sein. HINWEIS! Für alle Strom- und Spannungsmessaufgaben, sind entsprechende externe Strom- und Spannungswandler zu verwenden, die den erforderlichen Übersetzungsverhältnissen entsprechen.
3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele Anschlüsse der Spannungswandlermesseingänge GEFAHR! Falsche Verdrahtung der Spannungswandlermesseingänge: Es gibt drei mögliche Varianten von Karten mit Spannungsmesseingängen: • „TU“ — Standard-Spannungsmesskarte, bei der die Spannungswandler an die Klemmen 1-8 anzuschließen sind. • „TU K4“ — Spannungsmesskarte mit zusätzlichen Ausgangsrelais; auch hier sind die Spannungswandler an die Klemmen 1-8 anzuschließen.
3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L 31' U̲ L 12' UL2/UL23 U̲ L 23' U̲ L 12 UL3/UL31 U̲ L 23 da [e] U̲ L 1' U̲ L 2' U̲ L 3' U̲ L 31 dn [n] UX̲ ' U̲...
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3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L 31' U̲ L 12' UL2/UL23 U̲ L 23' U̲ L 12 UL3/UL31 U̲ L 23 U̲ L 1' U̲ L 2' U̲ L 3' U̲ L 31 U Sync* U̲ L 1 U̲...
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3 Hardware 3.6.3 Spannungswandler Anschlussbeispiele UL1/UL12 U̲ L 31' U̲ L 12' UL2/UL23 U̲ L 23' UL3/UL31 U̲ L 12 U̲ L 23 U̲ L 31 Abb. 34: Zwei Spannungswandler mit Geräteanschluss in V-Schaltung MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
3 Hardware 3.6.4 Bestimmung der Verlagerungsspannung UX für unterschiedliche Anschlussvarianten 3.6.4 Bestimmung der Verlagerungsspannung UX für unterschiedliche Anschlussvarianten Die Verlagerungsspannung lässt sich entweder aus den drei Leiter-Erde-Spannungen ermitteln oder über die offene Dreieckswicklung oder direkt am Sternpunkt (z. B. des Generators) messen. Die Methode wird (über den Einstellparameter »UE[x] .
3 Hardware 3.6.4.1 Berechnung aus den drei Leiter-Erde-Spannungen Übersetzungsverhältnis / Skalierung in Bezug auf Un Die Schwellwerte der Spannungsschutzfunktionen werden in Einheiten der Nennspannung Un eingestellt, die sich durch die Einstellwerte »SpW . SpW sek« und »SpW . SpW pri« ergibt. Beispiel: Für die Spannungswandlerdaten aus dem Diagramm (Sekundärspannung 100 V / √3 ̅...
3 Hardware 3.6.4.2 Messung über die offene Dreieckswicklung 3.6.4.2 Messung über die offene Dreieckswicklung Feldparameter/SpW Beispieleintrag Name Wert Einheit SpW pri 20000 SpW sek SpW Anschluss Leiter-Erde 20000 V ESpW pri 20000 100 V ESpW sek U Sync UL1/UL12 UL2/UL23 U̲...
3 Hardware 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) Leistungsabgabe UL1/UL12 UL2/UL23 UL3/UL31 Feldparameter/SpW Name Wert Einheit SpW pri 20000 Beispieleintrag SpW sek SpW Anschluss Leiter-Erde 20000 V ESpW pri 20000 100 V ESpW sek U Sync Nach korrektem Anschluss der Spannungsmesseingänge wird die Verlagerungsspannung...
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3 Hardware 3.6.4.3 Messung am Sternpunkt (z. B. des Generators) Nullspannung bei einem satten einpoligen Erdschluss • UX gem = Un / √3 ̅ Beispiel: Für die Spannungswandlerdaten aus dem Diagramm (Sekundärspannung 100 V / √3 ̅ ) ergibt sich: • UX gem = Un / √3 ̅ = 57,74 V MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
3 Hardware 3.7 Slot X5 Slot X5 • Multi-Input-Output-Karte Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 35: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang.
3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒...
3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais COM1 COM1 Abb. 37: Elektromechanische Zuordnung Digitale Eingänge Diese Baugruppe verfügt über 8 gewurzelte digitale Eingänge. Die Rangierung der digitalen Eingänge ist in ╚═▷ „3.14.2 Konfigurierung der Digitalen Eingänge“...
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3 Hardware 3.7.1 DI8-OR4 - Karte mit acht Digitalen Eingängen und 4 Ausgangsrelais • „48 VDC“ • „60 VDC“ • „110 VDC“ • „230 VDC“ • „110 VAC“ • „230 VAC“ Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“).
3 Hardware 3.8 Slot X6 Slot X6 • Multi-Input-Output-Karte Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X101 X102 X103 Abb. 38: Geräterückseite (Slots). Der genaue Typ der verbauten Netzteilkarte und die Anzahl der darauf befindlichen Digitalen Eingänge ergibt sich aus dem Bestellschlüssel. Die unterschiedlichen Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang.
3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher (siehe Diagramm). Anschlussquerschnitt: min. 0,25 mm² … max. 2,5 mm² mit oder ohne Aderendhülse. 0,56 ‒ 0,79 Nm 5‒7 lb in COM1 n.c.
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3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen COM1 n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. n.c. Abb. 40: Elektromechanische Zuordnung. Digitale Eingänge Diese Baugruppe verfügt über 8 gewurzelte digitale Eingänge. Die Rangierung der digitalen Eingänge ist in ╚═▷...
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3 Hardware 3.8.1 DI8 – Karte mit acht Digitalen Eingängen • „48 VDC“ • „60 VDC“ • „110 VDC“ • „230 VDC“ • „110 VAC“ • „230 VAC“ Wird an den digitalen Eingang eine Spannung größer 80% der parametrierten Schaltschwelle gelegt, so wird die Zustandsänderung erkannt (physikalische „1“). Wenn die Spannung unter 40% der parametrierten Schaltschwelle zurückfällt wird eine physikalische „0“...
3 Hardware 3.9 Slot X100: Ethernet-Schnittstelle Slot X100: Ethernet-Schnittstelle Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 41: Geräterückseite (Slots). Bestellschlüssel kann entnommen werden, ob das Schutzgerät mit einer Ethernet- Schnittstelle ausgestattet ist. HINWEIS! Die verfügbaren Kombinationen können dem Bestellschlüssel entnommen werden.
3 Hardware 3.10 Slot X102 3.10 Slot X102 Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 42: Geräterückseite (Slots). • In Slot X102 ist die LWL-Schnittstelle für die Schutzkommunikation (Modul »SchutzKom«) verbaut. • HINWEIS! Es gibt zwei Typen der Schutzkommunikation, siehe den Bestellschlüssel und die Technischen...
3 Hardware 3.10.1 Schutzkommunikation über LWL 3.10.1 Schutzkommunikation über LWL HINWEIS! Es gibt zwei Typen der Schutzkommunikation, siehe den Bestellschlüssel und die Technischen Daten: • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx1xx, ST-Anschluss, 820 nm multi mode, normale Reichweite, • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx0xx, LC-Anschluss, 1310 nm mono mode, erhöhte Reichweite.
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3 Hardware 3.10.1.2 Schutzkommunikation mit erhöhter Reichweite VORSICHT! Nachdem der LC-Stecker (für die Schutzkommunikation mit erhöhter Reichweite) angeschlossen wurde, ist die Schutzkappe wieder zu befestigen. Das Anzugsmoment beträgt 0,3 Nm. Ausbau des Kommunikationsmoduls Abb. 45: Das eigentliche Kommunikationsmodul ist gesteckt und kann einfach herausgezogen werden.
3 Hardware 3.11 Slot X103: Datenkommunikation 3.11 Slot X103: Datenkommunikation Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 46: Geräterückseite (Slots). Aus dem Bestellschlüssel ergibt sich, welche Datenkommunikationsschnittstelle in Slot X103 verbaut ist. Der Funktionsumfang hängt davon ab, welche Schnittstelle verbaut ist. Verfügbare Baugruppen auf diesem Slot: •...
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3 Hardware 3.11.1 Modbus® RTU/ IEC 60870-5-103 über RS485 Schutzgerät R1 = 560Ω R2 = 120Ω Abb. 49: Verdrahtungsbeispiel, Gerät in der Mitte des Busses Schutzgerät R1 = 560Ω R2 = 120Ω Abb. 50: Verdrahtungsbeispiel, Gerät am Ende des Busses. (Setzen von Brücken zum Aktivieren des integrierten Abschlusswiderstandes.) MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
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3 Hardware 3.11.1 Modbus® RTU/ IEC 60870-5-103 über RS485 2.2nF 2.2nF 2.2nF 2.2nF (intern) (intern) (intern) (intern) Schirmung auf der Schirmung auf der Schirmung auf der Schirmung auf der Masterseite geerdet, Geräteseite geerdet, Masterseite geerdet, keine Abschlusswiderstände. Geräteseite geerdet, keine Abschlusswiderstände. Abschlusswiderstände verwendet.
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3 Hardware 3.11.1 Modbus® RTU/ IEC 60870-5-103 über RS485 2.2nF 2.2nF 2.2nF 2.2nF (intern) (intern) (intern) (intern) Schirmung auf der Schirmung auf der Schirmung auf der Schirmung auf der Masterseite geerdet, Geräteseite geerdet, Masterseite geerdet, keine Abschlusswiderstände. Geräteseite geerdet, keine Abschlusswiderstände. Abschlusswiderstände verwendet.
3 Hardware 3.11.2 Profibus DP/ Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über LWL 3.11.2 Profibus DP/ Modbus® RTU / IEC 60870-5-103 über LWL Abb. 53: Lichtwellenleiter – LWL, ST-Anschluss WARNUNG! Blicken Sie niemals direkt in den Lichtstrahl, der vom LWL-Anschluss emittiert wird! Eine Missachtung dieser Warnung kann ernste Augenverletzungen zur Folge haben.
3 Hardware 3.11.5 Ethernet / TCP/IP über LWL 3.11.5 Ethernet / TCP/IP über LWL RxD TxD Abb. 54: Fibre Optics – FO, LC-Duplex-Anschluss. VORSICHT! Nachdem der LC-Stecker angeschlossen wurde, ist die Schutzkappe wieder zu befestigen. Das Anzugsmoment beträgt 0,3 Nm. WARNUNG! Blicken Sie niemals direkt in den Lichtstrahl, der vom LWL-Anschluss emittiert wird! Eine Missachtung dieser Warnung kann ernste Augenverletzungen zur Folge haben.
3 Hardware 3.12 Slot X104: IRIG-B00X und Selbstüberwachungskontakt 3.12 Slot X104: IRIG-B00X und Selbstüberwachungskontakt Slot1 Slot2 Slot3 Slot4 Slot5 Slot6 X104 X100 X102 X103 X101 Abb. 55: Geräterückseite (Slots). Auf diesem Slot befinden sich die IRIG-B00X-Schnittstelle und der Selbstüberwachungskontakt. Verfügbare Baugruppen auf diesem Slot: •...
3 Hardware 3.12.1 Selbstüberwachungskontakt (SK)/Life-Kontakt und IRIG-B00X 3.12.1 Selbstüberwachungskontakt (SK)/Life-Kontakt und IRIG-B00X WARNUNG! Stellen Sie die korrekten Anzugsmomente sicher. 0,55 Nm 4,87 lb⋅in 0,3 Nm 2,65 lb⋅in Abb. 56: Klemmenbelegung X104 Abb. 57: Elektromechanische Zuordnung Selbstüberwachungskontakt Der Selbstüberwachungskontakt („SK“) kann nicht konfiguriert werden. Es handelt sich um einen Wechselkontakt, der abfällt, wenn das Gerät einen internen Fehler erkennt.
3 Hardware 3.14 Rangierung der Eingänge, Ausgänge und LEDs 3.14 Rangierung der Eingänge, Ausgänge und LEDs 3.14.1 Leuchtanzeigen (LEDs) LED-Konfiguration Die LEDs können in folgenden Menüzweigen parametriert werden: [Geräteparameter / LEDs / LEDs Gruppe A] (LEDs links vom Display) bzw. [Geräteparameter / LEDs / LEDs Gruppe B] (LEDs rechts vom Display).
3 Hardware 3.14.1 Leuchtanzeigen (LEDs) • »LED inaktiv Farbe«: Farbe, in der die LED leuchtet, wenn keines der darauf rangierten Signale aktiv ist. (Die verfügbare Einstellwerte sind die gleichen wie für die aktive Farbe.) »INFO« Taste Über die »INFO«-Taste können jederzeit die auf eine LED rangierten Signale eingesehen werden.
3 Hardware 3.14.1 Leuchtanzeigen (LEDs) • Die LED wird quittiert, entweder durch den Anwender an der Bedieneinheit oder über die SCADA, siehe „Quittiermöglichkeiten“ weiter unten. • Das Ausgangsrelais wird durch dasjenige Signal quittiert (rückgesetzt), das auf den Parameter »Quittiersignal« rangiert wurde. •...
3 Hardware 3.14.2 Konfigurierung der Digitalen Eingänge Funktionalität LED_Y02 LEDs LED = LEDs Gruppe A, ... LED . Rangierung 1 & keine Rangierung 1..n, Rangierliste LED . Invertierung 1 ≥1 ≥1 LED . LED aktiv Farbe LED . LED . LED inaktiv Farbe Rangierung 5 keine Rangierung &...
3 Hardware 3.14.2.1 Rangieren Digitaler Eingänge Digitale Eingänge HPT_Y01 Invertierung inaktiv Invertierung ≥1 aktiv DI Slot X . DI x Zustand des digitalen Eingangs Entprellzeit Nennspannung Eingangssignal VORSICHT! Mit jedem Zustandswechsel des Eingangssignals wird die Entprellzeit neu gestartet. VORSICHT! Zusätzlich, zu der über die Software einstellbaren Entprellzeit, gibt es eine Hardware- Entprellzeit (ca.
3 Hardware 3.14.2.2 Überprüfung der Zuordnung der Digitalen Eingänge Softkey »Parametrieren/« . Wählen Sie »hinzufügen« und weisen Sie ein Ziel und ggf. weitere Ziele hinzu. Löschen einer Rangierung: Zum Löschen einer Rangierung an der Bedieneinheit wählen Sie wie oben beschrieben den Digitalen Eingang aus der bearbeitet werden soll.
3 Hardware 3.14.3 Rangierung der Ausgangsrelais 3.14.3 Rangierung der Ausgangsrelais Über Melderelais können die Zustände der Modulausgänge bzw. Meldungen/ Schutzfunktionen (z. B. rückwärtige Verriegelung) weitergegeben werden. Die Melderelais sind potenzialfreie Wechselkontakte (können als Ruhe- oder Arbeitsstromkontakt genutzt werden). Jedem Melderelais können bis zu 7 Funktionen aus der »Rangierliste«...
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3 Hardware 3.14.3 Rangierung der Ausgangsrelais HINWEIS! Das System-Ok-Relais (Supervision Contact) kann nicht parametriert werden. Selbsthaltung Wenn ein Ausgangsrelais als selbsthaltend konfiguriert ist – »Selbsthaltung« = „aktiv“ –, dann wird es den jeweiligen Zustand grundsätzlich beibehalten, bis es irgendwann quittiert wird. (Siehe „Quittiermöglichkeiten“ weiter unten.) Ein Ausgangsrelais in gehaltenem Zustand lässt sich nur zurücksetzen, nachdem alle darauf rangierten (Aktivierungs-)Signale zurückgefallen sind;...
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3 Hardware 3.14.3.1 Selbstüberwachungs-/Systemkontakt WARNUNG! Der Schaltzustand von Ausgangsrelais kann zu Testzwecken erzwungen oder gesperrt werden (Inbetriebnahmeunterstützung, siehe auch: ╚═▷ „11.3.3 Sperren der Ausgangsrelais“, ╚═▷ „11.3.2 Erzwungener Schaltzustand der Ausgangsrelais“). Funktionalität Ausgangsrelais OR_Y02 & Invertierung Rangierung 1 keine Rangierung & 1..n, Rangierliste ≥1 Invertierung 1...
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3 Hardware 3.14.3.1 Selbstüberwachungs-/Systemkontakt ordnungsgemäß hochgefahren, zieht das Relais an. Die System-OK-LED funktioniert analog dazu (siehe ╚═▷ „10 Selbstüberwachung“). MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.1 SCADA-(Kommunikations-)Einstellungen Kommunikation – SCADA-Protokolle SCADA-(Kommunikations-)Einstellungen Die verfügbaren SCADA-Protokolle hängen von der jeweils bestellten Hardware-Variante ab (siehe ╚═▷ „2.2.1 Bestellschlüssel“, ╚═▷ „2.2.1.2 Bestell-Codes für Kommunikationsprotokolle“). Zunächst muss eingestellt werden, welches der verfügbaren Kommunikationsprotokolle eingesetzt werden soll. Dies geschieht, indem der Einstellparameter [Projektierung] »Protokoll«...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.2 TCP/IP-Einstellungen TCP/IP-Einstellungen HINWEIS! Es kann nur dann eine TCP/IP-Verbindung zum Gerät hergestellt werden, wenn das Gerät über eine Ethernet-Schnittstelle verfügt (RJ45). Wenden Sie sich zur Einrichtung der Netzwerkverbindung an Ihren IT-Administrator. In Menü [Geräteparameter / TCP/IP / TCP/IP Konfig] werden die TCP/IP- Kommunikationseinstellungen gesetzt.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 IEC 61850 Einleitung Um die Wirkungsweise und Funktion einer Unterstation mit IEC 61850 Automatisierungs- Umgebung zu verstehen, ist es hilfreich, deren Inbetriebnahmeschritte mit denen einer konventionellen Unterstation in einer Modbus TCP Umgebung zu vergleichen. In der konventionellen Unterstation kommunizieren die einzelnen Schutz- und Steuergeräte (IED = Intelligent Electronic Devices) mit der übergeordneten Leitstelle (Master) in vertikaler Richtung über SCADA.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 • Ethernet-Verdrahtung • TCP/IP-Einstellungen in den Geräten vornehmen IEC 61850-Konfiguration (Software-Verdrahtung) durchführen: • ICD-Datei für jedes Gerät exportieren • Konfiguration der Unterstation (SCD-Datei erzeugen) • SCD-Datei an jedes Gerät übermitteln Erzeugen / Exportieren einer gerätespezifischen ICD-Datei Siehe Kapitel „IEC 61850“...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.3 IEC 61850 GOOSE-Status Den Status der GOOSE-Verbindung können Sie unter [Betrieb / Zustandsanzeige / IEC 61850 / Status] »All Goose Subscriber active« kontrollieren. Dieser fasst die Quality der Virtuellen Eingänge (siehe oben) zusammen. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 DNP3 Mittels des DNP-Protokolls (Distributed Network Protocol) können Informationen zwischen der Leittechnik/SCADA-System (Master) und IEDs (Intelligenten Elektronischen Geräten) ausgetauscht werden. Das DNP-Protokoll wurde zunächst für serielle Kommunikation entwickelt. In Rahmen der Weiterentwicklung des DNP Protokolls bietet es nun auch TCP- und UDP-basierte Kommunikation über ein Ethernet-Netzwerk.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 Point Mapping (Datenpunktzuordnung) Binäreingänge Doppelbit Eingänge Pulssignal DNP Master Zähler Analogeingänge Schutzgerät Abb. 59: Point Mapping HINWEIS! Bitte berücksichtigen Sie, dass die Bezeichnungen für Ein- und Ausgänge aus Sicht des Master-Systems festgelegt werden. Dies ist eine Vorgabe des DNP-Protokolls. Das bedeutet: Werden z. B.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4 DNP3 Rangieren Sie das benötigte Signal (z. B. die Stellungsmeldung eines Leistungsschalters »SG[1] . Pos« auf einen der Parameter [Geräteparameter / DNP3 / Point map / Doppel Bit Eingang] »Double Bit DI 0…5«. • Zähler (Zähler, die an das Master-System übermittelt werden) Rangieren Sie den benötigten Zähler (z. B.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Spannung (über Spannungsmesskarte „ TU“) ☼ • Für die Spannungsmesskarte “TU” gilt der Wertebereich 0 – 800 V. (Siehe Kapitel „Technische Daten“ des Gerätehandbuches.) Mit anderen Worten, der Maximalwert beträgt 800 V. •...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Erdstrom (1 A-Stromwandler) ☼ • Für die Standard-Strommesskarte “TI” gilt der Wertebereich 0 – 25 A. • Der Nennwert (sekundär) ist 1 A. • Folglich errechnet sich der Umrechnungsfaktor von „Prozent des Nennwertes“ nach „Prozent des Maximalwertes“...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll Leistung (5 A-Stromwandler und Spannungsmesskarte „ TU“) ☼ • Der Wertebereich ist 0 – 160000 VA. • Der Nennwert (sekundär) ergibt sich aus der Nennspannung und dem Nennstrom: 100 V ⋅ 5 A ⋅ √3 ̅ = 866.05 VA. •...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.4.2 Deadband-Werte beim DNP3-Protokoll cos(φ) ☼ Dies ist insofern ein Spezialfall, als dass es keinen Nennwert gibt. • Der Maximalwert ist 1.0. • Angenommen, es wird zum Beispiel ein Deadband-Wert von 0.01 benötigt. (Eine Prozentangabe wäre hier wenig hilfreich.) •...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5 Konfigurierbare Kommunikationsprotokolle Konfigurierbare Kommunikationsprotokolle Bei einigen der vom MCDLV4 unterstützten SCADA-Protokolle besteht die Möglichkeit der Konfiguration. Das bedeutet, dass die interne Zuordnung von Datenobjekten zu protokollinternen Adressen an die Vorgaben der eigenen Leittechnik angepasst werden kann.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 4.5.1 IEC60870-5-103 Weisen Sie in der Projektierung der X103 Schnittstelle das IEC60870-5-103 Protokoll zu, um dieses Protokoll nutzen zu können. Nach der Umparametrierung am Gerät wird das Gerät neu booten. Außerdem muss das IEC103-Protokoll aktiviert werden durch die Einstellung [Geräteparameter / IEC103] »Funktion«...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 Der Abschnitt zur Identifizierung der Software enthält die ersten drei Zeichen des Gerätetypcodes zur Kennzeichnung des Gerätetyps. Neben der oben genannten Identifizierungsnummer erzeugt das Gerät, ein Kommunikationsstartereignis. Zeitsynchronisation Die Relaiszeit und das Relaisdatum können mit Hilfe der Zeitsynchronisationsfunktion des Protokolls IEC60870-5-103 eingestellt werden.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.1 IEC60870-5-103 Das Schutzgerät unterstützt die Blockierung von Meldungen in der Überwachungsrichtung. Die Blockade lässt sich auf zwei Weisen aktivieren: • Manuell über das Direktkommando »Bl. Überw.richt. akt.« • Externe Aktivierung, indem ein Signal auf den Parameter »Ex Bl. Überw.r. akt. «...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Das Kommunikationsprotokoll nach IEC 60870‑5‑104 ist mit allen HighPROTEC-Geräten verfügbar, sofern diese eine Ethernet-Schnittstelle aufweisen. Obwohl das MCDLV4 ab Werk eine Standard-Zuordnung von Datenpunkten aufweist, dürfte man davon ausgehen können, dass die meisten Anwender diese Zuordnung an ihre eigene Leitstellenkommunikation individuell anpassen wollen.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Eine IOA besteht gemäß IEC104-Standard aus drei Bytes. Das SCADApter ermöglicht, jedes dieser Bytes separat zu definieren, sodass der Anwender jedes Datenobjekt einer individuellen, zur jeweiligen Anwendung passenden IOA zuweisen kann. Datenpunktzuordnung von Messgrößen Im Konfigurationswerkzeug SCADApter gibt es für Messwerte und Statistikdaten die Enstellung »Deadband«, die den Deadband-Wert festlegt.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 2020-06-06_First_IEC104_Mapping.HptSMap - SCADApter Datei Bearbeiten Einstellungen Hilfe IEC104 Informationsobjekt Datentyp Deadband Skalierung/Normierung Art des Werts Von GA ausn. Kommentar Beschreibung ▲ ▲ Adresse ▼ 0001 SpW.UL12 Gleitkommazahl Messwert nein Messwert: Außenleiterspannung ▲ ▲ ▲ ▼ 0002 SpW.UL23 Gleitkommazahl Messwert nein...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.2 IEC 60870‑5‑104 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais Das Konzept zur Verwendung der Logikfunktionen zum Setzen eines statischen Zustandes ist identisch zur Beschreibung für das DNP3-Protokoll: ╚═▷ „4.4.1 Anwendungsbeispiel – Setzen eines Ausgangsrelais“ Eine anwenderdefinierte Zuweisungsdatei aktivieren Informationen über Zuweisungen von Datenobjekten, und wie diese vom MCDLV4 geholt oder an das MCDLV4 übertragen werden können, findet man in der SCADApter- DoKumentation und in...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® 4.5.3 Modbus® ® Konfigurieren des Modbus -Protokolls ® Das Kommunikationsprotokoll nach Modbus ist mit allen HighPROTEC-Geräten verfügbar, sofern diese entweder eine serielle Schnittstelle („Modbus RTU“) oder eine Ethernet-Schnittstelle(„Modbus TCP“) aufweisen. Das MCDLV4 weist ab Werk eine Protokolldefinition (Zuordnung von Datenpunkten) auf, die für die allermeisten Anwendungen passen dürfte, sodass nur wenige Parameter konfiguriert werden müssen (siehe unten).
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® Um die Geräte für die Modbusanbindung konfigurieren zu können, benötigen Sie einige Vorgaben aus der Leittechnik. Einrichtung Zunächst muss Modbus als Leitstellenprotokoll ausgewählt werden: Dies geschieht durch die folgende Einstellung: [Projektierung] »Protokoll« ® • = „Modbus RTU“ — Verwendung des Modbus -Protokolls mit serieller Schnittstelle ®...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® Fehlerbehandlung – Physikalische Fehler Eventuelle physikalische Kommunikationsfehler können im Ereignisrekorder eingesehen werden. • Baudraten Error • Parity Error ... Fehlerbehandlung – Fehler auf Protokollebene Wird z. B. eine nicht existierende Speicheradresse im Gerät abgefragt, so sendet das Gerät Fehlercodes, die interpretiert werden müssen.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® SCADApter Der SCADApter ist eine separate PC-Software; daher ist dessen Verwendung detailliert im separaten SCADApter-Handbuch beschrieben. Es ist möglich, eine frühere vom Anwender erstellte Protokolldefinition vom MCDLV4 herunterzuladen, sodass man diese als Vorlage für weitere Zuweisungen verwenden kann.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.3 Modbus® ◦ „Float“ — Gleitkommazahl (nach IEEE 754) • Die Bit-Länge wird automatisch in Abhängigkeit des Formates gesetzt. • Die Checkbox „Selbsthaltung“ entscheidet darüber, ob die Modbus-Information selbsthaltend ist (bis zu einer expliziten Quittierung). Faktor, Skalierung •...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.4 Profibus 4.5.4 Profibus Konfiguration der Geräte Nachdem Profibus als SCADA-Protokoll eingestellt wurde (mittels [Projektierung] »Protokoll« = „Profibus“), stellen Sie im Menü [Geräteparameter / Profibus] folgenden Kommunikationsparameter ein: • »Slave ID« – die Slave-Adresse, über die das Gerät eindeutig angesprochen werden kann.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.5 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter 4.5.5 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter Software Die Inbetriebnahme einer anwenderdefinierten Protokolldefinition läuft prinzipiell für alle Kommunikationsprotokolle, die das unterstützen, in gleicher Weise ab. Man operiert grundsätzlich immer auf einer separaten Datei vom Dateityp *.HptSMap, die alle Zuweisungen von Datenobjekten enthält.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.5.5 Datenobjekte zuweisen mit dem SCADApter ein »Speichern unter«-Dialog. Der Anwender kann nun die Protokolldefinitionen als neue *.HptSMap-Datei speichern. (Dieses Herunterladen ist für die als Werksvorgabe implementierte Standard-Protokolldefinition nicht möglich.) Geräteparameter/IEC104/Konfig. Datenobj. Smart view SCADA-Datenpunktliste SCADA Datenpunktliste Konfiguration an das Gerät senden? Zuletzt verwendete Datei: MyIEC104_Mapping.HptSMap...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Zeitsynchronisation Der Anwender hat die Möglichkeit, das Schutzgerät mit einem zentralen Zeitgeber zu synchronisieren. Dies hat für ihn folgende Vorteile: • Die Uhrzeit des Geräts driftet nicht von der Referenz-Uhrzeit ab. Eine sich sonst kontinuierlich akkumulierende Abweichung von der Echtzeit wird damit ausgeglichen.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Modbus RTU Schnittstelle Empfehlung RS485, D-SUB oder LWL empfohlen bei der Verwendung von Modbus RTU als Kommunikations-Protokoll und der Abwesenheit eines IRIG‑B-Zeitgebers Modbus TCP Schnittstelle Empfehlung RJ45 (Ethernet) bedingt empfohlen bei der Verwendung von Modbus TCP als Kommunikations-Protokoll und der Abwesenheit eines IRIG‑B-Zeitgebers oder eines SNTP-Servers IEC 60870‑5‑103...
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation Genauigkeit der Zeitsynchronisation ie Genauigkeit der synchronisierten Systemzeit des Schutzgeräts hängt von verschiedenen Faktoren ab: • Genauigkeit des angeschlossenen Zeitgenerators • verwendetes Synchronisationsprotokoll • bei Verwendung von Modbus TCP, SNTP, IEC 60870‑5‑104 oder DNP3 TCP/UDP: Netzwerkauslastung und Paket-Laufzeiten auf dem Netzwerk HINWEIS! Achten Sie auf die Genauigkeit des verwendeten Zeitgenerators.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6 Zeitsynchronisation HINWEIS! Die Uhrzeit des Schutzgeräts wird ausschließlich über das Synchronisationsprotokoll abgeglichen, welches im Menü [Geräteparameter / Zeit / ZeitSync / ZeitSync] ausgewählt wird. Ohne Zeitsynchronisation: Damit das Schutzgerät die lokal gültige Zeit anzeigt, können die Zeitzone und der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit eingestellt werden.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.1 SNTP 4.6.1 SNTP HINWEIS! Wichtige Voraussetzung: Das Schutzgerät muss über das angeschlossene Netzwerk Zugriff auf einen SNTP-Server haben. Dieser sollte vorzugsweise lokal installiert sein. Prinzip – Generelle Verwendung SNTP ist ein Standard zur Zeitsynchronisation über ein Netzwerk. Hierzu muss sich mindestens ein SNTP-Server im Netzwerk befinden.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.1 SNTP Empfohlen wird ein lokal installierter SNTP-Server mit einer Genauigkeit von ≤200 µs. Sollte dies nicht möglich sein, so kann die Güte des angeschlossenen Servers über das Menü [Betrieb / Zustandsanzeige / ZeitSync / SNTP] überprüft werden: •...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.2 IRIG-B00X 4.6.2 IRIG-B00X HINWEIS! Wichtige Voraussetzung: Es wird ein IRIG-B00X Zeitgenerator benötigt. IRIG-B004 und höher unterstützen/übertragen die „Jahresinformation“. Wenn Sie einen IRIG Zeitcode verwenden, der die Jahresinformation nicht mitüberträgt (IRIG-B000, IRIG-B001, IRIG-B002, IRIG-B003), dann müssen Sie das „Jahr“ manuell im Gerät einstellen.
4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.6.2 IRIG-B00X IRIG-B Inbetriebnahme Aktivieren Sie die IRIG-B Synchronisation über das Menü [Geräteparameter / Zeit / ZeitSync]: • Wählen Sie im Menü Zeitsynchronisation »IRIG-B« aus. • Setzen Sie die Zeitsynchronisation im Menü [IRIG-B] auf „aktiv“. • Wählen Sie den verwendeten IRIG-B-Typ aus (B000 bis B007). Fehleranalyse Wird für länger als 60 s kein IRIG-B Zeitcode empfangen, so wechselt der IRIG-B-Status von „aktiv“...
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.7 SchutzKom – Schutzkommunikation SchutzKom – Schutzkommunikation HINWEIS! Es gibt zwei Typen der Schutzkommunikation, siehe den Bestellschlüssel und die Technischen Daten: • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx1xx, ST-Anschluss, 820 nm multi mode, normale Reichweite, • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx0xx, LC-Anschluss, 1310 nm mono mode, erhöhte Reichweite.
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4 Kommunikation – SCADA-Protokolle 4.7 SchutzKom – Schutzkommunikation Netz B-C Netz A-B Paar ID = 1 Paar ID = 2 Gerät Gerät Gerät Gerät falsche Verbindungen Lichtwellenleiter Lichtwellenleiter Schalttafel Schalttafel Schalttafel Abb. 62: Beispiel für eine Situation, in der das Setzen der Paar-ID mögliche falsche Verbindungen erkennbar macht.
5 Schutzmodule 5.1 Modul: Schutz Schutzmodule Modul: Schutz Das Modul »Schutz-Hauptmodul« (»Schutz«) repräsentiert den äußeren Rahmen aller Schutzmodule. Das heißt, alle anderen Schutzmodule werden vom »Schutz«-Modul eingefasst. WARNUNG! Wenn der Parameter [Schutzparameter / Globale Schutzpara / Schutz] »Funktion« im Modul »Schutz« auf „inaktiv“ gestellt wird oder das Modul blockiert wird, wird die gesamte Schutzfunktionalität des Geräts außer Funktion gesetzt.
5 Schutzmodule 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung Jedes Schutzmodul generiert seine eigenen Alarm- und Auslösemeldungen/-befehle. Diese werden automatisch an das übergeordnete Modul »Schutz« weitergeleitet. Somit ist »Schutz« ein übergeordnetes Modul, in dem alle Alarme und Auslöse-Entscheidungen der einzelnen Schutzelemente in Sammelmeldungen zusammengefasst werden. Es gibt allerdings eine wichtige Besonderheit: Wenn ein Schutzmodul den Einstellparameter »Nur Überw.«...
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5 Schutzmodule 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung GeneralProt_Y10 name = Jeder Auslösebefehl eines auslöseberechtigten, aktiven Schutzmoduls bewirkt eine Generalauslösung. Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) & Schutzeinstellungen name . Alarm Φ ◄ & Alarm name . name . Ausl Wenn verfügbar: name .
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5 Schutzmodule 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung ein anderes Zeitstufenkonzept und/oder phasenspezifische Algorithmen, usw. Die exakte Funktionalität ist somit immer im jeweiligen Handbuchkapitel nachzusehen.) Alarm • Wenn ein Schutzmodul namens »name« einen Fehler erkennt, setzt es ein Alarmsignal: »name . Alarm« – “(54)” im Diagramm. ◦...
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5 Schutzmodule 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung Schutz . Alarm GeneralProt_Y15 name = Jeder Alarm eines Moduls (außer Überwachungsmodulen aber einschließlich LSV) bewirkt einen Generalalarm (Sammelmeldung). name . Alarm ≥1 name[2] . Alarm Schutz . Alarm name[n] . Alarm Schutz . Störfall-Nr. &...
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5 Schutzmodule 5.1.1 Generalanregung und Generalauslösung Schutz.Ausl GeneralProt_Y19 Jeder phasenselektive Auslösebefehl eines auslöseberechtigten Moduls (I, IE, U, UX je nach Gerät) bewirkt eine phasenselektive Generalauslösung. I[1]...[n] . Ausl L1 ≥1 Schutz . Ausl L1 U[1]...[n] . Ausl L1 I[1]...[n] . Ausl L2 ≥1 Schutz .
5 Schutzmodule 5.1.2 Richtungserkennung 5.1.2 Richtungserkennung Das MCDLV4 ermittelt die Richtung für Phasen- und Erdfehler. Die Richtungserkennung ist im MCDLV4 als Bestandteil des »Schutz«-Moduls integriert. Die richtungsbezogenen Einstellungen können im Menüzweig [Feldparameter / Richtung] vorgenommen werden. Die Resultate werden in folgenden Menüzweigen angezeigt: •...
5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern vorwärts Richtungswinkel rückwärts Abb. 65: Prinzip der Richtungserkennung von Phasenfehlern. Methode der Fehlermesswert Polarisationsgröße Richtungswinkel Richtungserkennung Phasenstrom Phase mit der größten Leiter-Leiter-Spannung »Phasen-MTA« Stromstärke der anderen Phasen MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
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5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern Schutz – Phasenfehler – Richtungserkennung Pdoc_Y11 Φ Phasenfehler-Richtung vorwärts vorwärts rückwärts Richtungswinkel nicht möglich rückwärts & Schutz . I Rch vorw SpW . Phasen-MTA & Schutz . I Rch rückw & Schutz . I Rch n mögl Schutz .
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5 Schutzmodule 5.1.2.1 Richtungserkennung von Phasenfehlern • Wenn der Phasenwinkel des Fehlermesswertes größer ist als (»Phasen-MTA« ±90°), dann wird auf Rückwärts-Richtung entschieden. Die Richtungskennlinie wird definiert durch »Phasen-MTA« ±90°. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.1.2.2 Erdfehler-Richtung 5.1.2.2 Erdfehler-Richtung Definitionen • IE gem – Der (über den vierten Stromwandler) gemessene Erdstrom. • IE err – Der errechnete Erdstrom, d. h. die Summe IL1+IL2+IL3. • (Siehe außerdem die Definitionen in ╚═▷ „Definitionen“.) MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
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5 Schutzmodule 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden • Für den gemessenen Erdstrom IE gem werden Polarisationsgröße und Fehlermesswert über die Einstellung [Feldparameter / Richtung / IE gem] »IE gem Richtungsoptionen« festgelegt. Die möglichen Auswahlwerte sind: ◦ = „IE gem 3U0“ – 3U0 ist die Polarisationsgröße und IE gem der Fehlermesswert für die Richtungsbestimmung.
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5 Schutzmodule 5.1.2.2.1 Richtungserkennungsmethoden Die Richtung wird basierend auf dem Winkel zwischen der Polarisationsgröße und dem Fehlermesswert ermittelt. Anhand des Richtungswinkels entscheidet das MCDLV4 auf einen Fehler in Vorwärts- bzw. Rückwärtsrichtung. Dieser Richtungswinkel wird geräteintern errechnet und hängt von den Einstellparametern »Phasen-MTA« oder »Erd- MTA«...
5 Schutzmodule 5.1.2.2.3 Wattmetrische Richtungserkennung λ1 λ1 Blind-Komponente IE⋅sin(φ) λ2 λ2 vorwärts rückwärts Abb. 69: Richtungserkennung nach der Methode „sin(ϕ) “. Für die Methoden der wattmetrischen Richtungserkennung gibt es weitere Einstellungen: • [Feldparameter / Richtung / Allgemein] »3U0 min« – Das Hauptkriterium für die Erdfehler-Erkennung in kompensierten und isolierten Netzen ist die Verlagerungsspannung.
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5 Schutzmodule 5.1.2.2.3 Wattmetrische Richtungserkennung einzustellen, sodass das Risiko von Fehlmessungen auf Grund von Winkelfehlern bei hohen Stromstärken reduziert wird. Die gleichen Einstellungen [Feldparameter / Richtung / IE err] »IE err min«, »IE err Grenzw. λ1« und »IE err Grenzw. λ2« gibt es analog, falls IE err verwendet wird. Schutz –...
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5 Schutzmodule 5.1.2.2.4 Einstellhinweise werden allerdings im Kapitel „Erdstrom“ (╚═▷ „5.11 IE – Erdüberstromschutz“) beschrieben. Erdfehlerrichtung mittels der Methode cos(φ) („wattmetrisch“) für IE gem und 3U0 (gemessen) Der Erdstrom IE gem soll hierbei am vierten Stromwandlereingang mittels Kabelumbauwandler und 3U0 am vierten Spannungswandlereingang über eine offene Dreieckswicklung (V-Schaltung) gemessen werden.
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5 Schutzmodule 5.1.2.2.4 Einstellhinweise »Funktion« = „aktiv“ • »IE Quelle« = „gemessen“, oder »IE Quelle« = „empfindliche Messung“ • Stellen Sie Schwellwert und Zeitstufe ein: »IE>«, oder »IEs>« »t« Beachten Sie auf jeden Fall, dass die Gesamtverzögerung sich aus der Summe der Verzögerungen von Erdstromschutzelement und Richtungserkennung ergibt.
5 Schutzmodule 5.1.3 Blockaden 5.1.3 Blockaden Das Gerät bietet temporäre und dauerhafte Blockademöglichkeiten des gesamten Schutzes oder einzelner Stufen. WARNUNG! Stellen Sie sicher, dass Sie keine unsinnigen oder gar lebensgefährlichen Blockaden rangieren. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht fahrlässig Schutzfunktionalität deaktivieren, die das Gerät laut Schutzkonzept zur Verfügung stellen muss.
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5 Schutzmodule 5.1.3 Blockaden • Um eine temporäre Blockade eines Schutzmoduls einzurichten, ist zunächst innerhalb des Moduls der Parameter »ExBlo Fk« auf „aktiv“ zu setzen. Dadurch vergeben Sie die Erlaubnis: »Dieses Modul darf blockiert werden«. • Zusätzlich muss innerhalb der globalen Schutzparameter dem Parameter »ExBlo1«...
5 Schutzmodule 5.1.3.2 Schutzfunktionen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.2 Schutzfunktionen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Das folgende Diagramm gilt für alle Module, sofern nicht weiter unten modulspezifische Diagramme folgen: Blockaden GeneralProt_Y03 name = alle blockierbaren Module Die Frequenz ist innerhalb der Grenzen der Nennfrequenz.(*)(**) &...
5 Schutzmodule 5.1.3.3 Phasenstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.3 Phasenstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Phasenstromschutzstufen können nicht nur dauerhaft (»Funktion« = „inaktiv“) oder temporär durch ein beliebiges Blockadesignal aus der »Rangierliste«, sondern auch durch eine »Rückwärtige Verriegelung« blockiert werden. Blockaden (**) Pdoc_Y01 name = I[1]...[n]...
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5 Schutzmodule 5.1.3.4 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.4 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Erdstromschutzstufen können nicht nur dauerhaft (»Funktion« = „inaktiv“) oder temporär durch ein beliebiges Blockadesignal aus der »Rangierliste« sondern auch durch eine »Rückwärtige Verriegelung« blockiert werden. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
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5 Schutzmodule 5.1.3.4 Erdstromstufen aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Edoc_Y01 Blockaden (**) name = IE[1]...[n] Die Frequenz ist innerhalb der Grenzen der Nennfrequenz.(*)(**) & Siehe Diagramm: Schutz Schutz. aktiv (Das (Gesamt-)Schutzmodul ist nicht deaktiviert oder blockiert) name . UX Blo &...
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5 Schutzmodule 5.1.3.5 Q->&U-Schutz aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.5 Q->&U-Schutz aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Blockaden Q->&U< (**) QU_Y01 Die Frequenz ist innerhalb der Grenzen der Nennfrequenz.(*)(**) & Siehe Diagramm: Schutz Schutz. aktiv (Das (Gesamt-)Schutzmodul ist nicht deaktiviert oder blockiert) Q->&U<...
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5 Schutzmodule 5.1.3.6 Phasenstrom-Differenzialschutz und die Hochstromdifferenzialstufe aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren 5.1.3.6 Phasenstrom-Differenzialschutz und die Hochstromdifferenzialstufe aktivieren, deaktivieren bzw. temporär blockieren Id_Y01 Blockaden name = Id, IdH Empfang — vom fernen Schutzgerät — Schnittstelle Schutzkommunikation name . aktiv (vom fernen Schutzgerät) Siehe Diagramm: Schutz &...
5 Schutzmodule 5.2 Netz- und Anlagenschutz Netz- und Anlagenschutz Da dem Netz- und Anlagenschutz eine zunehmende Bedeutung zukommt, wurden für die HighPROTEC zahlreiche dem Stand der Technik entsprechende Schutzfunktionen entwickelt und in einem speziellen Menü [NA-Schutz] „Netz- und Anlagenschutz“ zusammengefasst. Diese sind so universell einsetzbar, dass sie über die Parametrierung an unterschiedlichste international und lokal gültige Netzanschlussrichtlinien (Grid-Codes) einfach angepasst werden können.
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Das Phasenstrom-Differenzialschutz-Modul »Id« stellt die folgenden ANSI- Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 87L • ANSI 87T Prinzip des Phasenstrom-Differenzialschutzes Die Phasenstrom-Differenzialschutzstufe des Geräts besitzt eine phasen-selektive Mehrbereichs-Stabilisierungskennlinie, um Fehler durch statische und dynamische (transiente) Vorgänge zu kompensieren.
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Die Zuverlässigkeit und ständige Verfügbarkeit der SchutzKom-Schnittstelle ist essentiell für den Leitungsdifferentialschutz. Daher wird die Schnittstelle kontinuierlich geräteintern überwacht. Sobald die Verbindung als nicht stabil befunden wird, wird der Leitungsdifferentialschutz (also insbesondere auch das hier beschriebene Modul „Id“) blockiert, bis die Geräteverbindung wieder stabil ist.
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Beispiel: ☼ Wenn der primäre Nennstrom des Stromwandlers am Ort B mit Stromwandler StWB (1000:1) größer ist als der primäre Nennstrom des Stromwandlers am Ort A mit Stromwandler StWA (800:1), soll StWB den Bezugsstrom Ib mit 1000 A definieren. Am Schutzgerät Ort A ist folgendes einzustellen: [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Ib Referenz«...
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Hinweis 4: Bei unterschiedlichen Wandlernennströmen (Primärnennstrom) ist im Menü [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Ib Referenz« die entsprechende Einstellung zu wählen. (Der Wandler mit dem größtem Nennstrom sollte Ib definieren). Betriebsart 2 (Kabel / Leitung mit Transformator): In-Zone-Transformator-Differenzialschutz für einen in der Schutzzone (Kabel / Leitung) liegenden Leitungstransformator –...
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz (Lokal) (Fern) Schutzgerät Schutzgerät Schnittstelle Schutzkommunikation Abb. 75: ANSI 87L / 87T – Leitungsdifferentialschutz mit in der Schutzzone installiertem Transformator. Erforderliche Einstellungen: Hinweis 1: Bei beiden Schutzgeräten müssen die Stromwandler mit der Klemme X3 verbunden werden, ferner müssen die Lichtwellenleiter für die Schutzkommunikation („SchutzKom“, X102) angeschlossen und die Verbindung konfiguriert werden.
5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Schutzfunktionen sind blockiert, solange der Leitungsdifferentialschutz normal arbeitet. Die jeweils gewünschten Not-Schutzfunktionen (typischerweise ein Überstromschutz nach ANSI 50, 51, 51Q, 51V, 67) sind für „Strategie 1“ zu konfigurieren und (unabhängig vom Leitungsdifferentialschutz) zu aktivieren, wie im jeweiligen Kapitel dieses Handbuches beschrieben.
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5 Schutzmodule 5.3 Id – Phasenstrom-Differenzialschutz Symbol Bedeutung Nennspannung des Transformators auf der Oberspannungsseite W1 (HV). LL,W1 Nennspannung des Transformators auf der Unterspannungsseite W2 (LV). LL,W2 Primärer Nennstrom des Stromwandlers auf der W1-Seite. prim,W1 Sekundärer Nennstrom des Stromwandlers auf der W1-Seite. sek,W1 Primärer Nennstrom des Stromwandlers auf der W2-Seite.
5 Schutzmodule 5.3.1 Auslösekennlinie 5.3.1 Auslösekennlinie Id/Ib IdH Auslösebereich Id>> Id Auslösebereich Id[Is2] Id[Is1] Stabilisierungsbereich Id min Id[Is0] ◄ Is/Ib Is1= 2⋅Ib Is2= 10⋅Ib Abb. 76: Auslösekennlinie der Schutzfunktionen »Id« (blauer Bereich) und »IdH« (roter Bereich). In dieser Auslösekennlinie sind die Größen folgendermaßen definiert: Blauer Bereich im Diagramm Auslösebereich der Schutzfunktion »Id«.
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5 Schutzmodule 5.3.1 Auslösekennlinie ≡ I Startpunkt der statischen Auslösekennlinie bei I Der zugehörige Einstellwert ist: [Schutzparameter / Satz 1…4 / Diff-Schutz / Id] »Id(Is0)« |I ̲ | ≡ I Minimaler Differenzstrom, bezogen auf den Bezugsstrom I d,min d,min Der zugehörige Einstellwert ist: [Schutzparameter / Satz 1…4 / Diff-Schutz / Id] »Id min«...
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5 Schutzmodule 5.3.1 Auslösekennlinie Phasenstromvektoren/Zählpfeile zeigen definitionsgemäß auf das Schutzobjekt. Die Ansprechkennlinie für den Phasenstrom-Differenzialschutz somit mathematisch als Zusammenfassung dreier Abschnitte beschrieben werden: • Für I < I ⋅(I −I ) / (I −I s,min d,min ≥ I + d(H, m) d,min •...
5 Schutzmodule 5.3.1.1 Einstellen der Auslösekennlinie 5.3.1.1 Einstellen der Auslösekennlinie ist der Mindestansprechwert, unter dem keine Auslösung des Gerätes erfolgt. Dies d,min dient dazu, Fehlauslösungen durch statische Differenzströme zu verhindern, die durch Magnetisierungsströme des Schutzobjekts im Leerlauf oder Ungenauigkeiten bei den Stromwandler-Übersetzungsverhältnissen hervorgerufen werden.
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5 Schutzmodule 5.3.2 Zeigeranpassungen 5.3.2 Zeigeranpassungen Hinweis: Dieser Abschnitt gilt nur, wenn ein Blocktransformator mit in die Differenzialschutzzone einbezogen wird. HINWEIS! Die Bezugsseite (Referenzseite) für die Zeigeranpassung ist der W1-Seite fest zugeordnet. Im Gerät erfolgt eine automatische Anpassung der Messströme in Betrag und Phasenlage, basierend auf den Einstellungen in den Feldparametern.
5 Schutzmodule 5.3.3 Stromwandler-Übersetzungsfehler 5.3.3 Stromwandler-Übersetzungsfehler Hinweis: Dieser Abschnitt gilt nur, wenn ein Transformator mit in die Differenzialschutzzone einbezogen wird. HINWEIS! Beide Amplituden-Korrekturfaktoren müssen kleiner 10 sein. prim,W1 ≤ 10 StW1 prim,W2 ≤ 10 StW2 Das Verhältnis zwischen dem größten und dem zweitgrößten Amplitudenkorrekturfaktor darf nicht >3 sein.
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5 Schutzmodule 5.3.4 Phasen-/Schaltgruppen-Korrektur 5.3.4 Phasen-/Schaltgruppen-Korrektur Hinweis: Dieser Abschnitt gilt nur, wenn ein Transformator mit in die Differenzialschutzzone einbezogen wird. Das MCDLV4 berechnet die Schaltgruppenanpassung bezogen zur W1-Seite des Gerätes. Die Schaltgruppe (Stundenzahl) ist von der Betrachtungsrichtung abhängig. Die Einstellung [Feldparameter / Transformator] »Phasenverschiebung« gibt an, um welchen Winkel (als Vielfaches von 30°) der Zeiger der W2-Seite der W1-Seite nacheilt.
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5 Schutzmodule 5.3.5 Externer Fehler – Nullkomponenten-Kompensierung 5.3.5 Externer Fehler – Nullkomponenten-Kompensierung Hinweis: Dieser Abschnitt gilt nur, wenn ein Transformator mit in die Differenzialschutzzone einbezogen wird. Damit der Phasendifferenzialschutz im Fall von externen Erdfehlern nicht fehlanregt, muss das Nullsystem aus den Strömen herausgerechnet werden. Die Nullstrom-Komponenten existieren nur auf der geerdeten Sternpunktseite des Transformators.
5 Schutzmodule 5.3.6 Stabilisierung gegen Transiente 5.3.6 Stabilisierung gegen Transiente Dynamische Stabilisierung Um den Differenzialschutz unempfindlich gegenüber transienten Vorgängen, wie Wandlersättigung und Auftreten von Harmonischen zu machen, besitzt das Gerät eine Funktion zur dynamischen (vorübergehenden) Stabilisierung der Phasen- Differenzialschutzstufe. Beim Ansprechen der dynamischen Stabilisierung wird auf den Anteil der statischen Stabilisierung ein konstanter Anteil für die dynamische Stabilisierung d(H,m) addiert.
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5 Schutzmodule 5.3.6 Stabilisierung gegen Transiente • [Schutzparameter / Satz 1…4 / Diff-Schutz / Id] »Stab H5« ist „aktiv“ ist in den »Schutzparametern«aktiv und der Anteil (%) der 5. Harmonischen überschreitet den eingestellten Ansprechwert. • Die Wandler-Sättigungsüberwachung [Schutzparameter / Satz 1…4 / Diff-Schutz / Id] »StW-Sättig.-Stab.«...
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5 Schutzmodule 5.3.6 Stabilisierung gegen Transiente I [A] −1 −2 −3 −4 −5 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 t [s] ① ② Beginn der Netzstörung Id=IW1+IW2 I [A] Is=0,5⋅IW1−IW2 ③ ④ 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 t [s] Abb. 78: Charakteristik von Id und Is mit Wandlersättigung auf der W1-Seite für einen externen Fehler.
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5 Schutzmodule 5.3.7 Schaltgruppen 5.3.7 Schaltgruppen [Feldparameter / Transformator] »W1 Mögliche Einstellungen: Wicklungsart/Erdung« • „Y“ – Stern (Wicklung auf der Primärseite) • „D“ – Delta (Wicklung auf der Primärseite) • „Z“ – Zickzack (Wicklung auf der Primärseite) • „YN“ – Stern geerdet (Wicklung auf der Primärseite) •...
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5 Schutzmodule 5.3.7 Schaltgruppen • Der Transformator verursacht je nach Schaltgruppe eine Phasendrehung. Das Stromsystem der Wicklungsseite W2 eilt dem der Wicklungsseite W1 nach (gilt für L1-L2-L3-Systeme). • Eine andere Phasenfolge (L1-L3-L2) wird über einen Feldparameter berücksichtigt (siehe Feldparameter desTransformators). •...
5 Schutzmodule 5.3.8 Automatische Berechnung der Amplitudenanpassung, Schaltgruppenkorrektur und Nullkomponenten-Kompensierung 5.3.8 Automatische Berechnung der Amplitudenanpassung, Schaltgruppenkorrektur und Nullkomponenten-Kompensierung Das Gerät führt die folgenden Berechnungen automatisch durch: • 1. Amplitudenanpassung unter Berücksichtigung aller Übersetzungsverhältnisse (Transformator und Stromwandler). • 2. Schaltgruppenkorrektur (Phasendrehung) durch entsprechende Drehung des Drei- Phasen-Systems.
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5 Schutzmodule 5.3.8 Automatische Berechnung der Amplitudenanpassung, Schaltgruppenkorrektur und Nullkomponenten-Kompensierung • Der Sternpunkt auf der W1-Seite geerdet ist und • 2. Das Netz der zugeordneten W1-Seite ebenfalls geerdet ist. I ̲ ‴ = I ̲ − I ̲ 0,W1 W2-Seite: Eine Nullkomponenten-Kompensierung erfolgt auf der W2-Seite, wenn der Parameter »W2 Wicklungsart/Erdung«...
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5 Schutzmodule 5.3.8 Automatische Berechnung der Amplitudenanpassung, Schaltgruppenkorrektur und Nullkomponenten-Kompensierung Höhe ist unter anderem abhängig vom Zuschaltmoment, und so ist der Extremwert bei Zuschaltungen im Spannungsnulldurchgang zu erwarten. Der Rush-Strom fließt einseitig und erscheint damit als Differenz-Strom. Aus diesem Grunde ist eine Stabilisierung des Differenzialschutzes notwendig.
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5 Schutzmodule 5.3.8 Automatische Berechnung der Amplitudenanpassung, Schaltgruppenkorrektur und Nullkomponenten-Kompensierung Wenn die Sättigung auf einen externen Fehler zurückzuführen ist, wird die Auslösekennlinie um d(H,m) angehoben. Im Falle eines internen Fehlers erfolgt keine Anhebung der Auslösekennlinie. • »StW-Sättig.-Stab.« = „aktiv“ • »tBlock für StW-Sät.« = 0,3s (Beispiel) MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.4 IdH – Unstabilisierte Hochstromdifferenzialstufe IdH – Unstabilisierte Hochstromdifferenzialstufe Unabhängig von der eingestellten Ansprech-Grundkennlinie und dem Stabilisierungsfaktore d[H,m] kann ein Ansprechwert für einen maximalen Differenzialstrom IdH eingestellt werden, der bei Überschreitung zu einer unverzögerten Auslösung führt. Diese Schutzstufe wird als Hochstromdifferenzialstufe IdH bezeichnet und löst nur bei Fehlern innerhalb der Schutzzone aus.
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5 Schutzmodule 5.4 IdH – Unstabilisierte Hochstromdifferenzialstufe Insgesamt bedeutet dies, dass das MCDLV4 eine Generalanregung ausführt, sobald das Wertepaar aus Differenzstrom I und Stabilisierungsstrom I in der blauen oder in der roten Fläche liegt. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.5 IdE – Erdstrom-Differenzialschutz IdE – Erdstrom-Differenzialschutz Das Phasenstrom-Differenzialschutz-Modul »Id« stellt die folgenden ANSI- Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 64REF • 87N Das Erdstromdifferenzialschutzmodul kann dazu verwendet werden: • Erkennung von Erdfehlern auf der zu schützenden Leitungsstrecke. • Erkennung interner Transformatorfehler auf der Sternpunktseite (im Falle eines in der Schutzzone implementierten Transformators) Beschreibung Das Schutzprinzip des Erdstrom-Differenzialschutzes IdE basiert auf einem...
5 Schutzmodule 5.5 IdE – Erdstrom-Differenzialschutz Protection Principle I̲ L 1 I̲ L 1 I̲ L 2 I̲ L 2 I̲ L 3 I̲ L 3 Schnittstelle Schutzkommunikation Schutzgerät Schutzgerät Abb. 80: Prinzip des Erdstrom-Differentialschutzes. Applikation ANSI 87N Bestimmungsgemäße Verwendung Diese Applikation ist anwendbar, wenn der Transformator innerhalb der Schutzzone an die zu schützende Leitung angeschlossen ist und gegen Erdfehler geschützt werden soll, die im Bereich zwischen den Phasenstromwandlern und dem Erdstromwandler liegen.
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5 Schutzmodule 5.5 IdE – Erdstrom-Differenzialschutz Aktivieren Sie das Schutzmodul: [Projektierung] »IdE . Modus« = „verwenden“ Setzen Sie die Feldparameter des Transformators im Menüzweig [Feldparameter / Transformator]. Parametrieren Sie den Differenzialschutz im Menüzweig [Schutzparameter / Satz x / Diff- Schutz]. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
5 Schutzmodule 5.6 IdEH – Erdhochstrom-Differenzialschutz IdEH – Erdhochstrom-Differenzialschutz Wie die Hochstrom-Phasendifferenzialschutzstufe besitzt auch die Erdhochstrom- Differenzialschutzstufe eine Mehrbereichs-Auslösekennlinie. IdE/Ib IdEH Auslösebereich IdE>> IdE Auslösebereich IdE[Is2] Stabilisierungsbereich IdE[Is1] IdE min IdE[Is0] ◄ Is/Ib Is1= 2⋅Ib Is2= 10⋅Ib Abb. 81: Ansprechwert »IdE>>« des Erddifferenzialstromes bezogen auf den Nennstrom »Ib« des entsprechenden Schutzobjektes.
5 Schutzmodule 5.7 Ausl-Trans – Transfer von Auslöse-Entscheiden über Schutzkommunikation Ausl-Trans – Transfer von Auslöse-Entscheiden über Schutzkommunikation Der Leitungsdifferenzialschutz basiert auf zwei Schutzgeräten, die miteinander über einen speziellen Kommunikationskanal, die Wirkschnittstelle SchutzKom, in Verbindung stehen. Das Modul »Ausl-Trans« („Transfer von Auslöse-Entscheiden über die Schutzkommunikation“) ist vergleichbar mit dem »Sig-Trans«-Modul, es erlaubt die Übertragung von Auslöse-Entscheiden über die SchutzKom-Verbindung vom einen Gerät zum anderen.
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5 Schutzmodule 5.7 Ausl-Trans – Transfer von Auslöse-Entscheiden über Schutzkommunikation Ausl-Trans TransferTrips_Y01 Schutzgerät, Ausl-Trans Ausl-Trans . ExBlo AuslBef Fk inaktiv Ausl-Trans . Blo AuslBef aktiv ≥1 Ausl-Trans . Ausl-Trans . ExBlo AuslBef ExBlo AuslBef Fk inaktiv keine Rangierung 1..n, Rangierliste aktiv &...
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5 Schutzmodule 5.7.1 Beispiel: „Auslöse“-Mitnahme StW A StW B AuslBef AuslBef Gerät A Gerät B Rangierung Rangierung AUS Bef 1 AUS Bef 1 AuslBef Rangierung 1 AUS Bef 2 Rangierung 1 AuslBef AUS Bef 2 AUS Bef 3 AUS Bef 3 Ausl 1 Ausl 1 Senden...
5 Schutzmodule 5.8 Sig-Trans – Signal-Transfer über Schutzkommunikation Sig-Trans – Signal-Transfer über Schutzkommunikation Der Leitungsdifferenzialschutz basiert auf zwei Schutzgeräten, die miteinander über einen speziellen Kommunikationskanal, die Wirkschnittstelle SchutzKom, in Verbindung stehen. Das Modul »Sig-Trans« („Signal-Transfer über Schutzkommunikation“) erlaubt es nun, bis zu 16 Signale zu konfigurieren, die über die SchutzKom-Verbindung vom einen Gerät zum anderen übertragen werden.
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5 Schutzmodule 5.8 Sig-Trans – Signal-Transfer über Schutzkommunikation • Das Modul »Sig-Trans« des entfernten Gerätes empfängt (4) die Signale und triggert jeweils zugeordnete Digitale Eingänge (5). Diese Digitalen Eingänge können bestimmte Funktionen aktivieren oder deaktivieren, das Gerät auf einen anderen Parametersatz umschalten, oder die Signale können Schutz- oder Steuerungsmodulen zugewiesen werden.
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5 Schutzmodule 5.8.1 Beispiel: Schaltgeräte-Position übertragen StW A StW B Gerät A Gerät B LS Pos LS Pos QB: Schaltzustandsüberwachung durch die Gegenstelle B QA: Schaltzustandsüberwachung durch die Gegenstelle A DI 1 Aux-ON Signal 1 Signal 1 Aux-ON DI 1 Aux-ON Aux-ON Senden...
5 Schutzmodule 5.9 I – Überstromschutz I – Überstromschutz Das Überstromschutz-Modul »I« stellt die folgenden ANSI-Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 50 — ╚═▷ „ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet“, ╚═▷ „5.9.1 Kennlinien (Phasenstrom)“ • ANSI 51 — ╚═▷ „ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet“, ╚═▷...
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5 Schutzmodule 5.9 I – Überstromschutz ANSI 50, 51 – Überstromzeitschutz, ungerichtet Diese Applikation des »I«-Schutzmoduls wird über das Menü [Projektierung] aktiviert: • [Projektierung] »Modus« = „ungerichtet“ Ist die Stromschutzstufe als „ungerichtet“ projektiert, dann wird keine Richtungsinformation zur Schutzentscheidung der betroffenen Schutzfunktion herangezogen.
5 Schutzmodule 5.9.1 Kennlinien (Phasenstrom) ◦ I2 • »Mess-Modus« = ◦ Leiter-Leiter ◦ Phasenspannung Mit der Einstellung »VRestraint« auf „aktiv“ erfolgt der Überstromzeitschutz spannungsabhängig, d. h. die Anregeschwelle wird bei sinkender Spannung herabgesetzt und der Stromschutz erfolgt sensibler. Für die Spannungsschwelle »VRestraint max« kann zusätzlich der »Mess-Modus«...
5 Schutzmodule 5.9.1 Kennlinien (Phasenstrom) ◦ NINV – IEC Normal Inverse (IEC 60255‑151) ◦ VINV – IEC Very Inverse (IEC 60255‑151) ◦ LINV – IEC Long Time Inverse (IEC 60255‑151) ◦ EINV – IEC Extremely Inverse (IEC 60255‑151) • Abhängiger Überstromzeitschutz, Kennlinien nach ANSI / IEEE C37.112: ◦...
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5 Schutzmodule 5.9.1 Kennlinien (Phasenstrom) ◦ Falls »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“: Die Rückfallverzögerung wird aus der jeweils gewählten Kennlinie errechnet. • tchar (für alle Kennlinien außer „DEFT“): ◦ Zeit-Multiplikator/Kennlinienfaktor. Der Einstellbereich hängt von der gewählten Kennlinie ab. ◦ Einstellung über [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / I[x]] »tchar« Für alle Kennlinien, außer DEFT und den...
5 Schutzmodule 5.9.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz 5.9.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz DEFT t / s I> 0,01 I / In Die Auslöseverzögerung für I > {?v_Igt_k} ist einstellbar über {?v_Igt_h} [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / I[x]] »t«. Die Rückfallverzögerung für I <...
5 Schutzmodule 5.9.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) 5.9.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) Siehe ╚═▷ „Legende für alle folgenden Diagramme“ für weitere Informationen. Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) τ ⎛ ⎞ ⋅ tchar α ⎛ ⎞ ⎜ ⎟ ⋅ tchar α...
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5 Schutzmodule 5.9.1.2 AMZ-Kennlinien (Phasenstrom) Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) t = c ⋅ tchar⋅ K t = c ⋅ tchar⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Therm Flat Siehe auch ╚═▷ „5.9.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom)“ für weitere Informationen speziell zu den „Thermischen Kennlinien“.
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Phasenstrom) 5.9.1.2.1 Kennlinien nach IEC 60255‑151 (Phasenstrom) 5.9.1.2.1.1 IEC Normal Inverse [NINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC NINV t / s tchar= 0,05 0,01 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) 5.9.1.2.1.2 IEC Very Inverse [VINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC VINV t / s tchar= 0,05 0,01 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 86: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < {?v_Igt_k} ) und Auslöseverzögerung {?v_Igt_h} (rechte Hälfte, I >...
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) 5.9.1.2.1.3 IEC Extremely Inverse - Kennlinie [INV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC EINV 1000 t / s tchar= 0,01 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) 5.9.1.2.1.4 IEC Long Time Inverse - Kennlinie [LINV] (IEC 60255‑151) »I[x] . Kennl« = IEC LINV 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb.
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie (Phasenstrom) 5.9.1.2.2 R Inverse [RINV] - Kennlinie (Phasenstrom) »I[x] . Kennl« = RINV t / s tchar= 0,05 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 89: RINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < {?v_Igt_k} ) und Auslöseverzögerung {?v_Igt_h} (rechte Hälfte, I >...
5 Schutzmodule 5.9.1.2.3 Kennlinien nach {?IEEE_C37-112_k} (Phasenstrom) 5.9.1.2.3 Kennlinien nach {?IEEE_C37-112_k} (Phasenstrom) 5.9.1.2.3.1 Moderately Inverse [MINV] - Kennlinie ({?IEEE_C37-112_k}) »I[x] . Kennl« = „ANSI MINV“ 1000 t / s tchar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 90: MINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < {?v_Igt_k} ) und Auslöseverzögerung {?v_Igt_h} (rechte Hälfte, I >...
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] ({?IEEE_C37-112_k}) 5.9.1.2.3.2 Very Inverse [VINV] ({?IEEE_C37-112_k}) »I[x] . Kennl« = „ANSI VINV“ 1000 t / s tchar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 91: VINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < {?v_Igt_k} ) und Auslöseverzögerung {?v_Igt_h} (rechte Hälfte, I >...
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] ({?IEEE_C37-112_k}) 5.9.1.2.3.3 Extremely Inverse - Kennlinie [INV] ({?IEEE_C37-112_k}) »I[x] . Kennl« = „ANSI EINV“ 1000 t / s tchar= 0,01 I / I> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 92: EINV: Rückfallverzögerung (linke Hälfte, I < {?v_Igt_k} ) und Auslöseverzögerung {?v_Igt_h} (rechte Hälfte, I >...
5 Schutzmodule 5.9.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom) 5.9.1.2.4 Thermische Kennlinien (Phasenstrom) Auslöseverzögerungen Für die Auslöseverzögerungen der „Thermischen“ Kennlinien Therm Flat, IT, I2T, and gilt die folgende Berechnungsformel: t = 5 ⋅ tchar ⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Auslöseverzögerung [in Sekunden]. tchar Einstellung für den Zeitfaktor [in Sekunden].
5 Schutzmodule 5.9.1.2.4.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie 5.9.1.2.4.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie »Kennl« = Therm Flat 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 93: Auslösekurve „Therm Flat“, wobei nur der Bereich I > {?v_Igt_k} jeweils {?v_Igt_h} anwendbar ist.
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.4.2 IT - Kennlinie 5.9.1.2.4.2 IT - Kennlinie »Kennl« = IT 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 94: Auslösekurve „IT“, wobei nur der Bereich I > {?v_Igt_k} jeweils anwendbar ist. {?v_Igt_h} Rückfallverzögerung Es kann zwischen verschiedenen Rücksetzmodi gewählt werden:...
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5 Schutzmodule 5.9.1.2.4.3 I2T - Kennlinie 5.9.1.2.4.3 I2T - Kennlinie »Kennl« = I2T 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 95: Auslösekurve „I2T“, wobei nur der Bereich I > {?v_Igt_k} jeweils anwendbar ist. {?v_Igt_h} Rückfallverzögerung Es kann zwischen verschiedenen Rücksetzmodi gewählt werden:...
5 Schutzmodule 5.9.1.2.4.4 I4T - Kennlinie 5.9.1.2.4.4 I4T - Kennlinie »Kennl« = I4T 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 0,01 I / In (Vielfache des Nennstroms) Abb. 96: Auslösekurve „I4T“, wobei nur der Bereich I > {?v_Igt_k} jeweils anwendbar ist. {?v_Igt_h} Rückfallverzögerung Es kann zwischen verschiedenen Rücksetzmodi gewählt werden:...
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5 Schutzmodule 5.9.2 Funktionalität Richtungsentscheidung Phasenüberstrom Pdoc_Y08 I = I[1]...[n] Projektierung Modus ≥1 ungerichtet vorwärts & rückwärts (vorwärts) & I . Fehler in Auslöserichtung (rückwärts) unger Ausl bei U=0 inaktiv aktiv & (nicht möglich) MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
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5 Schutzmodule 5.9.2 Funktionalität I[1] ... [n] Pdoc_Y09 I = I[1]...[n] Siehe Diagramm: Richtungsentscheidung Phasenüberstrom I . Fehler in Auslöserichtung Siehe Diagramm: Blockaden I . aktiv & I . IH2 Blo IH2 Blo inaktiv aktiv & & Siehe Diagramm: IH2 I .
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5 Schutzmodule 5.9.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz 5.9.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Zum Aktivieren dieser Funktion muss innerhalb der Parametersätze in der jeweiligen Stromstufe I[x] der Parameter [Schutzparameter / Satz n / I-Schutz / I[x]] »VRestraint« = „aktiv“ gesetzt sein. Diese Funktion setzt in Abhängigkeit der Höhe einer Spannungsabsenkung die Anregeschwelle der Überstromstufe herab.
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5 Schutzmodule 5.9.3 51V – Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz • %Anregewert = 100%, wenn U ≥ U Die Auslösekennlinien (Charakteristik) der Stromschutzstufen bleiben beim spannungsabhängigen Überstromschutz unbeeinflusst. Wenn die Spannungswandler-Überwachung »Ex Autom SpW« aktiviert ist, wird im Falle eines Sicherungs-Automatenfalls der Spannungswandler die spannungsabhängige Überstromfunktion blockiert, um eine Fehlauslösung zu verhindern.
5 Schutzmodule 5.9.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] 5.9.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] Zum Aktivieren dieser Funktion muss innerhalb der Parametersätze in der jeweiligen Stromstufe I[x] der Parameter [Schutzparameter / Satz n / I-Schutz / I[x]] »Messprinzip« = „I2“ gesetzt sein. Die Gegensystem-Überstromschutzfunktion arbeitet in ähnlicher Weise wie die normale Phasen-Übertromschutzfunktion, mit dem Unterschied, dass hier die Ströme des Gegensystems ausgewertet werden.
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5 Schutzmodule 5.9.4 I2> - Gegensystem-Überstrom [51Q] I[1]...[n]: Messprinzip = (I2>) Pdoc_Y10 I = I[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden** (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) & I . IH2 Blo IH2 Blo inaktiv & aktiv I . Alarm Siehe Diagramm: IH2 IH2 .
5 Schutzmodule 5.9.5 Spannungsgesteuerter Überstromschutz [51C] 5.9.5 Spannungsgesteuerter Überstromschutz [51C] Kurzschlüsse in Generatornähe können zum Einbruch der Spannung führen. Mittels Adaptiver Parameter (siehe ╚═▷ „2.3.2 Adaptive Parametersätze“) kann in Abhängigkeit von Spannungsschwellwerten Einfluss auf die Auslösezeiten bzw. Auslösekennlinie genommen werden. Auslösezeit, Kennlinie, Rücksetzmodi usw. können auf diese Weise direkt und in Abhängigkeit von Spannungsschwellwerten beeinflusst werden.
5 Schutzmodule 5.9.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] 5.9.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] Gegenstand der Prüfung • Messen Sie für jede Stromschutzstufe jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse. HINWEIS! Insbesondere bei der Holmgreenschaltung schleichen sich schnell Verdrahtungsfehler ein, die so sicher erkannt werden können.
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5 Schutzmodule 5.9.6 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz ungerichtet [50, 51] Erfolgreiches Testergebnis Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein. Zulässige Abweichungen/Toleranzen sind den Technischen Daten zu entnehmen. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.9.7 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz gerichtet [67] 5.9.7 Inbetriebnahme: Überstromzeitschutz gerichtet [67] Gegenstand der Prüfung Messen Sie für jede gerichtete Überstromstufe jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse. HINWEIS! Insbesondere bei der Holmgreenschaltung schleichen sich schnell Verdrahtungsfehler ein, die so sicher erkannt werden können.
5 Schutzmodule 5.9.8 Inbetriebnahme: Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Messen Sie die Auslösezeiten am Relaisausgang. Prüfen des Rückfallverhältnisses Verringern Sie jeweils den Strom auf unter 97% des Auslösewerts und kontrollieren Sie das Rückfallverhältnis. Erfolgreiches Testergebnis Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein.
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5 Schutzmodule 5.9.8 Inbetriebnahme: Spannungsabhängiger Überstromzeitschutz Prüfen der Auslöseverzögerung (Messung am Relaisausgang) Messen Sie die Auslösezeiten am Relaisausgang. Prüfen des Rückfallverhältnisses Verringern Sie jeweils den Strom auf unter 97% des Auslösewerts und kontrollieren Sie das Rückfallverhältnis. Erfolgreiches Testergebnis Die gemessenen Gesamtauslöseverzögerungen bzw. Auslöseverzögerungen, Ansprechwerte und Rückfallverhältnisse stimmen mit den durch die Einstellliste vorgegebenen Werten überein.
5 Schutzmodule 5.9.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz 5.9.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz Gegenstand der Prüfung Messen Sie für jede Stromschutzfunktion jeweils 3 x einphasig und 1 x dreiphasig die Ansprechwerte, die Gesamtauslösezeit (Empfehlung) oder alternativ die Auslöseverzögerungen und die Rückfallverhältnisse. HINWEIS! Es wird empfohlen die Gesamtauslösezeit anstelle der Auslöseverzögerung zu messen. Die Auslöseverzögerung sollte durch den Kunden vorgegeben werden.
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5 Schutzmodule 5.9.9 Inbetriebnahme: Gegensystem-Überstromzeitschutz vorgegebenen Werten überein. Zulässige Abweichungen/Toleranzen sind den Technischen Daten zu entnehmen. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
5 Schutzmodule 5.10 IH2 - Inrush 5.10 IH2 - Inrush Durch das Inrush-Modul können Fehlauslösungen vermieden werden, die durch Schaltvorgänge von gesättigten induktiven Lasten hervorgerufen werden. Betrachtet wird das Verhältnis der 2. Harmonischen zur Grundwelle. IH2_Y01 IH2 . Blockiermodus 1-ph Blo &...
5 Schutzmodule 5.10.1 Inbetriebnahme: Inrush 5.10.1 Inbetriebnahme: Inrush Die Durchführung der Prüfung ist abhängig vom eingestellten Inrush-Blockade-Modus: • [Schutzparameter / Satz x / I-Schutz / IH2] »Blockiermodus« = „1-ph Blo“: Für diesen Modus müssen Sie die Prüfung für jede Phase einzeln und abschließend für alle drei gemeinsam durchführen.
5 Schutzmodule 5.11 IE – Erdüberstromschutz 5.11 IE – Erdüberstromschutz Das Überstromschutz-Modul »IE« stellt die folgenden ANSI-Schutzfunktionen zur Verfügung: • ANSI 50N/G • ANSI 51N/G • ANSI 67N/G WARNUNG! Bei Benutzung der Einschaltrushblockade muss eine minimale Auslöseverzögerung von 30 ms für die Stromschutzfunktionen eingehalten werden. HINWEIS! Alle Erdstromstufen sind gleich aufgebaut.
5 Schutzmodule 5.11 IE – Erdüberstromschutz Ist die Stromschutzstufe als „ungerichtet“ projektiert, dann wird keine Richtungsinformation zur Schutzentscheidung der betroffenen Schutzfunktion herangezogen. Optionen: • [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / IE[x]] »Messprinzip« = ◦ Grundwelle ◦ Effektivwert ANSI 67N/G – Erdüberstrom-/Kurzschlussschutz gerichtet Diese Applikation des »IE«-Schutzmoduls wird über das Menü...
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5 Schutzmodule 5.11 IE – Erdüberstromschutz berechneten Werten für Strom und Spannung erfolgen soll. Diese Einstellung wirkt auf alle Erdstromstufen. WARNUNG! Die Berechnung der Verlagerungspannung ist nur dann möglich, wenn Strangspannungen an den Spannungsmesseingängen anliegen. Bei der Einstellung Messung müssen die zu messenden Größen, wie Verlagerungsspannung und Summenstrom jeweils am vierten Messeingang anliegen.
5 Schutzmodule 5.11.1 Kennlinien (Erdstrom) 5.11.1 Kennlinien (Erdstrom) Für jede Stufe kann über den Parameter [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / IE[x]] »Kennl« eine der folgenden Kennlinien gewählt werden: • DEFT – Definite Time-Overcurrent / Unabhängiger Überstromzeitschutz • Abhängiger Überstromzeitschutz, Kennlinien nach IEC 60255‑151: ◦...
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5 Schutzmodule 5.11.1 Kennlinien (Erdstrom) ◦ Die Rückfallverzögerung für IE < {?v_IEgt_k} ist mittels »Rücksetz {?v_IEgt_h} Modus« einstellbar auf entweder „unverzögert“ oder „unabhängig“. ◦ Für »Rücksetz Modus« = „unabhängig“ ist die Rückfallverzögerung einstellbar mittels »t-Rücksetzverzögerung«. • t für alle Kennlinien außer „DEFT“ und „RXIDG“: ◦...
5 Schutzmodule 5.11.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz 5.11.1.1 DEFT – Unabhängiger Überstromzeitschutz DEFT t / s IE> 0,01 IE / IEn Die Auslöseverzögerung für IE > {?v_IEgt_k} ist einstellbar über {?v_IEgt_h} [Schutzparameter / Satz 1…4 / I-Schutz / IE[x]] »t«. Die Rückfallverzögerung für IE <...
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5 Schutzmodule 5.11.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) 5.11.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) Siehe ╚═▷ „Legende für alle folgenden Diagramme“ für weitere Informationen. Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) τ ⎛ ⎞ ⋅ tchar α ⎛ ⎞ ⎜ ⎟ ⋅ tchar α...
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5 Schutzmodule 5.11.1.2 AMZ-Kennlinien (Erdstrom) Kennlinie Auslöseverzögerung Rückfallverzögerung »Kennl« (nur für »Rücksetz Modus« = „abhängig (aus Kennl.)“) t = c ⋅ tchar⋅ K t = c ⋅ tchar⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Therm Flat Siehe auch ╚═▷ „5.11.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom)“ für weitere Informationen speziell zu den „Thermischen Kennlinien“.
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.4 RXIDG 5.11.1.2.4 RXIDG »IE[x] . Kennl« = RXIDG tchar= t / s 0,05 0,01 IE / IE> (Vielfache des Schwellwerts) Abb. 105: RXIDG: Auslöseverzögerung, IE > {?v_IEgt_k} {?v_IEgt_h} Für Details siehe auch ╚═▷ „Legende für alle folgenden Diagramme“ ╚═▷...
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom) 5.11.1.2.5 Thermische Kennlinien (Erdstrom) Auslöseverzögerung Für die Auslöseverzögerungen der „Thermischen“ Kennlinien Therm Flat, IT, I2T, and gilt die folgende Berechnungsformel: t = 5 ⋅ tchar ⋅ K ⎛ ⎞ ⎝ ⎠ Auslöseverzögerung [in Sekunden]. tchar Einstellung für den Zeitfaktor [in Sekunden].
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.5.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie 5.11.1.2.5.1 Therm Flat [TF] - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = Therm Flat 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 106: Auslösekurve „Therm Flat“, wobei nur der Bereich IE > {?v_IEgt_k} jeweils {?v_IEgt_h} anwendbar ist.
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.5.2 IT - Kennlinie 5.11.1.2.5.2 IT - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = IT 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 107: Auslösekurve „IT“, wobei nur der Bereich IE > {?v_IEgt_k} jeweils anwendbar {?v_IEgt_h} ist.
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.5.3 I2T - Kennlinie 5.11.1.2.5.3 I2T - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = I2T 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 108: Auslösekurve „I2T“, wobei nur der Bereich IE > {?v_IEgt_k} jeweils anwendbar {?v_IEgt_h} ist.
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5 Schutzmodule 5.11.1.2.5.4 I4T - Kennlinie 5.11.1.2.5.4 I4T - Kennlinie »IE[x] . Kennl« = I4T 1000 t / s tchar= 0,05 0,01 IE / IEn (Vielfache des Nennstroms) Abb. 109: Auslösekurve „I4T“, wobei nur der Bereich IE > {?v_IEgt_k} jeweils anwendbar {?v_IEgt_h} ist.
5 Schutzmodule 5.12 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] 5.12 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] Die »I2>«-Stufen sind in ihrem logischen Verhalten ähnlich aufgebaut wie die Spannungsasymmetrie-Stufen »U012«. Mittels symmetrischer Komponentenzerlegung werden aus den drei Phasenströmen die Mit- und Gegenströme errechnet. Damit das Schutzmodul sicher (d.
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5 Schutzmodule 5.12 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] • das Stromverhältnis I2/I1 liegt oberhalb des Einstellwertes »%(I2/I1)« (falls parametriert) und • die berechnete Wärmeenergie θ erreicht einen Maximalwert θ , dessen Größe auf der eingestellten thermischen Belastbarkeit »K« basiert. Für θ...
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5 Schutzmodule 5.12 I2> und %I2/I1> – Schieflast [46] Solange der Gegensystemstrom I2 kleiner ist als der Einstellwert »I2>« (bzw. »I2/FLA«), wird angenommen, dass sich das zu schützende Objekte abkühlt. Die Wärmeenergie wird während dieser Zeit berechnet über eine Abkühlkonstante, die eine Geräte-Eigenschaft des Schutzobjekts darstellt und daher als Einstellwert parametriert werden muss (Satz-Parameter »τ-abk«): −...
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5 Schutzmodule 5.12.1 Inbetriebnahme: Schieflastschutz Kontrolle der Drehfeldrichtung • Stellen Sie sicher, dass die in den Feldparametern eingestellte Drehfeldrichtung mit der anliegenden Drehfeldrichtung übereinstimmt. • Speisen Sie dreiphasig Nennstrom ein. • Wechseln Sie in das Menü Messwerte. • Kontrollieren Sie den Messwert für den Schieflaststrom »I2«. Der angezeigte Messwert für »I2«...
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5 Schutzmodule 5.12.1 Inbetriebnahme: Schieflastschutz Prüfen des Rückfallverhältnisses des Schwellwerts (Freigabewerts I2>) Nachdem im vorherigen Abschnitt das Schutzmodul ausgelöst hat, senken Sie nun den Strom in Phase L1. Der Rückfallwert darf nicht größer als das 0,97-fache des Anregewerts sein. Überprüfung von %I2/I1 •...
5 Schutzmodule 5.13 ThA – Thermisches Abbild [49] 5.13 ThA – Thermisches Abbild [49] Die maximal zulässige thermische Belastbarkeit und damit auch die Auslöseverzögerung für ein Betriebsmittel hängt von der Höhe des momentan fließenden Stroms, von der »vorher vorhandenen Last (Strom)« und einer durch das Betriebsmittel vorgegebenen Konstante ab.
5 Schutzmodule 5.13.1 Inbetriebnahme: Thermisches Abbild ThermalOverload_Y01 ThA . τ-erw ThA . τ-abk k ⋅ Ib max-RMS(IL1,IL2,IL3) d Θ(t) τ ⋅ + Θ(t) − Θ = Θ ∞ 32 samples per cycle Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) ◄...
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5 Schutzmodule 5.13.1 Inbetriebnahme: Thermisches Abbild Prägen Sie den Strom ein, den Sie Ihrer mathematischen Berechnung zugrunde gelegt haben. Prüfen der Auslöseverzögerung HINWEIS! Die thermische Kapazität sollte vorher Null sein. Siehe [Betrieb / Messwerte / ThA] »verw Therm Kap«. Zum Prüfen der Auslöseverzögerung wird ein Timer mit dem Kontakt des zugehörigen Auslöserelais verbunden.
5 Schutzmodule 5.14 U/f> - Übererregungsschutz [24] 5.14 U/f> - Übererregungsschutz [24] Diese Schutzstufe schützt den Generator und Blocktransformator vor Übererregung. Der Übererregungsschutz ist zweistufig ausgeführt mit unabhängigen Ansprechwerten und Auslösezeiten. Neben der unabhängigen Auslösecharakteristik können abhängige, inverse Auslösekennlinien ausgewählt werden um das Schutzgerät bestmöglich an die Übererregungskurve des Generatorblocksatzes anzupassen.
5 Schutzmodule 5.15 FAS - Fehleraufschaltung 5.15 FAS - Fehleraufschaltung Wird auf eine fehlerbehaftete Leitung geschaltet (z. B. bei eingeschaltetem Erdungsschalter während einer Inbetriebnahme), ist eine unverzögerte Auslösung erforderlich. Das »FAS«-Modul kann (über Adaptive Parameter, siehe ╚═▷ „2.3.2 Adaptive Parametersätze“) dazu genutzt werden, eine Schnellauslösung der Überstromschutzmodule zu veranlassen.
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5 Schutzmodule 5.15 FAS - Fehleraufschaltung StandardSatz AdaptSatz 1 I> I> 1.00 In 1.00 In Kennl Kennl DEFT DEFT 1.00 s 0.00 s tchar tchar 1.00 1.00 ℹ Auslöseverzögerung ℹ Auslöseverzögerung In Smart view sollten diese Beispiel-Einstellungen wie folgt aussehen: Schutzparameter/Globale Schutzpara/I-Schutz/I[1] Name Wert...
5 Schutzmodule 5.15.1 Inbetriebnahme des Fehleraufschaltung Moduls Funktionalität des »FAS«-Moduls SOTF_Y01 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) FAS . I< LS[x] . Pos AUS** LS[x] . Manuell EIN** FAS . Modus LS Pos ≥1 FAS . I< I<...
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5 Schutzmodule 5.15.1 Inbetriebnahme des Fehleraufschaltung Moduls HINWEIS! Modus I<: Zum Überprüfen der Wirksamkeit: Speisen Sie zunächst keinen Strom. Starten Sie den Timer und schalten Sie schlagartig einen Strom deutlich oberhalb der I<- Schwelle ein. Modus I< und LS POS: Kombinieren Sie das schlagartige Einschalten des Stromes mit dem manuellen Einschalten des Leistungsschalters.
5 Schutzmodule 5.16 KLA - Kalte Last Alarm 5.16 KLA - Kalte Last Alarm Wird die Energieversorgung nach einem längeren Ausfall wieder zugeschaltet, können sehr hohe Lastspitzen auftreten. Diese Lastspitzen können betragsmäßig ein mehrfaches normaler Lastzustände betragen (z.B. auf Grund von nicht mehr diversifizierten thermostatisch gesteuerten Lasten oder Motoranlaufströmen).
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5 Schutzmodule 5.16 KLA - Kalte Last Alarm VORSICHT! Dieses Modul gibt nur ein Meldesignal aus. Um im Fall einer Kalten Last Einfluss auf das Auslöseverhalten des Stromschutzes nehmen zu können, müssen Sie das Ausgangssignal „KLA.Freigegeben“ auf einen Adaptiven Parametersatz rangieren. Siehe Kapitel Parameter / Adaptive Parametersätze. In den Adaptiven Parametersätzen sind die Parametermodifikationen entsprechend des gewünschten Auslöseverhaltes des Stromschutzes zu setzen.
5 Schutzmodule 5.16.1 Inbetriebnahme des Kalte Last Alarm Moduls DCLP_Y01 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) KLA . I< LS[x] . Pos AUS** KLA . Modus LS Pos ≥1 KLA . I< I< KLA . erkannt & LS Pos und I<...
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5 Schutzmodule 5.16.1 Inbetriebnahme des Kalte Last Alarm Moduls • Stromquelle (nur beim Enable-Mode mit Strommessung) • Amperemeter (beim Enable-Mode mit Strommessung) • Timer (Zeitgeber) Durchführungsbeispiel für den Modus LS POS (Leistungsschalter Position) HINWEIS! Modus I<: Zum Überprüfen der Anzugsverzögerung senken Sie einen eingespeisten Strom schlagartig unterhalb die I<-Schwelle und messen die Zeit.
5 Schutzmodule 5.17 AWE - Automatische Wiedereinschaltung [79] 5.17 AWE - Automatische Wiedereinschaltung [79] Die Wiedereinschaltautomatik dient dazu Ausfälle von Freileitungen zu minimieren. Die Mehrzahl aller Fehler in Freileitungen (>60% in MV‑ und >85% in HV-Systemen, siehe „VDE-Verlag: Schutztechnik in elektrischen Netzen 1, Page179, ISBN 3-8007-1753-0“) sind temporärer Natur (z.
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5 Schutzmodule 5.17.1 Funktionen AWE-Menü Einstellungen [Schutzparameter / Globale Schutzpara / AWE] und externe Rücksetzsignale zugeordnet werden. Diese externen Signale können nur effektiv werden, wenn sie zuvor im Menü Allgemeine Einstellungen aktiviert wurden. Allgemeine Einstellungen In diesem Menü können verschiedene allgemeine Einstellungen aktiviert werden, wie [Schutzparameter / Satz 1…4 / AWE / Allg die Funktion selbst, externe Blockaden,...
5 Schutzmodule 5.17.1.1 AWE Zustände AWE-Menü Einstellungen Bitte beachten Sie den Unterschied zwischen der Blockade einer Schutzfunktion durch die AWE und die Blockade der AWE durch eine Schutzfunktion. 5.17.1.1 AWE Zustände Das folgende Diagramm zeigt die Übergänge zwischen den einzelnen Zuständen der AWE.
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5 Schutzmodule 5.17.1.1 AWE Zustände AWE Initialisierung Bereitschaft LS=Pos AUS Verr=wahr wiedereinschaltbereit AWE Zyklus Start Verr=wahr Verriegelt t-Blo nach LS man EIN t-Pause t-Run2Ready Verr=wahr Reset Verrieg=wahr Blo=wahr Blockiert t-Reset Verrieg Abb. 117: Zustandsdiagramm. Generell ist die AWE-Funktion nur aktiv, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: •...
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5 Schutzmodule 5.17.1.1 AWE Zustände • Die AWE-Funktion ist nicht durch die Blockadeeingänge (»ExBlo1/2«) blockiert. Zustand 1: Bereitschaft Die AWE befindet sich in diesem Zustand wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: • Der Leistungsschalter ist geöffnet. • Die AWE ist durch keine Anwurffunktion gestartet worden. •...
5 Schutzmodule 5.17.1.1 AWE Zustände • Der Leistungsschalter war eingeschaltet. • Es liegen keine externen oder internen AWE-Blockadesignale an. • Eine der Anwurfbedingungen erfüllt sind (rangierte Schutz- und Steuerfunktionen). HINWEIS! Eine komplette AWE mit mehreren Einschaltversuchen erfolgt im Zustand „läuft“. Beim Übergang in den „läuft“...
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5 Schutzmodule 5.17.2 AWE Zyklus (Schuss) • Die AWE-Funktion ist nicht durch eine Anwurffunktion gestartet worden. • Es liegen keine externen oder internen AWE-Blockadesignale an. Zustand 12: Läuft Dies ist der erste untergeordnete Zustand nachdem eine AWE von einem Ereignis angeworfen wurde und vom »Wiedereinschaltbereit«...
5 Schutzmodule 5.17.3 Ablaufdiagramme wechselt die AWE-Funktion vom „AWE-Zyklus“ in den Zustand »Wiedereinschaltbereit«. Das Flag „Erfolgreich“ wird gesetzt. Nicht erfolgreiche Wiedereinschaltung: Wird ein erneuter Fehler erkannt (Anwurffunktion regt erneut an), während die Zeitstufe »t-Run2Ready« läuft, wechselt die AWE-Funktion wieder zum Anfang des AWE- Zuklus.
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5 Schutzmodule 5.17.3 Ablaufdiagramme Fehler Beginn der Netzstörung Fehlerfrei Schutz 50P[1].StandardSatz 50P[1]. AdaptSatz1 Alarm Reset Schutz 50P[1].Schnellauslösung 50P[1].Ausl Ausl Reset LS Pos Pos EIN Pos AUS Wiederzuschaltung t-DP1 t-DP2 t-Run2Ready Schuss Vorab Schuss Schuss 1 Schuss 2 AWE.läuft AWE - Modul-Zustände wiedereinschaltbereit läuft bereit...
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5 Schutzmodule 5.17.3 Ablaufdiagramme dann wechselt das AWE-Modul in den »STANDBY«-Status. In diesem Zustand ist keine AWE möglich (Hinweis: Die AWE wechselt nicht in den »Verriegelt« Zustand). LS Pos Pos EIN Pos AUS Manuelles Einschalten des Leistungsschalters Schutz Ausl t-Blo nach LS man EIN AWE - Modul-Zustände Bereitschaft t-Blo nach LS man EIN...
5 Schutzmodule 5.17.4 Ablaufkoordinierung LS Pos Pos EIN Pos AUS Manuelles Einschalten des Leistungsschalters Lockout Reset t-Reset Verrieg t-Blo nach LS man EIN AWE - Modul-Zustände Verriegelt t-Reset Verrieg t-Blo nach LS man EIN wiedereinschaltbereit Abb. 124: AWE-Verriegelungs-Rücksetzlogik mit Rücksetzkommando nach dem manuellem Einschalten des Leistungschalters.
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5 Schutzmodule 5.17.4 Ablaufkoordinierung Anwurffunktion für jeden Schuss und andere Timer für den AWE-Zyklus, aber mit den folgenden Ablaufkoordinierungsfunktionen für den untergeordneten Schutz: • Die entsprechende Pausenzeit für jeden Schuss wird gestartet, auch wenn der Leistungsschalter nicht durch das übergeordnete Schutzorgan ausgelöst wurde. •...
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5 Schutzmodule 5.17.4 Ablaufkoordinierung Schuss 2 MCDLV4 (getriggert durch: I [2]) Schuss 1 (getriggert durch: I [1]) Schuss2 Recloser (getriggert durch: I [2]) Schuss 1 (getriggert durch: I [1]) Sicherungskennlinie MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.18 U - Spannungsschutz [27,59] 5.18 U - Spannungsschutz [27,59] VORSICHT! Wenn der Messort der Spannungswandler nicht auf der Sammelschienenseite liegt sondern auf der Abgangsseite, muss Folgendes beachtet werden: Wenn die Leitung freigeschaltet wird müssen die U<-Stufen durch Erkennen der Schalterstellung (über digitale Eingänge) durch eine »Externe Blockade«...
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5 Schutzmodule 5.18 U - Spannungsschutz [27,59] • »Alarm L1« bzw. »Ausl L1« – Alarm bzw. Auslösung durch Phasenspannung UL1 verursacht. • »Alarm L2« bzw. »Ausl L2« – Alarm bzw. Auslösung durch Phasenspannung UL2 verursacht. • »Alarm L3« bzw. »Ausl L3« – Alarm bzw. Auslösung durch Phasenspannung UL3 verursacht.
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5 Schutzmodule 5.18 U - Spannungsschutz [27,59] Messprinzip Für alle Spannungsschutzstufen kann über den Parameter »Messprinzip« ausgewählt werden, ob die Messwerterfassung auf Basis der „Grundwelle“ erfolgt, oder ob der „Effektivwert“ verwendet wird. Darüber hinaus kann hier eine gleitende Mittelwertüberwachung „Umit“ gewählt werden. HINWEIS! Die erforderlichen Einstellungen für die Ermittlung des „Mittelwerts“...
5 Schutzmodule 5.18 U - Spannungsschutz [27,59] VORSICHT! Bei aktiver Mindeststromprüfung löst der Unterspannungsschutz ohne Stromfluss grundsätzlich nicht aus. Insofern kann es je nach Anwendungsfall gute Gründe geben, dieses Kriterium nicht zu verwenden. Funktionalität und Auslöselogik In jeder Spannungsschutzstufe kann festgelegt werden, ob diese anregen soll, wenn die Über- bzw.
5 Schutzmodule 5.18.2 Inbetriebnahme: Unterspannungsschutz [27] • Timer zur Messung der Auslösezeit • Spannungsmessgerät Durchführung (3 x einphasig, 1 x dreiphasig und für jede Stufe) Prüfen der Ansprechwerte Zum Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte muss die Prüfspannung so lange erhöht werden, bis das Relais angeregt ist.
5 Schutzmodule 5.19 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] 5.19 UE/UX – Spannungsüberwachung (Verlagerungsspannungsschutz) [27A, 59A] HINWEIS! Alle Stufen der Spannungsüberwachung für den vierten Messeingang sind gleich aufgebaut. Diese Schutzstufe kann je nach Projektierung und Parametrierung dazu genutzt werden: • Die gemessene oder berechnete Verlagerungsspannung zu überwachen. Die Verlagerungsspannung kann nur dann berechnet werden, wenn an den Messeingängen des Geräts die Phasenspannungen in Sternschaltung anliegen.
5 Schutzmodule 5.19.2 Inbetriebnahme: Verlagerungsspannungsschutz – berechnet [59N] • 1-phasige Wechselspannungsquelle • Timer zur Messung der Auslösezeit • Spannungsmessgerät Durchführung für gemessene Verlagerungsspannung (für jede Stufe) Prüfen der Ansprechwerte für gemessene Verlagerungsspannung Zum Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte muss die Prüfspannung am Verlagerungsspannungsmesseingang so lange erhöht werden, bis das Relais angeregt ist.
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5 Schutzmodule 5.19.2 Inbetriebnahme: Verlagerungsspannungsschutz – berechnet [59N] • Speisen Sie ein dreiphasiges, symmetrisches Spannungssystem mit einer Leiter-Erd- Spannung von Un/√3 ̅ = 0,5774⋅Un in die Spannungsmesseingänge des Schutzgerätes ein. • Stellen Sie den Grenzwert von [Schutzparameter / Satz 1…4 / U-Schutz / UE[x]] »UE>«...
5 Schutzmodule 5.20 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] 5.20 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] HINWEIS! Alle Frequenzschutzstufen sind gleich aufgebaut. Frequenz – Messprinzip HINWEIS! Die Frequenz ist der Mittelwert der gemessenen Phasenfrequenzen. In den Mittelwert gehen nur diejenigen Phasenfrequenzen mit ein, die eindeutig ausgewertet werden können.
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5 Schutzmodule 5.20 f - Frequenz [81O/U, 78, 81R] Frequenzfunktionen Dank der vielfältigen Frequenzschutz-Funktionen und deren Kombinationen, ist das Gerät äußerst flexibel und für zahlreiche Anwendungen geeignet, in denen ein zuverlässiger und selektiver Frequenzschutz gefordert ist. Im Menü Projektierung wird festgelegt, wie die einzelnen Schutzstufen arbeiten sollen. Die Schutzstufen f[1] bis f[6] können wie folgt projektiert werden: •...
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5 Schutzmodule 5.20.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ 5.20.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ f< – Unterfrequenz Diese Schutzfunktion besitzt einen einstellbaren Anregewert und eine dazugehörige einstellbare Auslöseverzögerung. Fällt die Frequenz unter den Anregewert, erfolgt unverzögert ein Alarm. Bleibt die Frequenz bis zum Ablauf der Auslöseverzögerung unterhalb des Anregewertes, dann erfolgt eine Auslösung.
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5 Schutzmodule 5.20.1 Betriebsarten „f<“, „f>“ f[1]...[n] FreqProtection_Y02 f = f[1]...[n] Projektierung Modus Freq.-Rückfallwert f< f> SpW . f . Alarm f Stab.-Fenster f Φ Φ UL12 f< f> UL23 & Frequenzberechnung f . Alarm UL31 ◄ Feldparameter SpW . U Block f &...
5 Schutzmodule 5.20.2 Betriebsart „df/dt“ 5.20.2 Betriebsart „df/dt“ df/dt – Frequenzgradient (Frequenzänderungsgeschwindigkeit) Netzparallel laufende Stromerzeuger, z. B. Eigenversorgungsanlagen der Industrie, sollten aus folgenden Gründen bei Ausfall des Verbundnetzes schnellstmöglich vom Netz getrennt werden: • Es muss verhindert werden, dass die Stromerzeuger bei nicht-synchroner Wiederkehr der Netzspannung, z. B.
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5 Schutzmodule 5.20.2 Betriebsart „df/dt“ In den Frequenzparametersätzen kann festgelegt werden, wie die Frequenzgradientüberwachung arbeiten soll. • Positives df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt eine Frequenzsteigerung • Negatives df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt einen Frequenzrückgang • Absolut df/dt = Die Frequenzgradientüberwachung erkennt sowohl eine Frequenzsteigerung, als auch einen Frequenzrückgang Diese Schutzfunktion besitzt einen einstellbaren Anregewert und eine dazugehörige einstellbare Auslöseverzögerung.
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5 Schutzmodule 5.20.2 Betriebsart „df/dt“ FreqProtection_Y03 f[1]...[n]: df/dt f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung Modus df/dt SpW . Stab.-Fenster f für df/dt SpW . df/dt Modus f . Alarm df/dt | DF/DT Fenster df/dt positiv df/dt SpW .
5 Schutzmodule 5.20.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ 5.20.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ f< und df/dt – Unterfrequenz- und Frequenzgradientüberwachung In dieser Einstellung überwacht die Frequenzstufe, ob die Frequenz und gleichzeitig der Frequenzgradient unter den eingestellten Anregewert fallen. Der jeweilige Parametersatz f[X] besitzt jeweils einen einstellbaren Anregewert für Unterfrequenz und Frequenzgradient und eine dazugehörige einstellbare Auslöseverzögerung.
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5 Schutzmodule 5.20.3 Betriebsarten „f< und df/dt“, „f> und df/dt“ f[1]...[n]: f< und df/dt oder f> und df/dt FreqProtection_Y04 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung f . Alarm f Modus SpW . f . Alarm df/dt | DF/DT f>...
5 Schutzmodule 5.20.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ 5.20.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ f< und DF/DT – Unterfrequenz und DF/DT In dieser Einstellung überwacht die Frequenzstufe die Frequenz und gleichzeitig den absoluten Frequenzrückgang während eines definierten Zeitintervalls. Der jeweilige Parametersatz f[X] besitzt jeweils einen einstellbaren Anregewert für Unterfrequenz f<, für den absoluten Frequenzrückgang DF und ein einstellbares Zeitintervall DT.
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5 Schutzmodule 5.20.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ f[1]...[n]: f< und DF/DT oder f> und DF/DT FreqProtection_Y05 f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Projektierung f . Alarm f Modus SpW . f> und DF/DT Stab.-Fenster f f<...
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5 Schutzmodule 5.20.4 Betriebsarten „f< und DF/DT“, „f> und DF/DT“ Ausl Reset Temporäre Blockade f< MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
5 Schutzmodule 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] Delta phi - Vektorsprung Die Vektorsprungüberwachung schützt netzparallelarbeitende Synchrongeneratoren durch schnelle Abschaltung bei Netzstörungen. Bei Netz-KU-Schaltungen sind diese Generatoren besonders gefährdet. Die nach ca. 300 ms wiederkehrende Netzspannung könnte den Generator in asynchroner Phasenlage treffen.
5 Schutzmodule 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] Vektorsprungauslösung, sodass ein Wandlerfehler (z. B. Sicherungsausfall der Spannungswandler) nicht zur Fehlauslösung führt. Messprinzip der Vektorsprungüberwachung ΔU̲ = I̲ 1 ⋅ j Xd I̲ 2 I̲ 1 U̲ P ∿ U̲ 1 Netz Z̲...
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5 Schutzmodule 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] ΔU̲ ′ = I̲ ′ 1 ⋅ j Xd I̲ ′ 1 U̲ P ∿ U̲ ′ 1 Netz Z̲ Abb. 131: Ersatzschaltbild Synchrongenerator bei Netzausfall. Bei einem Netzausfall oder bei einer KU speist der Generator plötzlich eine sehr große Verbraucherlast.
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5 Schutzmodule 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] Spannungsvektorsprung U(t) U(t)′ U(t) Ausl Δt ~ delta phi Abb. 133: Spannungsvektorsprung. Wie im zeitlichen Ablauf dargestellt, springt die Spannung auf einen anderen Wert, wodurch sich ihre Phasenlage ändert. Dieser Vorgang wird allgemein als Phasen- oder Vektorsprung bezeichnet.
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5 Schutzmodule 5.20.5 Betriebsart „delta phi“ – [ANSI 78V] FreqProtection_Y01 f[1]...[n]: delta phi f = f[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Feldparameter SpW . delta phi - Modus Projektierung einphasig Modus zweiphasig delta phi dreiphasig UL12 Φ...
5 Schutzmodule 5.20.6 Inbetriebnahme: Frequenzschutz (Überfrequenz) [ANSI 81O] 5.20.6 Inbetriebnahme: Frequenzschutz (Überfrequenz) [ANSI 81O] Gegenstand der Prüfung: Überprüfung aller parametrierten Überfrequenzschutzstufen. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle mit veränderbarer Frequenz. • Timer Durchführung – Prüfen der Ansprechwerte: • Erhöhen Sie die Frequenz so lange, bis die Anregung der entsprechenden Frequenzschutzstufe ansteht.
5 Schutzmodule 5.20.9 Inbetriebnahme: f< und -df/dt Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • Frequenzgenerator, der einen linearen, definierten Frequenzgradienten erzeugen und messen kann. Durchführung – Prüfen der Ansprechwerte: • Erhöhen Sie den Frequenzgradienten von Null an so lange, bis die Anregung der entsprechenden Stufe ansteht.
5 Schutzmodule 5.20.10 Inbetriebnahme: f> und df/dt 5.20.10 Inbetriebnahme: f> und df/dt Gegenstand der Prüfung: Überprüfung der Frequenzschutzstufen, die als f>und df/dt-Stufen projektiert sind. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • Frequenzgenerator, der einen linearen, definierten Frequenzgradienten erzeugen und messen kann. Durchführung –...
5 Schutzmodule 5.20.12 Inbetriebnahme: f> und DF/DT 5.20.12 Inbetriebnahme: f> und DF/DT Gegenstand der Prüfung: Überprüfung der Frequenzschutzstufen, die als f>und DF/DT-Stufen projektiert sind. Benötigte Geräte: • Dreiphasige Spannungsquelle • Frequenzgenerator, der einen definierten Frequenzanstieg erzeugen und messen kann. Durchführung – Prüfen der Ansprechwerte: •...
5 Schutzmodule 5.21 U012 - Asymmetrie [47] 5.21 U012 - Asymmetrie [47] Im Projektierungsmenü kann festgelegt werden, ob mit dem Modul »U012« (Asymmetrie) das Mitsystem auf Über- bzw. auf Unterspannung oder das Gegensystem auf Überspannung überwacht werden soll. Das Modul arbeitet auf der Basis der drei Phasenspannungen.
5 Schutzmodule 5.21.1 Inbetriebnahme des Asymmetrie-Moduls U012[1]...[n] NPSU_Y01 U012 = U012[1]...[n] U012 . Messkrübw inaktiv aktiv & ≥1 Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) Φ Projektierung Gegensystem U012 . Modus Filter U1< U1> U2> & Φ U012 . Alarm U012 .
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5 Schutzmodule 5.21.1 Inbetriebnahme des Asymmetrie-Moduls • 3-phasige Wechselspannungsquelle • Timer zur Messung der Auslösezeit • Spannungsmessgerät Durchführung Prüfen der Ansprechwerte (Beispiel) Setzen Sie den Schwellwert für die Spannung im Gegensystem auf 0,5 Un. Setzen Sie die Auslöseverzögerung auf 1 s. Um eine Prüfspannung im Gegensystem zu erzeugen vertauschen Sie zwei Phasen (UL2 und UL3).
5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] 5.22 Sync - Synchrocheck [25] WARNUNG! Die Synchrocheck-Funktion kann über externe Signale außer Kraft gesetzt werden. In diesem Fall muss die Synchronität über eine andere Synchronisiereinrichtung sichergestellt sein, bevor der Leistungsschalter geschlossen wird! HINWEIS! Die ersten drei Spannungsmesseingänge der Spannungsmesskarte (UL1/UL1-L2, UL2/ UL2-L3, UL3/UL3-L1) werden innerhalb des Sychrocheck-Moduls grundsätzlich als...
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5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] Netz UL1 SS UL1 SS f Netz f SS UL3 Netz UL2 Netz UL3 SS UL2 Wenn die Generatorfrequenz fSS ungleich der Netzfrequenz fNetz ist, so stellt sich zwischen den beiden Systemen eine Schwebefrequenz ein. ΔF = |fSS ‑fNetz| Schwebefrequenz zwischen den beiden Systemen.
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5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] u(t) Netz u(t) Sammelschiene u(t) Δu(t) Abb. 136: Spannungsverlauf der Schwebespannung Δu(t), vergrößert. Winkel-, bzw. Phasendifferenz Auch wenn die Frequenz beider Systeme exakt gleich ist, haben die Spannungsvektoren in der Regel eine Winkeldifferenz zueinander. Netz UL1 SS UL1 delta Winkel...
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5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] können. Bei kleineren rotierenden Massen kann eine entsprechend höhere Frequenzdifferenz toleriert werden. HINWEIS! Ein Synchrocheck mit zwei Spannungen die eine feste Winkeldifferenz zueinander aufweisen (z. B. vor und hinter einem Blocktrafo) ist nicht möglich. Synchronisationsarten Das Synchrocheckmodul ist in der Lage die Synchronisierung zweier elektrischer Netze (»NetzZuNetz«) oder die Synchronisierung eines Generators zum Netz zu überwachen...
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5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] Funktionalität des Moduls »Sync« Sync SynchronCheck_Y01 SyncModus = GeneratorZuNetz Instanz_Feldparameter_k SpW . SpW Anschluss Leiter-Erde Leiter-Leiter Sync . MinUSS SS UL1 & SS UL12 SS=Spg SS UL2 SS UL23 Sync . MaxUSS & t-spannungslos SS=0 SS UL3...
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5 Schutzmodule 5.22 Sync - Synchrocheck [25] • SS=0 & Netz=0: Sammelschiene spannungslos – Netzspannung nicht vorhanden Ebenso kann die Synchrocheckfunktion durch externe Signale außer Kraft gesetzt (überbrückt) werden. WARNUNG! Wenn die Synchrocheckfunktion überschrieben, bzw. überbrückt wird, müss die Synchronität durch andere geeignete Synchronisiersysteme sichergestellt werden, bevor der Leistungsschalter geschlossen wird! MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Die Anzahl der netzparallel in das Hoch- und Mittelspannungsnetz einspeisenden Erzeugungsanlagen steigt stetig. Hierdurch sinkt der prozentuale Anteil der durch fossile Großkraftwerke bereitgestellten Regelreserve. Aus diesem Grund verlangen diverse Netzanschlussregeln und Verordnungen von Erzeugungsanlagen, die aus einer oder mehreren Erzeugungseinheiten (EZE) bestehen und netzparallel in das Hoch- und Mittelspannungsnetz eines Netzbetreibers einspeisen, ein netzfreundliches Verhalten.
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5 Schutzmodule 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Hier kann die grundsätzliche Funktionalität des Moduls aktiviert oder inaktiviert werden. Durch Aktivieren der Spannungswandlerüberwachung kann eine Fehlfunktion/ Überfunktion des Schutzmoduls verhindert werden. Auslöserichtung des QU-Schutz Definitionen • Verbraucherzählpfeilsystem = Verbrauchte Wirk- und Blindleistung werden positiv gezählt (haben ein positives Vorzeichen) •...
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5 Schutzmodule 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Ausl Rtg Leistung Ausl Rtg Leistung positiv negativ Netz Netz Abb. 139: Auslöserichtung des QU-Schutzes. Parametrieren der Entkupplung Um die dynamische Netzstützung zu gewährleisten, fordern die Regularien der Netzbetreiber, wie z. B. die VDE-Anschlussregeln, von den angeschlossenen Erzeugungsanlagen während einer Netzstörung einen Blindleistungsrichtungs- Unterspannungsschutz (Q-U-Schutz) mit folgendem Verhalten: „Der Q-U-Schutz soll das systemgerechte Verhalten der Erzeugungsanlage nach einem...
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5 Schutzmodule 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Im Menü [Schutzparameter / Satz 1…4 / NA-Schutz / Q->&U< / Entkupplung] können Sie die Entkupplung einstellen. Der Blindleistungsbezug aus dem Netz kann durch zwei unterschiedliche Verfahren festgestellt werden. Wählen Sie daher zunächst die Entkupplungs-Charakteristik über den Parameter »QU-Variante«: •...
5 Schutzmodule 5.23 Q->&U< – Blindleistungs-Unterspannungsschutz Wenn der Blindleistungsbezug über den Blindleistungschwellwert (Variante 2) erkannt werden soll: • Setzen Sie den Blindleistungsschwellwert »Q min QU«. • Wählen Sie optional einen geeigneten Mindeststrom »I1 min QU«, um Fehlauslösungen zu verhindern. Es stehen Ihnen zwei Zeitstufen »t-EZE« und »t-NAP« zur Verfügung. Beide Zeitstufen werden beim Ansprechen des Q->&U<-Moduls gestartet.
5 Schutzmodule 5.24 Wiederzuschaltung 5.24 Wiederzuschaltung Die Wiederzuschaltungsfunktion dient der Überprüfung der Wiederzuschaltbedingung (nach einer erfolgten Entkupplung) gemäß den Anforderungen der VDE-AR-N 4110/4120. Das MCDLV4 verfügt über 2 Instanzen des Wiederzuschaltmoduls, »WZS[1]«, »WZS[2]«. Diese zwei Instanzen ermöglichen die Überprüfung zwei unterschiedlicher Wiederzuschaltbedingungen.
5 Schutzmodule 5.24 Wiederzuschaltung Freigabelogik für den Generator-Leistungsschalter WZ_Y01 WZS = WZS[1]...[n] Freigabe - Spannung WZS . ULL< Freigabe & WZS . Messprinzip Grundwelle Effektivwert & WZS . ULL> Freigabe Umit ≥1 Φ & WZS . WiederZuschFreigabebed U Interne Freigabe U Ext Freigabe NAP &...
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5 Schutzmodule 5.24 Wiederzuschaltung Der Ausschnitt „Netzentkopplung“ in dem Diagramm veranschaulicht die Entkopplungssignale, die als Triggerfunktionen verfügbar sind. Die Prüfung der Wiederzuschaltfreigabe kann von bis zu 6 Entkupplungsfunktionen oder über Digitale Eingangssignale, Logikfunktionen oder über die Leittechnikanbindung angestoßen werden. Freigabebedingungen zur Wiederzuschaltung basieren auf einer Überprüfung der Netzspannungen auf seine gültige Spannungs- und Frequenzwerte.
5 Schutzmodule 5.24 Wiederzuschaltung rangierten Zustandes verhindert werden soll, z. B. wenn der Überstromschutz ausgelöst hat. Soll das Freigabesignal nach erfolgter Wiederzuschaltung zurückgenommen werden, kann dazu der Parameter [Schutzparameter / Globale Schutzpara / NA-Schutz / WZS[n] / Allg Einstellungen] »wieder zugeschaltet « mit entsprechendem Signal rangiert werden (z. B.
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5 Schutzmodule 5.24 Wiederzuschaltung Die Freigabegrenzen (orange) nach einer Schutzauslösung sind nach TR3 enger vorgegeben als ohne vorherige Auslösung. Für das engere Freigabeband lässt sich die erste Instanz »WZS[1]« verwenden, auf die auch die Entkupplungsfunktionen rangiert werden. Die zweite Instanz »WZS[2]« kann für die Wiederzuschaltung ohne vorherige Auslösung verwendet werden.
5 Schutzmodule 5.25 AFE – Automatische Frequenzentlastung 5.25 AFE – Automatische Frequenzentlastung Die Anzahl der in das »Mittelspannungsnetz« netzparallel einspeisenden Erzeugungsanlagen steigt stetig. Hierdurch sinkt der prozentuale Anteil der durch fossile Großkraftwerke bereitgestellten Regelreserve. Aus diesem Grund verlangen diverse Netzanschlussregeln und Verordnungen von Erzeugungsanlagen ein netzfreundliches Verhalten, sofern diese aus einer oder mehreren Erzeugungseinheiten (EZE) bestehen und netzparallel in das Mittelspannungsnetz eines Netzbetreibers einspeisen.
5 Schutzmodule 5.25.1 Applikationsbeispiele 5.25.1 Applikationsbeispiele Klassischer zentraler Lastabwurf Netz f< (81U) Schutzgerät Last Last Last Abb. 143: Klassischer zentraler Lastabwurf. Klassischer Lastabwurf eines Teilnetzes an zentraler Stelle. Der Lastabwurf wird durch Unterfrequenzen ausgelöst. Klassischer gestufter dezentraler Lastabwurf Netz Schutzgerät Last Last Last...
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5 Schutzmodule 5.25.1 Applikationsbeispiele Durch Deaktivierung der Wirkleistungsrichtungserkennung kann ein klassischer dezentraler Lastabwurf realisiert werden. Durch eine Rotation innerhalb des Teilnetzes wird Diskriminierung (Benachteiligung einzelner Verbraucher) verhindert. Zentrale Automatische Frequenzentlastung in Netzen mit zeitweiser Rückspeisung Netz f< (81U) P (32) Schutzgerät Last Abb.
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5 Schutzmodule 5.25.1 Applikationsbeispiele Dezentrale Automatische Frequenzentlastung in Netzen mit zeitweiser Rückspeisung Netz Last Abb. 146: Dezentrale Automatische Frequenzentlastung in Netzen mit zeitweiser Rückspeisung. Bei aktivierter Wirkleistungsrichtungserkennung verhindert die Automatische Frequenzentlastung bei Unterfrequenz die Abtrennung von Teilnetzen die zur Stabilisierung der Frequenz durch Speisung von Wirkleistung beitragen. Einzelne Verbraucher, die die Netzfrequenz durch die Entnahme von Wirkleistung destabilisieren, können diskriminierungsfrei abgeworfen werden.
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5 Schutzmodule 5.25.1 Applikationsbeispiele Zentraler Einsatz in Teilnetzen mit überwiegender Rückspeisung Netz Last Abb. 147: Zentraler Einsatz in Teilnetzen mit überwiegender Rückspeisung. Es ist keine Automatische Frequenzentlastung erforderlich, da das Netz im Durchschnitt mehr Wirkleistung erzeugt, als verbraucht wird. Das Teilnetz hat also generell einen positiven Einfluss auf die Netzfrequenz.
5 Schutzmodule 5.25.2 Auslöserichtung der Automatischen Frequenzentlastung Es ist keine Automatische Frequenzentlastung erforderlich, da das Netz im Durchschnitt mehr Wirkleistung erzeugt, als verbraucht wird. Das Teilnetz hat also generell einen positiven Einfluss auf die Netzfrequenz. 5.25.2 Auslöserichtung der Automatischen Frequenzentlastung Definitionen •...
5 Schutzmodule 5.25.3 Parametrieren der Automatischen Frequenzentlastung Durch die Mindeststromüberwachung (I1 min) im Mitsystem kann eine mögliche Überfunktion der Wirkleistungsschwellwertüberwachung im unteren Leistungsbereich verhindert werden. Durch die Mindestspannungsüberwachung kann festgelegt werden, ab welcher Spannung das AFE-Modul freigegeben wird (Leiter-Leiter-Spannung). Die Wirkleistungsrichtung kann durch unterschiedliche Verfahren festgestellt werden. Wählen Sie daher übder den Parameter »AFE Methode«...
5 Schutzmodule 5.25.3 Parametrieren der Automatischen Frequenzentlastung • Setzen Sie den Leistungswinkel »Leistungswinkel«. • Wählen Sie einen geeigneten Mindeststrom »I1 min«, der Fehlauslösungen verhindert. Variante 2: Reine Wirkleistungschwellwertüberwachung Wenn die Wirkleistung oberhalb der parametrierten Schwelle liegt wird bei Unterfrequenz ein Lastabwurf verhindert. Keine Auslösung Abb.
5 Schutzmodule 5.25.3 Parametrieren der Automatischen Frequenzentlastung Variante 4 – Externe Vorgabe der Wirkleistungsrichtung Wenn die Wirkleistungsrichtung von extern kommen soll. (Diese Variante kann z. B. dann zur Anwendung kommen, wenn entsprechende Spannungswandlersignale fehlen.) • Setzen Sie den Parameter »AFE Methode« = „keine P-Rtg / Ex Pdir“. •...
5 Schutzmodule 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] Der steigende Anteil an dezentraler Einspeisung wie Windkraft, Solarenergie und anderen erneuerbaren Energien in das elektrische Energieversorgungsnetz (DR – Distributed Resources) hat nicht nur nachhaltige Auswirkungen auf die dafür erforderlichen Schutz- und Steuerkonzepte sondern auch auf die Art der Messwerterfassung und die Kommunikation.
5 Schutzmodule 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] AWE gesteuertes LVRT Wie bereits erwähnt, ist es die Aufgabe des LVRTs, die dezentrale Erzeugungsanlage im Fall von kurzzeitigen, Netzspannungseinbrüchen am Netz zu halten. Fehler innerhalb des elektrischen Energieversorgungsnetzes, auf die Automatische Wiedereinschaltversuche (koordiniert mit Schutzfunktionen wie Kurzschlussschutz oder Distanzschutz) angewendet werden, führen zu einer möglichen Serie von Netzspannungseinbrüchen in einem Zeitfenster, das durch die parametrierten Pausenzeiten und Kommandozeiten des AWE-...
5 Schutzmodule 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] Ride Through Bereich Ustop> Ustart< Auslösebereich t = 0 0,500 1,000 1,500 2,000 2,500 3,000 t [s] U[x](t[x]) = Kurvenpunkte Abb. 153: Spannungs-Zeit-Profil und Auslösebereich. Das LVRT-Modul wechselt in den Standby-Modus zurück, wenn die Netzspannung den Stoppwert »Ustop>«...
5 Schutzmodule 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] LVRT LVRT_Y01 LVRT = LVRT[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) ≥1 LVRT . Alarm-Modus & 1 aus 3 2 aus 3 alle 3 LVRT . nur 2 Messkrübw &...
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5 Schutzmodule 5.26 LVRT – Low Voltage Ride Through [27(t)] • Es ist zu berücksichtigen, dass der Parameter »Ustop>« größer als »Ustart<« sein muss. Sollte dies nicht der Fall sein, dann wird die interne Plausibilitätsüberwachung den Parameter »Ustop>« auf 103% von »Ustart<« setzen. •...
5 Schutzmodule 5.27 LS - Mitnahme (Fern) 5.27 LS - Mitnahme (Fern) Dies Modul gestattet die Anbindung externer Auslösekommandos, Blockaden und digitaler externer Signale in die Gerätefunktionalität. Anwendungsbeispiel Mehrere Erzeugungsanlagen speisen über einen gemeinsamen, zentralen Netzanschlusspunkt (NAP) netzparallel ins Netz (NAP). Am Netzanschlusspunkt ist ein Netzschutzrelais verbaut.
5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • Stromwandler CT pri =200 A; CT sek = 5 A • Spannungswandler VT pri = 10 kV; VT sek =100 V • Generatornennleistung 2 MVA • Die Rückleistung soll bei 3% ansprechen. Einstellbeispiel 1 für Pr>...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul • S> • S< Benötigte Geräte • 3-phasige Stromquelle • 3-phasige Spannungsquelle • Timer (Zeitgeber) Durchführung - Überprüfen der Verdrahtung • Beaufschlagen Sie die Messeingänge mit Nennspannung und Nennstrom. • Speisen Sie den Strom 30° nacheilend zur Spannung ein. •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! P> Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 1,1 Pn) • Speisen Sie Nennspannung und 0,9 * Nennstrom mit cos phi=1 ein. • Der Messwert für P muss positiv sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 1,1 Pn). •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! Q> Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 1,1 Qn) • Speisen Sie Nennspannung und 0,9 * Nennstrom mit cos phi=0 ein. • Der Messwert für Q muss positiv sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 1,1 Qn). •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! P< Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 0,3 Pn) • Speisen Sie Nennspannung und Nennstrom in Phase ein (cos phi=1). • Der Messwert für P muss positiv sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 0,3 Pn). •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! Q< Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 0,3 Qn) • Speisen Sie Nennspannung und Nennstrom bei cos phi=0 ein. • Der Messwert für Q muss positiv sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 0,3 Qn). •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 0,2 Pn) • Speisen Sie Nennspannung und Nennstrom um 180° phasenverschoben ein. • Der Messwert für P muss nun negativ sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle (z. B. 0,2 Pn). •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! Messen der Auslösewerte (Beispiel, Auslöseschwelle 0,2 Qn) • Speisen Sie Nennspannung und Nennstrom um 90° phasenverschoben ein. • Der Messwert für Q muss nun negativ sein. • Setzen Sie die Auslöseschwelle auf z. B. 0,2 Qn. •...
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5 Schutzmodule 5.28.2 Inbetriebnahmebeispiele für das Leistungsschutz-Modul HINWEIS! S< Messen der Auslösewerte • Speisen Sie 120% der Leistung der S< -Schwelle ein. • Senken Sie langsam die eingespeiste Leistung, bis die Anregung erfolgt. Halten Sie dabei den Winkel zwischen Strom und Spannung konstant. Vergleichen Sie den Messwert zum Zeitpunkt der Auslösung mit dem parametrierten Anregewert.
5 Schutzmodule 5.29 LF - Leistungsfaktor [55] 5.29 LF - Leistungsfaktor [55] Das Modul LF überwacht, ob sich der Leistungsfaktor innerhalb vorgegebenen Grenzen befindet. Die Überwachungsgrenzen werden durch vier Parameter definiert: • Trigger-Quadrant (voreilend/lead oder nacheilend/lag). • Ansprechwert/-schwelle (cos phi) •...
5 Schutzmodule 5.29.1 Inbetriebnahme des Leistungsfaktor-Moduls [55] LF[1]...[n] PowerFactor_Y01 LF = LF[1]...[n] Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LF . Trig Modus I eilt U voraus I eilt U nach LF . Messprinzip LF . Grundwelle Trigger-LF Effektivwert Φ...
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5 Schutzmodule 5.29.1 Inbetriebnahme des Leistungsfaktor-Moduls [55] • Nun müssen folgende Messwerte angezeigt werden:P=0,86 PnQ=0,5 QnS=1 Sn HINWEIS! Bei negativen Vorzeichen innerhalb der Messwerte überprüfen Sie die Verdrahtung des Gerätes. HINWEIS! In diesem Beispiel wird ein LF-Trigger von 0,86 = 30° nacheilend (lag) und ein LF-Reset von 0,86 = 30°...
5 Schutzmodule 5.30 ExS - Externer Schutz 5.30 ExS - Externer Schutz HINWEIS! Alle Stufen des Externen Schutzes ExS[1] … ExS[4] sind gleich aufgebaut. Über das Modul Externer Schutz können Auslösebefehle, Alarme und Blockaden externer Schutzgeräte in die Gerätefunktionalität mit eingebunden werden. Darüber hinaus können Geräte, die über keine eigenen Kommunikationsschnittstellen verfügen, mit an die Leittechnik angebunden werden.
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5 Schutzmodule 5.30.1 Inbetriebnahme: Externer Schutz • [Schutzparameter / Globale Schutzpara / ExS / ExS[n]] »Ausl« = „DI Slot X1 . DI 2“ Analog für die Blockadeparameter, zum Beispiel: • [Schutzparameter / Globale Schutzpara / ExS / ExS[n]] »ExBlo1« = „DI Slot X1 . DI 3“ Erfolgreiches Testergebnis Alle Externen Alarme, Externen Auslösebefehle und Externen Blockaden werden vom MCDLV4 erkannt und entsprechend weiterverarbeitet.
5 Schutzmodule 5.31 Ext Temp Überw – Externe Temperaturüberwachung 5.31 Ext Temp Überw – Externe Temperaturüberwachung HINWEIS! Alle Stufen dieses Moduls sind gleich aufgebaut. Dies Modul gestattet die Anbindung externer Auslösekommandos, Blockaden und digitaler externer Temperaturschutzsignale in die Gerätefunktionalität. Die Funktionalität des »Ext Temp Überw«-Moduls ist identisch zu derjenigen des Moduls »ExS«.
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5 Schutzmodule 5.31.1 Inbetriebnahme: Externe Temperaturüberwachung Alle Externen Alarme, Externen Auslösebefehle und Externen Blockaden werden vom Gerät erkannt und entsprechend weiterverarbeitet. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
5 Schutzmodule 5.32 Ex Öl Temp Schutzmodul – Externe Öltemperaturüberwachung 5.32 Ex Öl Temp Schutzmodul – Externe Öltemperaturüberwachung Das Modul »Ext Öl Temp« gestattet die Anbindung externer Auslösekommandos, Blockaden und digitaler externer Öltemperaturschutzsignale in die Gerätefunktionalität. Die Funktionalität des »Ext Öl Temp«-Moduls ist identisch zu derjenigen des Moduls »ExS«.
5 Schutzmodule 5.33 Buchholz-Schutzmodul 5.33 Buchholz-Schutzmodul Funktionsprinzip Größere Transformatoren (5000 kVA oder größer) sollten mit einem Buchholz-Schutz ausgestattet sein. Durch den Buchholz-Schutz wird eine plötzliche Änderung des Öl- oder Gasdrucks innerhalb des Tanks erkannt. So können interne Fehler wie Spannungsüberschläge zwischen Wicklungen unter Umständen früher als durch andere Schutzfunktionen wie z. B.
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5 Schutzmodule 5.33.1 Inbetriebnahme: Buchholz Alle Externen Alarme, Externen Auslösebefehle und Externen Blockaden werden vom Gerät erkannt und entsprechend weiterverarbeitet. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
5 Schutzmodule 5.34 Überwachung 5.34 Überwachung 5.34.1 LSV – Schalterversager [50BF*/62BF] * = Nur verfügbar in Schutzgeräten, die Ströme messen können. 5.34.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung Mittels des Schalterversagerschutzes – das ist im MCDLV4 das Modul »LSV« – werden nicht ausgeführte Auslösebefehle eines Leistungsschalters erkannt (z. B. ein defekter Leistungsschalter).
5 Schutzmodule 5.34.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung HINWEIS! Um Fehlauslösungen des Leistungsschalterversagerschutzes zu verhindern, müssen Sie sicherstellen, dass die Verzögerungszeit »t-LSV« größer ist als die Summe aus: • Kommandozeit des Relais • + Schaltereigenzeit (siehe Technische Daten des Herstellers des Leistungsschalters) •...
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5 Schutzmodule 5.34.1.1 Prinzip – Generelle Verwendung Alle externen Auslösebefehle sind im Referenzhandbuch (MCDLV4‑3.7‑DE‑REF), Kapitel „Auswahllisten“, in der Tabelle „Externe Ausl“ aufgeführt. • “Strom Ausl” — Alle Auslösebefehle von Stromschutzfunktionen, die (innerhalb des Auslöse-Managers, ╚═▷ „Auslösebefehlsmanager – Befehlsausgabe rangieren“) auf einen Leistungsschalter rangiert sind, triggern den Leistungsschalterversagerschutz.
5 Schutzmodule 5.34.1.2 Funktionalität 5.34.1.2 Funktionalität Leistungsschalterversagerschutz für Geräte mit Strommessung CBF_Y01 * Das LSV-Modul kann nur von Auslösebefehlen getriggert werden, die im Auslösemanager auf das Schaltgerät rangiert wurden. Siehe Diagramm: Blockaden (Stufe nicht deaktiviert, keine aktive Blockade) LSV . Trigger* LSV .
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5 Schutzmodule 5.34.1.3 Inbetriebnahmebeispiel: Überwachungsschema 50BF HINWEIS! Der Prüfstrom muss während der Prüfung stets oberhalb des Ansprechwerts »I- LSV« liegen. Fällt der Prüfstrom bei ausgelöstem Leistungsschalter LS unter den Ansprechwert »I-LSV« so kommt es zu keiner Alarmmeldung. Durchführung (einphasig): Zum Prüfen der Auslösezeit des Schalterversagerschutzes wird ein Prüfstrom eingeprägt, der über dem Schwellwert der Stromschutzfunktion liegt.
5 Schutzmodule 5.34.2 AKÜ- Auslösekreisüberwachung [74TC] 5.34.2 AKÜ- Auslösekreisüberwachung [74TC] Durch dieses Überwachungsmodul wird die Betriebsbereitschaft des Auslösekreises überwacht. Es bestehen zwei Optionen für die Überwachung. Die erste setzt die Verwendung des »Hiko EIN (52a)« voraus. Die zweite Option verwendet für die Überwachung des Auslösekreises zusätzlich zum »Hiko EIN (52a), den »Hiko AUS (52b)«- Kontakt.
5 Schutzmodule 5.34.2.1 Inbetriebnahme: Auslösekreisüberwachung [74TC] Gerät Digitaler Eingang Ausl LS & t-AKÜ ≥1 AKÜ . Alarm Digitaler Eingang & LS . Modus Geschlossen Beide Ausschaltspule L− Abb. 157: Anschlussbeispiel (Empfehlung): Auslösekreisüberwachung mit zwei Hilfskontakten »Hiko EIN« (52a) und »Hiko AUS« (52b). Gerät Digitaler Eingang Ausl LS...
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5 Schutzmodule 5.34.2.1 Inbetriebnahme: Auslösekreisüberwachung [74TC] Durchführung Teil 1 Simulieren Sie einen Ausfall der Steuerspannung in den Leistungskreisen. Erfolgreiches Testergebnis Teil 1 Die Auslösekreisüberwachung AKÜ des Gerätes muss nach Ablauf von »t-AKÜ« einen Alarm ausgeben. Durchführung Teil 2 Simulieren Sie einen Kabelbruch im Steuerkreis des Leistungsschalters. Erfolgreiches Testergebnis Teil 1 Die Auslösekreisüberwachung »AKÜ«...
5 Schutzmodule 5.34.3 StWÜ - Stromwandlerüberwachung [60L] 5.34.3 StWÜ - Stromwandlerüberwachung [60L] Stromwandlerfehler können durch einen Leiterbruch oder Messkreisfehler verursacht werden. Das Modul »StWÜ« kann einen Stromwandlerfehler dadurch erkennen, dass der gemessene Erdstrom nicht mit dem berechneten Erdstrom übereinstimmt. Beim Überschreiten eines einstellbaren Schwellwertes (Differenz zwischen gemessenem und berechnetem Erdstrom) kann auf einen möglichen Stromwandlerfehler geschlossen werden.
5 Schutzmodule 5.34.3.1 Inbetriebnahme: Stromwandlerfehlerüberwachung Grenzwert Kd · Imax ΔI Imax VORSICHT! Bei nur zweiphasiger Strommessung (zum Beispiel nur IL1/IL3) oder nicht vorhandener separater Erdstrommessung (z.B. normalerweise über einen Kabelumbauwandler) ist die Überwachungsfunktion zu deaktivieren. StWÜ MCSI_Y01 StWÜ . ΔI berechnet Σ...
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5 Schutzmodule 5.34.3.1 Inbetriebnahme: Stromwandlerfehlerüberwachung Durchführung Teil 1 • Stellen Sie den Grenzwert der Stromwandlerüberwachung auf »delta I=0,1*In« ein. • Speisen Sie ein dreiphasiges, symmetrisches Stromsystem in Höhe des Nennstroms sekundärseitig ein. • Schalten Sie an einem Messeingang einen Phasenstrom ab (sekundärseitig muss weiterhin symmetrisch eingespeist werden).
5 Schutzmodule 5.34.4 SPÜ – Erweiterte Spannungswandlerüberwachung [60] 5.34.4 SPÜ – Erweiterte Spannungswandlerüberwachung [60] 5.34.4.1 Erweiterte Spannungswandlerüberwachung durch Auswertung von Messgrößen HINWEIS! Vermeiden Sie eine Unterfunktion der Spannungswandlerüberwachung. Die Ansprechverzögerung der Spannungswandlerüberwachung sollte kürzer sein als die Auslöseverzögerung derjenigen Schutzmodule, die die Spannungswandlerüberwachung verwenden.
5 Schutzmodule 5.34.4.2 Spannungswandlerüberwachung durch Erkennung eines Automatenfalls (FF) Verwendung der Phasenspannungswandlerüberwachung Die Phasenspannungswandlerüberwachung bzw. Messkreisüberwachung kann von Schutzmodulen wie z.B. Unterspannungsschutz dazu verwendet werden um Fehlauslösungen zu verhindern. • Setzen Sie in den Schutzmodulen, die durch die Phasenspannungswandlerüberwachung blockiert werden soll den Parameter »Messkreisüberwachung=aktiv«.
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5 Schutzmodule 5.34.4.2 Spannungswandlerüberwachung durch Erkennung eines Automatenfalls (FF) LOP_Y01 SPÜ SPÜ . Ex Automf. SpW-E SPÜ . Ex Automf. SpW 1..n, Rangierliste & SPÜ . Ex Automf. SpW SPÜ . SPÜ . Ex Automf. ESpW-E Ex Automf. ESpW & 1..n, Rangierliste SPÜ...
5 Schutzmodule 5.34.4.3 Inbetriebnahme: Erweiterte Spannungswandlerüberwachung • [**] Bei Schutzgeräten mit mehr als einem Stromwandler bezeichnet „StW“ diejenige Seite, an der auch der Spannungswandler angeschlossen ist. 5.34.4.3 Inbetriebnahme: Erweiterte Spannungswandlerüberwachung Gegenstand der Püfung Überprüfen der Schutzfunktion Erweiterte Spannungswandlerüberwachung. Benötigte Geräte •...
5 Schutzmodule 5.34.4.4 Inbetriebnahme: Spannungswandlerüberwachung (FF über DI) Alle durch die Spannungswandlerfehlererkennung zu blockierenden Schutzfunktionen sind blockiert wenn die Bedingungen ( Test Teil 1) erfüllt sind. 5.34.4.4 Inbetriebnahme: Spannungswandlerüberwachung (FF über DI) Gegenstand der Prüfung Überprüfen, ob der Automatenfall vom Gerät richtig erkannt wird. Durchführung •...
5 Schutzmodule 5.34.5 Überwachung der Phasenfolge 5.34.5 Überwachung der Phasenfolge Das MCDLV4 überwacht an jedem Messeingang die Phasenfolge (mittels der Mitsystem- und Gegensystemkomponenten). Die ermittelte Phasenfolge (d. h. „ACB“ oder „ABC“) wird permanent mit der Einstellung verglichen, die unter [Feldparameter / Allg Einstellungen] »Drehfeldrichtung«...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager Steuerung / Schaltgeräte-Manager WARNUNG! WARNUNG: Die Fehlkonfiguration und Fehlbedienung von Schaltgeräten kann Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben. Dies gilt u. a. für das Öffnen eines stromführenden Stromkreises durch einen Trennschalter oder für das Zuschalten eines Erdungsschalters auf unter Spannung stehende Anlagenteile.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung Page - Page Editor Schaltgerätesteuerung ettings Help Darstellung eines Schaltgerätes im Page Editor Instanzen Circuit Breaker 1 Module TextSG Feeder (small) 1 Line 1 Line 2 Abb. 160: Beispiel eines Abzweigsteuerbildes, wobei ein „Leistungsschalter“ angewählt ist. Line 3 Line Head Obwohl ein Schaltgerät im Page Editor immer eine feste Darstellung hat, mit einem...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung vor Ort 0.000 A 0.000 A 0.000 A Abb. 163: Beispiel einer Steuer-Seite mit geöffnetem „Leistungsschalter“. Schaltgeräte-Eigenschaft „Ausschaltvermögen“ Im Page Editor wird für jedes Schaltgerät die Eigenschaft „Ausschaltvermögen“ festgelegt. Wenn diese gesetzt ist, wird das Schaltgerät als Leistungsschalter deklariert, kann also im Falle eines Schutz-Aus-Befehls die Leiterströme abschalten.
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1 Schaltgerätesteuerung Eine Ausnahme stellen aber die Schaltgerätebezeichnungen in SCADA-Protokollen dar, denn diese unterstützen keine anwenderdefinierten Bezeichner. Stattdessen greifen SCADA-Protokolle auf die Schaltgeräte über ihre laufende Nummer zu. Deswegen besteht im Page Editor die Möglichkeit, die konfigurierten Schaltgeräte umzunummerieren: Wählen Sie den Menüpunkt [Konfiguration / Schaltgeräte- Sortierung...] (bzw.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät Stellungsmeldungen rangieren (Digitale Eingänge) Einstellungen im Gerätemenü [Steuerung / SG / SG[x] / Stellungsmeldungen]: • »Hiko EIN« — Hilfskontakt 52a. Der Leistungsschalter ist in EIN-Position, wenn der Status des rangierten Signals wahr ist. Ausnahme: Für den Erdungsschalter im „Dreistellungsschalter“...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.1 Einstellungen im Schutzgerät Verriegelungen Nur verfügbar für Schaltgeräte, die im Page Editor als „Gesteuert“ definiert wurden. Einstellungen im Gerätemenü [Steuerung / SG / SG[x] / Verriegelungen]: • »Verrieg EIN1« … »Verrieg EIN3« — Verriegelung des EIN-Schaltbefehls (d. h. Ein- Befehle werden zurückgewiesen, falls das rangierte Signal wahr ist).
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.3 Unsichtbares Schaltgerät 6.1.3 Unsichtbares Schaltgerät Schaltgerät, das nicht sichtbar ist, aber in den Schutzgeräteparametrierung verfügbar ist. (Da dieser Schaltgerätetyp nicht im Abzweigsteuerbild sichtbar ist, kann er nicht über das Bedienfeld angewählt werden, und somit ist auch kein manuelles Schalten möglich.) [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos«...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.4 Leistungsschalter 6.1.4 Leistungsschalter Schaltgerät, das Ströme unter Betriebsbedingungen einschalten, führen und ausschalten und auch unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) einschalten, während einer festgelegten Zeit führen und ausschalten kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) = 1 (Pos AUS) = 2 (Pos EIN)
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.5 Leistungsschalter1 6.1.5 Leistungsschalter1 Schaltgerät, das Ströme unter Betriebsbedingungen einschalten, führen und ausschalten und auch unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) einschalten, während einer festgelegten Zeit führen und ausschalten kann. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »Pos« = 0 (Pos Unbest) = 1 (Pos AUS) = 2 (Pos EIN)
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.10 Lasttrennschalter 6.1.10 Lasttrennschalter Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann und in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.13 Lasttrennschalter 6.1.13 Lasttrennschalter Schaltgerät, das Ströme unter normalen Bedingungen einschließlich einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten und auch unter angegebenen außergewöhnlichen Bedingungen (wie Kurzschluss) während einer festgelegten Zeit führen kann und in geöffneter Stellung den für die Trennfunktion festgelegten Anforderungen entspricht.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.1.14 Dreistellungsschalter 6.1.14 Dreistellungsschalter Ein Schalter, der einen Trennschalter und einen Erdungsschalter verbindet Dieser Schalter hat drei Positionen (ein – aus – geerdet) und ist außerdem eigensicher gegen Fehlbedienung. [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / …] [SG[1]] »Pos«...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Fahrwagen, z. B. »SG[2]«: [Steuerung / SG / SG[2] / Stellungsmeldungen] »Hiko EIN« »Hiko AUS« »Bereit« »Entnommen« ✔ ✔ — — Konfiguration der Schaltgeräte Verdrahtung Zunächst müssen die Stellungsmeldekontakte der Schaltgeräte mit den Digitalen Eingängen des Schutzgeräts verbunden werden.
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte HINWEIS! Für die sichere Erfassung der Stellung eines Schaltgerätes ist es empfohlen, immer beide Hilfskontakte (Einzelmeldungen) zu verwenden! Wird die Stellung des Schaltgeräts über einen einzelnen Kontakt erfasst, können keine Zwischenpositionen (Differenzstellung) und Störstellungen erkannt werden.
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Status der Digitalen Validierte Stellungserkennung Eingänge Hiko EIN-E Hiko AUS-E Pos EIN Pos AUS Pos Unbest Pos Gestört (während ein (während ein Pos Unbest Über- Über- wachungs- wachungs- timer läuft) timer läuft) (während ein (während ein Pos Unbest...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Unbest« wahr. Nach Ablauf der Nachdrückzeit wird die EIN-Position des Schaltgeräts angenommen und durch die Meldung »Pos EIN« signalisiert. Die folgende Tabelle zeigt wie die Schaltgerätestellung auf der Basis des einzelnen Kontakts »Hiko EIN« validiert wird. Status der Digitalen Validierte Stellungserkennung Eingänge...
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Wenn kein Digitaler Eingang auf »Hiko AUS« rangiert ist, nimmt »Pos« den Wert 3 (Gestört) an. Verriegelungen Fehlbedienungen in Schaltanlagen stellen eine besondere Gefährdung für das Personal und die Betriebsmittel dar. Dies gilt besonders für das Öffnen eines stromführenden Stromkreises mit einem Trennschalter oder für das Zuschalten eines Erdungsschalters auf unter Spannung stehende Anlagenteile.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Switchgear_Y02 Auslösebefehl im "Ausl Manager" Schutz erteilt Auslösebefehl (z.B. Überstromschutz) rangiert und konfiguriert SG . AuslBef SG . AUS inkl Schutz AUS & inaktiv aktiv SG . AUS inkl Schutz AUS SG . SG .
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Signal Breaker CLOSE Breaker OPEN Command Signal Breaker OPEN Breaker CLOSE Command Signal Breaker Ready Protection Trip Command Trigger [x] Position Indication: Trigger [x] OPEN, CLOSE, Indeterminated, Trigger [x] Disturbed SCADA Trip Command 50P[x] Trip Command 51P[x] Autoreclosure CLOSE Trip Command XX[x]...
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Im Auslösebefehlsmanager wird ebenfalls festgelegt, ob der Auslösebefehl selbsthaltend sein soll. (Siehe hierzu auch ╚═▷ „Selbsthaltung“.) Darüber hinaus kann eine Mindesthaltezeit für das Aus-Kommando festgelegt werden. Switchgear_Y11 SG[x] . Ausl LS name =Name des Moduls, dass den Auslösebefehl ausgibt SG[x] .
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Ex EIN / AUS Steuerbare Schaltgeräte können auch durch externe Signale gesteuert werden. Für das EIN- und das AUS-Kommando kann je ein Signal rangiert werden (z. B. Digitale Eingänge oder Logikausgänge). Das externe EIN-Kommando kann auf [Steuerung / SG / SG[x] / Ex EIN/AUS Bef] »SBef EIN«...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte Signal Breaker CLOSE Breaker OPEN Command Signal Breaker OPEN Breaker CLOSE Command Signal Breaker Ready Trip Command Trigger [x] CLOSE Request Position Indication: Trigger [x] OPEN, CLOSE, Indeterminated, Synchronism Disturbed SCADA Autoreclosure CLOSE Ready to CLOSE Breaker CLOSE Initiative Schalthoheit...
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.2 Konfiguration der Schaltgeräte • „vor Ort und Fern“: Schaltoperationen über die Bedieneinheit, SCADA, Digitale Eingänge oder interne Signale. Unverriegeltes Schalten Zu Testzwecken, während der Inbetriebnahme und bei provisorischen Fahrweisen können Verriegelungen an einer Anlage außer Kraft gesetzt werden. GEFAHR! Unverriegelte Schaltvorgänge können Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben.
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.3 Schaltgeräte-Wartung Dies gilt ebenso für Schaltbefehle die an der Bedieneinheit oder über die Leittechnik (SCADA) abgesetzt wurden. Anti-Pumping Mit dem Drücken des Softkeys für das Einschaltkommando wird einmalig ein Einschalt- Impuls abgesetzt, und zwar unabhängig davon, wie lange die Taste weiter gedrückt gehalten wird.
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.3 Schaltgeräte-Wartung Wenn die gemessenen Schaltzeiten »t-Eigenz AUS« oder »t-Eigenz EIN« überschritten werden, wird die Meldung [Betrieb / Zustandsanzeige / Steuerung / SG[x]] »SGMon SGverzögert« gesetzt. Wartungskennlinie eines Schaltgeräts Durch Überwachung eines Schaltgeräts erhöht sich seine Betriebsbereitschaft. Der (Alterungs-) Zustand des Schaltgeräts hängt vor allem von folgenden Faktoren ab: •...
6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Im folgenden Beispiel soll gezeigt werden, wie über die Bedieneinheit ein Leistungsschalter geschaltet wird. Durch Betätigen des »CTRL«-Softkeys gelangen vor Ort Sie zu einer Darstellung des 0.000 A Abzweigsteuerbildes.
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters • „vor Ort und Fern“: Schaltbefehle über die Bedieneinheit, SCADA, digitale Eingänge oder interne Meldungen. Für dieses Beispiel muss, wie gesagt, die Einstellung „vor Ort“ oder „vor Ort und Fern“...
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6 Steuerung / Schaltgeräte-Manager 6.4 Steuerung - Beispiel: Schalten eines Leistungsschalters Nach Betätigen des Softkeys „EIN“ erhält man Bestätigung einen Bestätigungsdialog; dies soll QA1.EIN versehentliches Schalten verhindern. Sind Sie sicher? Nach Betätigen von „ja“ wird der Schaltbefehl nein ausgeführt. Die neue Stellung des Betriebsmittels wird vor Ort (nach Ablauf der jeweiligen Schaltzeit bzw.
7 System-Alarme System-Alarme HINWEIS! Es ist zu beachten, dass Leistungsüberwachung und Bezugsmanagement für Wirk-, Blind- und Scheinleistung usw. nur in Geräten verfügbar ist, die über eine Strom- und Spannungsmessung verfügen. Nach der Aktivierung (über [Projektierung] »SysA . Modus« = „verwenden“) können im Menü...
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7 System-Alarme 7.1 Bezugsmanagement (Mittelwerte) Konfiguration des Bezugsmanagements Die Konfiguration des Bezugsmanagements erfolgt in zwei Schritten: Schritt1: Konfiguration der allgemeinen Einstellungen im Menü [Geräteparameter / Statistik / Bezugsmanagem]: • Stellen Sie die Triggerquelle auf »Dauer«. • Stellen Sie die Zeit für das Überwachungs-Zeitfenster ein. •...
7 System-Alarme 7.2 Spitzenbezugswerte (Maximalwerte) Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Dauer Dauer Dauer Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung Mittelwertberechnung t-Ausl Alarm Mittelwertberechnung Abb. 168: Statistikmethode = fest Schritt 2: • Konfigurieren Sie die spezifischen Einstellungen des Bezugsmanagements im Menü [SysA]. • Legen Sie fest, ob das Bezugsmanagement einen Alarm auslösen soll oder nicht (»Alarm«...
7 System-Alarme 7.3 THD-Schutz Minimal- und Maximalwerte Im Menü [Betrieb] können verschiedene Minimal- und Maximalwerte eingesehen werden. (Siehe auch ╚═▷ „2.7 Statistik“.) Minimumwerte seit dem letzten Rücksetzen: Die Werte einer gemessenen Größe werden ständig mit dem letzten Minimumwert verglichen. Ist ein Messwert kleiner als der letzte gespeicherte Minimumwert, wird dieser überschrieben.
8 Rekorder Rekorder Das MCDLV4 enthält mehrere Rekorder, die verschiedenartige Log-Meldungen (in nicht- flüchtigem Speicher) sammeln: • Die Selbstüberwachungsmeldungen (╚═▷ „10.2 Meldungen der Selbstüberwachung“) enthalten geräteinterne Ereignisse. Dies können zum Beispiel sicherheitsrelevante Meldungen sein (z. B. wenn ein falsches Passwort eingegeben wurde), oder Meldungen, die sich direkt auf die Gerätefunktionalität beziehen (und im „Troubleshooting-Guide“...
8 Rekorder 8.1 Störschreiber Störschreiber • Mittels der Bedien- und Auswertesoftware Smart view können Störschriebe ausgelesen werden. • In der separaten Anwendung DataVisualizer (wird immer mit Smart view installiert) können Störschriebe angesehen und analysiert werden. • Mittels des DataVisualizer können die Störschriebe ins COMTRADE-Format gewandelt werden.
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8 Rekorder 8.1 Störschreiber die Parameter »Vorlaufzeit« bzw. »Nachlaufzeit«) in Prozent der »Max Aufzlänge« angegeben. Aus der »Rangierliste« können bis zu 8 Signale als Startsignale (Trigger) für den Störschreiber gewählt werden. Diese Startsignale sind ODER-verknüpft. Nach einer Aufzeichnung kann der Störschreiber erst dann erneut gestartet werden, wenn alle Startsignale abgefallen sind.
8 Rekorder 8.2 Fehlerrekorder Fehlerrekorder Prinzip des Fehlerrekorders Der Fehlerrekorder stellt in kompakter Form Informationen über Fehlerfälle bereit (z.B. die Auslöse-Ursache). Diese kompakten Informationen können auch über das Bedienpanel gelesen werden. Dadurch ist eine erste schnelle Fehleranalyse möglich. Nach einem Fehler erscheint ein Pop-up mit Informationen zur Fehlerursache auf dem Display.
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8 Rekorder 8.2 Fehlerrekorder Der Fehlerrekorder wird mit der steigenden Flanke des General-Anregungs-Signals (»Schutz . Alarm «) gestartet. Es ist zu beachten, dass die General-Anregung eine Oder-Verknüpfung aller Alarm-Signale ist. Das erste Alarm-Signal (steigende Flanke) startet den Fehlerrekorder. Zu welchem Zeitpunkt werden die Messwerte erfasst/aufgezeichnet? Der Fehler wird zu dem Zeitpunkt erfasst (geschrieben), an dem die Auslöseentscheidung getroffen wird.
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8 Rekorder 8.2 Fehlerrekorder Durch Betätigen des Softkeys »OK«. Wie lässt sich erkennen, ob ein Fehler eine Auslösung zur Folge hatte oder nicht? Fehler, die eine Auslösung zur Folge hatten, werden innerhalb des Übersichtsmenüs des Fehlerrekorders mit einem „Blitz“-Symbol „⚡“ auf der rechten Seite des Displays gekennzeichnet.
8 Rekorder 8.2 Fehlerrekorder Teil 3: Information, die vom jeweiligen Schutzgerät abhängig ist Diese Daten hängen von dem Umfang der Messwerte ab, die mit dem jeweiligen Schutzgerät zur Verfügung stehen. Navigieren innerhalb des Fehlerrekorders Navigieren innerhalb des Fehlerrekorders Softkey Zurück zur Übersicht. ◀...
8 Rekorder 8.3 Ereignisrekorder Ereignisrekorder Der Ereignisrekorder zeichnet bis zu 300 Ereignisse auf. Die (mindestens) 50 zuletzt gespeicherten Ereignisse werden ausfallsicher aufgezeichnet. Zu jedem Ereignis werden folgende Informationen zur Verfügung gestellt: Jedes Ereignis wird nach folgendem Schema aufgezeichnet: Aufzeichnungsnummer Laufende Nummer Störfallnummer Nummer des aktuellen Störfalls Dieser Zähler wird mit jeder General-anregung (»Schutz .
8 Rekorder 8.4 Trendrekorder Trendrekorder Lesen des Trendrekorders Der Trendrekorder dient der Auszeichnung des zeitlichen Verlaufes analoger Signale. • Rufen Sie das Menü [Betrieb / Rekorder / Trendrek] auf. • An der Bedieneinheit wird eine Zusammenfassung angezeigt (Datum/Uhrzeit, Anzahl der Einträge). Eine weitergehende Anzeige ist auf Grund der technischen Möglichkeiten des LCD- Displays nicht möglich.
9 Programmierbare Logik Programmierbare Logik Generelle Beschreibung Das Schutzgerät bietet ein Vielzahl von programmierbaren Logikgleichungen. Mit Hilfe der Logikgleichungen können z.B. Ausgangsrelais, Blockaden von Schutzfunktionen usw. programmiert werden. Mit Hilfe der Logik können Ausgangsrelais in Abhängigkeit von Eingangssignalen gesetzt werden. Die Eingangssignale können aus der Rangierliste (Auslösungen von Schutzmodulen, Zuständen von Schutzfunktionen, Status eines Leistungsschalters, Alarmmeldungen und Zuständen von Moduleingängen –...
9 Programmierbare Logik LogicMain_Y02 LG = LG[1]...[n] LG . Eingang1 keine Rangierung 1..n, Rangierliste LG . Invertierung1 aktiv inaktiv LG . LG . Gatterausgang Gatter Eingang2 keine Rangierung 1..n, Rangierliste LG . Timerausgang NAND LG . Invertierung2 aktiv Verzögerungselement inaktiv t-Ein Verz t-Aus Verz LG .
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9 Programmierbare Logik Eingangssignale Jedem Logikgatter können bis zu vier Eingangssignale aus der Rangierliste zugeordnet werden. Optional kann jedes einzelne Eingangssignal invertiert (negiert) werden. Timer (Anzugs- und Rückfallverzögerung) Der Anzug und der Rückfall des Zeitglieds kann verzögert werden. Selbsthaltung Jede Logikgleichung verfügt über einen selbsthaltenden und einen nicht-selbsthaltenden Ausgang.
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9 Programmierbare Logik • Rangieren Sie die Eingangssignale (wenn erforderlich, invertieren Sie diese). • Falls erforderlich, konfigurieren Sie die Zeitstufen (»LGx.t-Ein Verz« und »LGx.t-Aus Verz«). • Wenn der selbsthaltende Ausgang verwendet wird, rangieren Sie ein entsprechendes Resetsignal. • Wenn Logikgleichungen absteigend kaskadiert werden, dann müssen Signalverzögerungszeiten (Zykluszeiten) berücksichtigt werden .
10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung Die Schutzgeräte wenden verschiedene Prüfmechanismen sowohl während ihres Betriebs als auch während ihrer Startphase an, um sich selbst auf Fehlfunktionen zu überwachen. Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Startphase Es wird überwacht, dass der Das Gerät wird neu gestartet.
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10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Geräteparametrierung Absicherung der Durch Plausibilitätsprüfungen Parametrierung durch können Implausibilitäten in der Plausibilitätsprüfungen. Parametrierung erkannt werden. Eine erkannte Implausibilität wird durch ein „Fragezeichensymbol“ indiziert. Näheres hierzu im Kapitel Parametrierung.
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10 Selbstüberwachung Selbstüberwachung im Gerät Überwachung von... Überwachung durch... Aktion bei erkanntem Fehler... Status der Geräte- Das projektierte und aktivierte Unter <Betrieb/ Kommunikation (SCADA) SCADA-Modul überwacht die Zustandsanzeige/ Leittechnik> Verbindung zur Leittechnik. können Sie überprüfen, ob eine aktive Verbindung zur Leittechnik besteht.
10 Selbstüberwachung 10.1 Gerätestart 10.1 Gerätestart Das Schutzgerät führt in folgenden Situationen einen Neustart durch: • Es wird mit der Versorgungsspannung verbunden, • Es wird ein gezielter Neustart durch den Benutzer durchgeführt, • es wird auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, • die interne Selbstüberwachung des Geräts erkennt einen schwerwiegenden Fehler. Jeder Gerätestart des MCDLV4 erscheint als neue Meldung der Selbstüberwachung, ╚═▷...
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10 Selbstüberwachung 10.1 Gerätestart Fehlercodes für Neustart Neustart durch unbekannte Fehlerquelle. Erzwungener Neustart (ausgelöst durch den Hauptprozessor) Durch den Hauptprozessor wurden ungültige Zustände oder Daten erkannt. Zeitüberschreitung im Schutzumlauf Die zyklische Abarbeitung der Schutzfunktionen wurde unerwartet unterbrochen. Erzwungener Neustart (ausgelöst durch den Signalprozessor) Durch den Signalprozessor wurden ungültige Zustände oder Daten erkannt.
10 Selbstüberwachung 10.2 Meldungen der Selbstüberwachung 10.2 Meldungen der Selbstüberwachung Über das Menu [Betrieb / Selbstüberwachung / Meldungen] kann auf die Meldungen der Selbstüberwachung zugegriffen werden. Es ist insbesondere ratsam, hier nachzuschauen, falls es irgendwelche Probleme geben sollte, die in direktem Zusammenhang mit der Funktionalität des MCDLV4 stehen.
10 Selbstüberwachung 10.3 Syslog • I – Informationen können hilfreich sein bei der Analyse eines Problems, im Allgemeinen haben sie aber tatsächlich nur rein informativen Charakter, d. h. beeinflussen nicht den Betrieb des MCDLV4. Es ist natürlich sehr viel übersichtlicher, sich die Meldungen über Smart view anzeigen zu lassen (siehe nachfolgendes Beispielfenster), anstatt an der Bedieneinheit: Alle Meldungen werden als Tabelle in einem Fenster aufgeführt.
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10 Selbstüberwachung 10.3 Syslog • [Geräteparameter / Security / Syslog] »IP Port-Nummer« muss auf die korrekte Portnummer eingestellt werden. Der Vorgabewert 514 kann beibehalten werden, wenn der Server-Computer auf dem Standard-Port empfängt. • [Geräteparameter / Security / Syslog] »IP-Adresse, Teil 1« … »IP-Adresse, Teil 4« — Diese vier Parameter definieren die IP-Adresse des Server-Computers, d. h.
10 Selbstüberwachung 10.4 Deaktiviertes Gerät „Device Stopped“ 10.4 Deaktiviertes Gerät „Device Stopped“ Befindet sich das Schutzgerät in einem ungültigen Zustand, der auch durch den dreimaligen automatisch durchgeführten Neustart des Geräts nicht beseitigt werden kann, so wird das Gerät automatisch deaktiviert. In diesem Zustand ist die System-LED rot leuchtend oder rot blinkend.
11 Inbetriebnahme Inbetriebnahme Vor der Arbeit an der geöffneten Schaltanlage ist unbedingt sicherzustellen, dass zuerst die gesamte Anlage spannungsfrei geschaltet wird, und die folgenden 5 Sicherheitsregeln stets eingehalten werden: GEFAHR! Vor Beginn jeder Arbeit: • Freischalten • Gegen Wiedereinschalten sichern •...
11 Inbetriebnahme 11.1 Inbetriebnahme – Schutzprüfung WARNUNG! Vor der ersten Spannungsaufschaltung ist Folgendes sicherzustellen: • Korrekte Erdung des Gerätes • Prüfung aller Meldekreise • Prüfung aller Steuerkreise • Korrekte Wandlerverdrahtung • Die richtige Dimensionierung der Stromwandler • Die richtige Bebürdung der Stromwandler •...
11 Inbetriebnahme 11.2 Hinweise zur Außerbetriebnahme - Ausbau des Relais WARNUNG! Kontrolle aller temporären Blockaden (über digitale Eingänge): Um Überfunktionen zu vermeiden, sind alle Blockaden, die im Zusammenhang mit einer Auslösung/Nichtauslösung von Schutzfunktion stehen, durch einen Test zu überprüfen. Da diese Tests sehr komplex sein können, sollten diese nur von denjenigen Personen durchgeführt werden, die das Schutzkonzept aufgestellt haben.
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11 Inbetriebnahme 11.2 Hinweise zur Außerbetriebnahme - Ausbau des Relais WARNUNG! Informieren Sie vor Beginn der Arbeiten die Leittechnik. Schalten Sie die Versorgungsspannung aus. Stellen Sie sicher, dass keine personengefährdenden Spannungen im Schaltschrank anliegen. Ziehen Sie die Stecker von der Geräterückseite ab. Ziehen Sie keinesfalls an den Kabeln. Verwenden Sie ggf.
11 Inbetriebnahme 11.3 Service und Inbetriebnahmeunterstützung 11.3 Service und Inbetriebnahmeunterstützung Im Menü Service unterstützen zahlreiche Funktionen die Wartung und Inbetriebnahme des Schutzgerätes. 11.3.1 Allgemein Im Menü [Service / Allgemein] kann ein Neustart des Schutzgerätes veranlasst werden. Die »System«-LED leuchtet konstant grün, wenn – nach der Startphase, ╚═▷...
11 Inbetriebnahme 11.3.3 Sperren der Ausgangsrelais HINWEIS! Ein Ausgangsrelais wird einen »Erzwingen« Befehl NICHT befolgen, solange dieser Kontakt gesperrt ist. HINWEIS! Ein Ausgangsrelais wird einen »Erzwingen« Befehl befolgen: - wenn es nicht »Gesperrt« ist und - wenn ein Direkt-Kommando auf das/die Relais gelegt ist Bitte beachten Sie, dass ein »Erzwingen«...
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11 Inbetriebnahme 11.3.3 Sperren der Ausgangsrelais • zeitlich begrenzt mittels eines Timers erfolgen. In der Einstellung »permanent« verbleiben die Ausgangsrelais im erzwungenen Zustand. Bei Verwendung eines Timers verbleiben die Ausgangskontakte gesperrt, bis der Timer abgelaufen ist. Danach erhalten die Ausgangsrelais wieder ihre normale Funktion. HINWEIS! Ein Ausgangsrelais wird NICHT gesperrt solange: •...
11 Inbetriebnahme 11.3.4 Fehlersimulator* 11.3.4 Fehlersimulator* * = Nicht in allen Geräten verfügbar. Zur Inbetriebnahmeunterstützung und Fehleranalyse verfügt das Gerät über die Möglichkeit, Messgrößen bzw. Messwerte zu simulieren. Nachdem der Fehlersimulator über die Einstellung [Projektierung] »Modus« = „verwenden“ aktiviert wurde, befindet sich diese Funktionalität im Menüzweig [Service / Test (Schutz gesperrt) / Sgen].
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11 Inbetriebnahme 11.3.4 Fehlersimulator* Im Menü [Service / Test (Schutz gesperrt) / Sgen / Einstellungen / Zeiten] kann die Dauer der einzelnen Simulationssequenzen eingestellt werden. Ebenso können für jede simulierte Größe (Spannung und Strom) die Amplituden und Winkel für jede Phase getrennt eingestellt werden (inkl.
11 Inbetriebnahme 11.3.4 Fehlersimulator* „Kalte“ Simulation Simulation ohne Schalterauslösung: Auslösebefehle an den Leistungsschalter (»AuslBef«) werden blockiert. Die Schutzfunktionen generieren möglicherweise eine Auslösung, aber es wird kein Auslösebefehl generiert. • Nehmen Sie folgende Einstellung vor: [Service / Test (Schutz gesperrt) / Sgen / Ablauf] »AuslBef Modus«...
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11 Inbetriebnahme 11.3.4 Fehlersimulator* • Weisen Sie dem Parameter [Service / Test (Schutz gesperrt) / Sgen / Ablauf] »Ex Start Simulation« das gewünschte Signal zu. MCDLV4 MCDLV4-3.7-DE-MAN...
11 Inbetriebnahme 11.3.5 Besonderheiten beim Leitungsdifferentialschutz 11.3.5 Besonderheiten beim Leitungsdifferentialschutz Der Leitungsdifferenzialschutz basiert auf zwei Schutzgeräten, die miteinander über einen speziellen Kommunikationskanal, die Wirkschnittstelle SchutzKom, in Verbindung stehen. Daher ist es möglich (und üblicherweise auch erwünscht), die Fehlersimulation auf beiden Geräten zugleich zu starten.
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11 Inbetriebnahme 11.3.5 Besonderheiten beim Leitungsdifferentialschutz Signal an die Gegenstelle übertragen, dann die passende Zeitverzögerung abgewartet, und erst dann bricht das lokale Gerät die Vorlauf- oder Fehlerphase ab und startet die Nachlaufphase. HINWEIS! Wenn die Schutzkommunikation inaktiv ist (unabhängig von der Ursache wie z. B. unterbrochene LWL-Verbindung, schlechte Verbindungsqualität oder eine temporäre Blockade des SchutzKom-Moduls), dann wird grundsätzlich nur der lokale Fehlersimulator gestartet, d.
• Beaufschlagen Sie die Spannungsmesseingänge mit einer Prüfspannung und kontrollieren Sie die vom MCDLV4 angezeigten Messwerte. Kommunikation Alle 1-4 Jahre für Geräte mit aktiver SCADA-Kommunikation: • Prüfung der Kommunikationsverbindungen auf Funktionalität. Batterie Die Batterie hält in der Regel mindestens 10 Jahre. Wechsel durch SEG. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
12 Wartung und Instandhaltung 12.1 Regelmäßig durchzuführende Funktionsprüfungen Hinweis: Die Batterie dient der Pufferung der Uhrzeit (Echtzeituhr). Ein Ausfall der Batterie hat keine Auswirkungen auf die Gerätefunktionalität außer auf die Pufferung der Uhrzeit im spannungslosen Zustand des Geräts. • Das Gerät prüft den Batteriezustand im Rahmen der Selbstüberwachung, spezielle Prüfschritte sind daher nicht erforderlich.
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.6 Strommessung Anschlussquerschnitt: 1 x oder 2 x 2,5 mm² (2 x AWG 14) mit Aderendhülse 1 x oder 2 x 4,0 mm² (2 x AWG 12) mit Ringkabelschuh oder Kabelschuh 1 x oder 2 x 6 mm² (2 x AWG 10) mit Ringkabelschuh oder Kabelschuh An den Stromsteckerblock dürfen wahlweise 1 oder 2 Kabel jeweils mit den Querschnitten...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („TU“ ) Erdstrom empfindlich: Bei 0,1 A: S = 7 mVA Bei 5 A: S = 870 mVA Bei 0,5 A: S = 10 mVA 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („ TU“ ) Spannungsmesskarte „...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.7 Leiter- und Verlagerungsspannungsmessung („TU“ ) Anschlussquerschnitt: min. 0,5 mm² … max. 6,0 mm² mit oder ohne Aderendhülse Die Spannungsmesseingänge müssen mittels einer Schmelzsicherung oder einen Leitungsschutzschalter abgesichert werden, zum Beispiel: • Sicherung NEOZED D01 6 A träge, oder ein anderer vergleichbarer Typ, oder: •...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.12 Leuchtanzeigen (LEDs) Resolution - Graphics Display: 128 x 128 Pixel 13.1.12 Leuchtanzeigen (LEDs) LED-Typ: zweifarbig rot / grün Anzahl der LEDs, Gehäuse B2: 13.1.13 Front-Schnittstelle USB Typ: Mini B 13.1.14 Echtzeituhr Gangreserve der Echtzeituhr: Mindestens 1 Jahr 13.1.15 Digitale Eingänge Die Digitalen Eingänge sind (über Optokoppler) vom Gehäuse und von der internen...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.17 Supervision Contact (SC) 1000 W (VA) bei L/R = 40 ms 30 A / 230 VAC entsprechend ANSI IEEE Std C37.90-2005 30 A / 250 VDC entsprechend ANSI IEEE Std C37.90-2005 Max. Abschaltstrom: 5 A AC bis 240 VAC 4 A AC bei 230 V und cos φ...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.18 Zeitsynchronisierung IRIG-B00X 13.1.18 Zeitsynchronisierung IRIG-B00X Nenn-Eingangsspannung: Anschluss: Schraubklemmen (Twisted Pair) 13.1.19 RS485* *Verfügbarkeit hängt vom Gerätetyp ab Anschluss: 9pol. D-Sub Buchse (Abschlusswiderstände extern/im D-Sub) oder 6 Schraubklemmen RM 3,5 mm (Abschlusswiderstände intern) VORSICHT! Wenn die RS485-Schnittstelle als Klemme zur Verfügung steht, dann muss das Kommunikationskabel geschirmt sein.
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.20 LWL-Modul mit ST-Anschluss für die SCADA-Kommunikation * 13.1.20 LWL-Modul mit ST-Anschluss für die SCADA-Kommunikation * * Verfügbarkeit hängt vom Gerätetyp ab Hinweis: Für Profibus beträgt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit 3 MBaud. Anschluss: ST-Port Kompatible Glasfasern: 50/125 µm, 62,5/125 µm, 100/140 µm und 200 µm HCS Wellenlänge:...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.22 LWL-Modul für die Schutzkommunikation 13.1.22 LWL-Modul für die Schutzkommunikation HINWEIS! Es gibt zwei Typen der Schutzkommunikation, siehe den Bestellschlüssel und die Technischen Daten: • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx1xx, ST-Anschluss, 820 nm multi mode, normale Reichweite, • Typschlüssel MCDLV4‑2xxx0xx, LC-Anschluss, 1310 nm mono mode, erhöhte Reichweite.
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.22.2 LWL-Modul mit LC-Anschluss für die Schutzkommunikation mit erhöhter Reichweite (*) 13.1.22.2 LWL-Modul mit LC-Anschluss für die Schutzkommunikation mit erhöhter Reichweite (*) (*) Verfügbarkeit hängt vom Gerätetyp ab Je nach Herstellungsjahr sind im MCDLV4 unterschiedliche LC-Kommunikationsmodule verbaut.
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.1.23 Kommunikation mit Smart view 13.1.23 Kommunikation mit Smart view Das MCDLV4 kann sich folgendermaßen mit der Betriebs-Software Smart view verbinden: • USB-Verbindung (über die USB-Schnittstelle vorne am Gehäuse des MCDLV4). • TCP/IP-Verbindung (über die Ethernet-Schnittstelle* an der Gehäuserückseite des MCDLV4).
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3 Toleranzen 13.3 Toleranzen 13.3.1 Toleranzen der Echtzeituhr Auflösung: 1 ms Toleranz: <1 Minute / Monat (+20°C [68°F]) <±1ms bei Synchronisierung über IRIG-B Toleranzen der Zeitsynchronisation Die Protokolle zur Zeitsynchronisation unterscheiden sich in Bezug auf ihre Genauigkeit: Verwendetes Protokoll Uhrzeitdrift über einen Abweichung zur Generatoruhr...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.1 Toleranzen der Echtzeituhr Die Verfügbarkeit der Protokolle hängt von der bestellten Variante des MCDLV4 ab (siehe ╚═▷ „2.2.1 Bestellschlüssel“). MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung Phasen- und Erdstrommessung Frequenzbereich: 50 Hz / 60 Hz ± 10% Genauigkeit: Klasse 0,5 Amplitudenfehler für I < In: ±0,5% vom Nennwert Amplitudenfehler für I > In: ±0,5% vom Messwert Amplitudenfehler für I >...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.2 Toleranzen der Messwerterfassung Frequenzmessung Nennfrequenzen: 50 Hz / 60 Hz Genauigkeit: ±0.05% von fN im Bereich von 40 ‒ 70 Hz ab Spannungen >50 V Spannungsabhängigkeit: Frequenzerfassung von 5 V ‒ 800 V Frequenzerfassung ab 0,15 x Un Energiemessung Fehler der Energiezählung: 1,5% vom Messwert oder 1,5% SN⋅1h...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3 Toleranzen der Schutzstufen 13.3.3 Toleranzen der Schutzstufen HINWEIS! Die Auslöseverzögerung bezieht sich auf die Zeit zwischen Anregung und Auslösung. Die Toleranz der Kommandozeit/Anregezeit bezieht sich auf die Zeit zwischen Fehlereintritt und der Anregung der Schutzstufe. Referenzbedingungen für alle Schutzstufen: Sinusförmige Messgrößen bei Nennfrequenz, Klirrfaktor THD <...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.2 Erd-Überstromschutz • Die Genauigkeit wird bei der empfindlichen Erdstrommessung nicht auf den Nennwert, sondern auf 100 mA (bei In =1 A) bzw. 500 mA (bei In = 5 A) bezogen. MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.3 Richtungserkennung 13.3.3.3 Richtungserkennung HINWEIS! Weil die Richtungserkennung auf Grundschwingungswerten (DFT) basiert, funktionieren diese nur im Bereich der Nennfrequenz (fN ± 5 Hz) zuverlässig. Richtungskennlinie Toleranz MTA / Richtungswinkel ±3° Empfindlichkeit der Messwert Freigabewert Blockadewert Phasenstrom-Richtungs‐...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.4 Phasen-Differenzialschutz 13.3.3.4 Phasen-Differenzialschutz Phase Differential Protection: Toleranz Id> ±5% vom Einstellwert oder 2% In Rückfallverhältnis einstellbar, mindestens 1% In Kommandozeit / Anregezeit Id > 2 x Anregewert <40 ms (Sprung von Null auf 200% der Kennlinie) Typische Auslösezeit 35 ms Kürzeste Auslösezeit...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.5 Erd-Differenzialschutz 13.3.3.5 Erd-Differenzialschutz Erdstrom-Differenzial-Schutzstufen: Toleranz IdE[x] IdE> ±3% vom Einstellwert oder 2% In Rückfallverhältnis 95% oder 1% In Kommandozeit / Anregezeit IdE > 2 x Anregewert <40 ms (Sprung von Null auf 200% der Kennlinie) Typische Auslösezeit 30 ms Kürzeste Auslösezeit...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.6 Thermische Schutzfunktionen 13.3.3.6 Thermische Schutzfunktionen Thermisches Abbild: Toleranz K⋅Ib ±5% vom Einstellwert oder 1% In Auslöseverzögerung (gemäß der ±5% des errechneten Wertes oder ±1 s Gleichung in ╚═▷ „Auslösezeit“) in kaltem Zustand (d. h. keine vorherige Erwärmung) Rückfallverhältnis Toleranz gilt für die folgenden Einstellungen: •...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.7 Strombezogene Schutzfunktionen 13.3.3.7 Strombezogene Schutzfunktionen Inrush-Überwachung: Toleranz IH2 / IH1 ±1% In Rückfallverhältnis 5% IH2 oder 1% In Rückfallzeit <30 ms • Inrush-Überwachung ist möglich, wenn die Grundschwingungsamplitude (IH1) > 0,1 In und die zweite Harmonische (IH2) > 0,01 In ist. Schieflast-Schutzstufen: Toleranz I2>[x]...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Spannungsbezogene Schutzfunktionen 13.3.3.8 Spannungsbezogene Schutzfunktionen Spannungsschutz-Stufen: Toleranz U[x] Anregewert ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un Rückfallverhältnis einstellbar, mindestens 0,5% Un DEFT ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit <40 ms typisch: 35 ms Ab U größer als 1.2 x Anregewert für U>- Stufen oder ab U kleiner als 0.8 x Anregewert für U<- Stufen...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Spannungsbezogene Schutzfunktionen • Die angegebene Toleranz gilt für eine einfache Spannungsmessung. Für die Einstellung »UX Quelle« = „berechnet“ ergibt sich die Toleranz allerdings aus den Amplituden und Phasenwinkeln aller drei Leiter-Erde-Phasoren und kann bis zu 2% der maximalen Leiter-Erde-Spannung betragen.
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Spannungsbezogene Schutzfunktionen Übererregungsschutz: Toleranz U/f>[x] Anregewert ±1% (20 ‒ 70 Hz / 0,1 ‒ 1,5 Un (mit Un = 120 V) / 100 ‒ 150%) DEFT ±1% oder ±10 ms t-Multiplikator ±5% oder ±10 ms (U/f größer als 1.1 x Anregewert) Inv A Inv B...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.8 Spannungsbezogene Schutzfunktionen Asymmetrie-Schutzstufen: Toleranz U012[x] Ansprechwert ±2% vom Einstellwert oder 1% Un Rückfallverhältnis 97% oder 0,5% Un für U1> oder U2> 103% oder 0,5% Un für U1< %(U2/U1) ±1% DEFT ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit <60 ms Rückfallzeit...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.9 Frequenzschutz 13.3.3.9 Frequenzschutz Frequenzschutz: Toleranz f>, f< f> bzw. f< ±20 mHz Typisch ~5 mHz, sofern alle drei Phasen im Bereich fN ± 0.2 Hz liegen Rückfall Vorgabe 20 mHz (einstellbar im Bereich 10 mHz … 100 mHz) ±1% oder ±10 ms Rückfallzeit <120 ms...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.9 Frequenzschutz Frequenzgradient: Toleranz df/dt df/dt *2) *3) ±2,5% or ±0,025 Hz/s Rückfall 0,070 Hz/s ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit <300 ms, typisch ~200 ms <200 ms für die folgenden Einstellwerte: »Stab.-Fenster f für df/dt« = 3 »Fenster df/dt«...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.10 Leistungsschutzfunktionen 13.3.3.10 Leistungsschutzfunktionen Leistungsfaktor-Schutz: Toleranz Trigger-LF ± 0.01 (absolut) oder ±1° Reset-LF ± 0.01 (absolut) oder ±1° ±1% oder ±10 ms Kommandozeit / Anregezeit »Messprinzip« = • „Grundwelle“ • <130 ms • „Effektivwert“ • <200 ms Die Leistungsfaktorberechnung ist ca.
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.10 Leistungsschutzfunktionen Leistungsrichtungs-Schutz: Toleranz PQS[x] für »Modus« = „P>“, „P<“, „Pr<“, „Pr>“ Anregewert ±3% oder ±0,1% SN Rückfallverhältnis • 97% oder 1 VA für „P>“ und „Pr>“ • 103% oder 1 VA für „P<“ und „Pr<“ für Einstellwerte ≤...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.10 Leistungsschutzfunktionen • Die Angaben gelten für: |LF|>0,5, bei Nennfrequenz fN und 0.8 - 1.3 x Un (Un = 100 V), Strom und Spannungen symmetrisch eingespeist SN = 1,73 ⋅ Un ⋅ In Automatische Frequenzentlastung: Toleranz I1 min ±1% In...
13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.11 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen 13.3.3.11 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Synch-Check: Toleranz Sync Spannungsmessung ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un Frequenzmessung ±20 mHz bei fN Winkelmessung ±2° Winkelkorrektur ±4° t (alle Zeitstufen) ±1% oder ±10 ms Q->&U<...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.11 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Wiederzuschaltung Toleranz WZS[x] ULL< Freigabe, ±1,5% vom Einstellwert oder 1% Un ULL> Freigabe Rückfallverhältnis 98% oder 0,5% Un für ULL> 102% oder 0,5% Un für ULL< f<, ±20 mHz at fN f>...
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13 Technische Daten, Spezifikationen, Toleranzen 13.3.3.11 Weitere Schutz- und Überwachungsfunktionen Leistungsschalter-Versagerschutz: Toleranz t-LSV ±1% oder ±10 ms I-LSV > ±1,5% vom Einstellwert oder 1% In Ansprechzeit <40 ms Ab I größer als 1.3 x I-LSV > Rückfallzeit <40 ms Auslösekreisüberwachung: Toleranz AKÜ...
14 Anhang 14.1.4 Umweltprüfungen 14.1.4 Umweltprüfungen Klassifizierung: IEC 60068-1 Klimakategorie 20/060/56 IEC 60721-3-1 Klassifizierung der 1K5/1B1/1C1L/1S1/1M2 Umweltbedingungen aber min. −30°C (−22°F) (Langzeitlagerung) IEC 60721-3-2 Klassifizierung der 2K2/2B1/2C1/2S1/2M2 Umweltbedingungen (Transport) aber min. −30°C (−22°F) IEC 60721-3-3 Klassifizierung der 3K6/3B1/3C1/3S1/3M2 Umweltbedingungen (Ortsfester aber min.
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14 Anhang 14.1.4 Umweltprüfungen Test Nb: Temperaturwechsel Beanspruchungsdauer 1°C / 5min Test BD: Trockene Wärme: Transport und Lagerung IEC 60255-27 Temperatur 70°C Beanspruchungsdauer 16 h IEC 60068-2-2 Test AB: Kälte: Transport und Lagerung IEC 60255-27 Temperatur −30°C Beanspruchungsdauer 16 h IEC 60068-2-1 MCDLV4-3.7-DE-MAN MCDLV4...
14 Anhang 14.2 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑103 14.2 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑103 Die ausgewählten Parameter sind in den weißen Kontrollfeldern wie folgt markiert: ☐ Funktion oder ASDU wird nicht benutzt ☒ Funktion oder ASDU wird wie genormt benutzt (Vorzugswert) Die mögliche Auswahl (blank “☐” / X “☒”) ist für jeden Abschnitt oder Parameter festgelegt.
14 Anhang 14.3 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑104 14.3 Kompatibilität mit IEC 60870‑5‑104 Die Norm IEC 60870‑5‑104 gibt Parametersätze und Alternativen vor, aus denen Untermengen auszuwählen sind, um bestimmte Fernwirksysteme zu erstellen. Bestimmte Parameter, wie die Auswahl von „strukturierten“ oder „unstrukturierten“ Feldern der ADRESSE DES INFORMATIONSOBJEKTS von ASDU, schließen sich gegenseitig aus.
14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht Übertragungsprozedur der Adressfeld der Verbindungsschicht Verbindungsschicht ■ Strukturiert ■ Unstrukturiert ■ Maximale Länge L (Anzahl der Oktette) Wird unsymmetrisch übertragen, werden die folgenden ASDU als Anwenderdaten mit den angegebenen Übertragungsursachen mit der Datenklasse 2 (niedrige Priorität) zurückübertragen: ■...
14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht Übertragungsursache (systembezogener Parameter, alle angewendeten Konfigurationen sind mit „X“ zu markieren) ■ Ein Oktett Zwei Oktette (mit Herkunftsadresse). Mit 0 vorbesetzt, falls Herkunftsadresse nicht vorhanden Länge der APDU (systembezogener Parameter, die maximale Länge der APDU je System ist festzulegen) Die maximale Länge der APDU beträgt in beiden Übertragungsrichtungen 253.
14 Anhang 14.3.5 Anwendungsschicht ☐ <64> := Bitmuster von 32 bit mit Zeitmarke CP56Time2a C_BO_TA_1 Es wird entweder der ASDU-Satz <45> bis <51> oder der Satz <58> bis <64> angewendet. Systeminformation in Überwachungsrichtung (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“...
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14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Stationsinitialisierung Zyklische Datenübertragung (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“, falls nur in entgegengesetzter Richtung, und mit, „B“ falls in beiden Richtungen angewendet) Zyklische Datenübertragung Abrufprozedur (stationsbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“...
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14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Global ☐ Gruppe 1 ☐ Gruppe 7 ☐ Gruppe 13 ☐ Gruppe 2 ☐ Gruppe 8 ☐ Gruppe 14 ☐ Gruppe 3 ☐ Gruppe 9 ☐ Gruppe 15 ☐ Gruppe 4 ☐ Gruppe 10 ☐ Gruppe 16 ☐...
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14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Übertragung von Zählwerten (stations- oder objektbezogener Parameter, jede nur in regulärer Richtung angewendete Typkennung ist mit „X“ zu markieren, mit „R“, falls nur in entgegengesetzter Richtung, und mit „B“, falls in beiden Richtungen angewendet). ☐ Modus A: Örtliches Umspeichern mit spontaner Übertragung ☐...
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14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen ☐ Prüfprozedur Dateiübermittlung (stationsbezogener Parameter, bei Anwendung mit „X“ markieren). Dateiübermittlung in Überwachungsrichtung ☐ Transparente Datei ☐ Übermittlung von Störfalldaten aus Schutzeinrichtungen ☐ Übermittlung von Ereignisfolgen ☐ Übermittlung von Folgen aufgezeichneter Analogwerte Dateiübermittlung in Steuerungsrichtung ☐...
14 Anhang 14.3.6 Grundlegende Anwendungsfunktionen Maximale Anzahl k der unquittierten APDU im I Format und späteste APDU- Quittierung (w) Parameter Norm- Bemerkungen Eingestellter Vorgabe Wert 12 APDUs Maximale Differenz Anzahl der Empfangsfolgen zur 12 (fest) Anzahl der Sendefolgen 8 APDUs Späteste Quittierung nach Empfang von w APDU im 8 (fest) I-Format...
14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme 14.4 Abkürzungen und Akronyme Folgende Abkürzungen und Akronyme werden in diesem Handbuch verwendet. °C Grad Celsius °F Grad Fahrenheit Ampere Wechselstrom Ack. Quittierung AKÜ Auslösekreisüberwachung ANSI American National Standards Institute Anzahl AuslBef Auslösebefehl AuslBef. Auslösebefehl American wire gauge (Kablequerschnitt) Schalterversager (Breaker Failure)
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Elektromagnetische Verträglichkeit Europäische Norm errechnet EspW Beh Dieser Parameter legt fest ob die Verlagerungsspannung berechnet oder gemessen wird. Extern(e) Ex Öl Temp Externe Öltemperatur ExBlo Externe Blockade(n) Externer Schutz - Modul Externer Schutz Ext Temp Überw Externe Temperatur Überwachung Frequenzschutz - Modul Fehleraufschaltung - Modul...
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Strom im Gegensystem (Symmetrische Komponenten) I2> Schieflast-Stufe I2>G Generator-Schieflastschutz Thermische Auslösekennlinie Thermische Auslösekennlinie IC's Werksinterne Produktbezeichnung Differenzialschutz-Modul Restricted Earth Fault - Modul IdEH Restricted Earth Fault Hochstrom - Modul Hochstrom-Differenzialschutz-Modul Erdstromschutz-Stufe Erdstrom Erdfehlerstrom IE err Errechneter Erdstrom International Electrotechnical Commission IEC61850...
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Melderelais Erstes Melderelais Zweites Melderelais Drittes Melderelais Kennl Kennlinie Kilogram Kilohertz Kalte Last Alarm - Modul Kilovolt kVdc or kVDC Kilovolt Gleichstrom l/ln Verhältnis von Strom zu Nennstrom. Phase A Phase B Phase C lb-in Pound-inch Leuchtdiode(n)
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Werksinterne Produktbezeichnung Millimeter Memory mapping unit Millisekunden Mittelspannung Milli Volt Ampere (Scheinleistung) N.C. Nicht verbunden oder Normal geschlossen (Kontakt) N.O. Normal geöffnet (Kontakt) Nenn Nenngröße / Nennwert NINV Normal inverse tripping characteristic Newton-meter Werksinterne Produktbezeichnung Wirk-Rückleistung Para.
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Reset Reset ResetFklt Rücksetzfunktion RevDat Revisionsdaten Echte Effektivwerte / Root mean square Reset Temperaturschutz-Modul rückw Verr Rückwärtige Verriegelung Sekunde(n) SCADA SCADA Kommunkation (Leittechnik) Schutz Schutzmodul (Master Modul) Sekundärseite Sgen Sinusgenerator Sig. Signal Selbstüberwachungskontakt (Synonyme: Life- Kontakt, Watchdog, State of Health Kontakt) SNTP SNTP-Modul...
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14 Anhang 14.4 Abkürzungen und Akronyme Werksinterne Produktbezeichnung Text Spannungsschutz-Stufe U/f> Übererregung U012 Symmetrische Komponenten: Überwachung des Mit- oder Gegensystems Verlagerungsspannungs-Stufe Uerreg<-Z1 Untererregung Uerreg<-Z2 Untererregung Underwriters Laboratories DEFT (Definite Time Tripping Characteristic) Logikgatter (Der Ausgang wird wahr, wenn alle Eingangssignale wahr sind.) Universal serial bus Volts Vac / V ac...
14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MCDLV4 Funktionen ANSI Drehzahlüberwachung Distanzschutz Phasendistanzschutz U/f> Übererregungsschutz (Volt pro Hertz) Sync Synchronitäts-Test (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte) Temperaturschutz Unterspannungsschutz 27(t) Unterspannungsschutz (zeitabhängig) Unterspannungsschutz (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte) Verlagerungsunterspannungsüberwachung (über den vierten Messkanal der Spannungsmesskarte)
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14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MCDLV4 Funktionen ANSI Unabhängigger / unverzögerter Phasenüberstromschutz 50N/G Unabhängigger / unverzögerter Erdschlussschutz 50Ns Unabhängigger / unverzögerter Erdschlussschutz mit empfindlichem Messeingang Abhängiger Überstromzeitschutz Abhängiger Phasenstromzeitschutz 51N/G Abhängiger Erdstromzeitschutz 51Ns Abhängiger Erdstromzeitschutz mit empfindlichem Messeingang 51LR Festsitzschutz / Rotorblockade...
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14 Anhang 14.5 Liste der ANSI-Codes IEEE C37.2 / MCDLV4 Funktionen ANSI 74TC AKÜ Auslösekreisüberwachung Außertrittfallschutz (engl.: Out of Step Tripping) Freq.schutz-Be‐ Vektorsprungüberwachung triebsart delta Automatische Wiedereinschaltung Frequenzschutz Unterfrequenzschutz Überfrequenzschutz df/dt Fequenzgradientenschutz (df/dt) Wiedereinschaltsperre (Lock Out) Generator-Erddifferenzialschutz (siehe auch 64REF) Differenzialschutz (Generator / Transformator / Sammelschiene / Kabel / Leitungen) Sammelschienen-Differenzialschutz...
Informationen und spezielle Probleme wenden Sie sich bitte an den Support von SEG. Dokumentation aktuell? Auf den Webseiten von SEG können Sie sehen, ob es eine neuere Version der Betriebsanleitung gibt oder ob ein Errata Sheet (Änderungsdokument) vorliegt. MCDLV4...
14 Anhang 14.6.1 Version: 3.3 14.6.1 Version: 3.3 • Datum: 2017-März-14 • Revision: NEW (nur für ausgewählte Kunden als Pilotprojekt) • Datum: 2017-April-19 • Revision: NEW Hardware Erste Lieferversion eines HighPROTEC-Leitungsdifferentialschutzgerätes. Software Erste Lieferversion. VORSICHT! Anwender eines MCDLV4 mit „24 km“-Wirkschnittstelle (LC-Stecker) und einer der folgenden Firmware-Versionen sind aufgerufen, die Firmware zu aktualisieren.
14 Anhang 14.6.2 Version: 3.4 14.6.2 Version: 3.4 • Datum: 2017-Oktober-01 • Revision: A Hardware • Der LC-Stecker für die Schutzkommunikation mit erhöhter Reichweite sowie für die Ethernet-TCP/IP-Kommunikation über Lichtwellenleiter ist nun ab Werk mit einer Schutzkappe aus Metall versehen. Da hierdurch die EMV-Schutzfestigkeit verbessert wird, ist empfohlen, diese Schutzkappe sorgfältig wieder zu befestigen, nachdem die Verbindungsleitung angeschlossen wurde.
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14 Anhang 14.6.2 Version: 3.4 • Alle Master sehen denselben Satz Zustände. • Alle Master können selbsthaltende Zustände rücksetzen. • Alle Master können denselben Leistungsschalter steuern, rückstellen und quittieren. Geräteparameter Der Rücksetz-Dialog, der geöffnet wird, wenn während eines Kaltstarts die »C«-Taste gedrückt wird, wurde an erweiterte Sicherheitskonzepte angepasst: Es gibt nun einen Einstellparameter »...
14 Anhang 14.6.2 Version: 3.4 Alle Meldungen, die hier möglich sind, werden in einem separaten Dokument beschrieben, dem „HighPROTEC Troubleshooting Guide“ ( DOK-HB-TS ). Überwachung Das MCDLV4 überwacht nun die Phasenfolge und vergleicht diese mit der Einstellung, die unter [ Feldparameter / Allg Einstellungen ] » Drehfeldrichtung « konfiguriert wurde (d. h. „...
14 Anhang 14.6.4 Version: 3.6 14.6.4 Version: 3.6 • Datum: 2019-Januar-31 Software Die Schutzfunktionen des MCDLV4 wurden dahingehend erweitert, dass sie die Anforderungen der VDE‑AR‑N‑4110:2018 erfüllen. Frequenzschutz - Modul, Frequenzänderungsgeschwindigkeit Die Algorithmen zur Frequenzmessung wurden hinsichtlich Genauigkeit und Stabilität verbessert. Die Hysterese, die beim Frequenzschutz eingesetzt wird, lässt sich über den neuen Parameter »Freq.-Rückfallwert«...
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14 Anhang 14.6.4 Version: 3.6 Einträge auf dieser Seite im Rahmen der Inbetriebnahme zu prüfen. (Siehe ╚═▷ „Übersicht über sicherheitsrelevante Einstellungen“.) Außerdem gibt es nun einen „Security Logger“, den man über den Menüpfad [Betrieb / Security / Security-Logger] einsehen kann. Es handelt sich hierbei um eine Einschränkung der Liste der Selbstüberwachungs-Meldungen (siehe unten) auf die sicherheitsrelevanten Meldungen.
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14 Anhang 14.6.4 Version: 3.6 SCADA-»Slave ID« Die »Slave ID« ist für alle SCADA-Protokolle nicht mehr ein Einstellparameter, sondern ein Direktkommando. Da ein Direktkommando grundsätzlich nicht als Teil einer *.HptPara-Parameterdatei abgespeichert wird, besteht nicht länger das Risiko, die Anforderung, dass jede Geräteadresse pro Anlage nur einmal vergeben werden darf, zu verletzen, indem eine bestimmte *.HptPara-Datei in mehrere HighPROTEC-Schutzgeräte geladen wird.
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14 Anhang 14.6.4 Version: 3.6 (Siehe ╚═▷ „3.14.3 Rangierung der Ausgangsrelais“, ╚═▷ „3.14.1 Leuchtanzeigen (LEDs)“, ╚═▷ „Auslösebefehlsmanager – Befehlsausgabe rangieren“.) Differenzialschutz-Modul – Id Die Stromwandler-Sättigungsüberwachung wurde hinsichtlich Zuverlässigkeit wesentlich verbessert. Im Zuge dessen wurden die bisherigen Einstellungen »StW Sättig Überw«, StW Sättig Empf durch neue Parameter »StW-Sättig.-Stab.«, Id ersetzt.
14 Anhang 14.6.5 Version: 3.6.b 14.6.5 Version: 3.6.b • Datum: 2019-März-07 • [Geräteparameter / Version] »Build« = 42138 Software Fehlerbehebung: • Releases 3.4.a (Build 41920 oder 42139) und 3.6.b (Build 42138) beheben einen Fehler in der Programmierung der „24 km“-Wirkschnittstelle, der nach einem Dauerbetrieb von ca.
14 Anhang 14.6.6 Version: 3.7 14.6.6 Version: 3.7 • Datum: 2020-Mai-19 (bis Firmware-Build-Nummer 47460) • Datum: 2020-Juli-21 (ab Firmware-Build-Nummer 48830) Lieferumfang Motiviert durch Umwelt-Aspekte und verbesserte Effizienz ist die Produkt-DVD nicht mehr im Lieferumfang von HighPROTEC-Geräten. Unsere Erfahrung legt den Schluss nahe, dass die meisten Anwender es bevorzugen, alle Technische Dokumentation (Handbuch, Referenz-Handbuch, etc.) sowie die Installationsdatei für die Windows-Anwendungen (Smart view, DataVisualizer, Page Editor, SCADApter) direkt von unserem Download-Bereich https://docs.SEGelectronics.de/...
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14 Anhang 14.6.6 Version: 3.7 • Die Versionen ab Firmware-Build-Nummer 48830 beheben einen Fehler in den Start- Routinen der Schutzmodule »ThA« und »f[x]«, der bewirkte, dass es in seltenen Fällen im Laufe eines Geräteneustarts (Kalt- oder Warmstart) zu einer ungewollten Auslösung des Leistungsschalters kommen konnte.
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14 Anhang 14.6.6 Version: 3.7 nun also die bislang als Kapitel festgeschriebene Liste im Dokument „Datenpunktliste IEC 60870-5-103“. Die Datei lässt sich direkt (und kostenlos) von unserem Download-Bereich https:// docs.SEGelectronics.de/mcdlv4-2 herunterladen, befindet sich aber auch auf der Produkt-DVD. (Die DVD muss nun allerdings separat bestellt werden, siehe „Lieferumfang“...
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Stichwortverzeichnis Stichwortverzeichnis ANSI 25 ............... . 417█...
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Stichwortverzeichnis 78 ............... . 393█...
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Stichwortverzeichnis control ............... . 528█...
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Stichwortverzeichnis Globale Parameter ............. . 47█...
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Stichwortverzeichnis ................ 248█...
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Stichwortverzeichnis Meldungen der Selbstüberwachung .......... 558, 558█...
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Stichwortverzeichnis RJ45 ............... . . 39, 152█...
Seite 675
Stichwortverzeichnis Schutzkommunikation Avago AFCT‑5765ATPZ ............ 589█...
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Stichwortverzeichnis Syslog ............... . 559█...
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Stichwortverzeichnis wattmetrische Erdfehlerrichtungs‐ 229█ bestimmung ..............wattmetrische Richtungsbestimmung .
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Stichwortverzeichnis (41) ............... 518█...
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