H1: Handfahren und Handradfahren
4.1
Kurzbeschreibung
4.1.1
Übersicht
Anwendungen
Auch bei modernen numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen müssen die Achsen vom
Bediener von Hand verfahren werden können.
Maschine einrichten
Insbesondere beim Einrichten eines neuen Bearbeitungsprogramms ist ein Bewegen der
Maschinenachsen mit Verfahrtasten auf der Maschinensteuertafel oder mit dem
elektronischen Handrad erforderlich. Das Verfahren von Hand kann bei angewählter
Koordinatenverschiebung oder -drehung auch im transformierten
Werkstückkoordinatensystem erfolgen.
Freifahren des Werkzeugs
Nach Programmunterbrechung durch Ereignisse wie NC-STOP, RESET oder Netzausfall
muss vom Maschinenbediener das Werkzeug manuell aus der aktuellen
Bearbeitungsposition frei gefahren werden. Dies erfolgt in der Regel mit Hilfe der
Verfahrtasten in der Betriebsart JOG. Dabei müssen die während der Bearbeitung gültigen
Transformationen und Koordinatensysteme wirksam bleiben.
Varianten des manuellen Verfahrens
In der vorliegenden Funktionsbeschreibung werden folgende Varianten des manuellen
Verfahrens aufgezeigt:
● Kontinuierliches Verfahren im Tipp- oder Dauerbetrieb in JOG
● Inkrementelles Verfahren (INC) im Tipp- oder Dauerbetrieb in JOG
● Verfahren von Achsen mit Hilfe von elektronischen Handrädern (Zubehör) in JOG
● Handradüberlagerung in AUTOMATIK (Wegvorgabe und Geschwindigkeitsüberlagerung)
DRF
Die "Differential-Resolver-Function" (DRF) erzeugt eine zusätzliche inkrementelle
Nullpunktverschiebung im AUTOMATIK-Betrieb über das elektronische Handrad. Mit dieser
Funktion kann z. B. der Werkzeugverschleiß innerhalb eines programmierten Satzes
korrigiert werden.
Erweiterungsfunktionen
Funktionshandbuch, 03/2010, 6FC5397-1BP20-1AA0
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