Anlagenbeispiele
3.12.3 Funktionsbeschreibung
Wärmepumpe/Gas-Brennwertgerät
• Bei bivalenter Betriebsweise wird die Heizwärme
durch zwei verschiedenen Wärmeerzeuger produ-
ziert. Die Grundlast wird dabei von der Luft-Wasser-
Wärmepumpe zur Verfügung gestellt. Die Spitzenlast
wird von dem Gas-Brennwertgerät abgedeckt. Die-
ses kann parallel zur Wärmepumpe oder alternativ
zugeschaltet werden.
• Das 3-Wege-Mischventil in der Wärmepumpen-Innen-
einheit AWB sorgt dafür, dass der zweite Wärmeer-
zeuger (bzw. die hydraulische Weiche) nur bei
Bedarf vom Heizwasser durchströmt und die benö-
tigte Wärme zum Heizwasser beigemischt wird.
• Wenn der zweite Wärmeerzeuger keine eigene Hei-
zungspumpe hat, dürfen keine hydraulische Weiche
und kein paralleler Pufferspeicher verwendet wer-
den.
Regelung und Bedieneinheit
• Die Bedieneinheit HPC 410 ist in der Wärmepumpen-
Inneneinheit AWB fest eingebaut und kann nicht ent-
nommen werden.
• Die Bedieneinheit HPC 410 regelt die beiden Heiz-
kreise und die Warmwasserbereitung.
• Die Bedieneinheit HPC 410 hat eine integrierte
Wärmemengenerfassung.
• Der zweite Wärmeerzeuger wird von der Bedienein-
heit HPC 410 über ein Relais (230 VAC, bauseits)
ein- und ausgeschaltet. Das Relais wird an der An-
schlussklemme „Ein-/Aus-Temperaturregler" des
zweiten Wärmeerzeugers angeschlossen.
• Für die Verbindung der Wärmepumpe (außen) ist
neben der Spannungsversorgung auch eine Steuer-
leitung (CAN-BUS zwischen Wärmepumpe und In-
neneinheit, Leiterquerschnitt 0,75 mm
erforderlich.
• Die Bedieneinheit HPC 410 und das Heizkreismodul
MM 100 werden über ein EMS-2-BUS-Kabel mitein-
ander verbunden.
• Reine Heizkreise können mit einer Fernbedienung
CR 10 ausgestattet werden. Heiz-/Kühlkreise benöti-
gen die Fernbedienung CR 10 H mit integriertem
Luftfeuchtefühler zur Überwachung des Taupunkts.
Heizbetrieb
• Zur Trennung zwischen Erzeuger- und Verbraucher-
kreis ist ein Bypass zwischen Vor- und Rücklauf erfor-
derlich, um den Mindestvolumenstrom bei geringer
Abnahme im Heizkreis sicherzustellen. Alternativ
kann auch ein Pufferspeicher verwendet werden.
• Die Wärme für den 2. Heizkreis wird über den eige-
nen Mischer VC1 auf die eingestellte Temperatur ein-
reguliert. Zur Steuerung des Mischers ist ein
Heizkreismodul MM 100 und ein Vorlauftemperatur-
fühler TC1 erforderlich.
• Ein Fußboden-Temperaturbegrenzer MC1 kann zu-
sätzlich an jedem Heiz-/Kühlkreis zum Schutz einer
Fußbodenheizung installiert werden.
Warmwasserbetrieb
• Die Warmwasserbereitung erfolgt über die Wärme-
pumpe und bei Bedarf über den zweiten Wärmeer-
zeuger.
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• Der externe Warmwasserspeicher wird von der Wär-
mepumpe beheizt und versorgt die angeschlossenen
Zapfstellen mit Warmwasser.
• Wenn die Temperatur am Speichertemperaturfühler
TW1 den eingestellten Sollwert unterschreitet, star-
tet der Kompressor. Die Warmwasserbereitung läuft
so lange, bis die eingestellte Stopp-Temperatur er-
reicht ist.
• In der Startphase der Warmwasserbereitung werden
die Heizkreispumpen so lange weggeschaltet, bis die
Vorlauftemperatur der Wärmepumpe größer ist als
die Temperatur am Warmwasser-Temperaturfühler
TW1. Der Volumenstrom zirkuliert in dieser Zeit über
den Bypass der Sicherheitsbaugruppe. Anschließend
schaltet das Umschaltventil VW1 in den Warmwas-
serbetrieb um und die Heizkreispumpen werden wie-
der zugeschaltet. Mit dieser Funktion wird ein
effizienterer Betrieb der Wärmepumpe erreicht.
• Das Gas-Brennwertgerät wird für die thermische
Desinfektion des Warmwassers genutzt.
• Zum Schutz vor zu hohen Rücklauftemperaturen/
thermischer Zirkulation ist ein Rückschlagventil zwi-
schen Warmwasserspeicher und Wärmepumpen-In-
neneinheit AWB erforderlich.
Kühlbetrieb
• Kühlbetrieb in bivalenten Anlagen ist nur dann zuläs-
sig, wenn die Gebläsekonvektoren für den Betrieb
oberhalb des Taupunkts ausgelegt sind, und auch
nur in Kombination mit Feuchtefühlern.
• Um den Kühlbetrieb starten zu können, ist die Fern-
bedienung CR 10 H mit Luftfeuchtefühler erforder-
lich. Abhängig von der Raumtemperatur und der
Luftfeuchte wird die minimal zulässige Vorlauftem-
peratur errechnet.
• Über den Kontakt PK2 wird ein spannungsbehafteter
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)
Kontakt zum Umschalten vom Heiz- in den Kühlbe-
trieb zur Verfügung gestellt.
• Zum Schutz vor Kondensatbildung ist ein Feuchte-
fühler MK2 am Vorlauf zu den Kühlkreisen erforder-
lich. Abhängig von der Rohrführung können mehrere
Feuchtefühler erforderlich sein.
• Bei Kühlung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Compress 7000i AW/7400i AW muss die Grundein-
stellung der Poti beibehalten werden.
Pumpen
• Hocheffizienzpumpen können ohne Trennrelais an
SEC 20 und MM 100 angeschlossen werden. Maxi-
mallast am Relaisausgang: 2 A, cos > 0,4.
• Die Pumpe in der Inneneinheit AWB wird über ein
0...10-V-Signal gesteuert.
Magnetitabscheider
Die im Heizwasser anfallenden ferromagnetischen
Schlammpartikel können sich am Permanentmagneten
der Hocheffizienzpumpe anlagern. Dadurch verringert
sich die Leistung der Pumpe bis hin zur Blockade. Um
das zu verhindern, empfehlen wir einen Magnetitab-
scheider im Heizungsrücklauf kurz vor dem Wärmeer-
zeuger.
Compress 7000i AW/7400i AW – 6 721 836 891 (2021/08)