Abschnitt 9
Spannungsschutz
9.7
9.7.1
9.7.2
9.7.3
594
Stichleitungsschutz PAPGAPC
Kennung
Funktionsbeschreibung
IEC 61850 Kennung
Stichleitungsschutz
Anwendung
Die gebräuchlichste Anwendung der Funktion PAPGAPC ist die Bereitstellung einer
Auslösung am Gegenende der Leitung mit passiver Last oder mit schwacher
Einspeisung. Die Funktion muss am Gegenende der Leitung mit der schwachen
Einspeisung und am Anfang der Leitung mit der Einspeisung eingebunden sein.
Signalvergleichsverfahren mit Freigabesignal sind grundsätzlich nur dann in der Lage
auszulösen, wenn der Schutz am Gegenende der Einspeisung einen Fehler erkennt.
Die Erkennung erfordert ein Minimum an Fehlerstrom, normalerweise >20 % von Ir.
Aufgrund des Fehlens der erzeugten Leistung oder eines niedrigen
Kurzschlussstroms der Quelle kann der Fehlerstrom gering sein. Der Fehlerstrom
kann sogar aufgrund der Fehlerstromverteilung anfänglich zu gering sein.
In diesem Fall steigt der Fehlerstrom, wenn der Leistungsschalter am starken
Leitungsende geöffnet wird. Eine sequentielle Auslösung wird erreicht.
Dann ist die Erkennung des Fehlers durch eine unabhängige Auslösestufe 1
erforderlich.
Um eine sequentielle Auslösung zu verhindern oder falls Stufe 1 nicht vorhanden ist,
müssen die beiden Schutzgeräte mit dieser Funktion ausgestattet sein.
Einstellrichtlinien
Die Parameter für die Anwendungsfunktion PAPGAPC werden über die LHMI oder
im Bedien- und Parametriertool PCM600 festgelegt.
Funktion: Die Funktion kann auf Ein/Aus eingestellt werden.
GlobalBaseSel: wird verwendet, um eine GBASVAL-Funktion als Referenz für die
Bezugswerte, Primärstrom (IBase), Primärspannung (UBase ) und Primärleistung
(SBase) auszuwählen.
UPhSel<: Fehlerhafte Leiterspannung in % der Quadratur des Leiters – Leiter-
Spannung dividiert durch die Wurzel von (3).
Tau: Zeitkonstante für die Referenzspannung.
IEC 60617 Kennung
PAPGAPC
1MRK 505 307-UDE -
ANSI/IEEE C37.2 Gerä‐
tenummer
U<
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Anwendungs-Handbuch