1MRK 505 307-UDE -
7.4.2.2
Anwendungs-Handbuch
Der mehrsystemige Distanzschutz, Mho-Charakteristik (ZMHPDIS) erfüllt die
grundlegenden Anforderungen für den Einsatz in Übertragungs- und auch in
Verteilungsnetzen.
Sternpunkterdung
Die Art der Sternpunkterdung spielt bei der Planung des Schutzsystems eine wichtige
Rolle. Nachfolgend finden Sie einige Hinweise für Distanzschutz.
Netze mit direkter niederohmiger Erdung
In Netzen mit direkter niederohmiger Erdung sind die Sternpunkte der
Transformatoren direkt mit Erde verbunden, wobei zwischen Sternpunkt des
Transformators und Erde keine Impedanz vorhanden ist.
IEC05000215 V1 DE
Abb. 136:
Netze mit direkter niederohmiger Erdung
Der Erdfehlerstrom ist mindestens so hoch wie der Kurzschlussstrom. Die
Serienimpedanzen bestimmen die Größe des Erdfehlerstroms. Die Leiter-
Erdkapazitäten haben nur einen sehr begrenzten Einfluss auf den Erdfehlerstrom.
Jedoch können die Leiter-Erdkapazitäten den Erdfehlerstrom in Netzen mit langen
Übertragungsleitungen geringfügig beeinflussen.
Der Erdfehlerstrom bei einem Erdfehler in Leiter L1 kann als Gleichung berechnet
werden 169:
×
3 U
=
3I
L1
0
+
+
+
Z
Z
Z
1
2
0
EQUATION1267 V3 EN
Wobei
gilt:
U
ist die Leiter-Erde-Spannung (kV) im fehlerhaften Leiter vor dem
L1
Fehler
Z
ist die Mitsystemimpedanz (Ω/Leiter)
1
Z
ist die Gegensystemimpedanz (Ω/Leiter)
2
Z
ist die Nullsystemimpedanz (Ω/Leiter)
0
Z
ist die Fehlerimpedanz (Ω), häufig resistiv
f
Z
ist die Erdrückleitungsimpedanz, die definiert wird als (Z
N
U
=
L1
+
+
3Z
Z
Z
Z
f
1
N
f
Abschnitt 7
Impedanzschutz
xx05000215.vsd
(Gleichung 169)
-Z
)/3
0
1
261