Abschnitt 7
Impedanzschutz
322
Was bei diesem Netztyp charakteristisch ist, ist dass die Größe des Erdfehlerstroms im
Gegensatz zum Kurzschlussstrom sehr niedrig erscheint. Die Spannung an den
gesunden Leitern weist eine Größe vom √3-Fachen der während des Fehlers
auftretenden Leiter-Erde-Spannung auf. Die Nullsystemspannung (3U
aufgrund des niedrigen Spannungsabfalls an verschiedenen Stellen im Netz die
gleiche Größe.
Die Gesamt-Fehlerstromstärke lässt sich gemäß der Gleichung
(
=
+
-
3I
I
I
I
2
R
L
C
0
EQUATION1271 V3 EN
Wobei
gilt:
3I
ist der Erdfehlerstrom (A)
0
I
ist der Strom durch den Sternpunktwiderstand (A)
R
I
ist der Strom durch die Sternpunktdrossel (A)
L
I
ist der kapazitive Gesamt-Erdfehlerstrom (A)
C
Die Sternpunkt-Induktivität ist gewöhnlich so ausgelegt, dass die Größe mit dem
kapazitiven Strom im Netz abgestimmt werden kann, d.h.:
1
w
=
L
w
× ×
3
C
EQUATION1272 V1 DE
IR
IEC05000216 V1 DE
Abb. 163:
Netze mit hochohmiger Sternpunkterdung
Der Betrieb der Netze mit hochohmiger Erdung unterscheiden sich vom Betrieb der
Netze mit niederohmiger Erdung, in denen alle Fehler umgehend beseitigt werden
müssen. In hochohmig geerdeten Netzen beheben dann manche Betreiber Leiter-
Erde-Fehler nicht umgehend. Stattdessen wird die Leitung erst zu einem geeigneten
Zeitpunkt wiederhergestellt. Bei Doppelerdfehlern bevorzugen dann viele
Netzbetreiber die wahlweise Beseitigung eines der beiden Erdfehler. Um diese Art
von Phänomen zu behandeln, ist eine separate Funktion, eine so genannte
)
2
Ic
Ic
IL
1MRK 505 307-UDE -
) besitzt
0
126
berechnen.
(Gleichung 255)
(Gleichung 256)
Ic
en05000216.vsd
Anwendungs-Handbuch