FC 300 Projektierungshandbuch
Extreme Betriebsbedingungen
Kurzschluss
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung gegen Kurzschlüsse geschützt. Ein
Kurzschluss zwischen zwei Ausgangsphasen bewirkt einen Überstrom im Wechselrichter.
Jedoch wird jeder Transistor des Wechselrichters einzeln abgeschaltet, sobald sein jeweiliger
Kurzschlussstrom den zulässigen Wert überschreitet.
Um den Frequenzumrichter gegen Kurzschlüsse bei Zwischenkreiskopplung und an den Bremswiderstand-
sklemmen zu schützen, sind die jeweiligen Projektierungshinweise für diese Anschlüsse zu beachten.
Nach 5-10 µs schaltet der Gate-Treiber den Wechselrichter aus, und der Frequenzumrichter zeigt
abhängig von Strom, Impedanz und Motorfrequenz einen Fehlercode an.
Erdschluss
Bei Erdschluss in einer Motorphase wird, abhängig von Impedanz und Motorfrequenz,
innerhalb weniger Mikrosekunden (µs) abgeschaltet.
Schalten am Ausgang
Das Schalten am Ausgang, zwischen Motor und Frequenzumrichter, ist uneingeschränkt
zulässig. Der Frequenzumrichter kann durch Schalten am Ausgang in keiner Weise beschädigt
werden. Es können allerdings Fehlermeldungen auftreten.
Generatorisch erzeugte Überspannung
Die Spannung im Zwischenkreis steigt bei generatorischem Betrieb des Motors
an. Dies geschieht in folgenden Fällen:
Die Last treibt den Motor an (bei konstanter Ausgangsfrequenz des Frequenzum-
1.
richters), d.h., die Last "erzeugt" Energie.
Während der Verzögerung ("Rampe ab"), bei hohem Trägheitsmoment, niedriger
2.
Reibung oder zu kurzer Rampenzeit.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich kann eine höhere DC-Zwischenkreisspannung hervorrufen.
3.
Der Regler versucht ggf. die Rampe, wenn möglich, zu korrigieren (Par. 2-17 Überspannungssteuerung).
Der Wechselrichter wird nach Erreichen eines bestimmten Spannungsniveaus abgeschaltet, um
die Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Siehe Par. 2-10 und Par. 2-17 bezüglich der Möglichkeiten zur Regelung des Zwischenkreis-
Spannungsniveaus. Bei erhöhten Anforderungen an den Generatorischen Betrieb ist ein FC
300 mit Bremselektronik und Bremswiderstand einzusetzen.
Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter weiter, bis die Spannung des
Zwischenkreises unter das minimale Niveau abfällt - typischerweise 15 % unter der niedrigsten
Versorgungsnennspannung des Frequenzumrichters.
Die Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle Motorlast bestimmen, wie
lange der Wechselrichter im Freilauf ausläuft.
Statische Überlast im VVC
Wird der Frequenzumrichter überlastet (Momentengrenze in Par. 4-16/4-17 überschritten), so reduziert
der Frequenzumrichter automatisch die Ausgangsfrequenz, um so die Belastung zu reduzieren.
Bei extremer Überlastung kann jedoch ein Strom auftreten, der den Frequenzumrichter
nach kurzer Zeit (5-10 s) zum Abschalten zwingt.
Der Betrieb innerhalb der Momentengrenze kann in Parameter 14-25 zeitlich begrenzt werden (0-60 s).
Einführung zum FC 300
plus
-Betrieb
MG.33.B4.03 - VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen vom Danfoss
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