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SEW-Eurodrive MOVIKIT MultiAxisController Handbuch Seite 12

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Systembeschreibung
3
Modulbeschreibung
12
Handbuch – MOVIKIT
Antischlupfregelung
Dies erhöht in der Antriebsart Rad/Schiene die Anlagenverfügbarkeit. Ein Schlupf
des Antriebsrads kann zum Abschalten der Anlage führen, im schlimmeren Fall
wird ein Rad oder die Schiene beschädigt. Der Grund dafür kann Dreck oder eine
ölige Stelle auf der Schiene sein. Die Antischlupfregelung erkennt den Schlupf, be-
grenzt ihn an einer parametrierbaren Grenze und setzt als Hinweis für den Anwen-
der ein entsprechendes Bit. Wenn das Rad dann wieder Haftung hat, fährt der An-
trieb weiter, ohne die Mechanik zu beschädigen.
Elektronisches Differenzial
Das elektronische Differenzial kommt dann zum Einsatz, wenn ein mobiles System
um die Kurve fahren soll. Ein Antrieb erfährt dabei eine Geschwindigkeitsüberhö-
hung und ein anderer Antrieb eine Geschwindigkeitsminderung. Das Softwaremo-
dul hält dann das System auf einer mittleren Geschwindigkeit.
Zum Abbilden der verschiedenen Anwendungen bietet das Softwaremodul folgende
Betriebsarten:
Betriebsart "Priorität Schrägstellung"
Diese Betriebsart ist für Anwendungen, bei der eine Schiefstellung der Konstrukti-
on zu Problemen führt. Dies kann zu Fehlpositionierungen oder Überlastung mit
anschließender Abschaltung führen.
Anwendungsbeispiele sind Hallenkrane, Parallelvorschübe, RBG-Hubwerke und
Doppelsäulenheber.
Betriebsart "Priorität Drehmoment"
Diese Betriebsart ist für Anwendungen, bei der die Regelung des Drehmoments im
Vordergrund steht. Wichtige Aufgaben der Regelung sind hier, Schlupf bis zu einer
parametrierbaren Größe zuzulassen, aber den maximalen Schlupf zu begrenzen
(Antischlupfregelung).
Außerdem kann es vorkommen, dass nicht alle Antriebe positionsabhängig den
gleichen Weg zurückzulegen. Dies ist z.  B. bei einer Kurvenfahrt der Fall. Dafür
wurde das Softwaremodul um ein elektronisches Differenzial mit Sperrfunktion er-
weitert.
Auch eine Lastaufteilung ist integriert, die einstellbar über Prozessdaten Drehmo-
mente auf die einzelnen Antriebe dynamisch verteilen kann. Mit dieser Funktion
können auch Antriebe bewusst gegeneinander verspannt werden, um z.  B. Spiel
zu eliminieren.
Auch die Kompensation von Durchmesserfehlern ist damit realisierbar.
Anwendungsbeispiele sind traktionsoptimierte Fahrzeuge, RBG-Fahrantriebe, Kur-
vengänger (in Vorbereitung), ausfallsichere redundante Antriebssysteme, glatte
oder schlechte Fahrbahnen sowie Takttische.
Das Softwaremodul kann in Kombination mit weiteren MOVIKIT
z. B. bei einem Doppelfahrwerk in einem Regalbediengerät eingesetzt werden.
Außerdem ist es möglich, das Softwaremodul verschachtelt in beiden Betriebsarten zu
verwenden. Ein Beispiel hierfür wäre ein Portalkran, der rechts und links mehrere An-
triebe besitzt. Hier würde überlagert die Betriebsart "Priorität Schrägstellung" das Por-
tal regeln und unterlagert eine Gruppe rechts und eine Gruppe links die Betriebsart
"Priorität Drehmoment" anwenden.
Zudem besteht die Möglichkeit den Funktionsumfang der Softwaremodule durch Add-
ons zu erweitern. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel "Add-
ons" (→ 2 14).
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-Softwaremodulen

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