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Rückleistungsschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch

Differentialschutz
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2.12
Rückleistungsschutz

2.12.1 Funktionsbeschreibung

Bestimmung der
Rückleistung
Anregehaltezeit
Verzögerung und
Logik
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3
Der Rückleistungsschutz dient in erster Linie als Schutz einer Turbinen-Generator-
Einheit, wenn bei Ausfall der Antriebsenergie die Synchronmaschine als Motor
laufend die Turbine antreibt und dabei die erforderliche Schleppleistung aus dem Netz
bezieht. Dieser Zustand führt zu einer Gefährdung der Turbinenschaufeln und muss
in kurzer Zeit durch Öffnen des Netzschalters behoben werden. Für den Generator
besteht zudem die Gefahr, dass bei einem fehlerhaften Restdampfdurchlass (Sperr-
ventile defekt) nach Ausschalten des Leistungsschalters die Turbinen-Generator-
Einheit beschleunigt wird und Überdrehzahl erreicht. Deswegen soll die Netztrennung
erst nach erkannter Wirkleistungsaufnahme erfolgen. Im Netz kann der Rückleis-
tungsschutz z.B. als ein Kriterium für Netzentkupplung verwendet werden.
Der Rückleistungsschutz kann nur bei dreiphasigen Schutzobjekten verwendet
werden. Er setzt voraus, dass das Gerät an einen Spannungswandlersatz ange-
schlossen ist und diese Spannungen zusammen mit einem entsprechend zugeordne-
ten Stromwandlersatz eine sinnvolle Berechnung der Wirkleistung erlaubt. Er ist daher
nur bei 7UT613 und 7UT633 möglich.
Der Rückleistungsschutz in 7UT613/63x berechnet die Wirkleistung aus den symme-
trischen Komponenten der Grundschwingungen der Spannungen und Ströme.
Es stehen zwei Messverfahren zur Verfügung:
• Das „genaue" Messverfahren ist besonders geeignet für Rückleistungsschutz an
Generatoren, da hier u.U. (bei kleinem cos ϕ) eine sehr geringe Wirkleistung aus
einer großen Scheinleistung herausgerechnet werden muss. Die Mitsysteme aus
Strömen und Spannungen werden zur Erzielung einer hohen Genauigkeit über die
letzten 16 Perioden gemittelt. Die Bewertung der Mitsysteme macht die Rückleis-
tungsbestimmung unabhängig von Unsymmetrien in den Strömen und Spannungen
und entspricht der wirklichen Beanspruchung der Antriebsseite. Durch Berücksich-
tigung der Fehlwinkel der Spannungs- und Stromwandler wird auch bei hoher
Scheinleistung und kleinem cos ϕ die Wirkleistung sehr genau berechnet. Die Win-
kelkorrektur erfolgt durch einen Korrekturwinkel ϕ
meine Anlagedaten"), der zweckmäßig bei der Inbetriebnahme des Schutzgerätes
in der Anlage ermittelt wird (siehe Abschnitt „Montage und Inberiebsetzung", „Über-
prüfung der Spannungsanschlüsse und Richtungsprüfung").
• Das „schnelle" Messverfahren verwendet ebenfalls die Mitkomponenten der
Ströme und Spannungen, die über eine Netzperiode errechnet werden. Es erreicht
damit eine kurze Kommandozeit. Es ist daher besonders geeignet in Netzanwen-
dungen, bei denen es eher auf kurze Kommandozeiten als auf hohe Genauigkeit
der Wirkleistung ankommt.
Damit häufig auftretende kurze Anregungen auch zu einer Auslösung führen können,
ist eine einstellbare Verlängerung der Anregesignale vorgesehen. Erscheinen inner-
halb dieser Haltezeit erneute Anregesignale, wird also die Anregung aufrecht erhal-
ten, so dass schließlich eine verzögerte Auslösung stattfinden kann.
Für die Verzögerung des Auslösekommandos stehen zwei Verzögerungszeiten zur
Verfügung.
2.12 Rückleistungsschutz
(siehe Abschnitt 2.1.4, „Allge-
Korr
251

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Siprotec 7ut635Siprotec 7ut633

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