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Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch Seite 277

Differentialschutz
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Anwurf
Verzögerung und
Auslösung
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Seite bzw. Messstelle des Stromes und
der überwachte Leistungsschalter zusammengehören. Beide müssen sich auf der
Speiseseite des Schutzobjektes befinden. Im vereinfacht dargestellen Funktionssche-
ma (Bild 2-107) wird der Strom auf der Sammelschienenseite des Transformators (=
Einspeisung) gemessen, also auch der sammelschienenseitige Leistungsschalter
überwacht. Die umliegenden Leistungsschalter sind die der dargestellten Sammel-
schiene.
Bei Generatoren bezieht sich der Schalterversagerschutz normalerweise auf den
Netzschalter, in allen übrigen Fällen muss die einspeisende Seite maßgebend sein.
Der Schalterversagerschutz kann durch interne Funktionen des 7UT613/63x, durch
Auslösekommandos von Schutzfunktionen oder über CFC (interne Logikfunktionen),
oder durch externe Startbefehle über Binäreingang angeworfen werden. Beide
Quellen führen zum gleichen weiteren Ablauf, werden aber getrennt gemeldet.
Der Schalterversagerschutz überprüft nun, ob über den überwachten Leistungsschal-
ter Strom fließt. Zusätzlich wird die Stellung des überwachten Leistungsschalters
überprüft, wenn diese über entsprechend rangierte Rückmeldung(en) über Binärein-
gänge an das Gerät gemeldet wird.
Das Stromflusskriterium ist erfüllt, wenn mindestens einer der drei Phasenströme eine
einstellbare Schwelle übersteigt, z.B. I-REST SEITE 1, wenn der Schalterversager-
schutz der Seite 1 zugeordnet ist, siehe auch Abschnitt 2.1.4 unter Randtitel „Leis-
tungsschalterzustand". Besondere Maßnahmen sind für die Erkennung des Abschalt-
zeitpunktes getroffen. Bei sinusförmigen Strömen wird die Stromunterbrechung nach
1
ca.
/
Periode erkannt. Bei aperiodischen Gleichstromgliedern im Kurzschlussstrom
2
und nach dem Abschalten (z.B. bei Stromwandlern mit linearisiertem Kern) oder wenn
die Stromwandler durch das Gleichstromglied im Kurzschlussstrom in Sättigung
gehen, kann es eine Periode dauern, bis das Verschwinden des Primärstromes zuver-
lässig erkannt ist.
Das Hilfskontaktkriterium wird nur dann ausgewertet, wenn zum Zeitpunkt des
Anwurfs – also bei Auslösekommando durch eine Schutzfunktion (intern oder extern),
die den Schalterversagerschutz starten soll – kein Strom oberhalb des für die Strom-
flussüberwachung eingestellten Wertes fließt. In diesem Fall gilt auch allein das Hilfs-
kontaktkriterium für das Öffnen des Schalters.
Hat jedoch bei Schutz-Auslösung das Stromflusskriterium angesprochen, so wird aus-
schließlich das Ende des Stromflusses als Öffnen des Leistungsschalters interpretiert,
auch wenn vom Hilfskontakt (noch) kein geöffneter Leistungsschalter gemeldet wird.
Dies gibt dem zuverlässigeren Stromflusskriterium den Vorzug und vermeidet Über-
funktion infolge eines Defekts, z.B. in der Hilfskontaktmechanik. Meldet der Hilfskon-
takt einen offenen Schalter, obwohl noch Strom fließt, wird eine entsprechende Warn-
meldung ausgegeben (Nrn 30135 bis 30144).
Wenn beide Stellungen des Schalters gemeldet werden (Öffner und Schließer des
Hilfskontaktes über Doppelmeldung), wird das Hilfskontaktkriterium bei Störstellung
im Moment des Anwurfs nicht ausgewertet, es gilt also nur das Stromkriterium. Um-
gekehrt gilt nach Anwurf ohne Stromfluss der Schalter bereits als geöffnet, wenn er
nicht mehr geschlossen gemeldet wird, also auch in Störstellung.
Der Anwurf kann über eine Binäreingabe„>SVS block" (Nr 047.2404) blockiert
werden (z.B. während einer Prüfung des Abzweigschutzes).
Der Schalterversagerschutz kann einstufig oder zweistufig betrieben werden.
Bei einstufigem Schalterversagerschutz wird das Auslösekommando im Fall eines
Schalterversagers auf die umliegenden Schalter gegeben, damit diese den Fehler-
2.17 Leistungsschalterversagerschutz
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