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Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch Seite 80

Differentialschutz
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2 Funktionen
Erdfehlerdifferenti-
alschutz
Weitere 3-phasige
Schutzfunktionen
80
Angaben mehr nötig. Für die weiteren Schutzfunktionen bestehen jedoch verschiede-
ne Möglichkeiten.
In der Regel ist der Erdfehlerdifferentialschutz (Abschnitt 2.3) einer Seite des Haupt-
schutzobjektes zugeordnet, und zwar derjenigen, deren Sternpunkt geerdet ist. Im
Beispiel von Bild 2-2 wäre das die Seite S1; hier wäre also Adresse 413 ERDDIFF
ZUORD = Seite 1 einzustellen. Dieser Seite wurden bei der Festlegung der Topologie
die 3-phasigen Messstellen M1 und M2 zugeordnet. Die Summe der Ströme I
gilt also als in die Seite S1 des Transformators einfließend.
Dass der an der Zusatzmessstelle Z3 gemessene 1-phasige Erdstrom in den Stern-
punkt der Seite S1 einfließt, wurde durch die Zuordnung der Zusatzmessstelle Z3 zur
Seite S1 des Transformators festgelegt (Abschnitt 2.1.4, „Topologie des Schutzobjek-
tes" unter Randtitel „Zuordnung der 1-phasigen Zusatzmesseingänge").
Ist das Hauptschutzobjekt ein Spartransformator, muss der Erdfehlerdifferentialschutz
die Ströme beider Spannungszuführungen der Sparwicklung benutzen, da die Auftei-
lung des Erdstromes vom Sternpunkterder auf die Seiten (volle Wicklung oder Anzap-
fung) nicht bestimmbar ist. In Bild 2-6 fließen die Ströme der 3-phasigen Messstellen
M1 und M2 in die Sparwicklung ein, der 1-phasige Erdstrom wird an der Zusatzmess-
stelle Z3 gemessen. Die 3-phasige Messstelle M3 spielt hingegen für den Erdfehler-
differentialschutz keine Rolle. Da die Zuordnung der 3-phasigen Messstellen und der
Zusatzmessstelle ebenfalls durch die Topologie feststeht, brauchen Sie für den Erd-
fehlerdifferentialschutz ERDDIFF ZUORD nur noch Sparwicklung einzustellen. Dies
gilt auch, wenn mehr als eine Anzapfung an der Sparwicklung vorhanden sind.
Der Erdfehlerdifferentialschutz kann aber auch auf ein anderes als das Hauptschutz-
objekt wirken. In Bild 2-3 ist das Hauptschutzobjekt ein Dreiwicklungstransformator
mit den Seiten S1, S2 und S3. Die 3-phasige Messstelle M5 gehört hingegen zu der
Erdungsdrossel. Sie haben nun die Möglichkeit, den Erdfehlerdifferentialschutz für
diese Drossel zu verwenden. Da für dieses weitere Schutzobjekt keine Seiten definiert
sein können, können Sie hier den Erdfehlerdifferentialschutz der nicht dem Haupt-
schutzobjekt zugeordneten 3-phasigen Messstelle M5 zuordnen: Adresse 413
ERDDIFF ZUORD = n.zug.Messst. 5.
Dass der an der Zusatzmessstelle Z4 gemessene 1-phasige Erdstrom zu der an M5
angeschlossenen Erdungsdrossel gehört, wurde durch die Zuordnung der Zusatz-
messstelle Z4 zur 3-phasigen Messstelle M5 festgelegt (Abschnitt „Topologie des
Schutzobjektes" unter Randtitel „Zuordnung der 1-phasigen Zusatzmesseingänge").
7UT613/63x verfügt über einen zweiten Erdfehlerdifferentialschutz. Bei einem YNyn-
Trafo, der an beiden Sternpunkten geerdet ist, können Sie so für jede der beiden Wick-
lungen einen Erdfehlerdifferentialschutz realisieren. Oder den ersten Erdfehlerdiffe-
rentialschutz für einen geerdete Wicklung eines Transformators verwenden und den
zweiten für ein weiteres Schutzobjekt, z.B. einer Erdungsdrossel. Stellen Sie Adresse
414 ERDDIFF 2 ZUORD nach den Gesichtspunkte wie für den ersten Erdfehlerdiffe-
rentialschutz ein.
Zur Erinnerung: Auch der Einphasentransformator wird wie ein 3-phasiges Schutzob-
jekt (mit fehlender Phase L2) behandelt. Entsprechend gelten auch hier die 3-phasi-
gen Schutzfunktionen (außer Überstromzeitschutz für Nullstrom und Schieflast-
schutz).
Diese weiteren Schutzfunktionen können auf das Hauptschutzobjekt oder auf weitere
Schutzobjekte wirken. Die Möglichkeiten richten sich danach, wie die Topologie fest-
gelegt worden ist.
+ I
M1
M2
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3

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