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Dynamische Ansprechwertumschaltung Für Überstromzeitschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch

Differentialschutz
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2 Funktionen
2.6
Dynamische Ansprechwertumschaltung für Überstromzeitschutz
2.6.1

Funktionsbeschreibung

194
Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen eines Überstromzeitschutzes dyna-
misch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Ein-
schalten einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen (z.B. Klimaanlagen, Heizungen,
Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf
derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
Die dynamische Ansprechwertumschaltung wirkt auf die in den vorgenannten Ab-
schnitten 2.4.3 und 2.5 beschriebenen Überstromzeitschutzfunktionen. Für jede Stufe
kann ein Satz alternativer Ansprechwerte eingestellt werden, auf den dynamisch um-
geschaltet wird.
Hinweis
Die dynamische Ansprechwertumschaltung ist nicht zu verwechseln mit der Um-
schaltmöglichkeit der vier Parametergruppen A bis D, sondern ist zusätzlich zu dieser
vorhanden.
Zum Erkennen der ausgeschalteten Anlage stehen wahlweise zwei Kriterien zur Ver-
fügung:
• Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Gerät über Binäreingänge mitgeteilt.
• Es wird das Unterschreiten einer einstellbaren Stromschwelle benutzt.
Für den Überstromzeitschutz für Phasenströme und den Überstromzeitschutz für Null-
strom kann jeweils eines dieser Kriterien gewählt werden. Die Zuordnung der Mess-
stelle für die Strommessung bzw. des Leistungsschalterhilfskontaktes für das Leis-
tungsschalterkriterium zur entsprechenden Seite oder Messstelle des Schutzobjektes
wird vom Gerät automatisch vorgenommen. Der Überstromzeitschutz für Erdstrom
erlaubt nur dann das Leistungsschalterkriterium, wenn er einer bestimmten Seite des
Schutzobjektes zugeordnet ist (Abschnitt 2.1.4, Randtitel „Zuordnung der 1-phasigen
Zusatzmesseingänge"); ansonsten wird nur das Stromkriterium verwendet.
Ist nach dem gewählten Kriterium die Spannungslosigkeit der Anlage festgestellt,
werden nach Ablauf einer parametrierbaren Unterbrechungszeit T UNTERBRECHUNG
bei Verwendung der dynamischen Ansprechwertumschaltung die erhöhten Schwellen
wirksam. Beim Einschalten der Anlage (Eingangsinformation erhält das Gerät über Bi-
näreingang oder durch das Überschreiten der Stromschwelle der Seite, welcher die
entsprechende Überstromzeitschutzfunktion zugeordnet ist) läuft eine Zeitstufe T
dynPAR. WIRK an, nach deren Ablauf wieder auf die Normalwerte zurückgeschaltet
wird. Diese Zeit kann verkürzt werden, wenn die Stromwerte nach dem Anlauf, also
bei geschlossenem Leistungsschalter, für eine einstellbare Zeit T dynPAR. RÜCK.
unter sämtliche Normal-Ansprechwerte zurückfallen. Die Startbedingung der Schnell-
rückfallzeit setzt sich aus der Verordnung der Rückfallbedingungen aller Überstrom-
zeitstufen zusammen. Bei Einstellung von T dynPAR. RÜCK. auf ∞ oder aktiver Bi-
näreingabe entfällt der Vergleich mit den „normalen" Grenzen, die Funktion ist inaktiv,
eine eventuell laufende Schnellrückfallzeit wird zurückgesetzt.
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3

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Diese Anleitung auch für:

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