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Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch Seite 110

Differentialschutz
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2 Funktionen
Schnellauslösung
bei stromstarken
Fehlern
Ansprechwerter-
höhung bei Anlauf
110
optimiert, dass sich zusätzliche Maßnahmen zur Stabilisierung bei dynamischen Vor-
gängen erübrigen.
Da die Einschaltstabilisierung für jeden Leiter individuell arbeitet, ist der Schutz auch
optimal wirksam, wenn z.B. ein Transformator auf einen 1-phasigen Fehler geschaltet
wird, wobei möglicherweise in einem anderen gesunden Leiter ein Einschalt-Rush-
strom fließt. Es ist jedoch auch möglich, den Schutz so einzustellen, dass bei Über-
schreiten des zulässigen Oberschwingungsanteils im Strom nur eines Leiters nicht
nur der Leiter mit dem Rushstrom stabilisiert, sondern auch die übrigen Leiter der Dif-
ferentialstufe blockiert werden. Diese sog. Crossblock-Funktion kann auf eine be-
stimmte Zeitdauer begrenzt werden.
Stromstarke Fehler im Schutzbereich können immer dann ohne Berücksichtigung der
Stabilisierungsströme sofort abgeschaltet werden, wenn aufgrund der Stromhöhe
feststeht, dass es sich nicht um einen äußeren Fehler handeln kann. Bei Schutzobjek-
ten mit hoher eigener Längsimpedanz (Transformator, Generator, Längsdrossel) lässt
sich ein Stromwert finden, der von einem durchfließenden Kurzschlussstrom niemals
überschritten wird. Bei einem Transformator ist das z.B. der (primäre) Wert.
Der Differentialschutz des 7UT613/63x verfügt über eine unstabilisierte Schnellauslö-
sestufe. Diese wirkt auch dann, wenn z.B. wegen Stromwandlersättigung durch ein
Gleichstromglied im Kurzschlussstrom eine 2. Harmonische auftritt, die von der Ein-
schaltstabilisierung als Rushstrom interpretiert werden könnte.
Die Schnellauslösung arbeitet sowohl mit der Grundschwingung des Differentialstro-
mes als auch mit Momentanwerten. Die Momentanwertverarbeitung garantiert auch
dann eine schnelle Auslösung, wenn durch Stromwandlersättigung die Grundschwin-
gung stark gedämpft würde. Wegen möglicher Stromverlagerung bei Eintritt eines
Kurzschlusses arbeitet die Momentanwertverarbeitung ab dem doppelten Einstell-
wert.
Die Ansprechwerterhöhung ist besonders bei Motoren nützlich. Anders als bei Trans-
formatoren ist der Einschaltstrom bei Motoren ein durchfließender Strom. Differenz-
ströme können aber dadurch entstehen, dass die Stromwandler vor dem Einschalten
unterschiedliche Restmagnetisierung besitzen und dadurch von unterschiedlichen Ar-
beitspunkten ihrer Hysterese aus mit Strom beaufschlagt werden. Diese Differenzströ-
me sind zwar gering, können aber bei empfindlicher Einstellung des Differentialschut-
zes durchaus schädlich wirken.
Als zusätzliche Sicherheit gegen Überfunktionen beim Zuschalten eines zuvor strom-
losen Schutzobjektes kann von der Ansprechwerterhöhung bei Anlauf Gebrauch
gemacht werden. Wenn der Stabilisierungsstrom einer Phase einen einstellbaren
Wert ANLAUF-STAB unterschritten hat, wird die Ansprechwerterhöhung aktiviert. Der
Stabilisierungsstrom ist im Normalbetrieb doppelt so hoch wie der durchfließende
Strom, sein Unterschreiten daher ein Kriterium für das abgeschaltete Schutzobjekt.
Der Ansprechwert I-DIFF> und die anderen Äste der Idiff>-Stufe werden nun um
einen einstellbaren Faktor erhöht (Bild 2-22).
Die Wiederkehr des Stabilisierungsstromes ist das Kennzeichen für den Anlauf. Nach
einer einstellbaren Zeit Max.ANLAUFZEIT wird die Kennlinienerhöhung zurückge-
nommen. Stromverhältnisse I
der Fehlerkennlinie) führen auch vor Ablauf der Zeit Max.ANLAUFZEIT zur Auslö-
sung.
/I
nahe der Fehlerkennlinie (≥ 80 % der Steigung
diff
stab
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3

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